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Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 07:50
von Hiob
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 05:42 Das Volk fällt ja kein juristisches Urteil, sondern spricht ein Verachtung aus und praktiziert eine soziale Verächtung.
Wie geht das bei Taten, die nicht bewiesen sind? - Wenn ich heute erfinde, dass ich als Kind von einem Geistlichen missbraucht wurde, wird man mir unbesehen glauben, weil sowas gerade "in" ist. Der Geistliche hat keine Chance. - Mit anderen Worten: Die sogenannte Unschuldsvermutung bis zu einem Urteil ist schon substantiell gemeint, selbst wenn Richter und Staatsanwalt persönlich meinen, dass jemand zurecht beschuldigt wird. Diese Disziplin gilt bei Medien nicht - sie dürfen zwar meistens keine Namen nennen, aber sie dürfen so tun, als gäbe es keinen Zweifel an der Sache selbst.
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 05:42 Ja, das ist eine Sache, die auch meine Frau, die ja Juristin ist, ständig bemängelt
Ach siehe da - interessant.
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 05:42 Selbst bei nachgewiesenen Falschbehauptungen braucht nur irgendwo ein dürrer versteckter Zweizeiler als Gegendarstellung erscheinen, der nichts mehr an dem verursachtem Urteil und Stimmung in der Bevölkerung ändert. Es ist nur zu hoffen, dass diese oft beobachtete Kaltblütigkeit, ja sogar moralisch gesehen eine Perversion, einer höheren Gerechtigkeit zugeführt wird.
Da mache ich mir keine Sorgen - Sorgen macht mir hier die Destabilisierung des Grundgesetzes - und zwar exakt durch Leute, die sich aufgeilen, wenn ein Christ von göttlichen Gesetzen spricht, die über weltlichen Gesetzen seien. Selber aber bricht man das weltliche Rechtsgefüge.
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 05:42 Wird nicht geschehen, im Gegenteil. Im Zuge einer totalitären Erfassung und Umstrukturierung unserer Gesellschaften, wird auch das Bewußtsein für Recht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Bzw. das Recht wird so geändert werden (das darf der Souverän ja), dass Neues als "Recht" gilt. Da wird man aber das Grundgesetz verbiegen müssen, was sicherlich geht. - Und da ist halt MEIN Punkt: Eine unabhängige Medienlandschaft sollte halt Gegengewicht, sondern kein Antreiber bei solchen Sachsen sein.

Wahrscheinlich sprechen wir hier von einem Generationenkonflikt: Hier die Tradition der 68er und Nach-68er, die in den Medien ein Gegengewicht zu Obrigkeitsglauben &Co. gesehen hat - da die Nachgekommenen, die sich über Obrigkeitsglauben alias Political Correctness, Cancel Culture und Sprach-Polizei definieren. - Also zwei ganz unterschiedliche Grundlagen.

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 08:55
von Sunbeam
Hiob hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 07:50 Sorgen macht mir hier die Destabilisierung des Grundgesetzes - und zwar exakt durch Leute, die sich aufgeilen, wenn ein Christ von göttlichen Gesetzen spricht, die über weltlichen Gesetzen seien. Selber aber bricht man das weltliche Rechtsgefüge.
Welche göttlichen Gesetze? Etwa die Gesetze, die heute in einer Bibel in, man glaubt es nicht, in "gerechter Sprache" unter die Massen gewuchtet wird? Und das wird in den kirchlichen Chefetagen auch noch unterstützt und bejubelt?

Das liest sich dann so:

Die Evangelische Kirche bemüht sich um geschlechtergerechte Sprache. Dabei empfiehlt sie verschiedene Formen, unter anderem Schreibungen mit Stern.

https://www.jesus.de/evangelische-kirch ... sternchen/

Also die Bibel mit Gendersternchen, ich würde da eher sagen, von dieser Art biblischen Inhalten mit sogenannten Asterisk (*) als aktuell gebräuchlichster Form, davor sollten die Menschen geschützt und bewahrt werden, wie lange wird es dauern und aus Gott wird irgendwie eine Frau Göttin.

