Was ist und wie wirkt Inspiration?

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.

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Hiob
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 10:26 Er spricht damit gar nicht das NT an, weil es das auch noch nicht gab, sondern wie der Kontext darlegt, ging es ihn um den Tanach.
Ja und? - Geistliche Aussagen gelten universal - da spielt dieser Unterschied zwischen AT und NT keine Rolle.
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 10:26 Die wichtigste Kategorie für uns ist das gesprochene Wort Gottes
Da kapiere ich bei Dir was nicht. - Einerseits sagst Du, dass das Wort der Bibel falsch übersetzt sein kann, andererseits ist für Dich das gesprochene Wort Gottes der Maßstab. - Das heißt: Für Dich ist das Wort der Bibel kategorial etwas anderes als das Wort Gottes. --- Da stimme ich Dir sogar zu, weil ich zwischen ontischer und irdischer Wirklichkeit unterscheide - aber das ist ja nicht Dein JArgon. - Wie bringst Du biblisches Wort und Wort Gottes zusammen? Da würdest Du sagen (nach meinem Verständnis) "Über den HG im Menschen". - Aber das ist doch ein ziemlich fragiles System, oder nicht?
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 10:26 denn ohne dieses gäbe es die ganze Schöpfung nicht.
Diese Auffassung habe ich noch nie verstanden, wenn man "Wort" wörtlich versteht. - Nicht "das Wort" hat die Welt geschaffen, sondern Gott. - Gott hat die Welt geschaffen und hat dies per Wort kommuniziert .
Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 10:32 Ich nutze da den biblischen Sprachgebrauch. Also, nein.
Ok - da habe ich mich gerade fälschlicherweise an das orientiert, was in der Theologie "Naturrecht" bezeichnet wird. - Da war ich falsch. --- Aber dann verstehe ich Deine Aussage nicht: Denn der "natürliche Mensch" (irdisch gesinnte Mensch) versteht doch geistliche Aussage gerade NICHT.
Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 10:32 Sie haben nicht verstanden, dass sie nicht stehlen sollen? Glaub ich nicht.
Oberflächlich verstehen sie es, aber nicht in der Substanz - siehe Bsp. mit dem Steuerberater (und viele Beispiele mehr).
Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 10:32 Es ist ein Unterschied ob jemand nicht versteht, was "Stehlen" überhaupt bedeutet oder ob jemand das ganze Ausmaß des Gebots noch nicht weiß oder sich herausreden will.
Naja. Das stimmt einerseits schon, andererseits ist das "Herausreden" (und zwar "mit bestem Wissen und Gewissen") das eigentliche Problem.
Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 10:32 Da genügt jedoch eine kurze Erläuterung und auch dafür benötigt man zum Verstehen nicht den Heiligen Geist.
Widerspruch. - Jemand, der nach heutigen Normen lebt, versteht zwar platt "Du darfst Deinem Nachbarn nicht den Geldbeutel klauen", aber er versteht nicht "Wenn Du eine Gesetzeslücke zu Lasten der Allgemeintheit nutzt, stiehlst Du". --- Genau dazu bedarf es des HG. - Würde man den Menschen rein evolutionistisch sehen (was ja ziemlich dasselbe ist wie "natürlich" im hier genutzten Sinne), würde er Deinen Geldbeutel nur dann liegen lassen, wenn er kein Geld braucht. - Oder anders: Die allgemeinen Wirtschaftsregeln sind evolutionistisch: "Ich stehle 'geistlich' nach Bedarf und nur dann nicht, wenn STAATLICHE Sanktions-Bedrohungen da sind".
Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 10:32 Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir in der Frage zur Feststellbarkeit von biblischer Wahrheit auf keinen Nenner kommen.
Theoretisch sind wir da schon auf demselben Nennen, aber nicht praktisch. - Nimm Leute wie Travis, Magdalena, Michael, Erich, PeB, etc., die alle überzeugte Christen sind: Jeder wird seine Meinung im Glauben äußern, dass er damit dem HG gerecht wird - aber die Ergebnisse können sehr unterschiedlich bis widersprüchlich sein. - Daran kommen wir nicht vorbei.
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Travis
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:08 Ok - da habe ich mich gerade fälschlicherweise an das orientiert, was in der Theologie "Naturrecht" bezeichnet wird. - Da war ich falsch. --- Aber dann verstehe ich Deine Aussage nicht: Denn der "natürliche Mensch" (irdisch gesinnte Mensch) versteht doch geistliche Aussage gerade NICHT.
Für unser Beispiel spielt es keine Rolle, ob ein Mensch den geistlichen Hintergrund versteht. Er sieht die Gebote und merkt, dass er sie nicht halten kann. Wie er darauf reagiert ist dann ein anderes Thema.
Hiob hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:08 Naja. Das stimmt einerseits schon, andererseits ist das "Herausreden" (und zwar "mit bestem Wissen und Gewissen") das eigentliche Problem.
