Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?
Verfasst: Fr 15. Dez 2023, 23:34
Deine Vermutung scheint offensichtlich nichts Gutes-gell?


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Deine Vermutung scheint offensichtlich nichts Gutes-gell?
Hoppala, "kinderverhindernd" ist jetzt wieder was anderes. Es ging eben doch noch um die Einstellung. Also, dass beide Partner Kinder aktiv wollen müssen, damit die Ehe gültig ist.Hiob hat geschrieben: ↑Do 14. Dez 2023, 21:09 Halte es bitte für mindestens möglich, dass es kanonische Vorschriften gibt, die eine primär kinder-verhindernde heterosexuelle Beziehung nicht als ehefähig ansehen, womit aus katholischer Sicht Geschlechtsverkehr der Betroffenen Sünde ist, weil er ja nur sein soll, wenn man den Grundlagen katholischer Ehe entspricht. Auch gut deutsch: Ein heterosexuelles Paar ist trotz kirchlicher Heirat NICHT gültig verheiratet und "lebt in Sünde", wie man sagt, wenn es willentlich keine Kinder "durch geschlechtliches Zusammenwirken" haben will. Damit sind Homosexuelle, egal ob männlich oder weiblich, ohnenhin außen vor.
Und ein steriles heterosexuelles Paar müsste es auch sein, ist es aber nicht.Auch gut deutsch: Ein heterosexuelles Paar ist trotz kirchlicher Heirat NICHT gültig verheiratet und "lebt in Sünde", wie man sagt, wenn es willentlich keine Kinder "durch geschlechtliches Zusammenwirken" haben will. Damit sind Homosexuelle, egal ob männlich oder weiblich, ohnenhin außen vor.
Ja. Und damit meine ich ein Paar mit folgender Einstellung: "Ich will keine Kinder, aber ich bin braver Katholik und werde nicht verhüten, da das sündhaft ist. Wenn die Kinder dann kommen, nehme ich sie natürlich an. Aber sollte meine Frau unfruchtbar sein, oh Mann, das wäre toll." (und die gleiche Aussage auf Seiten der Frau)1) Ist aus Deiner Sicht ein heterosexuelles Paar gültig verheiratet, wenn es das Sakrament der Ehe mit der Haltung aufnimmt, keine eigenen Kinder zu wollen?[/
Theoretisch nein.2) Siehst Du Interpretationsspielräume im kanonischen Recht, homosexuelle Ehen zu ermöglichen?
"Verstehen" ist halt doppeldeutig.3) Verstehst Du theologisch, warum die RKK so empfindet und argumentiert?
Natürlich ist Homosexualität sündhaft, da sie wider die Natur ist. Da kann nichts beschönigt werden. Deshalb ist die Segnung Homosexueller auch Sünde. Allerdings weiß man eben auch, dass ein solch gestörtes Verlangen sich bereits in der Pubertät bemerkbar machen kann und viele darunter leiden. Ja, man behauptet sogar, sie sei genetisch angelegt. Wenn das stimmt, muss man natürlich fragen, wie kommt das? Und hier fehlen die kirchlichen Antworten. Für die Naturwissenschaft hat sich ja mit dem Verweis auf die Gene, die Frage erledigt. Für religiöse Menschen kann das aber nicht sein, denn dann könnte man den Vorwurf der Sünde nicht aufrecht erhalten. Wenn ein religiöser Mensch die Frage nach der Verursachung ernsthaft stellt, könnte er nur darauf kommen, dass eine genetische Veranlagung selbst nur eine Folge ist und die Ursache in Verfehlungen eines früheren Erdenlebens liegen muss.
