Re: Mitte und Mitte
Verfasst: Fr 8. Jan 2021, 12:44
Ich hatte ja nur darauf hinweisen wollen, daß die Bibel nicht geeignet ist, sich reale naturwissenschaftliche Zusammenhänge vorzustellen.Abischai hat geschrieben: ↑Mi 6. Jan 2021, 23:51Da hast Du völlig Recht. Aber die Sprache der Bibel ist nicht nur imaginär, sie ist auch vielmals äußerst direkt und pragmatisch, lediglich in Ausdrucksformen, die viele tausend Jahre alt sind, und es darum schlicht infantil ist, sie mal eben mit unserer heutigen Umgangssprache verstehen zu wollen. Ein 5-Euro-Schein kann auf der Straße vor mir liegen, sowas kommt vor, aber ein großer Diamant ist nur in großer Tiefe zu finden und unter viel Mühe.
Gott hat seine Gründe, uns die Naturzusammenhänge aus der Sicht eines einfältigen Beobachters zu beschreiben. Und der beobachtet eben, daß da Sterne am Himmel befestigt sind, wie Lichter an einer Glaskugel, die Sonne macht ihre Laufbahn und geht im Osten auf und im Westen unter. Der Mond erhellt die Nacht und hilft, Zeiträume einzuteilen usw.
Jedes Kind würde das so bestätigen. Dieses Naturgeschehen existiert so, auch wenn die wahrhaftigen Zusammenhänge anders sind, z. Bsp. , wenn man von außen, wie ein Astronaut auf das Geschehen blickt.
Gott wählt diese einfache Darstellung, weil ihm die Betrachtung des infantlen Beobachters ausreicht.
Seit der Offenbarung des neuen Testaments wissen wir außerdem, daß Gott den meisten sichtbaren Dingen eine Bedeutung hinterlegt hat.
Die Bibel hegt die Absicht, uns den Rettungsplan Gottes darzulegen und da fängt sie z. Bsp, damit an, den geistigen Zustand des Menschen aufzuzeigen.
Der Mensch wird von Satan verführt, Gott hat sich zurückgezogen und der Mensch sündigt, weil er mit seiner Fähigkeit über Gut und Böse zu entscheiden, leider nicht immer so lebt und entscheidet, wie es Gott gefällt.
Vielleicht könnte man das mit der Beschreibung der Erde vergleichen, denn es wird gesagt, daß die Erde wüst und leer war und Finsternis war über der Tiefe. 1 Mo 1,2
Die Menschen leben ohne direkte Gemeinschaft mit Gott, im Geist ist Finsternis, weil die Erkenntnis fehlt, wie man nun diese Gemeinschaft zurückgewinnen könnte.
Da ist nur das spärliche Licht, das Engel in diese Finsternis bringen, der Mond bringt eine Reflektion der Herrlichkeit Gottes durch das Evangelium, aber die meisten Menschen befinden sich, was ihren geistigen Zustand angeht in finsterer Nacht.
Nur für die Kinder Gottes, die dem Evangelium folgen, ist es Tag geworden. Ihnen ist der Morgenstern aufgegangen in ihrem Leben 2 Petr 1,19. Gläubige Christen dürfen Vieles erkennnen und begreifen und leben als Kinder des Tages, sagt Paulus.
Ihnen ist ein Licht aufgegangen.Das Licht entstand am zweiten Schöpfungstag und in Bezug auf den Geist fällt es nicht schwer, dieses Licht in der Finsternis mit dem Herrn Jesus Christus in Verbindung zu bringen. Joh 8,12
Der Herr Jesus Christus hat uns den Weg bereitet, wieder in die Gemeinschaft Gottes zurückzufinden.
So ähnlich könnte man jetzt durch den ganzen Schöpfungsbericht durchgehen. Was könnte mit der Feste des Himmels gemeint sein und mit der Freilegung des Landes, das ursprünglich von Wasser bedeckt war ? 1 Mo 1,6-10 Da habe ich noch keine ganz klare Vorstellung.
Diese geistige Sprache der Bibel zu verstehen ist vielleicht das Haupanliegen Gottes, als er dem Mose diesen Schöpfungsbericht diktiert hat. Da würde ich dem Anthros zustimmen. Und das Meiste kann man doch gut verstehen, wenn man das neue Testament kennt.
Die Übersetzer haben natürlich ihre Probleme gehabt, mit den alten Sprachen umzugehen. Man kann ja nicht immer so leicht ein deutsches Wort finden, mit der die alte Sprache ein Ding oder einen Sachverhalt beschreibt.
Interessante Bezüge finden sich dann, wenn man das strong Verzeichnis öffnet und feststellt, daß z. Bsp. das Wort für "arche" das Gleiche ist, wie das Wort für das Schilfkörbchen, in dem Mose lag.
Mit dem Wort "Tiefe" , also "tehom" in 1 Mose 1,2 wird eine rauschende tiefe Wassermenge beschrieben, aber auch eine Art Quellgrund, der sich öffnet um die Sintflut zu erzeugen 1 Mo 7,11.
Damit wird auch die Wasserflut beschrieben, welche das Heer des Pharao überflutet hat.
Aber "tehom" kann auch Segen bedeuten, wie. man in 1 Mo 49,25 lesen kann.
Ich finde das ist sehr interessant und es eröffnet ein noch etwas tieferes Verständnis der Bibel.
Gruß Thomas