Außerdem macht es wohl keinen wirklichen Sinn, in einer Gesellschaft in der der Islam die einzig wirkliche prosperierende Religion ist, während die Großkirchen rasant schrumpfen und in einer Art von geistlicher Agonie liegen, die christlichen Gesetze über den weltlichen Gesetzen zu stellen. Wir leben nun einmal in einer säkularen Gesellschaft und da es so gekommen ist, doch eigentlich kommen musste, daran tragen die Kirchen selbst ein gerüttelt Maß an Schuld.
Und wenn du nicht das Rad der Zeit zurück drehen kannst, dann wirst du und Gleichgesinnte daran nichts mehr ändern.
(Denn auch in diesem Jahr werden wieder Hundertausende aus den Kirchen austreten, es schrumpft sich also gesund...)

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 09:21
von Sunbeam
Ergänzend dazu - der geschlechtslose Gott, oder Gott als White Trash:

Erst im September hatte die katholische Studierendenjugend bei zahlreichen Gläubigen Kopfschütteln verursacht, weil sie forderte, „Gott“ künftig nur noch mit Genderstern zu schreiben. Durch eine entsprechende Kampagne soll ein anderes Gottesbild vermittelt werden, „weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart hin zu einer Gottes*vielfalt“.

https://jungefreiheit.de/kultur/medien/ ... sprech-ab/

Das Christentum schafft sich mit aller Gewalt wohl selbst ab.

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 10:23
von Hiob
Sunbeam hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 08:55 Welche göttlichen Gesetze?
Das soll eine Chiffre sein für geistliche Wahrheiten, die man eigentlich ziemlich homogen bei Juden, Christen, auch Moslems findet - ein Beispiel dafür könnten die 10 Gebote sein.
Sunbeam hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 08:55 Also die Bibel mit Gendersternchen, ich würde da eher sagen, von dieser Art biblischen Inhalten mit sogenannten Asterisk (*) als aktuell gebräuchlichster Form, davor sollten die Menschen geschützt und bewahrt werden, wie lange wird es dauern und aus Gott wird irgendwie eine Frau Göttin.
Es ist ein Ausdruck der Entgeistlichung innerhalb der Kirchen, dass man solche "Probleme" hat. Kein Wunder, wenn sich die säkulare Welt lustig macht und sagt: "Das können wir besser". - Der größte Feind der Kirchen sind nicht Skandale wie die Missbrauchs-Affäre, sondern die innere Säkularisierung der Theologie.
Sunbeam hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 08:55 Außerdem macht es wohl keinen wirklichen Sinn, in einer Gesellschaft in der der Islam die einzig wirkliche prosperierende Religion ist, während die Großkirchen rasant schrumpfen und in einer Art von geistlicher Agonie liegen, die christlichen Gesetze über den weltlichen Gesetzen zu stellen.
Doch, das macht schon Sinn, da diese Gesetze ja nicht dadurch entwertet werden, dass sie innerkirchlich verwaschen werden. - Allerdings kann es sein, dass sie eine Zeitlang nur für bessere Zeiten erhalten werden können, bis sie wieder aktiv verstanden werden. - Insofern habe ich Benedikt XVI immer als Kirchenlehrer-Epigonen verstanden, der weniger für die Gegenwart als für die Zukunft spricht.
Sunbeam hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 08:55 Und wenn du nicht das Rad der Zeit zurück drehen kannst, dann wirst du und Gleichgesinnte daran nichts mehr ändern.
Ich will es VORWÄRTS drehen, selbst wenn mal für ein paar Generationen wenig Wasser über das Mühlrad läuft.
Sunbeam hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 09:21 Erst im September hatte die katholische Studierendenjugend bei zahlreichen Gläubigen Kopfschütteln verursacht, weil sie forderte, „Gott“ künftig nur noch mit Genderstern zu schreiben. Durch eine entsprechende Kampagne soll ein anderes Gottesbild vermittelt werden, „weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart hin zu einer Gottes*vielfalt“.
Das ist alles Ausdruck von geistlicher Verwirrung, die daher rührt, dass sie Lehrer dieser Studenten selber über Generationen verwirrt sind. Mir scheint, dass die geistlichen Grundlagen des Christentums schlicht nicht mehr bekannt sind. - Neulich hat mal ein Theologe zu mir gesagt, dass wir "Dinosaurier" sind, die mit ihrer klassischen Bildung und metaphysisch-ontologischen Orientierung aussterben. --- Allerdings gab es das schon öfter in der Kulturgeschichte - man denke nur an Bach, dessen Musik nach dessen Tod vergessen wurde und erst wieder ein knappes Jahrhundert später von Mendelssohn-Bartholdy wiederentdeckt wurde.

