Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

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Nobody2
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Nobody2 »

Oleander hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 00:22 Schon die Aussage zu Beginn, Frauen sind lediglich als "Gehilfin" für den Mann gemacht worden, sagt schon alles aus.
Ich verstehe das etwas anders als Du.

Gott dachte bei sich: Der Mann allein schafft das nicht. Der braucht Unterstützung. Als ob ein Mann nicht ohne eine „Gehilfin“ klar käme. Pah. Das ist wirklich erniedrigend und diskriminierend. Hätte er sich ruhig sparen können, findest Du nicht auch, Oleander?

Aber gut, er wird seine Gründe gehabt haben, zu denken, dass der Mann, sein Adam, jemanden braucht, der ihm zur Seite steht. Immerhin hat er Adam erschaffen. Er wusste vermutlich sehr genau über die Stärken und Schwächen seiner Schöpfung Bescheid.

Allerdings war es nicht so gemeint, dass die Frau sich dem Willen des Mannes unterwerfen soll und er ihr Herr sein soll. Das kann so nicht gewesen sein und das kann man auch beweisen. Denn genau das hat er dann erklärt, nachdem die Frau von der verbotenen Frucht gegessen und den Mann dazu verführt hatte. Das bedeutet, dass es vor diesem Übertreten seines Gebotes eben nicht so gewesen sein kann. Ansonsten hätte er sich das ja auch sparen können, oder nicht?

Und klar macht es das auch nicht besser. Vor diesem Fehler nach diesem Fehler, für uns ist das bedeutungslos. Man kann auch sagen, dieser Gott war unglaublich unfair. Aber darum geht es jetzt nicht.

Gott schuf demnach die Frau, weil der Mann alleine in seinen Augen unvollkommen war. Erst mit ihr wurde seine Schöpfung wirklich perfekt. Also ich verstehe das als Kompliment. Der Mann ist von der Frau abhängig, er braucht sie. Davon abgesehen braucht die Menschheit sie, um fortzubestehen.

Erst die Sache mit der verbotenen Frucht hat das Ganze dann kaputt gemacht. Davor waren die beiden nämlich glücklich und zufrieden. Es ist auch nicht so, dass nur die Frau runtergemacht wurde. Der Mann wird von Gott dazu verdammt, sich mit dem Acker herumzuquälen. Harte Arbeit muss er leisten und die Frau ernähren. Insofern stehen doch beide, Mann und Frau, ziemlich schlecht da. Findest Du nicht?

Davon abgesehen hat Gott nicht dem Mann befohlen, dass er seine Frau beherrschen soll oder von ihr verlangen, dass sie sich ihm unterwirft. Ein Mann, der das tut, kann sich nicht darauf berufen. Er hat zur Frau gesprochen, nicht zum Mann. Das ist eine Sache zwischen ihr und Gott. Und er hat es noch nichtmal von ihr verlangt, sondern er hat es ihr in Aussicht gestellt. So wie ein Fluch.
„Du kannst Dich dem nicht entziehen, Frau, so wird es Dir gehen. Dafür sorge ich. Ob Du willst oder nicht.“

Wenn also ein Mann seine Frau unterdrückt, kann er das mit der Bibel nicht rechtfertigen. Der Mann soll das nicht tun. Auf keinen Fall! Die Frau soll es tun - wenn man so will. Aber streng genommen ist nicht mal das der Fall. Denn Gott befiehlt ihr nichts. Er sagt nur: So wird es sein. Das ist alles.

Also alles ein riesen Missverständnis. Schlimm, dass solche Aussagen dann missbraucht werden.