Es ist ein Teil des Problems. Das eigentliche Problem ist die Erkenntnis, den Geboten nicht gerecht werden zu können. Was daraus folgt ist unterschiedlich. Manche relativieren die Gebote, manche streiten schlicht ab, dass die Gebote von Gott kämen und irgendeine Relevanz haben. Den Anspruch der Gebote selber versteht jedoch jeder. Das nicht nur die Gebote, sondern das ganze Gesetz geistlich ist, kann der natürliche Mensch nicht wahrnehmen, aber verstehen tut er die Gebote auf jeden Fall.
Hiob hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:08 Oberflächlich verstehen sie es, aber nicht in der Substanz - siehe Bsp. mit dem Steuerberater (und viele Beispiele mehr).
Das ist auch nicht nötig. Die Substanz ist darüber hinaus auch so gewaltig, dass auch Du und ich sie vermutlich noch nicht ganz durchdrungen haben. Und das, obwohl wir dazu in der Gesamtheit des Leibes Christi in der Lage sind.
Hiob hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:08 Widerspruch. - Jemand, der nach heutigen Normen lebt, versteht zwar platt "Du darfst Deinem Nachbarn nicht den Geldbeutel klauen", aber er versteht nicht "Wenn Du eine Gesetzeslücke zu Lasten der Allgemeintheit nutzt, stiehlst Du". --- Genau dazu bedarf es des HG. - Würde man den Menschen rein evolutionistisch sehen (was ja ziemlich dasselbe ist wie "natürlich" im hier genutzten Sinne), würde er Deinen Geldbeutel nur dann liegen lassen, wenn er kein Geld braucht. - Oder anders: Die allgemeinen Wirtschaftsregeln sind evolutionistisch: "Ich stehle 'geistlich' nach Bedarf und nur dann nicht, wenn STAATLICHE Sanktions-Bedrohungen da sind".
Nein, für Dein Beispiel braucht man keinen Heiligen Geist. Es genügt die Intention erklärt zu bekommen, den notwendigen Perspektivwechsel. Und spätestens da wird der sündige Mensch feststellen, wie viel Sünde in ihm ist. Die ganzen geistlichen Zusammenhänge die da noch hinter stehen sind erstmal gar nicht nötig um den Hauptzweck des Gesetzes zu begreifen. Auf diese Weise werden Christen aufgefordert Menschen zu Christus zu rufen. Sie rufen zur Versöhnung mit Gott auf und teilen mit, weshalb diese Versöhnung notwendig ist.
Hiob hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:08 Theoretisch sind wir da schon auf demselben Nennen, aber nicht praktisch. - Nimm Leute wie Travis, Magdalena, Michael, Erich, PeB, etc., die alle überzeugte Christen sind: Jeder wird seine Meinung im Glauben äußern, dass er damit dem HG gerecht wird - aber die Ergebnisse können sehr unterschiedlich bis widersprüchlich sein. - Daran kommen wir nicht vorbei.
Ich glaube da bist Du die größere Herausforderung. Bitte verzeih, wenn ich über den Glauben der anderen Personen auf diese Weise nicht sprechen mag.
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:52 Das eigentliche Problem ist die Erkenntnis, den Geboten nicht gerecht werden zu können.
Heutzutage ist das NICHT das eigentliche Problem. - Heute ist das eigentliche Problem, dass man gar nicht die Notwendigkeit erkennt, göttlichen Geboten gerecht zu werden, weil die Orientierung auf staatliche Gebote ausgerichtet ist. - Was Du meinst, ist innerchristlich richtig, aber nur da.
Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:52 Manche relativieren die Gebote, manche streiten schlicht ab, dass die Gebote von Gott kämen und irgendeine Relevanz haben.
Das ist aber nicht Folge der Erkenntnis, den Geboten nicht gerecht zu werden, sondern eine Grundhaltung, dass solche (zum Teil als völlig schleierhaft angesehene) Gebote nicht relevant sind. --- Wir sind uns phänomenisch schon einig, aber Du machst hier logische Verknüpfungen, die in der PRaxis so nicht sind.
Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:52 spätestens da wird der sündige Mensch feststellen, wie viel Sünde in ihm ist.
Allenfalls gilt das innerchristlich. - Und selbst da ist es oft nicht so. Man stellt zwar diffus fest, dass man voller Sünde ist, besteht aber darauf, dass es christlich sei, für die Todesstrafe zu sein und Geld zu scheffeln ("Wohlstands-Evangelium"). Börsen-Gurus standen mal auf der Terrasse der Wall-Street-Börse mit einem Plakat (für das Volk), auf dem ziemlich wörtlich stand: "Was wir hier tun, tun wir für Gott". - Da wurde eindeutig NICHT festgestellt, dass hier Sünde war.
Travis hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:52 Ich glaube da bist Du die größere Herausforderung. Bitte verzeih, wenn ich über den Glauben der anderen Personen auf diese Weise nicht sprechen mag.
Mir geht es nicht darum, anderer Leute Glauben zu kommentieren - ich stelle nur fest, dass sie alle genauso wie Du dastehen könnten und IHREN christlichen Glauben als wahr darzustellen - was dann auf Kosten Deiner Glaubens-Version gehen könnte. Das ist für mich keine Lösung.

