Ich habe einmal deinen ganzen Beitrag stehen lassen, um alle Wörter die mit böse zusammen hängen, zu markieren.Nobody2 hat geschrieben: ↑Sa 10. Apr 2021, 23:54Hallo Sunbeam. Das sieht nach einem Missverständnis aus. Ich hatte die Frage zu oberflächlich gelesen, glaube ich. Aber Du hast mich auch missverstanden.
Ein Mensch, der nicht zwischen gut und böse unterscheiden kann, ist überhaupt kein Fall für den Psychiater. Man kann sehr gut mit so einer "Einschränkung" leben. Im Gegenteil: Wenn alles gleich ist, gibt es auch keine Grenzen, keine Hemmschwellen mehr. Somit ist man frei, auch böse zu sein. Und wer böse ist und handelt in der Welt, der kann weit kommen, nicht wahr? Da ist jetzt ein wenig Bitterkeit dahinter, das sollte klar sein.
Das Thema "Gut und Böse" hatten wir ja schon und irgendwie scheint es da auch ganz unterschiedliche Ansichten darüber zu geben. Manche sagen ja auch, dass es das nicht gibt. Ich denke da an Anthros, der dann sagt: Sowas darf man nicht sagen, das polarisiert.
Ich unterscheide da zwischen dem "klassischen Bösen" und dem "bösen Verhalten" nicht im Sinne von "bösartig" sondern "das, was das Böse gern macht". Denn ich glaube, indem man gern tut und genießt, was das Böse mag und genießt, wird man auch selbst böse. Das aber, was das Böse tut, sieht vielleicht gar nicht danach aus sondern vielleicht sieht das sogar ganz gut aus oder harmlos. Das ist aber glaube ich das Entscheidende. In das Böse "gerät man so hinein" - durch ganz nette, schöne Dinge. Ein Mensch kann guter Gesinnung sein und doch mit der Zeit, wegen seiner Konsumgewohnheiten, wegen seines Umgangs wird er innerlich dem Bösen zugeneigt, ohne es zu ahnen oder verstehen.
Dann schleichen sich unmerklich gewisse Dinge ein, die man aber nicht als böse empfindet oder beurteilt, sondern wo man denkt, dass das schon ok ist und verschiedene Ausreden hat. ZB kleine Lügen - lügen tut doch jeder. Oder nennt man es "flunkern"... klingt besser. Oder hier und da es nicht so genau nehmen. Es gibt viele Beispiele.
So habe ich das gemeint. Jeder kann sagen: Ok, es ist böse, siehe die 10 Gebote. Aber wer kann sagen: Ich habe mich immer an diese Gebote gehalten und tue dies auch heute noch und in Zukunft? Trotzdem: Ehebruch zB ist doch nichts Böses. Geschweige denn, die Frau eines anderen begehrlich anzuschauen. Wer denkt sich denn heute etwas dabei, wenn er die Frau eines anderen begehrlich anschaut? Wer würde denken oder empfinden, dass das etwas Böses ist?
Und das ist ein Beispiel, wo ich denke, viele Menschen wissen gar nicht mehr, was gut und böse ist. Sie haben die gleichen Gewohnheiten wie böse Menschen, halten sich aber für gut. Und das, denke ich, ist heute sehr oft der Fall.
Ein Fall für den Psychiater ist sowas aber nicht.
Die Essenz dessen, was gut und böse ist, ist aber nichts, was einem der Verstand vermitteln kann. Sondern nur das Herz kann es. Die Liebe, das Mitgefühl, sich mit allem, was lebendig ist, verbunden zu fühlen. Das Göttliche in uns.
Und wenn das fehlt, dann sind wir nicht mehr fähig dazu, zu begreifen, was eigentlich gut und böse ist. Wir können es verstehen aber nicht innerlich begreifen. Und das ist glaube ich bei vielen Menschen heute so, wo das Herz erkaltet ist. Das ist eine andere Ebene.
PS: Seit wann stiehlt irgendein Forumsteilnehmer einem anderen seine Zeit, wenn er einen Beitrag postet? Ich dachte, wer hier liest, tut das eigenverantwortlich.... ? Man kann übrigens Beiträge bestimmter Nutzer automatisch ausblenden lassen. Das kann helfen. Nur so als Tip.
Etwas viel böse, meine ich, zu viel, denn so böse sehe ich den Menschen nun nicht. Das ist nicht meine Sicht auf den Menschen und auch nicht meine allgemeine Meinung über den, oder die Menschen.
Böse also, ich weiß, nun wird des für Christen etwas haarig und derb, aber ich sehe das eher so: Ich persönlich sehe aus einem langjährigen Studium der Bibel heraus den christlichen Gott da eher als böse und teilweise auch bösartig an, denn die Bibelstellen die einen rasenden und grausamen Gott offenbaren, die offenbaren damit auch einen bösen, einen eigentlich sehr bösen Gott.
(Die Bibelstellen hier aufzuführen, wo Gott immer wieder einmal Kinder tötet, auch mal schwangere Frauen den Bauch aufschlitzen lässt und selbst vor Tieren in seinem wahnvollen Zorn nicht halt macht, die ersparen wir uns hier einmal aus Platzgründen.)
Ich weiß viele Christen verdrängen das, oder haben dafür die allerseltsamsten Ausreden, aber es gibt wohl keinen religiösen Text, oder Heilige Schrift auf dieser Welt, die so einen grausamen und man kann schon sagen mordwütigen Gott offenbart, wie diesen Gott der Christen. Ich kenne diese schon orgiastische Grausamkeit weder aus den Upanischaden der Hindus, noch aus den Sutras der Buddhisten und auch nicht aus dem Tao Te King. Und ob Allah im Koran Kinder tötet, oder das Vieh, oder schwangere Frauen weiß ich nicht zu sagen, ich kenne den Koran nicht wirklich und gründlich genug.
Die Stimme meines Gewissens sagt mir da dann, böse ist dieser Gott, und wirklich ohne jegliches Vorurteil betrachtet sagen das die dementsprechenden Bibelstellen auch eindeutig aus. Ich meine, auch ein Gott sollte keine Kinder töten, und schwangeren Frauen nicht den Bauch aufschlitzen, wenn ein Gott, also ein Gott(!) keine anderen Mittel findet, um seine Probleme mit den Menschen zu bereinigen, als immer wieder nur zu töten und allerlei furchtbare und in ihrer Grausamkeit nicht nachzuvollziehende Gewalttaten zu inszenieren, was ist das für ein Gott?
Mich damals von diesem Glauben abzuwenden war eine reine Gewissensentscheidung, denn für mein Gewissen, für meine Weltanschauung ist diese perfide Grausamneit eines Gottes den Menschen gegenüber weder tragbar noch überhaupt ertragbar.
Das ist meine persönliche, also ganz persönliche Meinung zu dieser Thematik, aus meiner freien Willensentscheidung heraus, denn angeblich akzeptiert der Gott der Christen ja die freie Willensentscheidung der Menschen.
In diesem Sinne, und wenn mir meine freie Meinung zur Thematik des Bösen noch einmal gestattet ist, so ist und bleibt das Gute im Menschen auf dieser Welt für mich auch immer ein positiv fundiertes Möglichkeitsdenken.