Hiob hat geschrieben: ↑Di 14. Sep 2021, 17:09Beispiel: Die Tatsache, dass Rahab aus Sicht des NT als segensreiche Person gesehen werden kann, ändert nichts daran, dass sie in AT-Wirklichkeit eine ziemlich miese Verräterin war.
Du legst hier einen menschlichen Maßstab an. Diese Brille ist logischerweise auch falsch. So dachten mit Sicherheit die Einwohner Jerichos und man bedrängte sie auch. In ihren Augen war Rahab selbstverständlich eine Verräterin, doch Gott bewahrte sie. Die Perspektive der EW Jerichos ist aber nicht von Belang, denn klarerweise wird Satan JHWH ebenso immer als seinen Feind ansehen.
Daher Brillenwechsel, lieber Hiob, und dann geht es. Es erfolgt hier keine neue Auslegung eines AT-Textes, was der Text des AT anders hergeben würde. Im Gegenteil, auch das Buch Josua erklärt was die Hure Rahab angetrieben hatte: Der Glaube an den Gott Israels. Darunter wollte sie sich bergen, andernfalls wäre sie umgekommen.
Heb 11,31 hat geschrieben:Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit den Ungläubigen um, da sie die Kundschafter in Frieden aufgenommen hatte.
Das NT bezeichnet ihr Verhalten nicht anders als das AT, denn Buße und Umkehr war immer schon die Hinwendung zum Gott Israels. Nicht anders predigte Johannes der Täufer, nicht anderes predigte Jesus und nicht anders sollen wir nun in seinem Namen predigen --> siehe
Lukas 24:47.
JHWH ist der Gott Jesu, den er uns wie schon Mose predigt, zu dem er uns zur Umkehr aufruft. Dass es über ihn geht ist klar. Nur macht ihn das nicht zu Gott oder JHWH. Was ist nun Jesus: Der Weg zu Gott oder Gott? Was sagt er denn genau über sich und seinen Vater?
Du kannst davon ausgehen, dass Rahab im Volk Israel ihr altes Gewerbe nicht weiter ausüben konnte, sondern abgelegen musste, nachdem sie durch Mose eines Besseren belehrt wurde. Ansonsten wäre sie sehr rasch entweder durch eine der Plagen Gottes oder durch das Gesetz gericht worden. Der HG war derselbe damals wie heute, sodass er Sünde immer gleich behandelt. Dafür wird es auch immer nur ein Verständnis geben.
Aber du hast gesagt, dass man das AT ohne die Trinitätsbrille lesen kann. Warum setzt du sie dann im NT auf? Das genau verstehe ich nicht. Ich sehe keine Notwendigkeit, sehe aber oft die Kraftlosigkeit der Trinitarier in ihrer Verkündigung. Gott unterstützt keine Dinge, die falsch gepredigt werden.