Ich sehe das wirklich mit Gelassenheit, weil Heilsgeschichte in großen Zügen abläuft. Da muss man sich seiner zeitlichen Kleinheit bewusst sein. Insofern erneut: ich mache mir keine Sorge um die Kirche, sondern um unsere Zeit.

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 10:45
von Sunbeam
Hiob hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 10:23 Doch, das macht schon Sinn, da diese Gesetze ja nicht dadurch entwertet werden, dass sie innerkirchlich verwaschen werden. - Allerdings kann es sein, dass sie eine Zeitlang nur für bessere Zeiten erhalten werden können, bis sie wieder aktiv verstanden werden. - Insofern habe ich Benedikt XVI immer als Kirchenlehrer-Epigonen verstanden, der weniger für die Gegenwart als für die Zukunft spricht.

Ein User schrieb hier in einem seiner Beiträge so ungefähr: was ist, wenn Gott es so will, das die Kirchen sich selbst sozusagen hinweg nehmen, sich selbst abschaffen.

Ein wohl nicht wirklich von der Hand zu weisender Gedanke, immerhin verständlicher, als alles nur auf diese nebulöse "entgeistlichung" zu werfen, denn nicht alle Menschen die aus der Kirche austreten, treten aus dem Christentum, also dem Glauben aus, die Praxis der Hauskirchen und Hauskreise hat immerhin den Vorteil, das die Menschen nicht mehr in die Kirche müssen, die Kirche kommt endlich wieder zu den Menschen!
Ein guter Freund und Christ, ein Evangelikaler aber ein gutmütiger Bär, der leitet fürsorglich und aufopfernd eine dieser Hauskirchen, die sich um oft verzweifelte Mütter mit mehreren Kindern in den Wohngebieten kümmern, die als soziale Brennpunkte gelten, und was dort selbstlos und unter vielen Mühen geleistet wird, das rechtfertigt allemal Jesu Worte vom - Salz dieser Erde.

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 11:26
von Timmi
Hiob hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 07:50
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 05:42 Das Volk fällt ja kein juristisches Urteil, sondern spricht ein Verachtung aus und praktiziert eine soziale Verächtung.
Wie geht das bei Taten, die nicht bewiesen sind? - Wenn ich heute erfinde, dass ich als Kind von einem Geistlichen missbraucht wurde, wird man mir unbesehen glauben, weil sowas gerade "in" ist. Der Geistliche hat keine Chance. - Mit anderen Worten: Die sogenannte Unschuldsvermutung bis zu einem Urteil ist schon substantiell gemeint, selbst wenn Richter und Staatsanwalt persönlich meinen, dass jemand zurecht beschuldigt wird. Diese Disziplin gilt bei Medien nicht - sie dürfen zwar meistens keine Namen nennen, aber sie dürfen so tun, als gäbe es keinen Zweifel an der Sache selbst.
Man muß allerdings sagen, die Unschuldvermutung gilt nicht absolut, streng genommen sogar nur für den Richter. Der Staatsanwalt hat ja bei einem zumindest hinreichendem Tatverdacht des Angeklagten eine Schuldvermutung bis hin zur Überzeugung der Schuld, die er ja zu beweisen sucht. Das ist natürlich fern von einer Unschuldsvermutung.

Die Presse ist ja gehalten von einem ''mutmaßlichem Täter" oder Tatverdächtigem zu schreiben.

Hierzu ist dieser Artikel ganz aufschlußreich: Vermutungsgrenze



Da mache ich mir keine Sorgen - Sorgen macht mir hier die Destabilisierung des Grundgesetzes - und zwar exakt durch Leute, die sich aufgeilen, wenn ein Christ von göttlichen Gesetzen spricht, die über weltlichen Gesetzen seien. Selber aber bricht man das weltliche Rechtsgefüge.
Du wirst es vielleicht nicht glauben, es gibt Personen, die halten sich für außerhalb unseres Rechtsgefüges und sogar berechtigt sich darüber zu stellen.
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 05:42 Wird nicht geschehen, im Gegenteil. Im Zuge einer totalitären Erfassung und Umstrukturierung unserer Gesellschaften, wird auch das Bewußtsein für Recht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Bzw. das Recht wird so geändert werden (das darf der Souverän ja), dass Neues als "Recht" gilt. Da wird man aber das Grundgesetz verbiegen müssen, was sicherlich geht. - Und da ist halt MEIN Punkt: Eine unabhängige Medienlandschaft sollte halt Gegengewicht, sondern kein Antreiber bei solchen Sachsen sein.
Ja, die Sachsen, aber das ist ein anderes Thema :lol:

