Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Hiob
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 21. Mär 2019, 16:03Und damit wollen oder sollen wir uns abfinden?Ich protestiere!
Das können nur die nachfolgenden Generationen auf die reihe kriegen.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 21. Mär 2019, 16:03 Jetzt oder schon etwas länger sind wir- ist der Westen- in der Phase Hos. 13,6.
Exakt meine Meinung - das trifft es exakt auf den Punkt. - Aber da ist kein Kraut dagegen gewachsen - außer in den kommenden Generationen oder halt durch Not (Babel, Noah, Epidemie, Atom-Bombe, etc.)
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Magdalena61
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Magdalena61 »

Thema abgetrennt: Jesus- JHWH- Jehova
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Munro

Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Munro »

Studien: Abgeschottetes System der Gewalt bei Regensburger Domspatzen
Vor zwei Jahren wurde ein Abschlussbericht zum Missbrauchsskandal der Regensburger Domspatzen vorgelegt. Nun gibt es zwei neue Studien, die den Fall um die Chorknaben historisch und sozialwissenschaftlich aufarbeiten.
https://web.de/magazine/panorama/studie ... n-33868044

Ist eigentlich jemals einer der Schuldigen verurteilt worden?
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Bonnie
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Bonnie »

Zum Thema "Kindesmissbrauch in der WTG" gibt es ganz aktuelle Neuigkeiten. In den USA wurde eine Klage gegen die Leitende Körperschaft angekündigt.

https://www.youtube.com/watch?v=tL_vfIBMvHo

Hoffentlich werden dann endlich die 8 Führer der WTG, die es jahrzehntelang durch ihre interne Rechtsprechung zugelassen haben, dass Pädophile und andere Sexualstraftäter in ihren Versammlungen gedeckt wurden und somit keine Strafverfolgung seitens des Staates möglich war, zur Verantwortung gezogen.

Leider gibt es bisher, trotz mehrfacher Klagen, kein Gerichtsurteil gegen die WTG. Bis jetzt konnten diese immer durch Vergleichszahlungen abgewendet werden.

In Deutschland hat sich inzwischen ein Journalist, der für Report Mainz arbeitet, der Thematik angenommen. Nach einem 1. Beitrag war die Resonanz von Betroffenen so unglaublich groß, dass ein weiterer in Vorbereitung ist.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Hiob
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Hiob »

Bonnie hat geschrieben: Sa 24. Aug 2019, 00:01 "Kindesmissbrauch in der WTG"
Was ist "WTG"?
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Oleander
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Sa 24. Aug 2019, 00:19
Bonnie hat geschrieben: Sa 24. Aug 2019, 00:01 "Kindesmissbrauch in der WTG"
Was ist "WTG"?
https://de.wikipedia.org/wiki/Wachtturm-Gesellschaft
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Hiob
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Sa 24. Aug 2019, 00:21 https://de.wikipedia.org/wiki/Wachtturm-Gesellschaft
Ach so - an die habe ich gar nicht gedacht. - Aha - gibt es da auch so was.

Nüchtern sollte man zur Kenntnis nehmen, dass es so etwas ÜBERALL gibt. - Die Missbrauchsraten im "säkularen" Bereich ist nicht niedriger als im religiösen Bereich.
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Bonnie
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Bonnie »

Hiob hat geschrieben: Sa 24. Aug 2019, 08:25 Ach so - an die habe ich gar nicht gedacht. - Aha - gibt es da auch so was.
Ja, mit ein paar Besonderheiten durch die eigene Rechtsprechung, die aus verschiedenen Gründen in 1. Linie die Täter schützt und bis vor kurzem, mit der dringenden Anweisung an die Eltern von Opfern, nicht zur Polizei zu gehen. Auch in Ländern, in denen dies Pflicht ist.
http://www.silentlambs.org/index.cfm
Nüchtern sollte man zur Kenntnis nehmen, dass es so etwas ÜBERALL gibt. - Die Missbrauchsraten im "säkularen" Bereich ist nicht niedriger als im religiösen Bereich.
Stimmt. Und eben darum sollte man dieses Problem nicht tot schweigen. Nirgends. Es ist einfach nicht möglich, dass ausgerechnet in der einzigen sichtbaren Organisation Jehovas, in der Beziehung nie etwas passiert (ist). Nein, bei uns doch nicht!!! Bis Mai haben sie es vor ihren eigenen Mitgliedern noch geleugnet und verschwiegen. Es ist nicht förderlich und eine Schande, erst dann einzuräumen, dass es Kindesmissbrauch in den eigenen Reihen gibt (selbstverständlich aber nur von Menschen, die sich in die Versammlung eingeschlichen haben, ODER von ZJ, die sich verstellt haben und in Wirklichkeit gar keine ZJ sind), wenn es gar nicht mehr anders geht, weil die Medien vermehrt darüber berichten und Betroffene vermehrt an die Öffentlichkeit gehen. Das Schreddern von Unterlagen, die Bezahlung von Vergleichsbeträgen, die sich in Amerika sicher nicht nur im 10.000-er Bereich bewegen, sprechen Bände. Wenn ich eine weiße Weste habe, so wie es die WTG gerne für sich in Anspruch nimmt, als einzig wahre Organisation Jehovas, kann man getrost Unterlagen offen legen und Prozessen in Ruhe entgegenblicken.

