Ganz und gar nicht. In der säkularen Realität haben Diskussionen über Homosexualität nur dann Raum, wenn sie vom Souverän, also dem wählenden Volk, thematisiert werden. Dies hat mit Grundlagen einer Religion, hier des Christentums, nichts zu tun. Wenn das wählende Volk entscheidet, dass man Mangas heiraten kann (das ist in Japan in der Tat ein Thema), dann ist es Teil der Realität (es sei denn, dass Verfassungsgrundlagen dagegen sprechen - aber das wäre jetzt ein anderes Thema).SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 21. Dez 2023, 11:03 Wieso möchtest du religiöse Phantasien derart in der Realität verankern?
Meinst Du "funktionieren" im biologischen Sinne?SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 21. Dez 2023, 11:03 Bereits bei der unmittelbarsten (und auch bei Homosexualität zentral relevanten) Frage "wie funktioniert der Mensch?" versagen sämtliche Religionen
Das "Gegen-den-Baum-Fahren" ist das, was der jeweils andere macht. Deshalb ist es ja so wichtig, dass es über die staatliche Verfassung Klarheit gibt (letztlich über Gerichte), was "Gegen-den-Baum-Fahren" ist und was nicht. Staatliche Macht ist primär Ordnungsmacht und nicht geistige Instanz. Und das ist gut so.SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 21. Dez 2023, 11:03 Sobald Zwangsauflagen für Menschen phantasiert werden, geht das Hobby schlagartig den Bach hinunter und das ganze Zeugs wird zum eigentlichen „gegen den Baum fahren“.
Was mich wirklich wundert: Warum kümmert sich eine eher unterdurchschnittlich an geistigen Fragen orientierte weltliche Gesellschaft um geistige Auffassungen von Religionen? Ich würde Dich ja verstehen, wenn wir in einem sogenannten Gottesstaat leben würde, wie es das Christentum im Mittelalter und manche islamischen Staaten noch heute sind. Aber das Christentum basiert doch auf absoluter Freiwilligkeit - niemand muss die geistigen Grundlagen der Bibel oder von Konfessionen gut finden.
Jedes homosexuelle Paar kann heute zum Standesamt gehen und eine Lebensgemeinschaft mit Rechten und Pflichten eingehen - diese Gleichstellung ist auf säkularer Ebene vollkommen ok. Selbst wenn der Wähler/der Staat entscheidet, dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren oder austragen lassen dürfen, ist dies säkular ok, da das Säkulare nicht verpflichtet ist, tiefgreifende geistige Fragen zu diskutieren.
Indirekt spielen Religionen natürlich dann doch eine Rolle im Staat, da der Souverän/das Volk in seinen Einzelpersonen geistige Überzeugungen abbildet, die Ausdruck finden können in säkularen Einrichtungen wie etwa Parteien. Trotzdem: Der Staat kann im Rahmen der Verfassung machen, was er will.