Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

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Zippo
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 16:25
Zippo hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 15:43 Wenn ich lese, daß der Geist Gottes über ihn kam 4 Mo 24,2, dann kann ich ja nur davon ausgehen, daß die nachfolgenden Worte aus Gottes Munde sind.
Das sehe ich anders. Weissagung erfolgt wenn Gott zuvor zum Prophet geredet hat. Dann erst kann er getrieben von HG die Botschaft bringen. Bileam hatte den HG nicht, jedenfalls nicht mehr zu der Zeit als er in der Schrift auftritt. Da war er nicht getrieben vom HG sondern von der Aussicht auf Lohn.
Du kannst natürlich anders denken, aber es ist doch Unsinn, was du sagst und entspricht nur deinem Hang zur Rechthaberei.
Wenn da steht, daß der Geist Gottes über Bileam kam, dann redet er natürlich, was der Geist Gottes ihm eingibt.
Auch , wenn er gern was anderes gesagt hätte, um Geld zu verdienen.

Der Geist Gottes kam auch mal über Saul und dabei hat er bestimmt nichts Falsches gesagt. 1 Sam 10,10
Dann kam der Geist Gottes über Sacharja 2 Chr 24,20, alle Propheten waren vom Geist Gottes getrieben, wenn sie geweissagt haben. 2 Petr 1,21

Ich sage dir, du irrst sehr, vor dir macht der Satan auch nicht Halt. Wir sind auch heute alle noch in diesem Spannungsfeld, in dem uns sowohl Gott, als auch Satan beeinflußen.
Bei dir ist derzeit kein guter Geist zu finden, Michael. Komm mal wieder zur Besinnung.

Michael
Mit denen geht Gott ganz anders um und wie wir lesen ließ er ihn mitsamt seiner segnenden Botschaft ins Verderben laufen. Wie steht es denn mit diesem Wort:
1 Mose 12:3 hat geschrieben: Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!
Nach dem Wort stünde Bileam ja unter dem Segen Gottes. Aber Gott sieht eben ins Herz und da war keine Wahrheit sondern nur Wahrsagerei, die Gott eben gelenkt hat.
So ein Unsinn. Wenn Gott mal durch einen Menschen redet, ist das doch kein Segen Gottes. Und Bileam wurde auch nicht gesegnet, weil er im Anschluß schändlich an dem Volk gehandelt hat,sondern er wurde erschlagen.
Michael
Wie Erich sagte wäre sein Wort höchstens ein geistliches Zeichen wie auch das Zepter. Soweit richtig. Gemeint wäre Jakob, d.h. Israel, aus dem David hervorkommt bzw. danach der Messias. Und damit scheidet ein physischer Himmelskörper aus. Wir müssen über Bileam gar nicht weiter reden, weil schon das falsch gedeutet wird.
Das ist doch wieder Unsinn, Michael. Wieso sagen denn, die sternkundigen Weisen aus dem Morgenland, daß sie seinen Stern gesehen haben ? Mt 2,2 Und welcher Stern ging denn vor ihnen her, bis er oben über der Stelle stand, wo das Kindlein lag ? Mt 2,9
Wenn sie nur die Prophezeiung in 4 Mo 24 gelesen hätten und dabei an den Messias gedacht hätten, wie hätten sie denn erkennen können, daß diese Prophezeiung nun erfüllt wird ?
Dazu mußten sie ja einen Stern sehen, der über Israel leuchtet, sonst wären sie natürlich auch nicht auf die Idee gekommen, die beschwerliche Reise nach Jerusalem bzw. Bethlehem anzutreten.
Aber du Besserwisser willst wohl der Wahrheit widerstehen ?