Die Medien leben ja von ihren 'Darstellung-und Schreibkünsten', den Sensationen, dem Unglück, der gesteuerten Meinungs-und Gefühlswelt. Ihr ureigenstes Metier, auf das sie noch stolz sind.
Wahrscheinlich sprechen wir hier von einem Generationenkonflikt: Hier die Tradition der 68er und Nach-68er, die in den Medien ein Gegengewicht zu Obrigkeitsglauben &Co. gesehen hat - da die Nachgekommenen, die sich über Obrigkeitsglauben alias Political Correctness, Cancel Culture und Sprach-Polizei definieren. - Also zwei ganz unterschiedliche Grundlagen.
Ist nicht das eine aus dem anderen hervorgegangen?

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 11:33
von Hiob
Sunbeam hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 10:45 Ein User schrieb hier in einem seiner Beiträge so ungefähr: was ist, wenn Gott es so will, das die Kirchen sich selbst sozusagen hinweg nehmen, sich selbst abschaffen.

Ein wohl nicht wirklich von der Hand zu weisender Gedanke
Theoretisch ja - aber nur theoretisch, da "Kirche" eigentlich "Gemeinde" heißt, also eine Gemeinschaft der Geistlichen. - Das geht so weit, dass mir ein katholischer Priester mir mal gesagt hat, dass für ihn "katolikos", was ja "allumfassend"/"universal" heißt, alle Menschen beinhaltet, die insofern geistlich sind, die authentisch an Gott glauben - also auch Moslems, auf die dies zutrifft. Dieser Priester ist streng konservativ, also kein modern-säkularer.

Gemeint sein kann damit also nur "Kirche als Organisation in bestehender Form". - Gut, das mag sein. Aber was sollte die Alternative sein? Jeder glaube, wie ihm gerade ist?
Sunbeam hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 10:45 Salz dieser Erde
Das ist auch die nordkoreanische Frau, die nie von Jesus gehört hat, ihm aber nah ist, indem sie ihre Kinder in Liebe aufzieht und in sich das Ziehen zu etwas spürt, was über sie hinausgeht. - Das Stichwort ist also "Spiritualität" oder "Mystik", die nicht verwechselt werden dürfen mit "Spiritismus" oder "Esoterik" oder irgendwelchen Selbstfindungs-Aluhut-Ritualen.

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 13:09
von Hiob
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:26 Man muß allerdings sagen, die Unschuldvermutung gilt nicht absolut, streng genommen sogar nur für den Richter.
Moment: Darf ich einfach öffentlich sagen oder schreiben: "Ich vermute, dass Otto2 pädophil ist"?
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:26 Die Presse ist ja gehalten von einem ''mutmaßlichem Täter" oder Tatverdächtigem zu schreiben.
Ja, schon - aber doch nur, wenn ein Staatsanwalt (und nicht Hiob) von einem "hinreichenden Tatverdacht" spricht, oder nicht? - Übertragen auf das Thread-Thema: Wo gibt es in Sachen "Missbrauch" einen staatsanwaltlich (!) geäußerten "hinreichenden Tatverdacht"?
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:26 Du wirst es vielleicht nicht glauben, es gibt Personen, die halten sich für außerhalb unseres Rechtsgefüges und sogar berechtigt sich darüber zu stellen.
Warum greift da die Judikative nicht ein? Weil man sich daran gewöhnt hat? Gewohnheitsrecht ÜBER dem Recht? Frag da mal Deine Frau.
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:26 Die Medien leben ja von ihren 'Darstellung-und Schreibkünsten', den Sensationen, dem Unglück, der gesteuerten Meinungs-und Gefühlswelt. Ihr ureigenstes Metier, auf das sie noch stolz sind.
Naja - eigentlich verwahren sich die sogenannten seriösen Medien dagegen und verweisen auf ihre Überparteilichkeit und Aufgeklärtheit.
Otto2 hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 11:26 Ist nicht das eine aus dem anderen hervorgegangen?
Ja - aber nicht in inhaltlicher Logik, sondern eher im Sinne von "Wir machen es ganz anders". - Das würde heißen, dass meine Enkel wieder etwas mehr werden wie ihre Großeltern.

