CoolLesterSmooth hat geschrieben: ↑So 16. Jun 2024, 02:15
Was haben wir noch? Ah, die bekannte Behauptung, Selenskyj hätte Verhandlungen mit Russland per Dekret verboten.
Ja, so hat es der Mainstream formuliert:
Aber gut, kommen wir zu Gasts Darstellung von Putins "Angebot", speziell der Bedingung, dass die Ukraine sich vollständig aus den bisher nur teilannektierten Regionen zurückzieht. "Es wird sich eh nichts ändern, die Gebiete gibt Russland nicht mehr her." sagt er und unterschlägt komplett, dass es eben nicht nur um Gebiete geht, die Russland gerade kontrolliert, sondern auch um Gebiete, die Russland aktuell gar nicht hergeben könnte, weil Russland diese Gebiete gar nicht kontrolliert und teilweise zu keinem Zeitpunkt in diesem Krieg jemals kontrolliert hat. Das beinhaltet unter anderem eine Stadt mit über einer halben Millionen Einwohner, die die Ukraine Russland einfach anstandslos übergeben soll und, nur damit das noch einmal klar wird, die im Verlauf dieses Krieges nicht eine Sekunde unter russischer Kontrolle war. Dafür aber regelmäßig von der russischen Armee beschossen wird, weil ihnen die Menschen dort ja so ungeheuer wichtig sind.
Und nicht zu vergessen die Gebiete in Russland, welche regelmäßig von der ukrainischen Armee beschossen werden. Klar sind aber die strategischen Absichten: die Ukraine soll kein NATO-Terretorium werden, und ganz einfach deshalb weil Moskau und St. Petersburg dann Ziele schneller Raketen würden, die Ukraine soll eine Pufferzone bleiben. Und das betrifft auch unsere Sicherheit in Westeuropa. Denn wenn die NATO zuschlägt, reagiert Russland automatisch und deutsche Städte sind Schutt und Asche eine Viertel Stunde später.
Die Ukraine wird demilitarisiert, darf keine Atomwaffen besitzen und nicht der Nato beitreten.
Richtig. Wir können diese Idee auf Rest-Europa ausweiten. Eine Verbrüderung mit, oder einfacher gesagt, eine wirtschaftliche und kulturelle Annäherung an der ganze asiatischen Kontinent, mit dem wir geographisch verbunden sind, eröffnet eine Zukunft des Wohlstands. Die USA fröstelt bei der Vorstellung, sie wären dann noch so bedeutend wie irgend ein Land am Ende der Welt.
Welche Sicherheit für die Zukunft hat die Ukraine dann nocht, vor einem weiteren Angriff Russlands geschützt zu sein, bei dem man dann in einer schlechteren Situation wäre, als man es jetzt ist? Welche Garantien hat man?
Welche Sicherheiten haben Belgien und Frankreich, dass sie nicht von Deutschland angegriffen werden? Wir sind einfach Freunde geworden. Die Ukraine Und Russland hatten auch nie ein Problem. Dann kamen die Milliarden aus den USA (Nuland sagte, es waren 5), die gingen in pro-EU Mobilisierung und sogar in die immer noch vorhandenen Nazi-Bündnisse. Mir haben Ukrainer genauso wie Russen bestätigt, es gab diese Ur-Feindschaft nicht. Sie wurde über 2 Jahrzehnte angestachelt.
Auch hier bringt Gast kein einziges Argument, warum man Putin vertrauen kann, stattdessen gibt's Ablenkung durch "Aber die anderen!". Man muss es versuchen, Frieden eine Chance geben.
Sicher. Was Vertrauen zu Putin angeht, fragt er nur, warum denn den USA vertrauen. Die ja jeden Kriegsgrund der letzten 30 Jahre herbei gelogen haben. Für den Frieden alles einzusetzen, sage ich als Deutscher, muss das 1. Ziel der Politik sein ohne wenn und aber. Jeder Krieg ist eine Orgie für den Teufel. Endloses Abschlachten, verkrüppeln, traumatisieren, ein Festmahl für die Dunkelmächte.
Ja, aber selbst Putin dürfte klar sein, dass ein Angebot bei dem die Gegenseite alle Zugeständnisse machen soll und man selbst kein einziges, ein Angebot, dass die Machtverhältnisse so verschiebt, dass man selbst die volle Kontrolle über die Zukunft der Gegenseite hat, während die Gegenseite komplett machtlos wird, dass das kein realistisches Angebot ist, dass ein Staat annehmen kann, der ganz gerne in zehn Jahren noch existieren würde. Dass man durch solche Forderungen Frieden keine Chance gibt.
Wer ist eigentlich die Gegenseite. Selensky hat den Ukrainern im Wahlkampf versprochen, dass er mit der russisch dominierten Ost-Ukraine und dem Nachbarland Russland einen friedlichen Kompromiss suchen wird. .. aber kann es sein, dass er, auch wenn er an sein Programm geglaubt hat, wieder von denen ausgebremst wird, die das Geld für die Ukraine bereit stellen? Warum wurde Boris Johnson 2020 nach Kiew geschickt um Selensky zu überreden, auf keinen Fall einem Frieden zu zu stimmen. Der Westen würde auch weitere Rechnungen bezahlen.
Klartext: Die Menschen, wir alle wollen kein Abschlachten. Weder Russen, noch Ukrainer. Man sollte forschen: wer denn? Und wer profitiert von den Abschlachtungen. Wer trinkt teueren Sekt wenn Menschen krepieren. Wer macht die Gewinne mit den Rüstungs-Aktien und wer verdient dann Jahre später am Wiederaufbau des Landes, das verloren hat.
Also ja, ganz klar Selbstdenker - eben die Art von "Selbstdenker", die sich primär dadurch auszeichnet, dass sehr wenig selbst nachgedacht wird.
Welchen informativen Wert hat sein Beitrag jetzt genau? Welche neue Erkenntnis bringt er uns?
Es ist eigentlich ein Appel ans Gewissen. Eine Militär-Karriere, die wissen wovon sie sprechen. Die einen haben Krieg erlebt, die anderen haben vorm Fernseher gesessen. Echte Erkenntnis bringt dann die eigene Reflexion.
Der, den du tötest, der tötet dich.
Keiner von euch wollte das. Man hat euch dressiert. Zum Hass. Wer nicht dressiert wird, wird keine Uniform anziehen um die anderen Uniformen abzuknallen. Das sehe ich den Thomas Gast als eine Appelierer ans Selbstdenken. Er spricht natürlich eher die an, die auch zum selber denken fähig sind.