Ja, Herausforderung möchte ich sein. - Ich möchte dazu beitragen, dass man das Christentum als DIE universale Weltanschauung versteht, zu der einzelne denominationale Versionen Vorstufen sind. - Ich verstehe Glauben als ontisch begründet, also als seins-mäßig begründet. In diesem Sinne ist die Bibel für mich etwas, was dieses Sein beschreibt und begründet.
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Helmuth
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 12:08 Da kapiere ich bei Dir was nicht. - Einerseits sagst Du, dass das Wort der Bibel falsch übersetzt sein kann, andererseits ist für Dich das gesprochene Wort Gottes der Maßstab.
Das gesprochene Wort kam direkt aus dem Munde Gottes. Eine noch objektivere Grundlage gibt es nicht. Wie wenn du mir gegenübersitzt und ich höre deine Worte aus deinem Mund sprechen. Ein noch originalere Quelle als eine solche kann es nicht geben. Es ist dies damit die objetivste Grundlage die wir haben, das Originalwort von Gott selbst. Und diese Quelle erforsche ich hier. Ich will also nur davon inspiriert werden.

Was uns im Vergleich zu den Propheten nun unterscheidet ist das, dass wir ihn noch nie haben sprechen hören, ich jedenfalls nicht. Wir erhalten nur deren Überlieferung. Die Qualität der Überlieferung ist nun der wichtige Faktor.

Gottes Worte sind aber dazu da weitergetragen werden. Das hatte Gott auch immer im Sinn und so wurde man beauftragt. Heute musst du differenzieren, was davon noch Wort Gottes ist und was eine zusätzlich Interpretation. Die Propheten erhielten auch eine Beglaubigung von Zeichen und Wundern bzw. den Schutz ihrer Person, d.h. immunität.

Im Dekalog, so denke ich, wurden mehrere Erklärungen hinzugefügt, erkennbar daran, dass es nicht mehr als direkte Sprachrede geschrieben steht, sondern dass Gott zitiert wird. Beispiel 2. Gebot: Zuerst das Wort Gottes:
2 Mose 20:9 hat geschrieben: Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun;
Das denke ich, waren jedenfalls die echten gesprochenen Worte. Klar und bündig, was ich als Klartext bezeichne. Danach erfolgen Erklärungen. D.h Mose interpretert nun, was er von Gott dazu gehört hatte. Sie waren 40 Tage und 40 Nächte am Berg, eine Menge Zeit um zu reden und das ohne zu essen und zu trinken An sich ist das nur ein einziges Wunder.

Erklärung 1:
2 Mose 20:10 hat geschrieben: aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt.
Erklärung 2:
2 Mose 20:11 hat geschrieben: Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und geheiligt.
Vergleiche das nun mit 5 Mose 5, dann siehst du, dass dass diese Erklärung 2 fehlt, dafür aber eine neue, also eine weitere Ergänzung hinzugefügt wurde.