Davon abgesehen, die Geschichte mit Lot ist wirklich entsetzlich. Sie zeigt aber nicht, was Gott gut hieß. Im Gegenteil. Denn warum wohl wurden Sodom und Gommorah vernichtet? Bestimmt nicht, weil Gott diese Sitten und Umgangsformen gefielen.... Er hat die Apokalypse über diese Städte verhängt, er hat sie alle dem Erdboden gleich gemacht, in Schutt und Asche gelegt, genau deshalb, weil die Leute dort völlig pervertiert, entartet und herzlos waren. Die Geschichte zeigt nur, was dort normal war. Die ganze Szene ist einfach unvorstellbar abartig.
Zuletzt geändert von Nobody2 am Di 23. Mär 2021, 01:10, insgesamt 8-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Nobody2 »

Hiob hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 00:48 Es ist ein Unterschied, ob ich meiner Frau sage, dass das Weibliche eine Abspaltung vom Männlichen ist, oder ob männlich und weiblich eine Trennung/Spaltung von "Mensch" ist. Genau diese Frage wird aber entschieden zugunsten von "weiblich ist Abspaltung von männlich", wenn Adam vorher bereits als Mann verstanden wird. - Genau so steht es aber nicht da: Adam heißt hebräisch "Mensch".
Ja und was ist denn da der Unterschied, wenn Du das Deiner Frau sagst?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Oleander
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 01:03 Gott dachte bei sich: Der Mann allein schafft das nicht.
Nein, es war anders und somit sind wieder bei dem, was ich schon erwähnte, liest man den Text ganz genau, dann stellt der Text eigentlich Gott als doof hin, denn der fand unter den Tieren keines, welches für Adam Hilfe sein könnte und wir sind wieder beim: Hoppala, an das habe ich ja gar nicht gedacht, dass der "Mann"- ihr wollte es ja so sehn- einen Gegenpart braucht, bei den Tieren hat Gott sehr wohl daran gedacht.
Lies mal:
18 Und der HERR, Gott, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht
Und dann macht er Folgendes:
19 Und der HERR, Gott, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und genau so, wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen würde, ⟨so⟩ sollte ihr Name sein.
20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes.
Und jetzt pass auf:
Aber für Adam fand er (Gott) keine Hilfe, ihm entsprechend.
Hä??? Gott musste erst unter den Tieren eine Hilfe für Adam suchen?
Und erst dann, nach dem er keine Hilfe unter den Tieren fand, machte er Folgendes:
21 Da ließ der HERR, Gott, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen,..
https://www.bibleserver.com/ELB/1.Mose2%2C18
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Timmi

Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Timmi »

Norbert Scholl schreibt in seinem Buch 'Das Geheimnis der Drei- Kleine Kulturgeschichte der Trinität' folgendes:
Interessant und aufschlussreich ist der etymologische Befund des deutschen Wortes 'Mensch'. Das Wort 'Mensch' gibt es nur im deutschen und niederländischen Sprachraum. Es ist vermutlich auf das vom Substantiv 'Mann' abgeleitete Adjektiv 'männlich' zurückzuführen. Unsicher ist, welche Bedeutung diesem Wort zugrundeliegt. Vielleicht ist es aus der indogermanischen Wurzel 'men' (=überlegen, denken, mahnen) abgeleitet. Dann wäre der Mann bzw. der Mensch als denkendes Wesen definiert.

Aus einer gänzlich anderen Perspektive sieht das lateiische Wort 'homo' den Menschen. diese ist verwandt mit 'humus' und weist auf die Erdgebundenheit des Menschen hin.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Wort 'Adam', das im Hebräischen als Bezeichnung für Mensch und Menschheit und als Eigenname für den die urgeschichtliche Genealogie eröffnenden ersten Menschen steht. .
Die Deutung des etymologisch ungeklärten Begriffes ergibt sich aus dem Schöpfungshymnus, wo der Gleichklang von 'adam' (hebr.=Mensch) und 'adama' (hebr.= Erdboden, Erde) auf die Einheit des Menschen mit seinem Lebensraum verweist.

Noch ein Gedanke, wenn sich für Adam kein Gegenüber fand und dann eine Frau gebildet wurde, ist es klar, dass Adam ein Mann sein mußte.

Wir sehen dies auch in folgendem Zusammenhang: Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch; 22 und der HERR, Gott, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen. 23 Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin[15] heißen, denn vom Mann ist sie genommen.

