Hiob hat geschrieben: ↑Di 8. Dez 2020, 12:08
Da kapiere ich bei Dir was nicht. - Einerseits sagst Du, dass das Wort der Bibel falsch übersetzt sein kann, andererseits ist für Dich das gesprochene Wort Gottes der Maßstab.
Das gesprochene Wort kam direkt aus dem Munde Gottes. Eine noch objektivere Grundlage gibt es nicht. Wie wenn du mir gegenübersitzt und ich höre deine Worte aus deinem Mund sprechen. Ein noch originalere Quelle als eine solche kann es nicht geben. Es ist dies damit die objetivste Grundlage die wir haben, das Originalwort von Gott selbst. Und diese Quelle erforsche ich hier. Ich will also nur davon inspiriert werden.
Was uns im Vergleich zu den Propheten nun unterscheidet ist das, dass wir ihn noch nie haben sprechen hören, ich jedenfalls nicht. Wir erhalten nur deren Überlieferung. Die Qualität der Überlieferung ist nun der wichtige Faktor.
Gottes Worte sind aber dazu da weitergetragen werden. Das hatte Gott auch immer im Sinn und so wurde man beauftragt. Heute musst du differenzieren, was davon noch Wort Gottes ist und was eine zusätzlich Interpretation. Die Propheten erhielten auch eine Beglaubigung von Zeichen und Wundern bzw. den Schutz ihrer Person, d.h. immunität.
Im Dekalog, so denke ich, wurden mehrere Erklärungen hinzugefügt, erkennbar daran, dass es nicht mehr als direkte Sprachrede geschrieben steht, sondern dass Gott zitiert wird. Beispiel 2. Gebot: Zuerst das Wort Gottes:
2 Mose 20:9 hat geschrieben:
Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun;
Das denke ich, waren jedenfalls die echten gesprochenen Worte. Klar und bündig, was ich als Klartext bezeichne. Danach erfolgen Erklärungen. D.h Mose interpretert nun, was er von Gott dazu gehört hatte. Sie waren 40 Tage und 40 Nächte am Berg, eine Menge Zeit um zu reden und das ohne zu essen und zu trinken An sich ist das nur ein einziges Wunder.
Erklärung 1:
2 Mose 20:10 hat geschrieben:
aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt.
Erklärung 2:
2 Mose 20:11 hat geschrieben:
Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und geheiligt.
Vergleiche das nun mit 5 Mose 5, dann siehst du, dass dass diese Erklärung 2 fehlt, dafür aber eine neue, also eine weitere Ergänzung hinzugefügt wurde.
Erklärung 3:
5 Mose 5:15 hat geschrieben:
Denn du sollst bedenken, dass du auch ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten und dass der Herr, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der Herr, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.
Was nun exakt kam aus dem Munde Gottes und was exakt waren Erklärungen? Die Antwort lautet: So völlig klar werden wir es nie wissen, denn inwieweit spätere Bearbeiter nicht auch noch eingegriffen haben, wissen wir nicht. Sie haben das nicht so dokumentert wie man das heute im wissenschaftlichen Sinne tun würde.
Aber anhand der 3 Erklärungen erfassen wir den Sinn klarer. Anhand der kurzen Gebote wie: "Du sollst nicht morden, nicht ehebrechen, nicht stehlen, ..." ist ersichtlich, dass sie gar keine weitere Erklärung benötigen. Sie sind selbsterklärend für den, der den HG hat.
Es ist dabei keine Rede von "falscher" Überlieferung, wie du das ausdrückst. Es erhält das Wort "falsch" dann einen anderen Sinn? Verstehst du? Ich rede lediglich von einer veränderten Form. Mose hat bereits geleitet vom HG seine Auslegung dazu gegeben. Die Auslegung ist aber nicht mehr das ausgesprochene Wort Gottes selbst. Und in diesem Stil gebe ich dir weitere 100 Beispiele wenn du willst.
Man erkennt die direkten Worte aus dem Munde Gottes, die also auch akustisch gehört wurden am besten dort, wo er selbst der Sprecher ist, damit in der Ich-Form (1.P. Ez.) redet und dieses Wort noch nicht vom Propheten weitergeleitet wurde. Leidiglich bei der Niederschrift kann wieder das eintreten, wovon ich gerade gesprochen hatte. Dazu ein Beispiel:
Samuel 3:11-12 hat geschrieben:
Und der Herr sprach zu Samuel: Siehe, ich will eine Sache in Israel tun, dass jedem, der es hören wird, beide Ohren gellen werden. An jenem Tag will ich an Eli alles in Erfüllung gehen lassen, was ich gegen sein Haus geredet habe; ich will es anfangen und vollenden!
Doch mithilfe des HG und der Prüfungsanordnung gemäß 1. Thess. 5:21 kommt es dann vom HG selbst dir in den Sinn, was er dich lehren will. Geschnallt?