ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 17:19
Erst mal kann man Sheol und Hölle nicht einfach gleich setzen.
Ich denke schon, wobei das NT noch differenziert in Gehenna (Hölle) und Hades (Totenreich). Im AT wird diese gesamte Welt der Toten mit dem Begirff Sheol ausgedrückt. Insbesondere zeigt es uns, dass es kein Ort im Jenseits, sondern im Diesseits ist, wie ja die Dämonen auch auf Erden ihr Unwesen treiben und sie keinen Zugang mehr zum Himmel haben.
Diese Welt ist also mitten unter uns wie auch das Reich Gottes, nur nicht natürlichen Auges wahrnehmbar. Es kann ja auch keiner den HG sehen, aber wir erleben ihn anhand seiner Wirkungen basierend auf Gottes Wort. So kann auch das Wirken des Teufels an seinen Worten und Wirkungen erkannt werden kann.
Ich habe dazu meine Sichtweise revidiert, ich würde sagen sogar revolutioniert. Es ist das gesprochene Wort Gottes die absolute Wirklichkeit und das, was uns via Wahrnehung über die natrülichen Sinne vermittelt wird relativ dazu. Nicht falsch, aber eben relativ. Und das Wort des Teufels ist nur Lug und Trug und hat in keinster Weise eine Wirklichkeit hinter sich. Es verdirbt die Schöpfunge nur.
Diese Welt kann Gott jederzeit nach seine Bedürfnissen gestalten, indem er z.B. uns etwas eröffnet oder verschließt und deren Gesetzmäßigkeiten nach seine mWillen festlegt, alles durch seinen HG. Der Himmel hingegen besteht in Ewigkeit schon vor Grundlegung der Welt fest und kein Dämon könnte ein Jod daran ändern.
Insofern weist Gott den unreinen Geistern immer noch bestimmte Fähigkeiten zu, aber deutlich nicht mehr dieselbe Macht wie die der Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht infolge Rebellion verlassen haben und weiter an der Seite des Herrn dienen.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 17:19
Aber unabhängig davon, wenn der König von Tyrus dem Teufel gedient hat, so ist er doch nicht identisch mit ihm.
Da stimmen wir überein. Mit Sicherheit lebte kein Tyrus vor Adam und Eva, aber vielen Theologen fällt der simple logische Denkfehler gar nicht auf, weil ihr Verstand mit Theologie ausgeschaltet wird. Was gesagt werden kann ist, dass er ein Same dieser Schlange ist:
1. Mo 3,15 hat geschrieben: Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.
Auch hier liegt an sich eine Bildrede vor, da Frauen ja gar keinen Samen produzieren können, sondern nur Männer. Aber das ist die Problematik vieler geistlicher Betrachtungen, wie man deren geistliche Bedeutung findet und sie in Relation zur rein natürlichen Wirkungsweise setzt.
Und genau das vermittelt uns Jesus das recht klar. Es erhielt auch Jesus in der Hinsicht bildhafte Visionen durch den ewigen HG, aber sie haben so auch eine ewige Bedeutung. Nehmen wir zum Beispiel diese:
Lk 10,18-19 hat geschrieben: Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich gebe euch die Gewalt, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und Gewalt über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch irgendwie schaden.
Diese Aussage deute ich zeitlos, Jesus sah etwas was Gott im Himmel längst erfüllt hatte, sodass der König von Tyrus nur eine irdische Erfüllung dessen zu seiner Zeit als eine Same der Schlange gewesen ist, wie ihm damit der Kopf infolge seines Hochmuts zertreten wurde. Und er belehrte die Jünger noch damit:
Lk 10,20 hat geschrieben: Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind.
So handhabe ich das auch, falls mich z.B. ein Typus des Königs von Tyrus, d.h. eine Entsprechung für die heutige Zeit als ein weiterer Satansdiener als ein Same der Schlange entgegentritt. Ein solcher hat keine Macht über mich und ich freue mich, dass mein Name woanders aufgeschrieben ist.