Gott brachte die Frau zum Menschen. Er sprach also nicht 'und er brachte sie zu Adam', wie es nach der von Hiob behaupteten Umwandlung ja hätte richtig heißen müssen.
Wenn es immer noch 'Mensch' hieß, so wie vorher, dann wäre es nach Hiobs Lesart, der ja seine Überlegung lediglich auf diesen Begriff aufbaut, Mensch immer noch ein Hermaphrodit und kein Mann.
Und die Überlegung geht noch weiter, indem der 'Mensch', also der Hermaphrodit sprach, 'diese soll Männin heißen', muß er sich als Mann erkannt und den Unterschied begriffen haben, was als geschlechtsloses Wesen nicht möglich gewesen wäre, da er kein Bewußtsein für die Unterschiede haben würde.

Wenn also an dieser Stelle immer noch von 'Mensch' die Rede ist, ist es die einzig logische Schlußfolgerung, dass ein Mann gemeint ist.
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Nobody2 »

Oleander hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 01:37 Nein, es war anders und somit sind wieder bei dem, was ich schon erwähnte, liest man den Text ganz genau, dann stellt der Text eigentlich Gott als doof hin, denn der fand unter den Tieren keines, welches für Adam Hilfe sein könnte und wir sind wieder beim: Hoppala, an das habe ich ja gar nicht gedacht, dass der "Mann"- ihr wollte es ja so sehn- einen Gegenpart braucht, bei den Tieren hat Gott sehr wohl daran gedacht.
Also, noch mal nachgelesen. Ich verstehe das so, dass diese Suche nach einer Gehilfin eine Sache war, die stattfand, als Adam die Tiere benannte. Klingt für mich so, als ob Adam selbst da auch ein Wörtchen mitzureden hatte oder dass für Gott seine Reaktion ausschlaggebend war.

Klingt also so, als ob die Frau tatsächlich nicht vorgesehen war. Du sagst jetzt, dass das doof wäre. Was ist daran doof? Ja, für Gott, den Höchsten, sieht das schon merkwürdig aus, dass er da wie ein normaler Mensch denkt und handelt. Das könnte man aber zu sehr vielen, sehr sehr vielen Aussagen sagen.
Und GOtt der HErr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?
Adam und Eva verstecken sich vor Gott. Gott sieht sie nicht. Er sucht sie und ruft laut: Wo bist Du?

Auch das ist nicht gerade das, was man von Gott erwartet. Er weiss nichtmal, wo sich seine Menschen verstecken.... Aber .... das ist ein anderes Thema, das sehr schwierig ist, und wo es jetzt nicht drum geht.

Also die Frau war nicht vorgesehen. Adam hätte klar kommen müssen, seinem Design nach. Aber Gott sah, dass das so nicht gut war. Wenn es nicht gut war, muss Adam unvollkommen gewesen sein. Denn der Vollkommenheit braucht nichts hinzugefügt werden. Also ich bleibe dabei, Adam hat die Frau gebraucht, die Menschheit brauchte die Frau. Und wenn nicht, ja was dann? Denkst Du, es wäre besser, wenn die Frau niemals erschaffen worden wäre?


Und an dieser Stelle noch ein ganz anderes Zitat, aus dem ersten Kapitel, also vor der Geschichte, über die wir gerade reden.
Und GOtt sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kreucht. 26
27 Und GOtt schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde GOttes schuf er ihn; und schuf sie ein Männlein und Fräulein. 27
28 Und GOtt segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan, und herrschet über Fische im Meer und über Vögel unter dem Himmel und über alles Tier, das auf Erden kreucht.
Da ist jetzt aber nicht die Rede von einer Gehilfin und alldem. Wie kann das sein? Das klingt ja nun ganz anders, finde ich. Schon merkwürdig.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Hiob »

