Hiob hat geschrieben: ↑So 30. Mai 2021, 11:14
Canon hat geschrieben: ↑Fr 28. Mai 2021, 09:55
Das Paradies ist die Transzedenz. Der Rauswurf zwingt zum nachdenken. Das ist in meinen Augen eben gar keine Freude
Stimmt- letztlich ist es ein Fluch. ---- Richtig wäre das, was ich vereinzelt im Umfeld meiner Frau sehe: Menschen, die derart tief geistlich verankert sind, dass sie mit Intellektualität nichts anfangen können. Die tiefsten Gespräche hatte ich dementsprechend zuletzt mit einer Physiotherapeutin (also keine Intellektuelle) und einem Gärtner (erst recht nicht). - Aber Achtung: Nicht jeder, der nichts mit Intellektualität anfangen kann, ist deshalb geistlich!! Aber die beiden waren es.
Tief geistliche Leute gibt es selten. - Viel öfter gibt es Christen (von Nicht-Christen ganz zu schweigen), die weltanschauliche Behauptungen aufstellen, denen sie intellektuell nicht gerecht werden. Oder anders gesagt: Wenn man schon mystisch sein will/kann (was ja der Königsweg ist), darf man keine Behauptungen aufstellen, die menschlicher Natur sind. - Noch anders gesagt: Wäre ich nur von Mystikern umgeben, würde ich nicht diskutieren (müssen).
Noch was kommt dazu: Nicht alles, was sich die (mystische) Nähe zu Gott zuspricht, ist echt. Wir haben einen so großen "esoterischen", sektenhaften "Markt", auf dem letztlich der "andere" Geist seine Waren verkauft. - Es ist also wahnsinnig schwer, hier den Durchblick zu haben (zumal die Betroffenen oft am wenigsten Durchblick haben). - Insofern herrscht das, was Buber mal übersetzt mit "Irrnis und Wirrnis".
Aber das ist normal - das IST das Reich des Fürsten. - MEIN Weg ist der Weg des Vertrauens - ich GLAUBE, dass Gott alles zum Guten fügt und fühle mich dabei auch gefühlsmäßig von Gott bestätigt. - Es wäre mal zu fragen, ob Gott es eigentlich will, dass er jeden Tag endlos gelobt und gepriesen werden will - ich glaube eher, dass er als Grundlage für das menschliche Leben verstanden werden will und ansonsten sagt: "Hey, Mensch: Solange Du Dich geistlich an mich bindest, brauche ich Deine Lobpreisungen nicht".
Aber das mag bei jedem anders sein. - Wie auch immer: Hier gibt es Fragen, die ich noch nicht endgültig beantworten konnte - aber das MUSS auch nicht sein. Denn das Wissen um das Nicht-Wissen ist an sich schon eine gute geistliche Übung.
Ich fang mal an: es ist eindeutig, dass du den Geist des wahren Herrn noch überflügelst. Wie meine ich das denn? Zunächst ist das ja eine Provokation meinerseits, im PN Bereich schieben wir uns ganz anderes zu und ich kann nicht anders, als dich lieb haben. Aber: meine Provokation soll dich in die Schranken weisen, warum? Das sage ich dir erst, wenn du auf mich eingegangen bist. Warum? Weil ich ein ganz anderes Verständnis von Gott habe, Er lebt. Wenn ich nun sage, der Herr will angebetet werden, müssen wir uns erst einigen, was das bei mir zu bedeuten hat.