Gruß Thomas
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Magdalena61
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Magdalena61 »

Michael hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 20:53
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 20:13 Aber du glaubst dem Bericht des Lukas über die übernatürliche Zeugung? Das ist doch der weitaus größere Hammer.
Wiewohl das der weitaus größere Hammer ist, ist es dennoch biblisch relativ leicht zu erklären. Darum haben wir einen Verstand.
Ich glaube ja, dass Gott nichts unmöglich ist. Wenn übernatürliche Heilung geschieht, greift der HERR ja auch irgendwie in physische Zustände oder Abläufe ein.
Da muss sich der Verstand halt dem Glauben unterordnen.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 20:13 Mehr oder weniger kann man mit Sicherheit sagen: Die Exiljuden von Babylon stammten auch von einem der Söhne Noahs ab- ich spekuliere einmal: Vermutlich Sem?
Möglich. Aber was hat das überhaupt für eine geistliche Relevanz?
Mit Bausteinchen dieser Art richte ich mein Playmobil- Bibeldorf ein. Zur bildlichen Illustration.

Diese Bausteinchen helfen mir zu verstehen, warum Gott so schreckliche Gerichte übte an Menschen, z.B. in Sodom und Gomorra. Wenn Er Heiden, die Ihn nicht kennen und keine Ahnung haben, was Er von ihnen will, für die Übertretung seiner Regeln bestrafen würde, die ihnen nicht bekannt waren, dann hätte das einen sehr üblen Beigeschmack von Willkür und Ungerechtigkeit.
Mir ist daher egal, wer nun diese Magoi waren.
Wenn es tatsächlich Juden in der Diaspora waren, zeigen die Ereignisse: Gott hatte sie nicht vergessen. Sie waren Ihm nicht egal.
Und sie gingen ja wieder zurück in den Osten und brachten ihre Erlebnisse mit und teilten sie vermutlich mit ihren Mitmenschen.
- Gab es unter Juden keine Wahrsager und Okkultisten, sondern nur unter Heiden?
- Wen aber gab Gott das klare Verbot zur Wahrsagerei oder zu irgendwelchen okkulten Praktiken?
Denkst du wirklich, Gott hätte zugelassen, dass sein Sohn entgegen der Anordnungen im Gesetz des Mose von Zauberern beschenkt wird, wenn Er es doch verboten hatte, "Hurengeld" in den Tempel zu bringen? Und das auch noch ohne Kommentar?
Er warnte die Reisenden ja noch und wies sie an, auf der Rückreise die Begegnung mit Herodes zu vermeiden.
Daher bleibt ihr eigenticher Kult, den sie betrieben einfach Spekulation.
Tun wir das nicht auch, in gewisser Weise?
Wir können die Inhalte, an die wir glauben, nicht "beweisen".
Dennoch suchen wir den Messias und wollen Ihm Anbetung darbringen.
Was man aber sehr wohl klären könnte wäre diese Frage: Warum muss ein Engel im Traum erscheinen? Wozu hier der Engel?
Man kann auch fragen: Woher weiß Matthäus eigentlich von dem Traum?
Den Traum konnten nur der oder die Träumer kennen. Wem haben sie davon erzählt?
Wo gibt es ein weiteres Zeugnis in der Schrift, dass im Traum nicht Gott direkt zu einem Menschen spricht, wenn er ihm eine Botschaft übermittelt, sondern dass es ein Engel ist?
1. Mose 31,11, Mt. 1,20,Mt. 2,13, Mt. 2,19-- es ist nichts Ungewöhnliches, wenn Gott in Träumen Botschaften übermittelt, ob diese nun durch einen Engel ausgerichtet werden, durch den Engel des HERRN oder durch Worte oder Bilder.
Vielleicht sollten wir unsere persönliche Definition des Begriffs "Traum" überprüfen. Möglicherweise sind Visionen gemeint.
LG
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Helmuth
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 04:31 Denkst du wirklich, Gott hätte zugelassen, dass sein Sohn entgegen der Anordnungen im Gesetz des Mose von Zauberern beschenkt wird, wenn Er es doch verboten hatte, "Hurengeld" in den Tempel zu bringen? Und das auch noch ohne Kommentar?
Gott lässt gar viel zu. Wenn nicht, die RKK oder auch meine charismatische Gemeinde wäre schon längst ein Trümmerhaufen, ein Ort der Wüste und Schakale. Vielleicht kommt das ja noch. ;)
Magdalena61 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 04:31 Er warnte die Reisenden ja noch und wies sie an, auf der Rückreise die Begegnung mit Herodes zu vermeiden.
Ich halte den Bericht für eine Legende, der sich eingeschlichen hat. Ich vermute hinter diesen Berichten nicht den Apostel Matthäus als Quelle. Es widerspricht dem Lukas Bericht und nicht nur in der einen Sache. Oder ich verwerfe Lukas Bericht zugunsten Matthäus. Man kann aber nicht beides glauben ohne seinen Verstand zu massakrieren.

Du hast erwähnt den Verstand nicht über Gottes Wort zu stellen. Dem stimme ich zu. Nur ist ein eingeschlichener Bericht dann auch kein Wort Gottes. Es spricht auch an keiner Stelle der Herr, sondern ein nicht näher bekannter Verfasser erzählt Geschichten.

Bei Lukas sehen wir die Stimme Gottes gleich im allerersten Bericht, indem der Engel Gabriel im Auftrag Gottes gesandt wird und zu Zacharias und danach zu Maria spricht und die frohe Botschaft verkündet. Darauf beginnen viele zu weissagen und weitere werden angetrieben vom HG gesandt um ein Zeugnis zu geben.

Lukas bezeugt also von Anfang an in seiner Berichterstattung durch das gesandte Wort Gottes, wie Jesus auf die Welt kommen wird und welche Reaktion das bei vielen Zeugen auslöste. Da gibt es keine Gehemniskrämerei eines Engels im Traum, der alles steuert. Wo hat Gott so jemals geführt? Nun, du musst dich entscheiden, wem du mehr Glaubwürdigkeit zumisst.

Darüber hinaus macht der HG eines nicht. Er hebelt nicht den Verstand aus zugunsten einer Theologie. Dafür korrigiert er falsche Denkweisen. Das bedeutet, er bleibt intakt in seiner Arbeitsweise und wird eben nicht massakriert sondern gereinigt und damit geschärft.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 04:31 Wir können die Inhalte, an die wir glauben, nicht "beweisen".
Müssen wir auch gar nicht, da diese Dinge gar keine Glaubensrelevanz haben. Es wäre anders, wenn mir der HG jedes Mal Gewissensbisse beschert oder mir Gott immer eine Krankheit sendet, wenn ich die Magoi fälschlicherweise als unehrenhaft erwähne. Mein Gewissen bleibt aber rein. Wichtiger ist, wie ich das sehe, wie ich mit meinen Brüdern oder mit dir als meine Schwester umgehe, die anders denken.

Es sind andere Dinge wichtig, die uns mehr Sorge bereiten sollen. Manche machen hier Aussagen über die man sich teilweise nur verwundern kann. Auf das kann ich nicht einmal antworten, weil es wirklich meinen Verstand massakriert. Und sie gehen mitunter auf ein niederes Niveau. So fragt man sich sogar, ob sie wirklich den HG schon erhalten haben. Dann beende ich einfach das Gespräch, weil ich nicht auf diese Ebene kommen will.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 04:31 Vielleicht sollten wir unsere persönliche Definition des Begriffs "Traum" überprüfen. Möglicherweise sind Visionen gemeint.
Danke für die Stelle aus 1 Mose 31. Endlich mal ein Hinweis. Dem werde ich nachgehen. Ob es meine Sichtweise ändert? Ich vermute noch nicht. Es steht dann immer noch 29:0 anstelle 30:0 für Lukas. ;)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 04:31 Wenn es tatsächlich Juden in der Diaspora waren, zeigen die Ereignisse: Gott hatte sie nicht vergessen. Sie waren Ihm nicht egal.
Und sie gingen ja wieder zurück in den Osten und brachten ihre Erlebnisse mit; teilten wie vermutlich mit ihren Mitmenschen.
Ja, so denke ich auch. Und das dort noch eine ganze Menge Menschen aus dem Volk Israel waren, das zeigt der Bericht des Lukas, der von der Ausgießung des Heiligen Geistes berichtet. Apg 2,6-10
Diese ausländischen Juden waren wahrscheinlich wegen des Wochenfestes in Jerusalem, an dem die Erstlinge des Weizens als Opfergabe dargebracht wurden. Jetzt wurde der Heilige Geist ausgegossen und die Erstlinge des Glaubens nahmen es zur Kenntnis.
Sie haben auch dafür gesorgt, daß die Botschaft vom Heiland Israels und seinem Werk an alle die Orte gebracht wird, wo diese Menschen herkamen und haben damit das Werk der drei Weisen fortgesetzt.
Magdalena
Michael hat geschrieben: - Gab es unter Juden keine Wahrsager und Okkultisten, sondern nur unter Heiden?
- Wen aber gab Gott das klare Verbot zur Wahrsagerei oder zu irgendwelchen okkulten Praktiken?
Denkst du wirklich, Gott hätte zugelassen, dass sein Sohn entgegen der Anordnungen im Gesetz des Mose von Zauberern beschenkt wird, wenn Er es doch verboten hatte, "Hurengeld" in den Tempel zu bringen? Und das auch noch ohne Kommentar?
Er warnte die Reisenden ja noch und wies sie an, auf der Rückreise die Begegnung mit Herodes zu vermeiden.
Ein ganz richtiger Gedanke, Magdalena. Warum sollte Gott solche ungebetenen Göste an seinen neugeborenen Heiland heranlassen ?
Wenn sie vom Satan gewesen wären, hätten sie ihn womöglich noch umgebracht.
Aber ihre Anbetung war echt und sie haben sich das auch etwas kosten lassen, den Heiland der Welt zu sehen. Die weite beschwerliche Reise und die wertvollen Gaben, Gold, Weihrauch und Myrrhe. Deshalb werden sie ja auch fälschlicherweise als Könige angesehen. Dabei beruft man sich auf Psalm 72.10. Aber die Könige , die dort genannt werden, kommen nun mal nicht aus dem Morgenland.
Da könnte man schon eher Ps 96,8-13 hernehmen , um die Geschenke für den kleinen Herrn Jesus zu erklären.
Diese Gaben haben die Eltern auch sicher gut brauchen können, um ihr Exil in Ägypten zu finanzieren.
Magdalena
Michael hat geschrieben:Daher bleibt ihr eigenticher Kult, den sie betrieben einfach Spekulation.
Tun wir das nicht auch, in gewisser Weise?
Wir können die Inhalte, an die wir glauben, nicht "beweisen".
Dennoch suchen wir den Messias und wollen Ihm Anbetung darbringen.
Anbetung ist Kult ? Na, du hast eine seltsame Auffassung, Michael.

Und eigentlich ist es frevelhaft, die Geschichte mit den drei Weisen ins Reich der Spekulation und Legenden zu schicken, nur weil der Berichterstatter Lukas in seinem Evangelium nichts davon berichtet.
Von wem sollte Lukas auch diese Geschichte erzählt bekommen haben ? Matthäus war da schon näher dran und darüberhinaus ist es die Entscheidung des Heiligen Geistes, wie er die Berichte von den Ereignissen rund um die Geburt des Heilands auf die Evangelisten verteilt. Matthäus erzählt die Geschichte von den drei Weisen und Lukas die Geschichte mit den Hirten, beides ergänzt sich doch, oder müßen wir alles doppelt lesen ?
Magdalena
Michael hat geschrieben: Was man aber sehr wohl klären könnte wäre diese Frage: Warum muss ein Engel im Traum erscheinen? Wozu hier der Engel?
Man kann auch fragen: Woher weiß Matthäus eigentlich von dem Traum?
Den Traum konnten nur der oder die Träumer kennen. Wem haben sie davon erzählt?
Wo gibt es ein weiteres Zeugnis in der Schrift, dass im Traum nicht Gott direkt zu einem Menschen spricht, wenn er ihm eine Botschaft übermittelt, sondern dass es ein Engel ist?
1. Mose 31,11, Mt. 1,20,Mt. 2,13, Mt. 2,19-- es ist nichts Ungewöhnliches, wenn Gott in Träumen Botschaften übermittelt, ob diese nun durch einen Engel ausgerichtet werden, durch den Engel des HERRN oder durch Worte oder Bilder.
Vielleicht sollten wir unsere persönliche Definition des Begriffs "Traum" überprüfen. Möglicherweise sind Visionen gemeint.
LG
Du stellst aber auch wirklich alles in Frage, Michael. Woher haben die Evangelisten die Worte, die sie niederschrieben ? Ich denke, vom Heiligen Geist, da war nicht nur der Verstand. Aber Matthäus war auch näher am Geschehen und hatte durchaus die Möglichkeit mit Josef und Maria zu reden.
Hatte Lukas diese Möglichkeit auch ?

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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Zippo hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 13:21 Und eigentlich ist es frevelhaft, die Geschichte mit den drei Weisen ins Reich der Spekulation und Legenden zu schicken, nur weil der Berichterstatter Lukas in seinem Evangelium nichts davon berichtet.
Von wem sollte Lukas auch diese Geschichte erzählt bekommen haben ? Matthäus war da schon näher dran
Das ist genau der Punkt.
Ganz nüchtern und sachlich betrachtet - auch ganz unabhängig von der Frage der Datierung der Evangelien - muss man doch folgendes feststellen:
Lukas war Grieche im römischen Reich und Matthäus war Jude in Syrien. Es ist doch vollkommen nachvollziehbar, dass Lukas und Matthäus hier auf der Basis unterschiedlicher Quellen berichten.
Lukas hat aktiv Personen befragt, von denen er wusste, dass sie etwas zum Thema beitragen konnten.
Matthäus hingegen mag in Syrien auf Personen gestoßen sein, die etwas beitragen konnten, ohne dass man damit rechnen musste.

Lukas hat sich Bericht erstatten lassen von gezielt angesprochenen Zeugen.
Matthäus hat Ereignisse erfahren von Zeugen aus seiner Region, die nicht explizit ausgewählt und gesucht werden mussten.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

Erich hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 19:22
Zippo hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 17:31 Bleibt aber die Frage, wie der Stern, den die sternkundigen Weisen im Morgenland gesehen hatten, von Jerusalem aus vor ihnen her gehen konnte bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein lag. Mt 2,9
Das kann doch kein normaler Stern sein ?
Hallo Thomas!

Ich hatte dieses (ältere) Video schon mal gesendet:
https://www.youtube.com/watch?v=UREXobF ... fDeath1000

Prof. Dr. Lesch erklärt es ganz gut (zur Jahrtausendwende).
Dauert nur knapp 15 Minuen! (aber bitte bis zum Ende schauen.)

LG!
Danke für das Video, Erich. Wirklich sehr interessant.

Gruß Thomas
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

PeB hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 15:02
Zippo hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 13:21 Und eigentlich ist es frevelhaft, die Geschichte mit den drei Weisen ins Reich der Spekulation und Legenden zu schicken, nur weil der Berichterstatter Lukas in seinem Evangelium nichts davon berichtet.
Von wem sollte Lukas auch diese Geschichte erzählt bekommen haben ? Matthäus war da schon näher dran
Das ist genau der Punkt.
Ganz nüchtern und sachlich betrachtet - auch ganz unabhängig von der Frage der Datierung der Evangelien - muss man doch folgendes feststellen:
Lukas war Grieche im römischen Reich und Matthäus war Jude in Syrien. Es ist doch vollkommen nachvollziehbar, dass Lukas und Matthäus hier auf der Basis unterschiedlicher Quellen berichten.
Lukas hat aktiv Personen befragt, von denen er wusste, dass sie etwas zum Thema beitragen konnten.
Matthäus hingegen mag in Syrien auf Personen gestoßen sein, die etwas beitragen konnten, ohne dass man damit rechnen musste.

Lukas hat sich Bericht erstatten lassen von gezielt angesprochenen Zeugen.
Matthäus hat Ereignisse erfahren von Zeugen aus seiner Region, die nicht explizit ausgewählt und gesucht werden mussten.
Wie kommst du darauf, daß Matthäus aus Syrien war ? Als Verfasser wird gewöhnlich der Zöllner und Apostel Matthäus angenommen.

Gruß Thomas
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 16:15 Wie kommst du darauf, daß Matthäus aus Syrien war ? Als Verfasser wird gewöhnlich der Zöllner und Apostel Matthäus angenommen.
Innerbiblisch gibt es keinen ausreichend direkten Bezug, um Levi, den Zöllner mit Matthäus, dem Zöllner zu identifizieren.
Matthäus 5:27 hat geschrieben: Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus, mit dem Beinamen Thaddäus;
Lukas 5:27 hat geschrieben: Danach ging er hinaus und sah einen Zöllner namens Levi an der Zollstätte sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!
Wir haben nur diese beiden Aussagen. Sie waren also Zöllner. War es aber ein und dieselbe Person? Der Bezug kann daher nur durch eine externe Quelle hergestellt werden. Welche ist das?

Weiters ist es seltsam, dass Matthäus, der angeblich sein Mt-Ev selbst geschieben hat, sich nicht irgendwie bei der Nennung der Apostel outet. Was das Mk-Ev betrifft, ist man wenigstens so ehrlich zuzugeben, dass man historisch gesehen nicht weiß, wer dieser Markus überhaupt war. Man vermutet halt.

Bei Lukas wissen wir das im Grunde genommen auch nicht. Wir verlassen uns auf ein paar spärliche Aussagen der Kirchenväter, die gar kein Zeugnis des HG haben. Bei Johannes gibt es zumindest eine indirekte Bezugnahme mit dem Jünger, den Jesus (besonders) liebte. Aber eigentlich wäre das Selbsterhöhung bei eigener Verfasserschaft. Themenbezogen bleiben wieder folgende Fragen:

- Wer sagt uns zuverlässig, dass Matthäus Levi ist?
- Wer sagt, dass Matthäus der Verfasser des Mt-Ev ist?

Das ist geistlich gesehen nicht unwichtig, aber deswegen nicht sofort primär. Das wird es erste wenn Theologie das so festlegt. Der gröbere Fehler ist aber zu meinen, wer den HG hat, der redet automatisch die Wahrheit.

Wie ist das bei euch? Habt ihr den HG? Wenn ja, redet ihr immer die Wahrheit? Wieso nimmt man das bei Mt, Mk, Lk und Jh zwingend an, wo deren Verfasserschaft nicht wirklich gesichert ist? Ach ja, die Theologie betet das so vor, richtig. Dabei kann man Fehler sogar offenkundig darstellen.

Alles, was Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer getan oder geschrieben hatten, musste auch durch den HG bestätigt werden, was auch größtenteils geschah.

Es sagt auch niemand etwas gegen deren besonderen Ruf. Somit ist das schon eine solide Grundlage. Darübert hinaus wacht Gott ohnehin über sein Wort und gibt uns dazu den HG. Nur muss man sein Hirnkastl eingeschaltet lassen beim Lesen und Nachsinnen. Auch das sagt Gottes Wort.

Gott hat uns den HG nicht gegeben alles dumm zu fressen, sondern auch zu überprüfen. Der HG hilft ja gerade dabei. Paulus, der den HG hatte, sagte das doch selbst. Also glaubt ihm doch deswegen, wenn ihr schon meint, der HG hätte damit höchstpersönlich niedergeschrieben.

Dass Propheten neben ihrem Antrieb durch dem HG auch Scheiße gebaut haben, ebenso Apostel, wird sogar ungeschminkt mitbezeugt in den Schriften, ehrlicherwiese mehrere sogar über sich selbst. Darum ist es ja so glaubwürdig, weil nichts beschönigt wird, was mich heute mehr überzeugt als theologisches Zurechtbiegen.

Eure Theologie ist m.E viel zu viel der Menschenlehre. Darum ist so mancher auch sehr schnell in seinem Urteil wie "Frevel", "Hochmut" oder "höchst fragwürdig" und kann nicht sachlich bleiben, weil er wiederum zu langsam ist, sich wirklich der Leitung des HG anzuvertrauen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Hallo Thomas,
Zippo hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 16:15 Wie kommst du darauf, daß Matthäus aus Syrien war ? Als Verfasser wird gewöhnlich der Zöllner und Apostel Matthäus angenommen.
Beides widerspricht sich nicht.
Ich beziehe mich auf den Wikipedia-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Matth%C3%A4us_(Apostel)
... d. h. Matthäus als Apostel von Syrien...
[...]
Da der Apostel und der Evangelist für die gleiche Person gehalten wurden, gibt es keine Legenden, die sich nur auf einen der beiden beziehen, sondern nur solche, die sie beide in Personalunion behandeln.

Demnach soll er um das Jahr 42 Palästina verlassen haben, um in Äthiopien, Mesopotamien oder Persien als Missionar zu arbeiten. Ort und Zeit des Todes sind unbekannt. Einige Texte sprechen von einem natürlichen Tod, während andere von Enthauptung, Erdolchung am Altar oder Verbrennung in Syrien oder Arabien sprechen, weshalb er in der lateinischen und griechischen Kirche als Märtyrer verehrt wird.
LG
Peter
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Mi 20. Jan 2021, 01:15
Zippo hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 16:15 Wie kommst du darauf, daß Matthäus aus Syrien war ? Als Verfasser wird gewöhnlich der Zöllner und Apostel Matthäus angenommen.
Innerbiblisch gibt es keinen ausreichend direkten Bezug, um Levi, den Zöllner mit Matthäus, dem Zöllner zu identifizieren.
Steht überhaupt in irgendeinem Evangelium, wer der Verfasser war ?
Michael
Matthäus 5:27 hat geschrieben: Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus, mit dem Beinamen Thaddäus;
Lukas 5:27 hat geschrieben: Danach ging er hinaus und sah einen Zöllner namens Levi an der Zollstätte sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!
Wir haben nur diese beiden Aussagen. Sie waren also Zöllner. War es aber ein und dieselbe Person? Der Bezug kann daher nur durch eine externe Quelle hergestellt werden. Welche ist das?
Ich habe im Internet nur diese Notiz von Papias gefunden. Diese besagt, daß Matthäus das Evangelium geschrieben hat, als Petrus und Paulus in Rom waren. Quelle: google "Notiz von Papias" Das wurde von den anderen Kirchenvätern so übernommen, Eusebius und Irenäus.
Es existuert ein Papyrus vom Mt Evangelium in hebräischer Sprache, während von Lukas ein Fragment in altgriechischer Sprache existiert.

Mein Glaube und Verstand sagt mir, daß der Heilige Geist vernünftiger Weise einen Augenzeugen für die hebräische Niederschrift des Evangeliums verwendet hat. Und der kann natürlich aufgrund der Verfolgung der Christen nach Syrien geflüchtet sein, so, wie es aus dem Beitrag von Peter zu entnehmen ist.

Michael
Weiters ist es seltsam, dass Matthäus, der angeblich sein Mt-Ev selbst geschieben hat, sich nicht irgendwie bei der Nennung der Apostel outet. Was das Mk-Ev betrifft, ist man wenigstens so ehrlich zuzugeben, dass man historisch gesehen nicht weiß, wer dieser Markus überhaupt war. Man vermutet halt.
Man vermutet aber nicht ohne Grund. Ein Markus wird zwar nicht als Apostel erwähnt, aber als Begleiter und Mitarbeiter des Paulus.
Matthäus der,Zöllner war mitten drin im Geschehen und hat sicherlich auch mit Maria und Josef gesprochen. Josef hat ihm dann diese Geschichte mit dem Traum erzählt.

Matthäus hat sich in die Aufzählung der Apostel eingereiht. Mt 10,3. Vielleicht war es die Reihenfolge der Berufung. Hätte er anstatt dessen schreiben sollen "Ich und die anderen", namentlich ... ? Der Heilige Geist hat es ihm eben so geraten, seinen Namen in dieser Reihenfolge einzugliedern.
Michael
Alles, was Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer getan oder geschrieben hatten, musste auch durch den HG bestätigt werden, was auch größtenteils geschah.

Es sagt auch niemand etwas gegen deren besonderen Ruf. Somit ist das schon eine solide Grundlage. Darübert hinaus wacht Gott ohnehin über sein Wort und gibt uns dazu den HG. Nur muss man sein Hirnkastl eingeschaltet lassen beim Lesen und Nachsinnen. Auch das sagt Gottes Wort.
Gott wacht über sein Wort, daran zweifle ich nicht. Der wird schon darauf geachtet haben, was er der Welt als "Neues Testament" zur Verfügung stellen möchte.
Und das Wort spricht für sich, es ist doch eigentlich auch ein Buch, das Gott zum Autor hat. Die Menschen, die es niedergeschrieben haben, waren seine Gehilfen.
Ich habe auch noch keine Fehler gefunden und die Gesamtaussage ist schlüssig und klar.
Michael
Gott hat uns den HG nicht gegeben alles dumm zu fressen, sondern auch zu überprüfen. Der HG hilft ja gerade dabei. Paulus, der den HG hatte, sagte das doch selbst. Also glaubt ihm doch deswegen, wenn ihr schon meint, der HG hätte damit höchstpersönlich niedergeschrieben.
Wir sollen uns aber auch nicht überheben und meinen, wir wären klüger als Gott und andere. Es könnte ja sein, daß Gott uns dafür abstraft und wir erscheinen dümmer, als alle anderen, weil er uns dem Satan überläßt.
Michael
Eure Theologie ist m.E viel zu viel der Menschenlehre. Darum ist so mancher auch sehr schnell in seinem Urteil wie "Frevel", "Hochmut" oder "höchst fragwürdig" und kann nicht sachlich bleiben, weil er wiederum zu langsam ist, sich wirklich der Leitung des HG anzuvertrauen.
Hier schaust du wieder auf andere herab.

Was heißt hier eure Theologie ? Wir orientieren uns doch auch nur an dem was geschrieben steht. Bleib doch auch dabei und lies was da steht.
Bei der Betrachtung von 4 Mo 24,2 hatte ich den Eindruck, daß du das nicht mehr tust.
Der Heilige Geist kann auch über einen Bileam kommen und dann spricht er natürlich Gottes Wort.
Die Erfüllung dieses Wortes hätte natürlich auch schon zu Davids Zeiten gewesen sein können, der die Moabiter ganz empfindlich geschlagen hat. 2 Sam 8,2

4 Mo 24,17 wird von Matthäus nicht unmittelbar genannt, es existiert nur ein Querverweis. Aber der scheint mir sehr einleuchtend.
Aber, wie wir gesehen haben, reichen ja schon die astronomischen Ereignisse, um die sternkundigen Weisen auf den Weg nach Jerusalem bzw. Bethlehem zu schicken. Es ist dabei stark zu vermuten, daß die Weisen aus jüdischem Hause waren. Sonst hätte sie das Schicksal der Juden nicht so sehr interessiert, daß sie eine dreimonatige Kamelreise unternehmen, um ein jüdisches Kindlein anzubeten.

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Mi 20. Jan 2021, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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