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 13:28
von Oleander
Hiob hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 10:23 Neulich hat mal ein Theologe zu mir gesagt, dass wir "Dinosaurier" sind...
Wenn man den Verlauf der Welt beobachtet, könnte man es so sehn, denn viele Menschen, wenn auch nicht alle, trampeln wie Dinosaurier auf unsrem Planeten herum und zerstören dadurch immer mehr unseren Lebensraum Erde(Ressourcen etc.) so quasi "hinter mir die Sintflut", hauptsache mir gehts gut...

Es gab und gibt immer wieder Menschen, die wenigstens versuchen, etwas zu ändern an den Umständen, aber meiner Ansicht nach sollten da ALLE mittun, spielts aber ned und da kommen wir wieder zu dem Punkt: Woran liegts?
An der inneren Einstellung! Und wodurch kann die geändert werden? Durch einen neuen "Geist"= Sinneswandel= umdenken

Umdenken (erneuerter Geist) alleine bringt aber nix, wenn keine Früchte daraus resultieren

Re: Medien, Gesellschaft und Kirche

Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 13:53
von Hiob
Oleander hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 13:28 Wenn man den Verlauf der Welt beobachtet, könnte man es so sehn, denn viele Menschen, wenn auch nicht alle, trampeln wie Dinosaurier auf unsrem Planeten herum
In dem Sinne, wie ich es verwendet habe, bedeutet es: "Man gehört zu einer aussterbenden Spezies" - also etwas ganz anderes.
Oleander hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 13:28 Woran liegts?
An der inneren Einstellung!
Jein. Das spielt sicherlich eine Rolle, wird aber oft - und da wären wir wieder bei "Medien" - von der Vielfalt an Wahr- und Falsch-Information überlagert, so dass die Leute gar nicht wissen, was denn jetzt WIRKLICH wahr ist.

Warum ist das so? Weil man nur das kennt, was man erlebt hat. - Oder anders gesagt: Meine Mutter (94 Jahre), die noch den Krieg und den Hunger erlebt hat, wirft grundsätzlich keine Nahrungsmittel weg und macht aus dem letzten Kartoffelrest noch eine Suppe, die sie dann mit irgendwas Neuem aufpeppt. Nicht aus ideologischen Gründen ("Wir tun dies aus Klima-Bewusstsein"), sondern weil sie formatiert wurde in einer Zeit, in der man so leben MUSSTE. Sie KANN gar nicht so leben, wie Du eben das Wort "Dinosaurier" benutzt hast, weil es gegen ihre Natur wäre.

Mit anderen Worten: "Innere Einstellung" kann man sich nicht einfach verordnen, sondern sie muss eingeprägt sein oder werden. - Und "Einprägen" tut meistens weh - wie man von Kühen weiß, die ihr Brandzeichen bekommen.

Ein Problem unserer Zeit scheint mir zu sein, dass wir glauben, "innere Einstellung" "entscheiden" zu können (weshalb ich allergisch auf dieses Wort reagiere), was aber nicht geht, weil man "innere Einstellung" "er-LEBEN" muss. - Medien (ich versuche, am Thread zu bleiben) sollten eigentlich Ausdrucksformen von ERLEBTEM sein, so dass man sich wiedererkennt oder auch nicht. Aber sie sind meistens Ausdrucksformen von Gedanken-Konstrukten, die nicht wirklich eingeprägt sind, was dazu führt, dass die Empfänger dieser Medien sich für deren Empfehlungen "entscheiden" müssen, weil sie sie nicht empfinden können. - Diese Kopflastigkeit kann, das ist meine Befürchtung, dazu führen, dass die ganze Gesellschaft aufgrund ihrer Kopflastigkeit irgendwann vornüberkippt und danach ganz anders aussieht.

Dafür darf man den Medien nicht die alleinige Schuld geben - der Ursprung davon sind eher wissenschaftliche oder pseudo-wissenschaftliche Erkenntnis-Theorien und Menschenbilder, die sich im Rahmen des Materialismus in den letzten Generationen gebildet haben. - Die Schuld der Medien besteht darin, solche Trend-Gebilde nicht WIRKLICH kritisch zu hinterfragen, weil man derart damit beschäftigt ist, geistliche Strömungen (bspw. Kirche) zu hinterfragen, dass man den Balken im eigenen Auge nicht sieht.