Das glaube ich weniger. Ratzinger würde sich auf sein Glaubensbekenntnis berufen.closs hat geschrieben:Richtig - das würde sogar Ratzinger unterschreiben, wenn er sich darauf bezieht, dass er nur "glauben" kann.Pluto hat geschrieben: Die einzig richtige Position ist zu sagen, "ich weiß es nicht".
Es gibt mindestens ebensoviele Gründe anzunehmen, das Gott nicht existiert. Wenn man sich ansieht, wieviel Leid in der Welt ist, muss man davon ausgehen, dass das Leid der Welt (und somit auch Gott) gleichgültig ist. Irgendwie passt das aber nicht mit dem Bild eines barmherzigen, wohlgesinnten Gott zusammen.closs hat geschrieben:Das wiederum ist falsch, weil es viele Gründe gibt, dass er als Entität existiertPluto hat geschrieben:Auch wenn es nicht falsifizierbar ist, ist es grottenfalsch anzunehmen, dass er existiert.
Du unterstellst mir etwas, was ich nicht gesagt habe.closs hat geschrieben:Man darf hier meines Erachtens nicht den Fehler machen zu sagen, weil etwas nicht falsifizierbar sei, könne es nicht Entität sein.
Was ich sagte war genau anders rum. Da Gott nicht falsifizierbar ist, ist es ein Fehler anzunehmen, dass er existiert. Die Aussage "Gott existiert" bleibt ein ideologisches Glaubensbekenntnis.
Das Problem ist, es geht nur intra-theologie, gilt aber nicht universell.closs hat geschrieben:Natürlich kann man auch letzteres - das macht doch die Theologie,
Die Gründe sind mir auch klar. Das macht es aber nicht intersubjektiv, sondern (wie gesagt) nur intra-theologisch.closs hat geschrieben:weshalb die großkirchliche Theologie doch im Großen und Ganzen davon ausgeht, dass Jesus NICHT eine Naherwartung hatte.
Wieder die Gedanken einer Made. Es ist ein Unsinn zu behaupten der Mangel an Glaube sei der Grund für mangelndes Verständnis spiritueller Gedanken.closs hat geschrieben:Das kann man nur erkennen, wenn man spirituell/heilsgeschichtlich/hermeneutisch/gesamt-kanonisch denkt - eben dieses ist nicht Teil des kritisch-rationalen Denkens.
Natürlich verstehen wir das. Wir halten es allerdings für ein Beispiel unredlicher Selbstimmunisierung!
Mag sein, dass sie das früher taten. Wer sollte ihnen denn damals widersprechen? In der heutigen, aufgeklärten Welt, wo Unsinn hinterfragt wird, geht so was nicht mehr.closs hat geschrieben:man kann doch sagen: "Das, was letztlich der Fall ist, ist entscheidend, auch wenn ich nicht weiß, was es ist". - Genau das tun Philosophen von Hiob über die gesamte europäische Philosophiegeschichte hinweg.
Da man nicht sagen kann was der Fall ist, ist was auch immer vermutet wird, für uns irrelevant.
Dieser Konflikt ist objektiv längst entschieden, nur wird diese Tatsache von der Theologie unredlicherweise unter den Teppich gekehrt.closs hat geschrieben:Aber der Grundkonflikt "anthropozentrisch versus theozentrisch" ist damit nicht entschieden.
Zu Descartes Zeiten, gab es noch keine Wissenschaft. Diese entstand erst im Laufe des 19. Jahrhunderts. Descartes war Mathematiker und Naturphilosoph.closs hat geschrieben:Noch mehr: Descartes ist doch DESHALB Naturwissenschaftler, weil er sinngemäß sagt: "WEIL ich glaube, dass Gott wohlwollend ist, kann ich beides unterscheiden".
Was meinst du damit?closs hat geschrieben:Descartes begründet sozusagen die aufgeklärte PRaxis mit einer noch aufgeklärteren Argumentation.
Was ist an der Argumentation, dass Gott existiert, aufgeklärter?