Ich kenne 2 ehemalige Zeuginnen, die in ihrer Kindheit/Jugend Missbrauchsopfer waren. Es war für beide ein langer Leidensweg bis sie sich einigermaßen erholt haben. Nicht nur von dem Missbrauch, sondern auch davon, wie in den Versammlungen mit ihnen umgegangen wurde.

Ich bete dafür, dass Opfer in anderen Glaubensgemeinschaften dieses Leid nicht erleben müssen, geschützt werden und die Täter nicht unbehelligt weitermachen können.

Wäre ich noch mit der WTG verbunden, würde ich mich spätestens jetzt fragen, wie viele meiner Spenden in diesem Bereich verschleudert werden und nicht dem "Königreichswerk" zu Gute kommen. Bei diesen Summen, nur wegen Verschleppung des Einreichens von Dokumenten kann einem schon schwindelig werden:
https://wahrheitenjetzt.de/jehovas-zeug ... e-pro-tag/
Das Urteil ist von 2017 - zu einer Zeit, als noch kein ZJ auch nur den blassesten Schimmer über Kindesmissbrauch in den eigenen Reihen hatte. Ja, wo die ganzen Spenden wohl hingehen? Wobei, die WTG hat so viele hochwertige Immobilien... aber das ist ein anderes Thema.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Re: Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

Beitrag von Hiob »

Bonnie hat geschrieben: Sa 24. Aug 2019, 12:11 Stimmt. Und eben darum sollte man dieses Problem nicht tot schweigen.
Vollkommen d'accord. - Allerdings stört es mich sehr, dass die religiös-/kirchen-feindlichen Meinungs-Magnaten dieses Thema derart auf "Kirche" fokussieren, dass dies an Volksverhetzung grenzt. - Aber prinzipiell: Natürlich sind das Verbrechen, die zu thematisieren sind.

Nachdem Du zu denen gehörst, mit denen man differenziert sprechen kann:
Es wäre redlich aufzuklären, WAS eigentlich "Missbrauch" ist. - Wenn ein 30Jähriger eine/n 12Jährige/n nötigt, seine Geschlechtsteile zu manipulieren, ganz sicher. - Was ist, wenn ein 30Jähriger mit einre/m 17Jährige/n Sex hat? Vielleicht ist das ebenfalls "Missbrauch", aber trotzdem etwas ganz anderes. --- Was ist mit Umarmungen oder auf den Schoß setzen und sonst nichts? Missbrauch? --- Ich vermute, dass hier nicht ausreichend differenziert wird.

NB: Aus der RKK weiß ich, dass es den Geistlichen seit ca. 2011 VERBOTEN ist, Frauen oder Kinder zu BERÜHREN - außer zum Hand geben - aus Angst, es könnte alles andere als "Missbrauch" gelten. - Also auch die väterliche Umarmungung einer verzweifelten Frau ist nicht mehr möglich. - Macht das Sinn?
Bonnie hat geschrieben: Sa 24. Aug 2019, 12:11 Ich kenne 2 ehemalige Zeuginnen, die in ihrer Kindheit/Jugend Missbrauchsopfer waren. Es war für beide ein langer Leidensweg bis sie sich einigermaßen erholt haben. Nicht nur von dem Missbrauch, sondern auch davon, wie in den Versammlungen mit ihnen umgegangen wurde.
Das glaube ich gerne - vor allem sind die Gruppenzwänge furchtbar: Du wirst nicht nur missbraucht, es hört Dir danach auch keiner zu und bestraft Dich noch dafür - erinnert an IS, wo junge Frauen DESHALB gesteinigt werden können, weil sie vergewaltigt wurden.
Bonnie hat geschrieben: Sa 24. Aug 2019, 12:11 Ich bete dafür, dass Opfer in anderen Glaubensgemeinschaften dieses Leid nicht erleben müssen, geschützt werden und die Täter nicht unbehelligt weitermachen können.
Klar - aber auch hier gibt es einen ganz anderen Aspekt: Heute ist es unglaublich leicht, einen Mann dran zu kriegen: Du musst nur beschwören, dass Dich Hiob im Jahr 1999 vergewaltigt hat und schon ist heute Hiob in der Regel dran - auch wenn es nicht stimmt. Vielleicht hast Du ja mit mir eine andere Rechnung offen. - Das ist ein wirklich vertracktes Thema.

Das Einzige ist tatsächlich, Opfer zu sehr zeitnahem Outing zu ermutigen - denn wenn es gestern nacht passiert ist, ist es objektiv klarer faßbar, als wenn es 1999 passiert ist. - Konkret heißt das: Mit vergangenen Taten wird man nur unzureichend umgehen können, da es auch einen Verdächtigten-Schutz ("Unschulds-Annahme") geben sollte. - SChwierig.
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