Opa Klaus hat geschrieben: ↑Mo 26. Sep 2022, 14:16
Da hier gerade vom Baum der Erkenntnis die Rede ist,
WAS erwarte Eva denn überhaupt vom Naschen,
wenn doch von diesem gewöhnlichen Obstbaum überhaupt keine Wunderwirkung ausging
oder
von Eva erwartet werden konnte?
Also wenn es rein NUR um "Finger Weg!" - um Gehorsam ging?
Denn zum Gehorchen genügte sicherlich
jeder schnöde Obstbaum?
Und für andere Reaktions-Tests ebenso.
So! und warum will nicht EIN Mensch kapieren, dass der Baum als geistiger Seh-Test diente
und darum überhaupt gar keine Wirkung von dem Baum ausgehen brauchte?
Vieles ist schon in meinem Beitrag heute von 12 Uhr 38 hier im Thread erklärt worden.
Der Baum der Erkenntnis und die des Paradieses ist eine Beschreibung, die in mythologisch-sinnbildlicher Sprache geschrieben worden ist, deshalb darf von einem Baum, wie wir ihn heute kennen, nicht gesprochen werden, sondern von einem "Baum" in Anführungszeichen.
Es kann auch von einem "Buch" gesprochen werden, denn es ist dem ähnlich, wenn man wie heute anhand eines Buches Erkenntnis gewinnen kann.
Auf die paradiesische Zeit dürfen nicht heutige Verhältnisse geworfen werden. Damals war der Mensch noch eins mit den damaligen Naturgesetzen (vgl. Legenden zur Naturgöttin Demeter), er brauchte nur den Wunsch nach Nahrung zu haben, schon war die Nahrung auf magischem Wege da, wie's heute ähnlich im Verhältnis des Säuglings zu seiner Mutter ist.
Eva
gelüstete, zu sein
wie Gott, der etwas (ihr Unbekanntes) hatte, was sie nicht hatte, nur war die Lust größer als die Folgen zu bedenken, wozu sie sicher nicht in der Lage gewesen war, denn dazu fehlte ihr eben Erkenntnisfähigkeit, stattdessen hatte sie die Warnung der Gottheit erhalten, wie es ähnlich Eltern gegenüber ihrem Kinde ist, wenn sie es vor etwas warnen. Das Kind glaubt gehorsam zwar alles, was sie ihm sagen, wenn aber seine Lust überwiegt, doch die Eltern es ihm versagen, fängt es hysterisch zu schreien an.
Eva fehlte wie dem kleinen Kinde zwar die
selbstbestimmte Einsichtsfähigkeit, nicht vom Baum der Erkenntnis nehmen zu sollen, doch durch die von Gott gegebene Freiheit des Menschen musste er das Nehmen zulassen, was ihn aber nicht daran hinderte, zu des Menschen Gunsten weiteren Schaden anzurichten, indem der Mensch den Baum/das Buch des Lebens verlor und das Paradies verlassen musste. - Kain war noch ein Paradiesesmensch und Abel ein Vertreter der neuen, nachparadiesischen Welt.
Friedlich wäre es weitergegangen, wenn Eva nicht ihrer Lust nachgegangen wäre, dann wäre alles nach Gottes ursprünglichem Plan verlaufen. So muss die Gottheit die ungenießbaren Folgen des Sündenfalls für ihre weiteren Schritte in der Entwicklung des Menschen einplanen, die sie nicht verhindern kann. Nicht die Gottheit hat einen Mangel an Frieden, sondern die Lust des Menschen war es, die den Unfrieden gebracht hat.