Sorry lieber Reinhold, aber selbst Du solltest den Unterschied zwischen z.B homosexuellen Paaren und pädophilen Kirchenmännern kennen. Zudem nahm Jesus auch keinen Leviten/Priester als Vorbild für gelebte Barmherzigkeit sondern ausgerechnet einen Samariter. Was sagt Dir das?Reinhold hat geschrieben: ↑Fr 15. Dez 2023, 20:06Soll heißen, dass HS gute Christen sind renato23?Aber offensichtlich nur für euch u. vielen Purpur Aus der Bibel lese ich hier aber nämlich etwas ganz anderes. Darf ich euch hier die Ansicht des Gottes der Bibel unter eure offensichtlich getrübten Äugelein halten?
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Das geht Richtung Verhütung. - Ja - es geht darum, dass beide Partner grundsätzlich eigene Kinder haben wollen. Das Wort "Kinderwunsch" wird aktiv erwähnt.
Wenn der Kinderwunsch da ist ("wir hätten von herzen gerne ein gemeinsames Kind, geht aber nicht"), ist die Ehe gültig. Es geht um die Haltung.
Das Geistige/Geistliche gilt im Christentum eben nicht nur nicht als oberflächlich, sondern sogar als entscheidend. Wahrscheinlich ist das bei uns der Unterschied.
Der Begriff "Naturrecht" wurde meines Wissens oft von ratzinger verwendet, der ihn geistig und nicht naturalistisch gemeint hat. Also auch hier könnte ein Begriff je nach Perspektive ganz unterschiedliche Bedeutungen haben.
Streng genommen ungültig, da der Kinderwunsch fehlt.
Wobei zu klären wäre, was "Sünde" eigentlich ist.
Das könnte zu Missverständnissen führen. Auch Schwerstverbrecher können gesegnet werden - das ist nicht das Problem. Aber nicht das, was sie tun. - Mit anderen Worten: Homosexuelle können selbstverständlich gesegnet werden, aber nicht ihre ehe-verwechselbare Verbindung. Ich kenne mindestens zwei echt konservative Pfarrer, die Homosexuelle segnen - aber eben nicht deren Verbindung. Die Zurückhaltung der RKK in dieser Sache liegt darin, dass das Eine mit dem Anderen verwechselt werden könnte.
Tut er nicht - s.o.
Die Personen werden gesegnet (bereits heute). Aber es wird nie und nimmer der Eindruck erweckt werden, eine homosexuelle Beziehung habe sakramentalen Charakter.
Der Katholizismus wir aus fundamental-theologischen Gründen die Homosexualität nie als Norm verstehen. Möglicherweise geht eine solche Formulierung trotzdem durch, indem man "Normvariante" als Genitivus objektivus versteht, also nicht als Variante DER Norm, sondern ZUR Norm. Es wäre dann eine typische Kompromis-Formulierung. Jede Seite kann auf dem bestehen, was man damit meint. Vielleicht kann man damit in Deutschland ruhestiftend wirken, weltkirchlich no chance.
Beides ist eigentlich sehr nah beieinander. - Was "Sündhaftigkeit" angeht: Wenn man "Sünde" als Verstoß gegen die Schöpfungsordnung versteht (egal ob nolens oder volens ausgeführt), ist Homosexualität, sobald sie umgesetzt wird, selbstverständlich "sündig". Das heißt im Umkehrschluss: Für einen im Sinne der Philosophien seit dem 19. Jahrhundert Geprägten, kann dies nicht nachvollziehbar sein. Muss es auch nicht. Insofern bin ich ja persönlich auch uneingeschränkt im säkularen Bereich für die Gleichstellung von heterosexuellen und homosexuellen Verbindungen, solange nur die Betroffenen gemeint sind (und nicht Kinder, also Dritte).
Wo? Ich hab mir den Ablauf des Wortgottesdienstes nochmal extra durchgelesen.
Was genau stellst Du in Frage?
Diese Verwechslung wäre doch sehr leicht zu vermeiden: Man segnet sie einzeln.Hiob hat geschrieben: ↑Sa 16. Dez 2023, 19:17Das könnte zu Missverständnissen führen. Auch Schwerstverbrecher können gesegnet werden - das ist nicht das Problem. Aber nicht das, was sie tun. - Mit anderen Worten: Homosexuelle können selbstverständlich gesegnet werden, aber nicht ihre ehe-verwechselbare Verbindung. Ich kenne mindestens zwei echt konservative Pfarrer, die Homosexuelle segnen - aber eben nicht deren Verbindung. Die Zurückhaltung der RKK in dieser Sache liegt darin, dass das Eine mit dem Anderen verwechselt werden könnte.