Nobody2 hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 01:04Ja und was ist denn da der Unterschied, wenn Du das Deiner Frau sagst?
Es ist doch ein Unterschied, ob Du als Frau Anhängsel des Mannes bist oder nicht.
Timmi hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 04:52 Wenn es immer noch 'Mensch' hieß, so wie vorher, dann wäre es nach Hiobs Lesart, der ja seine Überlegung lediglich auf diesen Begriff aufbaut, Mensch immer noch ein Hermaphrodit und kein Mann.
Streng genommen richtig, da der neutrale Menschen-Begriff ja im Moment der Evaentstehung aufgelöst ist in einen männlichen Menschenbegriff bei Adam. Andererseits: Die Geschichte ist eh schon eng erzählt (wenige Verse später kommt die ish-isha-Szene), so dass man sich nicht darauf aufhängen kann, dass das jetzt unmittelbar thematisiert wird. - Insofern: Die Bibel formuliert so, dass aus ursprünglich von "Adam" die Rede ist (er heißt also nicht "Ish" und Jesus ist auch nicht der zweite "Ish"), was sich dann wandelt in: "So - und JETZT haben wir Mann und Frau". Wäre anfangs "Ish" gestanden, wäre das sehr verwundernwert, weil dann die Frage wäre: Wie kann ein Mensch ein "Mann" sein, bevor es eine Frau überhaupt gibt. - Wir sind doch nicht in der Situation, dass hier ein triebfähiger Junggeselle rumläuft, der auf eine Braut wartet, sondern dass es Mann - Frau überhaupt noch gar nicht gibt.

Und weiter, theologisch gedacht: Was wäre es für eine Schöpfung, die als erstes einen dualen Part schafft und dann den dualen Gegenpart. Es ist doch eigentlich naheliegend, dass Gott zuerst "den Menschen an sich" schafft, so wie der Mensch am Ende "im Himmel" wieder ist.
Timmi hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 04:52 nd die Überlegung geht noch weiter, indem der 'Mensch', also der Hermaphrodit sprach, 'diese soll Männin heißen', muß er sich als Mann erkannt und den Unterschied begriffen haben, was als geschlechtsloses Wesen nicht möglich gewesen wäre, da er kein Bewußtsein für die Unterschiede haben würde.
VOR Eva war Adam kein "Hermaphrodit", da "Hermaphrodit" ein Begriff auf sexual-bewusster Ebene ist: "Ich habe männlich und weibliche Anteile". - Genau das ist aber NICHT der Fall, weil es die Aufteilung in männlich und weiblich noch gar nicht gibt. - Ein Embryo vor der biologischen Geschlechtsentscheidung ist kein hermaphroditisches Wesen, sondern ein vor-geschlechtliches Wesen - also a-geschlechtlich und nicht pan-geschlechtlich.

Allerdings hast Du in einem recht: Adam formuliert, dass Eva vom MANN genommen ist - das ist ein ARgument für Dich. Aber: Was bedeutet dies? Folgt man diesem Verständnis von Adam, hieße es tatsächlich, dass "Frau" ein Nebenprodukt des Mannes ist - siehe Thread-Thema: Diskriminierung. - Ich folge da lieber dem Gedanken, dass am Anfang "Adam" war (also die Allgemein-Form von "Mensch"), aus denen Mann und Frau entstehen.
Timmi hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 04:52 Wenn also an dieser Stelle immer noch von 'Mensch' die Rede ist, ist es die einzig logische Schlußfolgerung, dass ein Mann gemeint ist.
Dann muss man aber erklären, wie ein Mann ein Mann sein kann, wenn es das Weibliche überhaupt noch nicht gibt. - Das klingt wie "Einerseits" haben wir - dazu brauchen wir kein "andererseits". - So, als könne es Protonen ohne Elektronen geben. - Das passt nicht in den dualistischen Kontext, ohne den Heilsgeschichte nicht denkbar ist.
Oleander hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 01:37 Hä??? Gott musste erst unter den Tieren eine Hilfe für Adam suchen?
Das verstehe ich erzählerisch. Der Text will damit sozusagen diskutieren, dass der Mensch/das Ebenbildliche kein Entsprechung im Tierreich hat. - Gott wusste das schon vorher.
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Nobody2 »

Hier gibt es nochmal eine andere „Variante“:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... C37TxKQ1ke

Demnach war der erste Mensch geschlechtslos. Und aus ihm wurden dann zwei Menschen gemacht, er wurde also zweigeteilt. Aus eins mach zwei. Adam müsste nach dem Eingriff dann nur noch ein halber Mensch gewesen sein, dann aber mit einer Gehilfin, die seine andere Hälfte, die Gott ihm wegnahm, ist.

