Das Gericht

Themen des Neuen Testaments
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PeB
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 00:25
PeB hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 20:59 Und was ändert das?
Wir blicken doch mit den Augen unseres heutigen Wissens auf die Heilsgeschichte.
Das ändert eben nichts an den Umständen. Sagtest du nicht, der Mensch hätte durch den Rauswurf aus dem Paradies was lernen sollen ?
Nein, ich sage, dass der Mensch durch den gesamten Verlauf der Heilsgeschichte etwas lernen soll.
Er ist aktives Subjekt und nicht passives Objekt der Heilsgeschichte. Das meine ich.
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

Otto hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 00:01
PeB hat geschrieben:Ich glaube, Jesus wird nicht wiederkehren, bis wir nicht erkannt haben, dass Gott alles möglich ist - selbst die Rettung aller Menschen, die nach seinem Willen ja gerettet werden sollen.
Ich glaube, Jesus ist schon da….. ;)
Ja :)
Ich spreche von der Wiederkehr zur Zeit der letzten Tage.
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

Spice hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 08:34
PeB hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 21:15 Aber nur Wenige scheinen bereit zu sein, Ihm zuzugestehen, dass sein Wille auch geschehe!
Vielmehr will man annehmen, dass man diese Worte durch die menschliche Brille sehen muss, damit am Ende "unwertes Leben" vernichtet werden kann.
Weil der gefallene Mensch zuerst unabhängig von Gott tätig sein muss, um eigenständig zu werden, um dann, wenn er die Eigenständigkeit erreicht hat, sich freiwillig Gott zuwenden zu können, weil er nur auf diese Weise nicht seine Individualität verliert,
Richtig. Gott hatte Jahrtausende Geduld für diesen Prozess.
Was spricht dafür, dass er diese Geduld am Ende verlieren sollte?

Anders ausgedrückt: wann kommt das Ende? Zu einem festgesetzten, fixen Zeitpunkt? Oder wenn die Zeit "reif" ist, weil der Mensch reif ist?
So nämlich kann man die Aussage auch verstehen:
Matthäus 24,36 hat geschrieben:Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater.
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 23:42
PeB hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 21:15 Aber nur Wenige scheinen bereit zu sein, Ihm zuzugestehen, dass sein Wille auch geschehe!
Prinzipiell stimme ich Deiner Zusammenfassung zu - allerdings lese ich neutral und nicht wertend.

"Bereit sein" versteht man bei uns in der Konnotation "Ich könnte, aber ich will nicht". - Ich lese es als "Sie sind noch nicht dazu bereitet - es geht noch nicht".
Es ist kein Zufall, dass "bereit" eben genau diese beiden Bedeutungen einräumt. Denn nur wer bereitet ist, kann auch bereit sein. Es ist damit dann auch die Aufforderung verbunden, sich selbst zu hinterfragen, ob man bereit/ bereitet ist.
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Re: Das Gericht

Beitrag von Otto »

PeB hat geschrieben:Ja :)
Ich spreche von der Wiederkehr zur Zeit der letzten Tage.
Ich auch
LGrüße von Otto
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Re: Das Gericht

Beitrag von Hiob »

PeB hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 11:24 Denn nur wer bereitet ist, kann auch bereit sein.
Und genau da kommt dann wieder die Gretchen-Frage, ob "Gericht" eine Straf- oder Erkenntnis-Veranstaltung ist. - Liegt es am Willen des Menschen oder an dessen Bereitet-Sein? - Diese Frage wird - auch hier im Forum - kontrovers beantwortet.
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Re: Das Gericht

Beitrag von Spice »

Otto hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 12:01
PeB hat geschrieben:Ja :)
Ich spreche von der Wiederkehr zur Zeit der letzten Tage.
Ich auch
Wie meinst Du das? - Wo ist er?
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Re: Das Gericht

Beitrag von PeB »

Hiob hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 12:06
PeB hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 11:24 Denn nur wer bereitet ist, kann auch bereit sein.
Und genau da kommt dann wieder die Gretchen-Frage, ob "Gericht" eine Straf- oder Erkenntnis-Veranstaltung ist. - Liegt es am Willen des Menschen oder an dessen Bereitet-Sein? - Diese Frage wird - auch hier im Forum - kontrovers beantwortet.
Ist "Schuld" eine Abwägungsfrage? Ich glaube nicht. Strafe ist eine Abwägungsfrage.
Insofern: die Schuld habe ich gleichermaßen, ob ich Jemanden mit dem Dolch vorsätzlich töte, ob ich Jemanden durch einen selbst- oder fremdverschuldeten Verkehrsunfall töte oder ob ich Jemanden dadurch töte, dass ich in der westlichen Welt auf Kosten der Dritten Welt konsumiere. Die Frage, die man demnach stellen müsste ist, ob Gott eine Strafe gemäß der Bewusstwerdung von Schuld - gemäß Schuldbewusstsein - abwägt.
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Re: Das Gericht

Beitrag von Otto »

Spice hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 13:49
Otto hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 12:01
PeB hat geschrieben:Ja :)
Ich spreche von der Wiederkehr zur Zeit der letzten Tage.
Ich auch
Wie meinst Du das? - Wo ist er?
Dazu müssten uns mit der Bedeutung des gr. Wortes „Parusie" befassen, wäre es aber nicht zum Thema passend..
LGrüße von Otto
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Re: Das Gericht

Beitrag von Hiob »

PeB hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 18:56 Ist "Schuld" eine Abwägungsfrage? Ich glaube nicht. Strafe ist eine Abwägungsfrage.
Wahrscheinlich sollte man "Schuld" und "Gericht" viel deutlicher trennen, als dies allgemein getan wird. --- Es gibt im säkularen Recht dazu drei mir bekannte Kriterien:

1) Die Folgen der Tat. - Das Gegenüber ist tot, egal ob ich es absichtlich oder aus Versehen erschossen habe - die Folgen sind die gleichen.

2) Die Position des Subjekts/des Täters: Demgemäß wäre umgekehrt ein gescheiterter Mordanschlag, der mit der Absicht des Tötens begangen wurde, schlimmer als ein ein unabsichtlich gelöster Schuss, der zum Tod führt.

3) Dazu gibt es noch die Generalprävention: "Wir, der Staat, wollen zeigen, dass es so nicht geht".

Unsere Rechtssprechung ist ein Ragout aus allem davon.


Göttliches Gericht verstehe ich ausschließlich unter dem Aspekt 2): Wie steht/stand der Betroffene zur Tat? ---- Hat er aus Versehen/ohne Erkenntnis jemanden getötet, kann er nicht gerichtet werden, weil man jemanden wegen Arglosigkeit/Nicht-Erkennen nicht richten kann. --- "Schuldig" ist er trotzdem, weil - da stimme ich Dir ausdrücklich zu - "Schuld" eine rein objektive Größe ist. - Ich möchte wetten, dass diese Differenzierung nicht überall gemacht wird.
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