Ich bete ihn an. Wie sieht das denn aus, bei mir? Wie sollte ich da von der Apothekerin sprechen, oder sogar von meinem Sohn? Das kann ich doch gar nicht, es sei denn, wir beten gemeinsam an und erkennen in der Gemeinsamkeit Gottes Gegenwart. Sei nicht so voreilig, als ob du verstündest. Seine Gegenwart ist so köstlich und erquicklich, das man gewissermaßen nicht anders kann, als wir das von David dem König zu seiner Zeit gehört haben. Wenn der Heilige Geist über uns kommt, dann gibt es kein halten in der Freude, sie schäumt über, fette Beute! Es ist wie für einen Adrenalinjunkie, ein Suchtfaktor ohne Gleichen. Seine Gegenwart ist also super schön zu nennen, selten, dass dies mit Menschen vorkommt. Ich rede nciht von charismatischen Zeugs, das ist mir völlig ferne. Es ist aber so, ich nenne dir hier ein Beispiel: Weil wir hier keine Morcheln haben, habe ich die Gelegenheit in Berlin genutzt auf Suche zu gehen. Mein Sohn, der sieht Sachen, die winzig sind (eine Babyschnecke im Wurzelmoos), eine Mikrogeste, ein flüchtiges Wort. Er sieht jeden Fehler im System, präzise und revolutionär ist sein Geist. Ich frage, wirst du zuerst die Morchel finden oder ich? Wir lachen denn: aus einem Mund sagen wir, das wird sich so verhalten: wir sehen sie gleichzeitig und stürzen auf sie los und wer zuerst die Morchel berührt hat gewonnen. Wir rufen: Snoookriii. (ein Pilzexperte zu sehen auf YT), und müssen lachen, weil der Typ einem nicht aus dem Schädel geht. Wo ist die Morchel? Mein Sohn: ich rieche Pilze. Bleibt stehen und sondiert, ich tu das nicht, ich rieche nichts. Dann sieht uns die Morchel, wie ein Strahl schenkt sie uns ihre Energie, wir wissen, wer das Spiel mitspielt: es ist Gott. Jeztz sagen, ja singen wir: mais um. Noch eine. Wir sind im Jagdfieber und überlassen uns ganz dem Spiel, keine Gedanken nichts, es ist, als ob man mit der Au vereint wird, wie ein Tier, wenn du so willst. Wir tauchen in eine ganz andere Welt ein, eine Welt aus Pflanzen, Strukturen, Formen, Farben Duft und Licht, eine ganz andersartige Energie und Welt. So, als ob man ein Teil davon ist. Die Zeit ist aufgehoben, die Morchel nur Zweck, besonders in dem Sinne: sie beim zubereiten in Andenken nocheinmal dorthin zu gelangen und, ganz wichtig, dieses Spiel zu wiederholen. Denn man muss aus diesem Auentraum erwachen, nicht schön. Bete ich nun die Morchel, die Au, das Sammeln an, den Createur? Nö, es ist wie Kinder, die spielen und erst aufhören, wenn zum Essen gerufen wird oder so. Diese Kinder schäumen noch über und nehmen die Malzeit erstmal nicht so ernst, denn sie sind noch in der Energie ihres Spiels. Nach ein paar Minuten dann wird brav gelöffelt, die Augen leuchte abernoch immer und die Füße fangen gegen Ende der Malzeit an zu zappeln, sie wollen zurück zum Spiel und reißen fast die Stühle um, als sie endlich gehen dürfen. So ist das mit Gott und dem Leben mit ihm, eine ganz andere Welt und Energie, frei und wunderschön, befreiend: man spürt, er lacht mit und freut sich mit. ER schenkt sorglose Freude, Vetrauen, Geborgenheit: Leben. Quicklebendiges Leben. Dann muss du wieder deinem Nachbarn begegnen, der hat sich gerade darüber aufgeregt, dass die Tenne... . Ach ja, stimmt. Aber in der Stimmung bist du noch immer in der Energie, sie trennt gewissermaßen von der Realität. Gott ist niemals ein Hamsterrad noch dazu geeignet Brücken zu bauen. Es ist schon der Regenbogen, weißt du?
Das wundersamste aber ist, dass er aus Sorgen Freude wachsen lässt und Erkenntnis, ja Zuversicht, sein Joch ist leicht. Das alles kann man sprachlich nicht Dingfest machen, darin unterscheiden wir uns. Gott macht frei, niemand kann dich noch versklaven und sprechen: hier gehts lang. Es ist schön in der Geschichte, bei der Frau, die zu Füßen Jesu sitzt beschrieben was ich meine. Betet sie ihn an, oder liebt sie ihn? ist lieben Anbetung? ja doch! Hast du es jetzt?
LG Canon
PS: man kann mit dem Herzen denken, aber das ist ohne Worte... wenn du ihn also dann endlich siehst, spätestens dann weißt du wovon in geredet habe.
PSS: Alles andere, das du hier schreibst unterschreibe ich.
PSSS: was ich beschrieb ist ein Facette von sagen wir einmal einem Kalaidoskop. Deshalb war Josefs Rock bunt().