Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?
Verfasst: Di 23. Mär 2021, 01:03
Ich verstehe das etwas anders als Du.
Gott dachte bei sich: Der Mann allein schafft das nicht. Der braucht Unterstützung. Als ob ein Mann nicht ohne eine „Gehilfin“ klar käme. Pah. Das ist wirklich erniedrigend und diskriminierend. Hätte er sich ruhig sparen können, findest Du nicht auch, Oleander?
Aber gut, er wird seine Gründe gehabt haben, zu denken, dass der Mann, sein Adam, jemanden braucht, der ihm zur Seite steht. Immerhin hat er Adam erschaffen. Er wusste vermutlich sehr genau über die Stärken und Schwächen seiner Schöpfung Bescheid.
Allerdings war es nicht so gemeint, dass die Frau sich dem Willen des Mannes unterwerfen soll und er ihr Herr sein soll. Das kann so nicht gewesen sein und das kann man auch beweisen. Denn genau das hat er dann erklärt, nachdem die Frau von der verbotenen Frucht gegessen und den Mann dazu verführt hatte. Das bedeutet, dass es vor diesem Übertreten seines Gebotes eben nicht so gewesen sein kann. Ansonsten hätte er sich das ja auch sparen können, oder nicht?
Und klar macht es das auch nicht besser. Vor diesem Fehler nach diesem Fehler, für uns ist das bedeutungslos. Man kann auch sagen, dieser Gott war unglaublich unfair. Aber darum geht es jetzt nicht.
Gott schuf demnach die Frau, weil der Mann alleine in seinen Augen unvollkommen war. Erst mit ihr wurde seine Schöpfung wirklich perfekt. Also ich verstehe das als Kompliment. Der Mann ist von der Frau abhängig, er braucht sie. Davon abgesehen braucht die Menschheit sie, um fortzubestehen.
Erst die Sache mit der verbotenen Frucht hat das Ganze dann kaputt gemacht. Davor waren die beiden nämlich glücklich und zufrieden. Es ist auch nicht so, dass nur die Frau runtergemacht wurde. Der Mann wird von Gott dazu verdammt, sich mit dem Acker herumzuquälen. Harte Arbeit muss er leisten und die Frau ernähren. Insofern stehen doch beide, Mann und Frau, ziemlich schlecht da. Findest Du nicht?
Davon abgesehen hat Gott nicht dem Mann befohlen, dass er seine Frau beherrschen soll oder von ihr verlangen, dass sie sich ihm unterwirft. Ein Mann, der das tut, kann sich nicht darauf berufen. Er hat zur Frau gesprochen, nicht zum Mann. Das ist eine Sache zwischen ihr und Gott. Und er hat es noch nichtmal von ihr verlangt, sondern er hat es ihr in Aussicht gestellt. So wie ein Fluch.
„Du kannst Dich dem nicht entziehen, Frau, so wird es Dir gehen. Dafür sorge ich. Ob Du willst oder nicht.“
Wenn also ein Mann seine Frau unterdrückt, kann er das mit der Bibel nicht rechtfertigen. Der Mann soll das nicht tun. Auf keinen Fall! Die Frau soll es tun - wenn man so will. Aber streng genommen ist nicht mal das der Fall. Denn Gott befiehlt ihr nichts. Er sagt nur: So wird es sein. Das ist alles.
Also alles ein riesen Missverständnis. Schlimm, dass solche Aussagen dann missbraucht werden.
Davon abgesehen, die Geschichte mit Lot ist wirklich entsetzlich. Sie zeigt aber nicht, was Gott gut hieß. Im Gegenteil. Denn warum wohl wurden Sodom und Gommorah vernichtet? Bestimmt nicht, weil Gott diese Sitten und Umgangsformen gefielen.... Er hat die Apokalypse über diese Städte verhängt, er hat sie alle dem Erdboden gleich gemacht, in Schutt und Asche gelegt, genau deshalb, weil die Leute dort völlig pervertiert, entartet und herzlos waren. Die Geschichte zeigt nur, was dort normal war. Die ganze Szene ist einfach unvorstellbar abartig.