In der Version hat Gott den Mann also durch diese Spaltung erst unvollkommen gemacht. Die Frau war sozusagen bereits in Adam enthalten. Gott hat sie da heraus geholt und separiert.

Macht das Sinn? Um ehrlich zu sein - für mich macht das alles keinen Sinn..

Ich glaube, dass es ein erstes Menschenpaar gab. Den Sündenfall. Aber diese Details.... es ist alles viel zu undeutlich, es ist verwirrend. Es fehlen so viele Informationen. Insofern denke ich, dass man das nicht so genau nehmen muss. Ein Mensch ist ein Mensch. Alle Menschen sind gleich vor Gott. Gleich wundervoll und mit dem göttlichen „Odem“ und (auch) einem Teil seines liebenden Herzens ausgestattet. Wir alle, ob Mann oder Frau oder diverse, wir alle sollten uns darum bemühen, einander in Liebe und Demut zu dienen. Die Demut erniedrigt nur sich selbst, sonst niemanden. Also haben sich all diese Diskussionen auch erübrigt. Mehr braucht man darüber nicht zu wissen.

Bestimmt, wenn der Messias unter uns lebt und sein Königreich hier ist, wird er uns sehr genau und exakt über die Bibel aufklären, also „Bibelunterricht“ geben. Dann wird es keine ungeklärten Fragen mehr geben, wie was gemeint war, dann wird er alles aufklären und auflösen und die Christen und die Juden werden endlich Frieden finden und wieder vereint sein.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Timmi

Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 08:59
Nobody2 hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 01:04Ja und was ist denn da der Unterschied, wenn Du das Deiner Frau sagst?
Es ist doch ein Unterschied, ob Du als Frau Anhängsel des Mannes bist oder nicht.
Timmi hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 04:52 Wenn es immer noch 'Mensch' hieß, so wie vorher, dann wäre es nach Hiobs Lesart, der ja seine Überlegung lediglich auf diesen Begriff aufbaut, Mensch immer noch ein Hermaphrodit und kein Mann.
Streng genommen richtig, da der neutrale Menschen-Begriff ja im Moment der Evaentstehung aufgelöst ist in einen männlichen Menschenbegriff bei Adam. Andererseits: Die Geschichte ist eh schon eng erzählt (wenige Verse später kommt die ish-isha-Szene), so dass man sich nicht darauf aufhängen kann, dass das jetzt unmittelbar thematisiert wird. - Insofern: Die Bibel formuliert so, dass aus ursprünglich von "Adam" die Rede ist (er heißt also nicht "Ish" und Jesus ist auch nicht der zweite "Ish"), was sich dann wandelt in: "So - und JETZT haben wir Mann und Frau". Wäre anfangs "Ish" gestanden, wäre das sehr verwundernwert, weil dann die Frage wäre: Wie kann ein Mensch ein "Mann" sein, bevor es eine Frau überhaupt gibt. - Wir sind doch nicht in der Situation, dass hier ein triebfähiger Junggeselle rumläuft, der auf eine Braut wartet, sondern dass es Mann - Frau überhaupt noch gar nicht gibt.
Hiob, für dich gilt anscheinend auch 'Gott erhalte mir meine Ausreden' :lol:

Ich möchte es mir noch mal auf der Zunge zergehen lassen: "Streng genommen richtig, da der neutrale Menschen-Begriff ja im Moment der Evaentstehung aufgelöst ist in einen männlichen Menschenbegriff bei Adam. "

Nein, also wirklich Hiob, da windest du dich argumentativ, um nicht zugeben zu müssen, dass deine Idee an diesen Versen scheitert.

Wenn von Jesus als zweitem Adam die Rede ist, ist natürlich der Eigenname und damit die historische Person Adam gemeint.

Es ist nicht nachvollziehbar, dass du der Ansicht bist, ein Mann könne kein Mann sein, wenn es keine Frau dazu gäbe. Das Prinzip männlich-weiblich war in der Natur schon längst verwirklicht und so lag es auch im Plan Gottes, in Adam den Wunsch nach einem Gegenüber entstehen zu lassen.

