Ich versuche jetzt einmal noch den Text etwas exegetisch zu beleuchten. Wir benötigen dazu aber den ganzen Abschnitt, damit man die einzlenen Aussagen kontextlich zuordnen kann. Es beginnt mir Vers 18:
1. Pet 3,1 hat geschrieben: Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist,
Ich denke hier gibt es noch keine Schwierigkeit. Petrus beschreibt uns Jesus als Erlöser. Es wird nun eine Überleitung zu unserer Themenstellung vorgenommen:
1. Pet 3,19 hat geschrieben:in dem er auch hinging und den Geistern predigte, die im Gefängnis sind,
Was ist "in dem"? Die Einleitung dieses Verses nimmt Bezug zum Vers 18. Ich denke es ist "in dem Geist" gemeint. Also Jesu wurde durch den Heiligen Geist lebendig gemacht, was zunächst auf seine Auferstehung anspielt, d.h. er hat den Tod überwunden. Heißt das nun, dass der Kontext nun seinen weiteren Lebenslauf als Auferstanderer beschreibt? Genau daran hapert m.E. die wortwörtliche Auslegung.
1. Pet 3,20 hat geschrieben:die einst ungehorsam waren, als die Langmut Gottes harrte in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in die wenige, das ist acht Seelen, eingingen und durch Wasser gerettet wurden,
Die einst ungehorsam waren. Wenn wir denken, dass Petrus den weiteren Lebenslauf Jesu beschreibt und er die Toten aus der Zeit Noahs besucht, damit müsste man auch denken, es ging ihm in seinerm Brief um die Rettung derer und nicht weiter um uns, die wir gerade "jetzt" am Leben sind. Doch das klärt der nächste Vers:
1. Pet 3,21 hat geschrieben: welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe (nicht ein Ablegen der Unreinheit des Fleisches, sondern das Begehren eines guten Gewissens vor Gott), durch die Auferstehung Jesu Christi,
Er redet von einem Gegenbild. Welches ist das? Ich sage, er macht das Geschehen Nohas zu einem Bild und welches ist das Gegenbild? Das kann dann aber nur die heutige Zeit mir ihren Geistern im Gefängnis sein. Es spricht uns an, nicht andere. Der Vers sagt schon klar aus, dass wir (die Lebenden) gemeint sind.
1. Pet 3,22 hat geschrieben: der, in den Himmel gegangen, zur Rechten Gottes ist, indem Engel und Gewalten und Mächte ihm unterworfen sind.
Der letzte Satz ergänzt Jesu neue Machtstellung. Er wird zur Klärung unsere Frage nicht benötigt, ergänzt sie aber. Wir wissen, dass alle Welt vor sein Gericht kommen wird. Die Menschen aus Noahs Zeiten, die heute und überhaupt alle Menschen, die je gelebt haben, darum ist er auch der Herr über die Lebenden und die Toten.
Ich denke der Schlüssel zum Verständnis ist, dass die Arche Noah als Bild gebraucht wird, nicht um einen historischen Besuch Toter zu beschreiben, denn das gibt für mich schlicht keinen Sinn. Es soll der Rettungsmodus Gottes besser verstanden werden, dass damals nur acht Seelen gerettet werden konnten und das Gegenbild dazu ist wieder, dass insgesamt nur eine kleine Herde aus allen Menschen gerettet sein wird.
Ich sehe es so, dass alle, die damals in der Flut umgekommen sind, damit auch keine Erretteten sind, denn sonst geht das Bild mit unserer Situation als Gegenbild nicht konform. Wer bitte braucht den Verlorenen (gemeint Toten) noch predigen? Sie sind verloren. Aber heute, die noch ungläubig am Leben sind (diese werden auch als Tote bezeichnet) könnten noch umkehren.
Und dene predigte Jesus und gab auch uns den Auftrag zu Weiterführung bis zum Ende unseres Äons. Die Arche wird gleichnishaft herangezogen, wie das Jesus an anderen Stellen nicht anders tut um den Bezug zur gegenwärtigen Zeit herzustellen. Soweit meine Auslegung.