Erklärung 3:
5 Mose 5:15 hat geschrieben: Denn du sollst bedenken, dass du auch ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten und dass der Herr, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der Herr, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.
Was nun exakt kam aus dem Munde Gottes und was exakt waren Erklärungen? Die Antwort lautet: So völlig klar werden wir es nie wissen, denn inwieweit spätere Bearbeiter nicht auch noch eingegriffen haben, wissen wir nicht. Sie haben das nicht so dokumentert wie man das heute im wissenschaftlichen Sinne tun würde.

Aber anhand der 3 Erklärungen erfassen wir den Sinn klarer. Anhand der kurzen Gebote wie: "Du sollst nicht morden, nicht ehebrechen, nicht stehlen, ..." ist ersichtlich, dass sie gar keine weitere Erklärung benötigen. Sie sind selbsterklärend für den, der den HG hat.

Es ist dabei keine Rede von "falscher" Überlieferung, wie du das ausdrückst. Es erhält das Wort "falsch" dann einen anderen Sinn? Verstehst du? Ich rede lediglich von einer veränderten Form. Mose hat bereits geleitet vom HG seine Auslegung dazu gegeben. Die Auslegung ist aber nicht mehr das ausgesprochene Wort Gottes selbst. Und in diesem Stil gebe ich dir weitere 100 Beispiele wenn du willst.

Man erkennt die direkten Worte aus dem Munde Gottes, die also auch akustisch gehört wurden am besten dort, wo er selbst der Sprecher ist, damit in der Ich-Form (1.P. Ez.) redet und dieses Wort noch nicht vom Propheten weitergeleitet wurde. Leidiglich bei der Niederschrift kann wieder das eintreten, wovon ich gerade gesprochen hatte. Dazu ein Beispiel:
Samuel 3:11-12 hat geschrieben: Und der Herr sprach zu Samuel: Siehe, ich will eine Sache in Israel tun, dass jedem, der es hören wird, beide Ohren gellen werden.  An jenem Tag will ich an Eli alles in Erfüllung gehen lassen, was ich gegen sein Haus geredet habe; ich will es anfangen und vollenden!
Doch mithilfe des HG und der Prüfungsanordnung gemäß 1. Thess. 5:21 kommt es dann vom HG selbst dir in den Sinn, was er dich lehren will. Geschnallt? ;)
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 15:25 Eine noch objektivere Grundlage gibt es nicht.
An sich richtig - aber es wird doch schon wieder subjektiv, dass es nicht hier und heute in der Kärnter Straße vor allen Leuten stattfindet, sondern von Menschen tradiert wird (also von Subjekten, also subjektiv).
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 15:25 Doch mithilfe des HG und der Prüfungsanordnung gemäß 1. Thess. 5:21 kommt es dann vom HG selbst dir in den Sinn, was er dich lehren will. Geschnallt?
Deine Argumentation an sich schnalle ich, aber diese basiert auf Vorannahmen, die nicht objektiv sind - das ist eigentlich das ganze Problem.
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 16:47
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 15:25 Doch mithilfe des HG und der Prüfungsanordnung gemäß 1. Thess. 5:21 kommt es dann vom HG selbst dir in den Sinn, was er dich lehren will. Geschnallt?
Deine Argumentation an sich schnalle ich, aber diese basiert auf Vorannahmen, die nicht objektiv sind - das ist eigentlich das ganze Problem.
Ich denke du hast es noch nicht. Meine Vorannahmen basieren auf dem Glauben, dass Gott tatsächlich gesprochen hatte, egal wie ich es heute empfange. Diese Vorannahme setze ich. Genau das macht doch meinen Glauben aus.

Du relativerst das nun als "Vorannahme", aber genaus das IST mein Glaube! Und nun erforsche ich, was genau diese Worte tatsächlich waren und Gottes Wort verspricht auch, dass wir es tatsächlich finden. Auch daran glaube ich.

Also haben wir (oder halt nur ich) zwei unverrückbare Glaubens-Tatsachen:

- Gott hat tatsächlich gesprochen, und zwar mit seinem eigenen Mund.
- Der HG vermittel sie tatsächlich, indem er uns Schritt für Schritt an sie heranführt.

