Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
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Apate 7

Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Apate 7 »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
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Pluto
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Pluto »

Agent Scullie hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben:Der Islam könnte nur überstaatlich friedlicher ausgelegt werden, aus der Gemeinschaft der Gläubigen selbst getragen werden.
ist ja auch überhaupt nicht ausgeschlossen. Dass sich bei der Mehrheit der Muslime eine friedlichere Auslegung des Islam durchsetzt, kann ja auch ganz ohne institutionelle Reform eintreten.
Es wäre traurig, wenn eine Reform nicht möglich wäre.
Aber ich denke, aus heutiger Sicht, kann eine solche Reform nur von Innen kommen, also von den gemäßigten Muslimen.
Schade ist nur, dass sich eine solche Reform nicht formiert. Die Mehrheit der Muslime scheint den Radikalismus in den eigenen Reihen herunter zu spielen.
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Novas
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas »

Pluto hat geschrieben: Die Mehrheit der Muslime scheint den Radikalismus in den eigenen Reihen herunter zu spielen.
Was daran liegen könnte, dass sie selbst keine Fanatiker sind. Warum sollte sich jemand dafür rechtfertigen, wenn es nichts mit ihm persönlich zu tun hat? Die religiösen Fanatiker stellen eine Minderheit dar. Eine Minderheit die zwar sehr lautstark auftritt, aber deshalb sind sie nicht repräsentativ. Im Koran steht sehr klar, dass Gott diejenigen liebt, die Gutes tun, es soll einen Wettstreit um das Gute unter den Menschen geben.
"Und hätte dein Herr Seinen Willen erzwungen, wahrlich alle, die auf der Erde sind, würden geglaubt haben insgesamt. Willst du also die Menschen dazu zwingen, dass sie Gläubige werden?“ (10:100)
Zwang im Glauben macht keinen Sinn, weil wahrhaftiger Glaube aus der inneren Glaubens- und Gewissensfreiheit eines Menschen kommt. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Es wäre traurig, wenn eine Reform nicht möglich wäre
Wenn man ein Fünklein Humanimus in sich trägt - das heißt, Glaube an das Potential und die Lernfähigkeit des Menschen - dann dürfte das kein Problem sein. Muslime sind menschliche Wesen, die exakt das gleiche Potential besitzen, sowohl zum Guten, als auch zum Schlechten. Ich mache da keinen Unterschied.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 29. Mär 2017, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Pluto
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Pluto »

Novalis hat geschrieben:Warum sollte sich jemand dafür rechtfertigen, wenn es nichts mit ihm persönlich zu tun hat? Die religiösen Fanatiker stellen eine Minderheit dar. Eine Minderheit die zwar sehr lautstark auftritt, aber deshalb sind sie nicht repräsentativ. Im Koran steht sehr klar, dass Gott diejenigen liebt, die Gutes tun, es soll einen Wettstreit um das Gute unter den Menschen geben.
Warum?
Weil es geistige Brüder sind.
Novalis hat geschrieben:Wenn man ein Fünklein Humanimus in sich trägt - das heißt, Glaube an das Potential und die Lernfähigkeit des Menschen - dann dürfte das kein Problem sein. Muslime sind menschliche Wesen, die exakt das gleiche Potential besitzen, sowohl zum Guten, als auch zum Schlechten. Ich mache da keinen Unterschied.
Das sind Gründe, warum meine These funktionieren sollte.
Leider tut sie es in der Praxis aber nicht.

Ich habe festgestellt, dass, wenn die IS einen Anschlag verübt, wir "Wessies" es beklagen mit "Diese Saubande von Islamisten!". Die gemäßigten Muslime zeigen aber kaum eine Regung.
Woran mag das liegen? Sympathisieren sie insgeheim mit dem IS?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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Novas
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas »

Pluto hat geschrieben: Die gemäßigten Muslime zeigen aber kaum eine Regung. Woran mag das liegen? Sympathisieren sie etwa mit dem IS?
Doch, diese Regung kommt schon, aber weil sie nicht so lautstark auftreten,wie es Fanatiker zu tun pflegen, wird ihnen weniger Beachtung geschenkt. Da wäre auch mal ein skeptischer Umgang mit der medialen Darstellung angebracht. Warum schenken wir den Fanatikern so viel Beachtung, lassen sie den Diskurs diktieren und geben ihnen dadurch eine Bühne? Wäre es nicht sinnvoller, wenn wir die fortschrittlichen Kräfte unterstützen und unsre Solidarität mit ihnen bekunden würden? Ich denke, dass im Wesentlichen mangelnde soziale Gerechtigkeit und mangelnde Bildung die entscheidende Ursache für religiösen Fanatismus sind.

Die Ahmadiyya vertreten dazu einen klaren Standpunkt:
Denn im Heiligen Koran gibt es keine Rechtfertigung für ihre verquere Logik. Diese Fanatiker ignorieren den Großteil des Heiligen Korans und missbrauchen einige Passagen für ihre Zwecke, indem sie diese aus dem Zusammenhang reißen. Das aber macht gerade den Fanatismus aus: Von einer Teilwahrheit begeistert, unterschlägt man verblendet im Hochgefühl der eigenen Unfehlbarkeit alles, was dem eigenen Stolz zuwider läuft.

