Nun auch mein Gruß an dich Galahad,
es freut mich, wenn endlich mal wieder einer Neuer mitmischt. Ich möchte dir meine Sichtweise unterbreiten.
Galahad hat geschrieben: ↑Mi 19. Feb 2020, 18:13
Der Prophet Daniel sagt aber durchaus das Röm. Reich voraus.
Das Wort "Rom" erwähnt Daniel an keiner einzigen Stelle, gilt aber als eine gängige theologische Auslegung. Ich teile sie nur teilweise, was ich nun ausführe. Konkrete Namensnennungen im Buch Daniel sind die Meder, die Perser und an einer Stelle Griechenland, aber nicht Rom.
Was zum Thema zu sagen wäre: Rom ging unter wie jede andere Nation, die dem Königreich Israel nicht dienen wollte. Eine Jahreszahl zu nennen überlasse ich dabei den Historikern.
Ich gehe mehr auf das prophetische Wort ein. Demnach kann das sog. vierte Tier auch allgemein interpretiert werden, als ein Reich, dass sich von allen anderen unterscheidet. Rom konnte dies als militärische Machtmaschinierie gut erfüllen, aber es ist damit noch lange nicht beendet.
Sehen wir uns das Bild aus Daniel 2 an, liegt der zentrale Punkt dieser Weissagung bei dem Stein, der alles zermalmt. Dieser Stein bildet die wesentliche Botschaft, der für den Messias steht, alles andere sind Stationen dorthin. Das Bild des Steines greifen auch andere Propheten auf.
Einerseits erfüllte sich dies mit dem ersten Kommen Jesu, jedoch nicht in seiner Fülle, denn die damaligen Reiche wurden nicht vernichtet. Dabei geht es nicht nur um Rom, sondern um alle Reiche der Erde. Stattdessen vollzog sich die Bundesrache Gottes an Israel und das fiel in die Römerzeit. Das prophetische Bild aus Daniel 2 ist dazu aber nicht deckungsgleich, daher muss weiter untersucht werden.
Es muss der endzeitliche Aspekt ins Zentrum der Betrachtung rücken, womit Rom wiederum nur eine Station dorthin wird, die mit Babel den Anfang nahm. Diese Erfüllung geht damit einher, dass alle noch exisiterenden Reiche auf Stunde festgelegt ihr Ablaufdatum erhalten und die Heiligen die ewige Herrschaft erhalten.
Der Heilige Geist schuf hier aber erst die Anzahlung für die Heiligen, wie sich Paulus ausdrückt. Sie müssen weiterhin unter der jeweiligen poltischen Ordnung leben, wie sie Gott zu jeder Zeit festlegt, bis sie zu ihrer Auferstehung gelangen, denn erst dann haben sie ewiges Leben. Zuvor müssen wir, d.h. die Heiligen unser erstes Ende, den ersten Tod noch abwarten.
Das Bild der ewigen Herrschaft aus Daniel 7 geht gut mit Offenbarung 20 konform, das Johannes zu der Zeit erhalten hatte als Rom schon sein Ablaufdatum hatte und Jesus bereits zur Rechten Gottes den Thron im Himmel bestieg. Die einseitge Festlegung auf Rom vernachlässigt die geistliche Betrachungsweise für das ewige Reich und ist somit unzureichend.
Was gemacht wird, sowohl von Präteristen als auch anderen und ich für falsch erachte ist, dass man prophetische Bilder 1:1 auf politisch historische Entwicklungen abbilden möchte, den geistlichen Aussagegehalt, das ewige Reich, dabei aber nicht an oberster Stelle der Betrachtung und damit Auslegung hält.
Sieht man sich die einzelnen prophetischen Bilder genauer an, seien es die von Daniel, Jeremia, Hesekiel oder Johannes, stellt man fest, dass sie viele recht deutliche Ähnlichkeiten aufweisen und dennoch nicht identisch sind. Was sagt das? Nun meine Auslegung:
Es geht Gott nicht um eine historisch politische Vorhersage sondern der Fokus liegt auf dem, was sein Messias in der jeweiligen Zeit bewirken wird. Somit ist das rein poltische Geschehen sekundär. Gott ist flexibel und lässt diesen Dingen ihren eigenen Lauf. Damit legt er sich auch nicht auf konkrete Nationen fest, es sei denn, es gibt sie bereits, weshalb die Meder, die Perser und die Griechen als erste Nachfolger auch erwähnt werden.
Rom ist zwar der politisch relevante historische Nachfolger Griechenlands, ist aber in seiner messianischen Bedeutung ebenso nebensächlich wie z.B. die Seleukiden. Ebenso hätten die Syrer damals in Israel eindringen können und diese dann den Messias hinrichten lassen. Rom wird als zu wichtig eingeschätzt. Es geht um das was mit Jesus passieren sollte und das ist auch gemäß Daniel 9 bzw. Jesaja 53 passiert.
Für das Ende ist es irrelevant welche Machtkonstellation vorherrscht, ob die USA, die Chinesen, die Russen, die EU, die Moslems oder die Römisch Katholische Kirche die Weltherrschaft innehält und eines Tages den Antichristen stellt. Irgendeiner wird es sein, das steht fest, aber von Bedeutung ist nur das Kommen des Messias, die Venichtung der antichristlichen Systeme und die Wiederherstellung Israels.
Ewiges Existenzrecht haben also nur die Heiligen und Israel. Welche Nationenkonstellation die Heiden dabei bilden werden, steht wiederum heute noch nicht fest, wohl aber das ewige prophetische Wort dazu.