Eine Basis muss aber sein, dass wir tatsächlich glauben, dass Gottes Wort alles ins Leben gerufen hat und sonst keiner. Wenn also dieser Glaube nicht vorhanden ist, dann kann auch der HG nicht leiten, weil er darauf aufbaut, dass man an Gottes und an Jesu Wort auch glaubt.

Nur ein einfacher Test:

- Ist Jesus tatsächlich für unsere Sünde gestorben, so wie es geschrieben steht?
- Ist Jesus tatsächlich auferstanden, so wie es geschrieben steht?
- Ist Jesus tatsächlich die Erfüllung der Verheißung der Propheten, so wie es geschrieben steht?

Keine der Fragen darf ernsthaft verneint werden, ansonsten ist der Glaube gar nicht vorhanden, damit keine Leitung durch den HG möglich und damit auch keine Heranführung an die Wahrheit. Ein anderer Gaube sagt Jakbus ist ein toter Glaube. Ein Glaubensbekenntnis an das "alle Schrift " Dogma ist solch ein toter Glaube. Er bewirkt nichts.

Hier siehst du aber auch gut wieder das Mehrzeugen-Prinzip am Wirken. Keine einzige solcher heilsentscheidenden Aussagen basiert nur auf einem einzigen Wort. Die Wolke der Zeugen, wie es der Schreiber der Hebräer-Briefes ausdrückt, und die Gott dazu ins Leben gerufen hat, ist ausreichend groß. Gott weiß wie er vorgeht, um uns zu erreichen.
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 17:35 Du relativerst das nun als "Vorannahme", aber genaus das IST mein Glaube!
Glaube IST Vorannahme - das geht gar nicht anders. ---- Wenn Du also sagst "Gott spricht", heißt dies in Wirklichkeit "Ich glaube, dass dort Gott spricht". - Wenn Dein Glaube wahr ist, dann ist das Sprechen Gottes "objektiv" - aber das wissen wir nicht.

Das ist kein "Relativieren", sondern zwangsläufig Fakt.
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 17:35 Also haben wir (oder halt nur ich) zwei unverrückbare Glaubens-Tatsachen:

- Gott hat tatsächlich gesprochen, und zwar mit seinem eigenen Mund.
- Der HG vermittel sie tatsächlich, indem er uns Schritt für Schritt an sie heranführt.
Genau so. - Auf dieser Basis tun wir so, als sei es "objektiv".
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 17:35 Wenn also dieser Glaube nicht vorhanden ist, dann kann auch der HG nicht leiten, weil er darauf aufbaut, dass man an Gottes und an Jesu Wort auch glaubt.
Das würde jetzt zu weit führen. Nur so viel: Der HG leitet auch Menschen außerhalb des Christentums - sozusagen "incognito".
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 17:35 Keine der Fragen darf ernsthaft verneint werden
Da stimme ich Dir zu.
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 17:35 Wenn also dieser Glaube nicht vorhanden ist, dann kann auch der HG nicht leiten
Da stimme ich Dir NICHT zu - der HG lässt sich nicht vorschreiben, wann er aktiv sein darf und wann nicht.
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 17:35 Keine einzige solcher heilsentscheidenden Aussagen basiert nur auf einem einzigen Wort.
Auch das ist wackelig. - Denn Tradierungen können gegenseitig beeinflusst sein. Man kann bspw. nicht sagen, dass die Chroniken eine zweite Stimme zu den Königsbüchern sind.
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 19:12
Michael hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 17:35 Keine einzige solcher heilsentscheidenden Aussagen basiert nur auf einem einzigen Wort.
Auch das ist wackelig. - Denn Tradierungen können gegenseitig beeinflusst sein. Man kann bspw. nicht sagen, dass die Chroniken eine zweite Stimme zu den Königsbüchern sind.
Folgende Fragen: Was genau steht auf wackligen Beinen:

1) Die 3 Aussagen als Grundbotschaften des Evangeliums?
2) Die Mehrfach-Bezeugungen dieser Aussagen?

Bei Unstimmigkeiten zu 1) haben wir keine weitere Gesprächsgrundluage. Es wäre dann so als rede ich mit einem Atheisten, der alles in Frage stellt. Ich gehe davon eigentlich nicht aus. Also stelle das bitte mal klar.