Durch was aber wird dieser Stolz, der sich zum Größenwahn steigern kann, hervorgerufen? Er entsteht aus einem Gefühl der Minderwertigkeit, der Ungeduld und einem Mangel an Wissen. Es sind soziale, ökonomische und kulturelle Mängel, an denen die Mehrheit der islamischen Gemeinschaft leidet.

Die Fanatiker meinen, sie würden sich an die Gebote des Heiligen Koran halten und demzufolge das Recht für sich in Anspruch nehmen dürfen, anderen ihre Meinung als für alle verbindlich aufzuzwingen.

Sie sind zudem geleitet von einem Missionsauftrag, wobei sie allerdings die grundlegenden Hinweise für die Verbreitung und Einsetzung des Islam missachten, die zum Beispiel in dem folgenden Vers ausgeführt werden:

"Rufe auf zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen auf die beste Art.“ (16:16)


Verstand gebrauchen
An vielen Stellen des Heiligen Koran heißt es überdies, dass der Muslim überlegen und nachdenken soll. So heißt es:

"Niemand steht es zu, zu glauben, es sei denn mit Allahs Erlaubnis. Er sendet (Seinen) Zorn über jene, die ihre Vernunft nicht gebrauchen mögen.“ (10:101)
http://www.ahmadiyya.de/islam/jihad-im- ... -toleranz/

Dann lasst uns doch mal die Vernunft gebrauchen, wie hier vorgeschlagen :) Wenn wir eine Welt ohne Krieg und Terror wollen, dann müssen wir die sozialen, ökonomischen und kulturellen Mängel beseitigen, die ihn hervorbringen. Ich verstehe gar nicht, weshalb man stattdessen diese Dinge nur auf der religiösen Ebene behandelt. Das muss viel umfassender betrachtet werden. Was häufig übersehen wird: inzwischen gibt es eine globale Bewegung von jungen Menschen, die sich eher als Weltbürger verstehen und eine gerechte Gesellschaft zum Wohl aller erstreben. Weshalb richten die Medien ihren Fokus nur auf die Probleme und nicht die Lösungen und Möglichkeiten? Nicht nur bei den Muslimen, sondern im Denken der gesamten Menschheit braucht es eine Reformation oder Transformation, wage ich zu behaupten.
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Pluto »

Novalis hat geschrieben:Doch, diese Regung kommt schon, aber weil sie nicht so lautstark auftreten,wie es Fanatiker zu tun pflegen, wird ihnen weniger Beachtung geschenkt.
Meine Erfahrungen sind anders. Der durchschnittliche deutsche Bürger regt sich weit mehr auf als der Moslem.
Novalis hat geschrieben:Da wäre auch mal ein skeptischer Umgang mit der medialen Darstellung angebracht. Warum schenken wir den Fanatikern so viel Beachtung, lassen sie den Diskurs diktieren und geben ihnen dadurch eine Bühne? Wäre es nicht sinnvoller, wenn wir die fortschrittlichen Kräfte unterstützen und unsre Solidarität mit ihnen bekunden würden? Ich denke, dass im Wesentlichen mangelnde soziale Gerechtigkeit und mangelnde Bildung die entscheidende Ursache für religiösen Fanatismus sind.
Meine Frage wäre eher, warum die Muslime dem Terrorismus so wenig Beachtung schenken. Ist es vielleicht doch eine gewisse Sympathie?
Oder sagen wir, "Duldung"?

Ich erwarte aber von ihnen scharfen Protest. Doch was kommt?
Novalis hat geschrieben:Die Ahmadiyya vertreten dazu einen klaren Standpunkt:
Wären doch alle Muslime so... *seufz* :(
Wie viele Ahmadiyya gibt es prozentual auf der Welt?
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NIS
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von NIS »

Die Liebe ist das Feuer Allahs, welches die Seele verbrennt...
Du musst Dir selbst vergeben, damit Dir Allah vergeben kann, ansonsten gehst Du durch's Feuer, bis Du gereinigt bist...

Eine brennende Seele kann wahnsinnig machen, viele kommen damit nicht klar...

Der Islam hat den Weltfrieden zum Ziel!

Ich verurteile des Terrorismus im Namen des Islam.
Amen
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Apate 1 »

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Novas
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Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas »

Stromberg hat geschrieben:Wir haben also einen kriegstreiberischen Massenmörder und einmal einen durch das Lande ziehenden Wanderprediger, die sich beide diamentral gegenüber stehen
Wenn Du die Realität derart einseitig betrachtest und über dieses schwarz-weiß Denken nicht hinaus kommst, dann gibt es tatsächlich keinen Spielraum. Muhammad einseitig als kriegstreiberischen Massenmörder zu bezeichnen, ist übrigens eine typische Propaganda aus der Zeit der Kreuzzüge. Es soll ja Menschen geben, die fähig sind aus der Geschichte zu lernen. Das kann ich Dir eigentlich nur ans Herz legen ;)
Apate 1

Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Apate 1 »

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