Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13
Verfasst: Fr 13. Nov 2020, 13:01
Deine Beispiele kritisiere ich als konstruriert. Dein von dir genanntes Prinzip, so wie du Römer 13 verstehen willst, das kritisiere ich als verdreht, da es von einer idealisierten Vorstellung der Staatsgewalt ausgeht und diese auf die biblischen Aussagen projiziert. Die Staatsgewalt entspricht weder heute, noch entsprach sie damals dem, was Paulus da beschreibt. Petrus bestätigt, dass es so nicht gemeint sein kann, und er hat einen besseren Einblick in Paulus Erkenntnisse.
In der Realität ist die staatliche Obrigkeit ziemlich ohnmächtig. Sie kann keine Verbrechen verhindern, nur paradigmatische Schauprozesse führen. Gegen selbstmörderische Kamikaze-Krieger ist sie wirkungslos. Nur Kleinkriminelle, Gelegenheitstäter, Stümper und Unglücksraben wie Obdachlose, Suchtkranke, geistig Behinderte oder Marginalisierte kann sie überführen. Organisierte Kriminalität bleibt unbestraft, Korruption sogar systemisch notwendig. Cum-Ex Gangster kommen davon, Börsenspekulanten zocken weiter wie zuvor, Mega-Konzerne drücken sich vor Steuern, NSDAP Funktionäre kamen als rehabilitierte wieder in die selben oder ähnliche Posten wie im Dritten Reich.
Wenn es um die Machenschaften der Staatsgewalten geht, dann in der Offenbarung. Deren Macht wird als vom Teufel gegeben beschrieben. Hier haben wir es mit dem wahren Terroristen zu tun. Ich empfehle, sich mal mit der Theorie der Demokratie von Alexis de Tocqueville zu beschäftigen. Niemand verkörpert die kollektive Teuflischkeit besser als das demokratische Kollektiv.