Bei Unstimmigkeiten zu 2) trete ich jederzeit gerne den Beweis meiner 3 getätigten Aussagen an. Ich habe dabei nicht aus den Chroniken und Königsbüchern zitert sondern heisentscheidende Aussagen aus aus dem NT. Deine Beispiele repräsentieren nicht den Gegenstand meiner Aussage.
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 15:05 Bei Unstimmigkeiten zu 2) trete ich jederzeit gerne den Beweis meiner 3 getätigten Aussagen an.
Du wirst da meinerseits wenig Gegenwind bekommen - aber ich kenne halt auch Leute, die exegese-mäßig streng sind und sofort sagen würden: "Wenn es nur aus den synoptischen Evangelium ist, kann sich das gegenseitig bedingt haben".
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Re: Was ist und wie wirkt Inspiration?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 15:47 Du wirst da meinerseits wenig Gegenwind bekommen
Wenn ich hier auch nur wenig Gegenwind bekomme gäbe es keine weitere Gesprächsgrundlage. Dazu erwarte ich mir eine klares Ja und Amen.
Hiob hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 15:47 aber ich kenne halt auch Leute, die exegese-mäßig streng sind und sofort sagen würden: "Wenn es nur aus den synoptischen Evangelium ist, kann sich das gegenseitig bedingt haben".
Wenn was nur aus den synoptischen Evangelien sich gegenseitig bedingt? Du musst dich klarer ausdrücken denn ich kann nicht deine Gedanken lesen. Damit setze ich einen weiteren Gedankengang. Ich dementiere weiterhin die Auffassung, der HG spreche in deine Gedanken hinein, wie und was die Schreiber veranlasst hatte niederzuschrieben.

Das ist eine These, die sich nicht bestätigen lässt. Der Dienst des HG besteht in erster Linie darin, dass er uns das Wort Gottes in Erinnerung ruft. Er kann aber nur in Erinnerung rufen, was er schon einmal gesagt hatte. Alles andere wäre keine Erinnerung sondern eine Einbildung. Davor waren aber die Propheten.

Geister müssen einander mitteilen, ansonsten weiß der eine nicht was der andere denkt. Dazu dieses Wort des Paulus, das an sich eine Binsenweisheit des Hausverstandes ist:
1. Korinther 2:11 hat geschrieben: Denn wer von den Menschen kennt die Gedanken des Menschen als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die Gedanken Gottes als nur der Geist Gottes.
Hier steht schwarz auf weiß, dass keiner die Gedanken anderer kennt. Jeder kann nur seine eigenen Gedanken denken und damit kann er erst Recht nicht die Gedanken Gottes kennen.

Auch Gott kann keine Gedanken von mir kennen, die ich nicht im Sinn habe. Hier gibt es aber einen Unterschied zwischen Gott und seiner Schöpfung. Während wir nicht in das Herz anderer Einschau halten können, so kann Gott das. Aber dennoch: Es muss auch etwas ins Herz eingeschrieben sein, sodass es Gott auslesen kann. Er kann nicht etwas auslesen, was gar nicht drinnen steht.

Unter Menschen versagt dese Fähigkeit, da er uns trotz Ebenbildlichkeit diese Fähigkeit nicht gegeben hat. Will ich wissen, was in deinen Gedanken gerade vor sich geht, musst du dich mir schon verbal mitteilen.

Was bedeutet das nun? Man kann aufgrund der eigenen Gedanke nicht von jemand anders inspiriert werden. Ich kann mich nur durch das, was in meine Gedanken aus der Erinnerung kommt inspirieren. Ich habe die Fähigkeit daraus weitere Gedanken zu formen und diese wieder gedanklich abzuspeichern.

In das Erinnerunghsvermgen muss aber zuvor etwas eingeschrieben werden. Das ist vergleichbar mit einer Festplatte. Ist sie frisch formatiert, steht nichts drauf. Man muss sie erst einmal mit Information füllen. Diese können abgerufen um verändert oder ergänzt wieder neu auf der Platte beschrieben zu werden.

So funktioniert auch unser Gedächtnis. Was du mir heute sagst kann ich morgen abrufen und ich erinnere mich an das was du heute gesagt hast. Desgleichen befüllt man es mit dem Wort Gottes. Man list die Schrift und so hat auch der HG meine gedankliche "Festplatte" beschrieben, die ich morgen dann abrufen kann.
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