Und weiter, theologisch gedacht: Was wäre es für eine Schöpfung, die als erstes einen dualen Part schafft und dann den dualen Gegenpart. Es ist doch eigentlich naheliegend, dass Gott zuerst "den Menschen an sich" schafft, so wie der Mensch am Ende "im Himmel" wieder ist.
Hiob, du stapelst Behaupung auf Behauptung, ohne Beweis. Gott hat sich für Adam, dem männlichen Part entschieden. Und? Er hat den Menschen an sich geschaffen, nämlich einen männlichen. Und was soll es eigentlich heißen, den 'Menschen an sich'? Der Mensch an sich hat ein Geschlecht und es gibt keine Urform des Menschen an sich.
Timmi hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 04:52 nd die Überlegung geht noch weiter, indem der 'Mensch', also der Hermaphrodit sprach, 'diese soll Männin heißen', muß er sich als Mann erkannt und den Unterschied begriffen haben, was als geschlechtsloses Wesen nicht möglich gewesen wäre, da er kein Bewußtsein für die Unterschiede haben würde.
VOR Eva war Adam kein "Hermaphrodit", da "Hermaphrodit" ein Begriff auf sexual-bewusster Ebene ist: "Ich habe männlich und weibliche Anteile". - Genau das ist aber NICHT der Fall, weil es die Aufteilung in männlich und weiblich noch gar nicht gibt. - Ein Embryo vor der biologischen Geschlechtsentscheidung ist kein hermaphroditisches Wesen, sondern ein vor-geschlechtliches Wesen - also a-geschlechtlich und nicht pan-geschlechtlich.
Gut, dann mag der Ausdruck Hermaphrodit falsch sein. Wie würdest du es nennen? A-geschlechtlich ist vegetativ, also eine vegetative menschliche Urform, eher einem Lehmklops ähnelnd, als einem Menschen.

Geh mal immer davon aus, dass ein unvoreingenommener Bibelleser die Genesis das erste Mal liest. Welcher Eindruck wird ihm vermittelt? Was wollte der Schreiber uns mitteilen?

Allerdings hast Du in einem recht: Adam formuliert, dass Eva vom MANN genommen ist - das ist ein ARgument für Dich. Aber: Was bedeutet dies? Folgt man diesem Verständnis von Adam, hieße es tatsächlich, dass "Frau" ein Nebenprodukt des Mannes ist - siehe Thread-Thema: Diskriminierung. - Ich folge da lieber dem Gedanken, dass am Anfang "Adam" war (also die Allgemein-Form von "Mensch"), aus denen Mann und Frau entstehen.
Du kannst nach meinen Ausführungen nicht mehr deinem Gedanken folgen, weil du die logischen Brüche bemerken mußt. Nicht alle kann man mit Worten zukleistern, wenn man sich nicht selber täuschen will. Es wird auch nicht klar, welchen Zusammenhang es zwischen Diskriminierung und zuerst Erschaffung des Mannes gibt, es sei denn man hängt einer feministischen Theologie an oder hat sich dem Genderwahn verschrieben, deren Jünger sogar anfangen GOTT* mit einem Gendersternchen zu versehen. Eine Schöpfungsordung läßt sich biblisch nicht leugnen, was daraus wurde liegt nicht an der Reihenfolge der Erschaffung, sondern an dem Sündenfall.

Timmi hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 04:52 Wenn also an dieser Stelle immer noch von 'Mensch' die Rede ist, ist es die einzig logische Schlußfolgerung, dass ein Mann gemeint ist.
Dann muss man aber erklären, wie ein Mann ein Mann sein kann, wenn es das Weibliche überhaupt noch nicht gibt. - Das klingt wie "Einerseits" haben wir - dazu brauchen wir kein "andererseits". - So, als könne es Protonen ohne Elektronen geben. - Das passt nicht in den dualistischen Kontext, ohne den Heilsgeschichte nicht denkbar ist.
Ja, es gibt Protonen ohne Elektronen. Ist damit deine Aussage widerlegt? Nach deiner Logik schon :)
Wie schon gesagt, das Weibliche oder allgemein die Bipolarität der Geschlechts wurde in der Natur schon verwirklicht und Adam konnte dies auch sehen und feststellen. Weder für seine Existenzfähigkeit als Mann noch als notwendige Zutat bei seiner Bildung war das feminine Prinzip nötig. Wenn es einer Erklärung bedarf, dann warum es so sein sollte, wie du meinst.
Hiob
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Hiob »

