Salome23 hat geschrieben:
Warum geht es ins Zimmer? Weil es im Prinzip nach einem angenehmen Gefühl(Ruhe) sucht und das unangenehme vermeiden will- sonst wäre es ja bei den streitenden Eltern geblieben...
Wenn man in einem Konflikt involviert ist, dann kann sich ein Mensch häufig viel besser auf seine Gefühle einlassen, wenn man mit sich alleine ist und in sich geht. Dabei gibt es eigentlich drei Schritte, in meinen Augen: die Gefühle erst mal anzuschauen und zuzulassen. Sie zu spüren. Zweitens sie anzunehmen und zu bejahen. Drittens sie los zu lassen. Das ist im Grunde das, was man in der Meditation erlernt – und das tut man auch im Grunde in jeder Verhaltenstherapie, in jedem guten Gespräch, wenn man Musik hört oder sich mit Kunst beschäftigt. Eigentlich geht es nur darum alle Gefühle sein und alles an seinen Platz fallen zu lassen, wo es am Besten wirken kann. Dieses Handeln im Nichthandeln, wie es das „Wu-Wei“ beschreibt.
Anderes Beispiel: Du bist in einer Beziehung oder Ehe und diese ist auf Grund von "xxx" nicht mehr tragbar und somit löst du die Beziehung auf, weil sich ständig negative Gefühle (in der Beziehung) bei dir einstellten du aber positive Gefühle bevorzugst, die sich durch wieder einkehrende innerliche Ruhe bemerkbar machen […] Und nun sagst du, man soll sich diesen Schmerz(Unbehagen) anschauen und bewusst spüren?
Trotzdem in der Beziehung bleiben?
Weshalb hat man denn eine Beziehung? Ich würde sagen, weil es eine Resonanz zwischen Menschen gibt. Solange es diese Resonanz gibt, lebt man zusammen. Das ist keine Entscheidung des Verstandes, ich kann keine Resonanz erzeugen. Sie ist einfach da. Führt zu einer Anziehung oder nicht. Zu einer solchen Resonanz gehören bis zu einem gewissen Grad auch die Fähigkeit negative Gefühle schöpferisch in etwas Gutes zu verwandeln. Das ist einfach Teil einer Verbundenheit. Das kann im Grunde immer weiter gehen. In gewissem Sinne, wenn man eine spirituelle Perspektive einnimmt, sogar über das persönliche Leben hinaus.
Wenn man bei negativen Gefühlen einfach die Beziehung wechselt, dann hatte man eigentlich gar keine wirkliche Verbundenheit. Denn in jeder Beziehung gibt es irgendwann negative Gefühle, auch wenn man lieber positive hätte. Man drückt einander gewissermaßen die Knöpfe und das ist gut so. Für mich ist dahingehend entscheidend ob es eine Resonanz gibt und Wachstum möglich ist. Das gehört zur Tiefe einer Beziehung dazu. Die Ehe ist aber wieder ein Thema für sich.
Denk an deine Worte und nimm sie dir zu Herzen, wenn du mal
höllische Zahnschmerzen hast.... und versuch sie ja nicht durch Arzneimittel zu unterdrücken
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass man Schmerz nicht behandeln solle. Wenn ich Schmerz bewusst anschaue, spüre, annehme und dann loslasse, dann ist das bereits eine Behandlung. Das ist manchmal das Beste, was man in dieser Situation tun kann, wenn ich zum Beispiel kein Arzneimittel zur Hand habe. Wenn ich Schmerz nicht mit ein paar Pillen aus der Welt schaffen kann. Es gibt einen Schmerz, der aus dem Leben selbst erfolgt, den wir einfach nur erleben können.