Dann halt nicht.
Es wird exakt dieser Eindruck erweckt. Jetzt läuft das noch so bisschen unter der Hand. Aber ab 2026 ist es Standard.
Das "oberflächlich" bezog sich auf Deine Einlassungen, die sich auf "Du verstehst es nicht, weil Du geistig orientierungslos bist" beschränken.
Bitte zeig auf, was dahinter steckt. Darum geht es doch. Bis jetzt hast du nichts gebracht, was den Kern der Problematik auch nur tangiert.Hiob hat geschrieben: ↑Sa 16. Dez 2023, 19:17 Aber es wäre halt schon wünschenswert, wenn Säkulare geistig nachvollziehen könnten oder wenigstens wollten, welche geistigen Gründe hinter der Haltung der RKK stehen. Man muss ja deshalb kein Fan davon werden. Mich stört gelegentlich, welche Dummbacken sich regelmäßig der RKK in Sachen Aufklärung überlegen fühlen, weil sie nicht das Format haben zu verstehen, was dahinter steht.
Das glaube ich Dir doch. Aber genau das ist nicht gemeint als Segnung der Art der sexuellen Beziehung. Dies würde bedeuten, dass die RKK etwas offiziell gut heißt, was sie genauso offiziell als Sünde versteht. Nun gibt es natürlich säkularisierte Geistliche, die an solchen Feinheiten nicht interessiert sind. Aber das ändert nichts an der Haltung von Rom.
Der Priester sieht eine homosexuelle Paarbeziehung, lehnt eine Segnung dieser Beziehung ab, segnet aber die Menschen dieser Beziehung im Sinne von "Möget Ihr auf dem Weg sein, ein gottgefälliges Leben zu führen. Seid gesegnet als Menschen". Erneut: Du wirst auch Pfarrer finden, die eine homosexuelle Beziehung selbst segnen - aber dies wird nie offiziell-katholisch sein.Claymore hat geschrieben: ↑Sa 16. Dez 2023, 22:54 Wenn aber ein Priester ein homo-Paar segnet und sich dann herausredet mit "Ich hab nur diese beiden Menschen einzeln, jedoch auf einen Rutsch gesegnet. Dass ich sie hier im Doppelpack segne hat mir ihrer Paarbeziehung rein gaaaaaaar nichts zu tun!" ist das NOCH mal massig scheinheiliger als zu sagen "Ja, ich dachte, es wären nur Freunde / Freundinnen".
Nein, auch ab 2026 werden homosexuelle Beziehungen kein Sakrament sein. Wenn ein katholischer Priester so etwas täte, würde er am Ende exkommuniziert werden.
Nee, dann wird es halt ein bißchen anspruchsvoller. Immer wieder: Katholisch gedacht ist das Ziel der Ehe die Wieder-Schöpfung auf ebenbildlicher Ebene - somit fallen Homosexuelle raus. Da nützt auch nicht das Argument "Wir haben aber den Wunsch, ein Kind in unserer Beziehung zu schaffen". Anders ist es bei heteros. Hier ist entscheidend, ob ein aufrichtiger Kinderzeugungswunsch besteht.
Nein - Geschlechtsorgane sind Ausdruck von etwas Geistigem. Und da gibt es eben einen kategorialen Unterschied zwischen der Verbindung zweier Geschlechtsorgane und der Verbindung eines Geschlechtsorgans mit einer beliebigen anderen Körperöffnung. Halte mich nicht für prüde - mir geht es um die Deutlichmachung von substantiellen Unterschieden.
Das ist echt mehrfach geschehen. Ich wiederhole noch mal kurz: