Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

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Sunbeam
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Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Sunbeam »

Nobody2 hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 23:54
Sunbeam hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 15:47 Informiere dich doch erst einmal, bevor du den Leuten hier mit deinen infantilen Plattitüden die Zeit stiehlst.
Hallo Sunbeam. Das sieht nach einem Missverständnis aus. Ich hatte die Frage zu oberflächlich gelesen, glaube ich. Aber Du hast mich auch missverstanden.

Ein Mensch, der nicht zwischen gut und böse unterscheiden kann, ist überhaupt kein Fall für den Psychiater. Man kann sehr gut mit so einer "Einschränkung" leben. Im Gegenteil: Wenn alles gleich ist, gibt es auch keine Grenzen, keine Hemmschwellen mehr. Somit ist man frei, auch böse zu sein. Und wer böse ist und handelt in der Welt, der kann weit kommen, nicht wahr? Da ist jetzt ein wenig Bitterkeit dahinter, das sollte klar sein.

Das Thema "Gut und Böse" hatten wir ja schon und irgendwie scheint es da auch ganz unterschiedliche Ansichten darüber zu geben. Manche sagen ja auch, dass es das nicht gibt. Ich denke da an Anthros, der dann sagt: Sowas darf man nicht sagen, das polarisiert.

Ich unterscheide da zwischen dem "klassischen Bösen" und dem "bösen Verhalten" nicht im Sinne von "bösartig" sondern "das, was das Böse gern macht". Denn ich glaube, indem man gern tut und genießt, was das Böse mag und genießt, wird man auch selbst böse. Das aber, was das Böse tut, sieht vielleicht gar nicht danach aus sondern vielleicht sieht das sogar ganz gut aus oder harmlos. Das ist aber glaube ich das Entscheidende. In das Böse "gerät man so hinein" - durch ganz nette, schöne Dinge. Ein Mensch kann guter Gesinnung sein und doch mit der Zeit, wegen seiner Konsumgewohnheiten, wegen seines Umgangs wird er innerlich dem Bösen zugeneigt, ohne es zu ahnen oder verstehen.

Dann schleichen sich unmerklich gewisse Dinge ein, die man aber nicht als böse empfindet oder beurteilt, sondern wo man denkt, dass das schon ok ist und verschiedene Ausreden hat. ZB kleine Lügen - lügen tut doch jeder. Oder nennt man es "flunkern"... klingt besser. Oder hier und da es nicht so genau nehmen. Es gibt viele Beispiele.

So habe ich das gemeint. Jeder kann sagen: Ok, es ist böse, siehe die 10 Gebote. Aber wer kann sagen: Ich habe mich immer an diese Gebote gehalten und tue dies auch heute noch und in Zukunft? Trotzdem: Ehebruch zB ist doch nichts Böses. Geschweige denn, die Frau eines anderen begehrlich anzuschauen. Wer denkt sich denn heute etwas dabei, wenn er die Frau eines anderen begehrlich anschaut? Wer würde denken oder empfinden, dass das etwas Böses ist?

Und das ist ein Beispiel, wo ich denke, viele Menschen wissen gar nicht mehr, was gut und böse ist. Sie haben die gleichen Gewohnheiten wie böse Menschen, halten sich aber für gut. Und das, denke ich, ist heute sehr oft der Fall.

Ein Fall für den Psychiater ist sowas aber nicht.

Die Essenz dessen, was gut und böse ist, ist aber nichts, was einem der Verstand vermitteln kann. Sondern nur das Herz kann es. Die Liebe, das Mitgefühl, sich mit allem, was lebendig ist, verbunden zu fühlen. Das Göttliche in uns.

Und wenn das fehlt, dann sind wir nicht mehr fähig dazu, zu begreifen, was eigentlich gut und böse ist. Wir können es verstehen aber nicht innerlich begreifen. Und das ist glaube ich bei vielen Menschen heute so, wo das Herz erkaltet ist. Das ist eine andere Ebene.

PS: Seit wann stiehlt irgendein Forumsteilnehmer einem anderen seine Zeit, wenn er einen Beitrag postet? Ich dachte, wer hier liest, tut das eigenverantwortlich.... ? Man kann übrigens Beiträge bestimmter Nutzer automatisch ausblenden lassen. Das kann helfen. Nur so als Tip.
Ich habe einmal deinen ganzen Beitrag stehen lassen, um alle Wörter die mit böse zusammen hängen, zu markieren.

Etwas viel böse, meine ich, zu viel, denn so böse sehe ich den Menschen nun nicht. Das ist nicht meine Sicht auf den Menschen und auch nicht meine allgemeine Meinung über den, oder die Menschen.

Böse also, ich weiß, nun wird des für Christen etwas haarig und derb, aber ich sehe das eher so: Ich persönlich sehe aus einem langjährigen Studium der Bibel heraus den christlichen Gott da eher als böse und teilweise auch bösartig an, denn die Bibelstellen die einen rasenden und grausamen Gott offenbaren, die offenbaren damit auch einen bösen, einen eigentlich sehr bösen Gott.

(Die Bibelstellen hier aufzuführen, wo Gott immer wieder einmal Kinder tötet, auch mal schwangere Frauen den Bauch aufschlitzen lässt und selbst vor Tieren in seinem wahnvollen Zorn nicht halt macht, die ersparen wir uns hier einmal aus Platzgründen.)

Ich weiß viele Christen verdrängen das, oder haben dafür die allerseltsamsten Ausreden, aber es gibt wohl keinen religiösen Text, oder Heilige Schrift auf dieser Welt, die so einen grausamen und man kann schon sagen mordwütigen Gott offenbart, wie diesen Gott der Christen. Ich kenne diese schon orgiastische Grausamkeit weder aus den Upanischaden der Hindus, noch aus den Sutras der Buddhisten und auch nicht aus dem Tao Te King. Und ob Allah im Koran Kinder tötet, oder das Vieh, oder schwangere Frauen weiß ich nicht zu sagen, ich kenne den Koran nicht wirklich und gründlich genug.

Die Stimme meines Gewissens sagt mir da dann, böse ist dieser Gott, und wirklich ohne jegliches Vorurteil betrachtet sagen das die dementsprechenden Bibelstellen auch eindeutig aus. Ich meine, auch ein Gott sollte keine Kinder töten, und schwangeren Frauen nicht den Bauch aufschlitzen, wenn ein Gott, also ein Gott(!) keine anderen Mittel findet, um seine Probleme mit den Menschen zu bereinigen, als immer wieder nur zu töten und allerlei furchtbare und in ihrer Grausamkeit nicht nachzuvollziehende Gewalttaten zu inszenieren, was ist das für ein Gott?

Mich damals von diesem Glauben abzuwenden war eine reine Gewissensentscheidung, denn für mein Gewissen, für meine Weltanschauung ist diese perfide Grausamneit eines Gottes den Menschen gegenüber weder tragbar noch überhaupt ertragbar.

Das ist meine persönliche, also ganz persönliche Meinung zu dieser Thematik, aus meiner freien Willensentscheidung heraus, denn angeblich akzeptiert der Gott der Christen ja die freie Willensentscheidung der Menschen.

In diesem Sinne, und wenn mir meine freie Meinung zur Thematik des Bösen noch einmal gestattet ist, so ist und bleibt das Gute im Menschen auf dieser Welt für mich auch immer ein positiv fundiertes Möglichkeitsdenken.
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Oleander
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Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 16:57 ob Gott wusste, dass A&E in die Frucht beißen?
Versuche mir mal verständlich zu machen, warum man in Eden, wo Gott eigentlich für alles sorgte, man stets in seiner Gegenwart glücklich war, keine Sorgen, kein gut und böse existierte- einen Baum der Erkenntis v.G.u.B. pflanzen sollte, um zu sehn, ob die Menschen ihm gehorsam sind?
Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn .
Das wäre ja grad so, als würde man auf einer wunderschönen Insel wie im Schlaraffenland leben, alle leben harmonisch miteinander, kennen nichts als Liebe und Glückseligkeit und dann pflanzt der Eigentümer da was absichtlich Ungutes hin , das zur Gefahr werden kann und warnt davor, nur mit der Absicht, die Menschen dort zu prüfen, ob sie ihm auch gehorsam sein würden?
Ne, das kann nicht der Zweck gewesen sein.
Also was dann?
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Nobody2
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Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Nobody2 »

Sunbeam hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 01:49 Die Stimme meines Gewissens sagt mir da dann, böse ist dieser Gott, und wirklich ohne jegliches Vorurteil betrachtet sagen das die dementsprechenden Bibelstellen auch eindeutig aus. Ich meine, auch ein Gott sollte keine Kinder töten, und schwangeren Frauen nicht den Bauch aufschlitzen, wenn ein Gott, also ein Gott(!) keine anderen Mittel findet, um seine Probleme mit den Menschen zu bereinigen, als immer wieder nur zu töten und allerlei furchtbare und in ihrer Grausamkeit nicht nachzuvollziehende Gewalttaten zu inszenieren, was ist das für ein Gott?
Mir brauchst Du das nicht zu sagen. Ich weiß sehr gut, wovon Du schreibst. Ich verdränge das nicht, auf keinen Fall. Ich stimme da mit Dir überein. Vieles kann man drehen und verbiegen. Aber nicht alles. Manches ist eindeutig. Darüber zu reden unter Christen - das geht nicht. Ich bin kein Mensch, der die Bibel verherrlicht. Auch wenn sie ein sehr wichtiges, aufschlussreiches Buch ist, das ich sehr wertschätze.

Also was Du schreibst ist mir sehr vertraut. Ich halte mich da nur zurück, weil, man kennt die Stellen, manche haben einfach einen anderen Blick, sie können es nicht so sehen.

Daraus schließend gleich sich vom Christentum abzuwenden macht für mich aber keinen Sinn. Man muss die Bibel nicht als "Gottes Wort" auf den Thron der Unfehlbarkeit erheben. Man kann Christ sein und eine kritische Haltung zur Bibel haben. Gerade die Schöpfungsgeschichte ist doch eine sehr schwammige Sache. Einige der alten Geschichten machen einen merkwürdigen Eindruck. Für mich ist Jesus Christus im Zentrum des Christentums. Für mich ist die Bibel eine Oberfläche und die Wahrheit dahinter ist schwer erschließbar. Nicht durch die Bibel selbst jedenfalls.

Trotzdem kann man sich über diese Geschichten unterhalten und rätseln, was dahinter steckt. Für wichtig halte ich den Sündenfall schon irgendwie. Vielleicht kennst Du den "Gilgamesch" Epos? Dort wird die Geschichte der Sintflut erzählt. Aber es ist die älteste Schrift der Welt, die man in Keilschrift auf Steintafeln gefunden hat und die sich nur deshalb übersetzen ließen, weil man dort noch eine Tafel gefunden hat mit einer Anleitung dazu, etwas in der Art. Und die Geschichte klingt da ein wenig anders. Es ist offenbar ein und die selbe Geschichte, aber.... Du kannst es Dir ja selbst anschauen, wenn Du magst.

Wie auch immer. Gut und Böse, das ist nun mal das große Thema, um das es sich dreht.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Sunbeam
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Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Sunbeam »

Nobody2 hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 02:51
Sunbeam hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 01:49 Die Stimme meines Gewissens sagt mir da dann, böse ist dieser Gott, und wirklich ohne jegliches Vorurteil betrachtet sagen das die dementsprechenden Bibelstellen auch eindeutig aus. Ich meine, auch ein Gott sollte keine Kinder töten, und schwangeren Frauen nicht den Bauch aufschlitzen, wenn ein Gott, also ein Gott(!) keine anderen Mittel findet, um seine Probleme mit den Menschen zu bereinigen, als immer wieder nur zu töten und allerlei furchtbare und in ihrer Grausamkeit nicht nachzuvollziehende Gewalttaten zu inszenieren, was ist das für ein Gott?
Mir brauchst Du das nicht zu sagen. Ich weiß sehr gut, wovon Du schreibst. Ich verdränge das nicht, auf keinen Fall. Ich stimme da mit Dir überein. Vieles kann man drehen und verbiegen. Aber nicht alles. Manches ist eindeutig. Darüber zu reden unter Christen - das geht nicht. Ich bin kein Mensch, der die Bibel verherrlicht. Auch wenn sie ein sehr wichtiges, aufschlussreiches Buch ist, das ich sehr wertschätze.

Also was Du schreibst ist mir sehr vertraut. Ich halte mich da nur zurück, weil, man kennt die Stellen, manche haben einfach einen anderen Blick, sie können es nicht so sehen.

Daraus schließend gleich sich vom Christentum abzuwenden macht für mich aber keinen Sinn. Man muss die Bibel nicht als "Gottes Wort" auf den Thron der Unfehlbarkeit erheben. Man kann Christ sein und eine kritische Haltung zur Bibel haben. Gerade die Schöpfungsgeschichte ist doch eine sehr schwammige Sache. Einige der alten Geschichten machen einen merkwürdigen Eindruck. Für mich ist Jesus Christus im Zentrum des Christentums. Für mich ist die Bibel eine Oberfläche und die Wahrheit dahinter ist schwer erschließbar. Nicht durch die Bibel selbst jedenfalls.

Trotzdem kann man sich über diese Geschichten unterhalten und rätseln, was dahinter steckt. Für wichtig halte ich den Sündenfall schon irgendwie. Vielleicht kennst Du den "Gilgamesch" Epos? Dort wird die Geschichte der Sintflut erzählt. Aber es ist die älteste Schrift der Welt, die man in Keilschrift auf Steintafeln gefunden hat und die sich nur deshalb übersetzen ließen, weil man dort noch eine Tafel gefunden hat mit einer Anleitung dazu, etwas in der Art. Und die Geschichte klingt da ein wenig anders. Es ist offenbar ein und die selbe Geschichte, aber.... Du kannst es Dir ja selbst anschauen, wenn Du magst.

Wie auch immer. Gut und Böse, das ist nun mal das große Thema, um das es sich dreht.
Ich zitiere noch einmal deinen ganzen Beitrag.

Warum? Weil ich erstaunt, verwundert, auch ein wenig verblüfft bin, ich hatte da so einiges an "Reaktionen" erwartet, denn hier in diesem Forum tummelt sich auch ein gerüttelt Maß an evangelikalen Fundamentalisten, aber so eine von Grund auf ehrliche, für mich ehrliche Reaktion hätte ich nun nicht erwartet.

Danke, dafür, für mich hast du hier ein Paradebeispiel christlicher Toleranz vorgeführt, man liest das nicht oft, aber wenn man das liest, dann freut man sich.
Vielleicht kennst Du den "Gilgamesch" Epos? Dort wird die Geschichte der Sintflut erzählt. Aber es ist die älteste Schrift der Welt, die man in Keilschrift auf Steintafeln gefunden hat und die sich nur deshalb übersetzen ließen, weil man dort noch eine Tafel gefunden hat mit einer Anleitung dazu, etwas in der Art.
ja, das kenne ich, den "Gilgamesch" habe ich hier in zwei verschiedenen Ausgaben (Reclam und C. H. Beck), sehr interessante Angelegenheit, aber gerade hier tut sich neuer Berg von Fragen auf. In den Mythen dieser Welt steckt vielleicht viel mehr Wahrheit, als wir es uns eingestehen wollen. Man sollte das nicht immer nur als Märchen abtun.

In diesem Sinne und per aspera ad astra
Elli

Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Elli »

Oleander hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 15:49
Elli hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 15:21 Satan ist der Verführer.
Mein Bäcker auch. :roll:
Hauptsache, man hat jemanden, auf den man das eigene Verhalten schieben kann.
Ich konnte nicht widerstehn, der Baum war ne Augenweide. Böser Baum...
Wenn du die Geschichte genauer durchliest, dann werden die Ausreden von Gott nicht akzeptiert. Egal, wer verführt, der Mensch trägt die Konsequenzen seiner Sünden selbst.
Der Sünde Sold ist der Tod!
Wenn dem nicht so wäre, hätte Jesus nicht sterben müssen. Viele wollen nur den liebenden, heilenden Jesus sehen, der alles vergibt, für alles und jeden Verständnis hat...Das stimmt auch, dennoch, er spricht klar und deutlich die Folgen der Sünden an.
Das Gericht über Ungläubige bezeugt Jesus mehrfach.
Niemals hat Jesus über mehrere Chancen einer Bekehrung, nach dem Tod, gesprochen. Gäbe es eine AV, hätte Jesus das auch mehrfach erwähnt. Wir finden keine einzige Stelle. Was Jesus sagt, ist das Entscheidende, nicht zusammengesuchte Texte, die evtl. den Anschein haben könnten, als ob...
Jesus kommt wieder und mit ihm das große Gericht. Der zweite Tod, ist der ewige Tod.
Die Bibel spricht eine klare Sprache, sie ist kein Philosophiebuch oder ein Entschuldigungsbuch, wo man sich die besten Stücke heraussuchen kann. Wer Jesus nachfolgen will, der liest das, was er uns vermittelt.

LG
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Helmuth
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Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Helmuth »

Elli hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 07:44 Aus biblischer Sicht, heißt das: Wenn der Mensch Gottes Gebote übertritt, also sündigt, bleibt als Ergebnis die Schuld übrig. Schuld ist ein Wort, welches vermittelt, dass noch eine offene Rechnung zu bezahlen ist.
Unser Schöpfer sagt: Der Preis der Schuld ist der Tod.
Aus meiner Sicht sind das biblisch betrachtet sehr korrekte Überlegungen. Wir teilen dazu mittlerweise sehr viele davon. Ich kommentiere einige weitere deiner Aussagen.
Elli hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 07:44 Was gut und böse ist, bestimmt die letzte Instanz, sie obliegt ganz bei Gott.
Gott gab uns dazu Ge- und Verbote, an denen wir uns orientieren müssen. Kein Mensch muss in Grunde genommen auf das Gewissen allein hören. In allen Nationen gibt es so etwas wie klare Rechtsgrundsätze. Nicht alles ist biblisch aber man kann sehen, dass Grundrechte für Leben und Freiheit grundsätzlich überall gleich sind.
Elli hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 07:44 Es heißt, dass Abel das bessere Opfer brachte als Kain.
Es ist für mich keine Frage, wer der bessere Mensch wäre. Abel war ebenso schuldig wie Kain. Warum hätte er sonst das Angesicht Gottes mit einem Opfer besänftigen wollen? Ich denke der Unterschied ist derselbe wie heute.

Abel hatte sich innerlich seine Schuld eingestanden, darum war sein Opfer besser. Also nicht der Mensch Abel war besser als Kain sondern seine Haltung in der er das Opfer erbrachte. Kain hatte seine Schuld vor Gott nicht eingestanden, wiewohl ihn Gott auf die Sünde hingewiesen hatte:
1. Mose 4:7 hat geschrieben: Ist es nicht so: Wenn du Gutes tust, so darfst du dein Haupt erheben. Wenn du aber nicht Gutes tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet; du aber sollst über sie herrschen!
Das überging Kain und verletzte damit sein Gewissen empfindlich. Es stumpft dann mit der Zeit ab, sodass man den HG gar nicht mehr wahrnimmt. So interpretiere ich auch die Trennung von Gott:
1. Mose 4:16 hat geschrieben: Und Kain ging hinweg von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Land Nod, östlich von Eden
Gott und Mensch trennen sich. Sie reden auch nicht mehr miteinander. Aus der Sicht Gottes gesprochen heißt es soviel wie, der HG zieht sich betrübt zurück. Gut und böse verschwimen damit zusehnd und man kehrt vieles auch ins Gegenteil. Gottes Geist weicht vom Menschen und man ist dann dem Prozess des Verderbens ausgeliefert.

Man ist geistlich tot durch seine Übertretungen und Sünden, wie es Jesus und Paulus in ihrer gewohnten Ausdrucksweise sprachlich formulieren. Diese Grundsätze lehrt uns aber schon die Genesis. Jesus und alle Apostel nehmen deshalb immer wieder darauf Bezug.
Elli hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 07:44 Unser Schöpfer gab dem Menschen den Tod, damit sie nicht ewig mit dem Bösen leben sollten.
Ich würde nicht sagen Gott "gab" uns den Tod, da er eine Konsequenz ist, vielmehr gab er uns seinen Sohn als den Ausweg schlechthin aus der Situation zum Tode. Aber ich sehe es wie du, dass der irdische Tod aus der Perspektive des Heils eine unumgängliche Sache ist.

Er muss sein, damit wir erneuert werden können zu dem, was Gott an sich mit Genesis 1 und 2 geplant hatte. Gott erneuert Eden sozusagen. Nur wechselt die Herrschaft von Adam 1 auf Adam 2, und der ist Christus.

Ohne der ersten Tod würde sich das Leben auf dieser Welt zusehends zu einer nie mehr endenden Hölle entwickeln. Sie wäre mit der Zeit schlimmer als die eigentliche Hölle, in der Gott eines Tages jene Menschen dem Verderben aussetzen wird, die in seinen Augen ungerecht und damit untauglich für das Reich Gottes sind.

Das Verderben beginnt damit schon hier, weil alle Menschen sündigen. Darum müssen wir aus unserem Todesleib erlöst werden, weshalb Jesus auch am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Oleander »

Elli hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 08:01 Wenn du die Geschichte genauer durchliest, dann werden die Ausreden von Gott nicht akzeptiert.
Darum ging es mir gar nicht, sondern die Rechtfertigung vor sich selber und anderen Menschen.
Was nützt es, wenn ich meine Sünden Gott bekenne(diesem wurde doch kein Schaden zugefügt - nur um das der mich nicht "bestraft" aber mein Verhalten mir oder andren weiterhin schadet, wenn ich mich nicht ändere?
Gott ging es immer nur um uns und nicht um ihn!
Das wäre ja grade so, als würden unsere Eltern uns was lehren und es ihnen dabei nur um den Gehorsam ihnen gegenüber gehn würde.
Und tust du nicht, was ich dir sage und ziehst wider meinen Willen das blaue Shirt an, dann musst du mit den Kosequenzen rechnen. :roll:

Bei viele Christen liegt der Schwerpunkt ihres Glaubens nur mehr beim Gericht Gottes und dem Wunsch nach ewigem Leben oder Furcht vor Strafe und das ist ihr Antrieb. Und alles dreht sich bei denen um "Gerechtigkeit"

Den Nächsten zu lieben wird nur mehr getan, weil ein Gott es so wünscht(Gehorsam) oder um Gott zu gefallen.
Da gehts dann gar nimma um die zwischenmenschliche Beziehung und das Gott eigentlich Segen für alle möchte, damit es uns allen gut geht.
Und das funktioniert eben durch die Liebe(Gott ist Liebe) und wer aus dieser Liebe lebt, liebt seinen Nächsten wirklich und braucht sich nicht anstrengen, Gutes zu tun.
Darüber wird hier im Forum kaum ausgetauscht.
Wenn ich einer Versuchung unterliege, kann ich auch nicht sagen, ein anderer(oder eine Situation) wurde mir zum "Satan"(Anfechtung/Verhängnis) sondern mir selber(nicht Gott) eingestehn, es lag an mir und ich bemühe mich weiter, auf mein Ziel zu sehn und falls ich andren Schaden dadurch zufügte diesen wieder gut zu machen oder dem andren um Vergebung bitten.
Und Gott wird auf diese Haltung sehen und in dein Herz, ob du das ehrlich meinst...
Er will niemanden vollkommen, weil man sonst nicht mit ihm Gemeinschaft haben könnte (oder nicht vor ihm "bestehn" könnte) sondern sagt:
Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Das ist Liebe pur!
Er beugt sich zu dir, reinigt deine Füsse, vergibt und will dich heil machen weil er dich liebt und nur das Beste will für dich und für Karl und für Susi etc um das du Leben in Fülle hast
Und er will dich , als auch andere vor Schaden bewahren, darum warnt er und ist kein "drohender" Gott und schon gar keiner, der mit Finger auf deine Sünden zeigt und dich elender Sünder nennt sondern dich frei machen...
Blut reinigt nicht(es besudelt dich)-Wasser reinigt und Feuer läutert dich
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Nobody2 »

Elli hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 08:01 Oleander hat geschrieben: ↑
Sa 10. Apr 2021, 15:49

Elli hat geschrieben: ↑
Sa 10. Apr 2021, 15:21
Satan ist der Verführer.

Mein Bäcker auch.
Hauptsache, man hat jemanden, auf den man das eigene Verhalten schieben kann.
Ich konnte nicht widerstehn, der Baum war ne Augenweide. Böser Baum...
Jesus soll gesagt haben:

Matthaeus 7
1Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. 2Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.…

Vor dem liebenden, barmherzigen, vergebenden Gott sind alle Seelen unschuldig. Er richtet nie sondern er vergibt nur und vergibt und segnet und hilft.

Ich halte mich an diesen Gott, das ist mein Gott. Zu sagen: Ich wurde verführt. Ist für mich ernstzunehmen. Vor allem: Ich wurde durch geschickte und böswillige Absicht dazu gebracht, etwas zu tun, was ich bitter bereue. Das hat für mich eine Bedeutung. Das sind für mich keine Ausreden.

Aber man kann es auch als Ausrede sehen. Das fühlt sich für mich aber herzlos an, grausam und unbarmherzig. Und das entspricht nicht mir oder dem Gott, den ich liebe. Ich glaube nicht, liebe Oleander, dass Du irgendwann einmal von dem gerichtet werden willst, der so denkt wie Du. Ich wünsche Dir, dass Du vor dem Thron des Barmherzigen stehen wirst, der voller Nachsicht ist für Dich, voller Verständnis und der Dich segnen wird, ganz egal, was im Buch Deines Lebens steht.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Adam und Eva sind nicht schuld. Gott ist schuld.

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 11:27 Jesus soll gesagt haben:

Matthaeus 7
1Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. 2Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.…
Darum kann ich jedem , egal ob Gläubig oder nicht, empfehlen:
Bitte, bringt immer und jeden Tag alles in Ordung mit jedem Menschen, mit dem ihr vielleicht im Argen liegt, insofern es euch möglich ist.
Kein Groll gegen andre(auch nicht Politiker und Umstände) soll in euren Herzen sein, keine Bitterkeit soll euch gefangen halten, wenn jemand gegen euch was hat, bittet ihn um Vergebung, wenn es möglich ist und falls die Person, die euch mal was "böses" getan hat und vielleicht schon verstorben, vergebt auch diesen allen, macht euch frei.
Denn schon heute kann es passieren, dass das ihr "abgeholt" werdet vom Tod dann solltet ihr reinen Herzen vor Gott treten und mit ihm persönlich "Abendmahl"
einnehmen.
Jeden Abend(eigentlich jederzeit) sollten Gläubige bereit fürs tägliche "Abendmahl" sein mit reinem Herzen :Herz2:
Klagt nicht an, sondern bittet für andere!
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
Anthros
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Spieß herumdrehen

Beitrag von Anthros »

Nobody2 hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 11:27 Vor dem liebenden, barmherzigen, vergebenden Gott sind alle Seelen unschuldig. Er richtet nie sondern er vergibt nur und vergibt und segnet und hilft.
Das klingt wie nach einer Oppositionshaltung gegenüber einigen typisch verwendeten Begriffen, wie den der Schuld, doch sie dreht den Spieß lediglich herum.
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