Nobody2 hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 09:31 Hier gibt es nochmal eine andere „Variante“:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... C37TxKQ1ke
Super Quelle!!! :thumbup:
Nobody2 hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 09:31 Adam müsste nach dem Eingriff dann nur noch ein halber Mensch gewesen sein, dann aber mit einer Gehilfin, die seine andere Hälfte, die Gott ihm wegnahm, ist.
Nein - wenn Du einem Neutron ("MEnsch") ein Elektron ("Frau") entziehst, entsteht ein Proton ("Mann"). - Das Proton ist aber kein halbes Neutron, sondern ein Proton.
Nobody2 hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 09:31 In der Version hat Gott den Mann also durch diese Spaltung erst unvollkommen gemacht.
Das wiederum ist richtig - oder wie es Sokrates (?) sagt: "Der Mensch war einst EINS und wurde getrennt in Mann und Frau. Liebe ist die Erinnerung an die ursprüngliche Einheit". - "Unvollkommen" bedeutet hier, dass der Mensch in den dialektischen Raum des Dualismus geworfen wird, was insofern unvollkommen ist, dass dort keine Einheit mehr ist. - Das ist das Grundmotiv des "Falls".

Oder anders: Es gab nie die vollkommene Schöpfungswelt - sie wird lediglich im Anfangs-Hymnus projiziert im Sinne von "Das wäre das Ideal" (das Löwe und SChäfchen friedlich zusammen auf der Weide ruhen). - Die Dualisierung des Menschen in Mann und Frau findet UNMITTELBAR vor der Baumszene statt - beides zusammen ist EINE Szene: "Du sollst (für Dein Daseinsleben) nicht allein sein", "Du wirst Vater und Mutter, als mich (Gott), verlassen", "Hier ist der Baum der Erkenntnis - auf Wiedersehen".
Nobody2 hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 09:31 Bestimmt, wenn der Messias unter uns lebt und sein Königreich hier ist, wird er uns sehr genau und exakt über die Bibel aufklären, also „Bibelunterricht“ geben. Dann wird es keine ungeklärten Fragen mehr geben, wie was gemeint war
Richtig - aber es gibt auch heute schon Hinweise, wenn bspw. Jesus sagt, dass es - verkürzt gesagt - im Himmel keine Sexualität mehr geben wird. - Insofern bin ich persönlich sicher, dass auch Jesus zwar männliche Gestalt hatte, aber vom Wesen her idealer Adam, also im Zustand VOR der Aufteilung in Mann und Frau war. - Trinitarisch gesehen hatte Jesus keinerlei geschlechtlichen Regungen als Mann.

Auf den Thread bezogen und im Hinblick auf die Äußerungen in Deinem Super-Link: Jesus war Mensch VOR dem Fall, also Mensch VOR der Aufteilung in Mann und Frau.
Timmi

Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Di 23. Mär 2021, 10:04 Nein - wenn Du einem Neutron ("MEnsch") ein Elektron ("Frau") entziehst, entsteht ein Proton ("Mann"). - Das Proton ist aber kein halbes Neutron, sondern ein Proton.
Bei deiner Analogie hast du die Neutrinos vergessen: Neutron ---->Proton+Elektron+Neutrino

Demgegenüber: Mensch----->Mann+Frau

Dem fehlt die Nachweisbarkeit. Denn: Mann=Mensch und Frau=Mensch

Die völlige Neudefinierung 'Mensch' kann nicht überzeugen und umgekehrt müßte man sagen, die Frau wird erst zum Menschen, wenn sie einen Mann hat. So wird daraus nur ein Spiel mit Worten wann ein Mensch Mensch ist.
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