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PeB hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 11:27 1. Ruht IMMER irgendein (Fremd-)Geist auf dem/ im Menschen - entweder Gottes Geist oder ein böser Geist? Oder gibt es auch "geistlose" Menschen und wie wären die zu bewerten.

Es wird nirgendwo bezeugt, dass Menschen grundsätzlich besessen wären. Der gefallene Mensch hat bereits einen eigenen Geist, der zu allem Bösen fähig ist. Eine personale Besesseneheit durch eine Dämon ist da quasi lediglich eine Steigerung.

PeB hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 11:27 2. Ist die Innewohnung eines bösen Geistes als "Inspiration" zuwerten? Ich meine: nein. Denn Inspiration setzt den Hauch Gottes voraus. Ein böser Geist wäre Besessenheit.

Mir fiele keine biblische Aussage ein, welche eine Besessenheit mit dem Inspirationskonzept gleichsetzt. Natürlich können bei personal besessene Menschen deren Dämon zu Wort kommen und ihn direkt zu Handlungen veranlassen, aber das wird nicht als "Inspiration" im Sinne unseres Thema bezeichnet.

PeB hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 11:27 Somit hat in einem Christen ein böser Geist keinen Platz?

Richtig. Denn die Innewohnung des Heiligen Geistes im Neuen Bund kennzeichnet eine Eigentumsübernahme durch Gott. Kein anderer externet personaler Geist hat nach der Versiegelung durch den Heiligen Geist noch irgendwelche Ansprüche oder gar Platz. Entsprechend findet man im ganzen NT keinen einzigen personal besessenen Menschen. Das auch Wiedergeborene noch in der Gefahr stehen einer Versuchung oder Verführung anheim zu fallen, hat nichts mit Besessenheit zu tun. Das ist der Sünde geschuldet, die sich noch gefallenen Leib der Menschen befindet.

Hallo Travis,

wie ordnest du dann Matthäus 24:22 ein?

LG Canon

Travis hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 11:35 Der gefallene Mensch hat bereits einen eigenen Geist, der zu allem Bösen fähig ist.

Diese Aussage könnte man durchaus als Identifizierung Satans verstehen.

PeB hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 11:47 Diese Aussage könnte man durchaus als Identifizierung Satans verstehen.

Da der Mensch an sich ein Sünder ist, braucht er externe satanische Verführung gar nicht, um Böses zu tun. Das ist leider so. Aber von Besessenheit ist da nicht zu sprechen. Denn Sünde ist im Menschen quasi strukturell veranlagt und hat auch seinen Geist beschädigt.

Travis hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 11:55 Da der Mensch an sich ein Sünder ist, braucht er externe satanische Verführung gar nicht, um Böses zu tun. Das ist leider so. Aber von Besessenheit ist da nicht zu sprechen. Denn Sünde ist im Menschen quasi strukturell veranlagt und hat auch seinen Geist beschädigt.

Na, ich wollte ja nicht von einer Besessenheit durch Satan sprechen. Führt hier im Thread jetzt zu weit, aber es ging mir darum, dass das einzige "gefallene Wesen", von dem wir in der Bibel konkret lesen können, der Mensch selber ist. Wenn man so will: Satan - der Ankläger - ist der gefallene Geist des Menschen.
Aber lassen wir das...

PeB hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 13:36 Na, ich wollte ja nicht von einer Besessenheit durch Satan sprechen. Führt hier im Thread jetzt zu weit, aber es ging mir darum, dass das einzige "gefallene Wesen", von dem wir in der Bibel konkret lesen können, der Mensch selber ist. Wenn man so will: Satan - der Ankläger - ist der gefallene Geist des Menschen.

Aber nur, wenn man "so will". In der Bibel wird Satan allerdings nicht so beschrieben.

Travis hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 13:48 Aber nur, wenn man "so will". In der Bibel wird Satan allerdings nicht so beschrieben.

Bin ich mir nicht so sicher.

PeB hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 14:29 Bin ich mir nicht so sicher.

Das kann jedem Mal passieren. Heißt jedoch noch nichts. Kannst gerne einen Thread aufmachen und versuchen, dass biblisch zu begründen.

Travis hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 14:31 Das kann jedem Mal passieren. Heißt jedoch noch nichts. Kannst gerne einen Thread aufmachen und versuchen, dass biblisch zu begründen.

Das überlege ich mir noch.

Ich habe da einen Literaturtipp zum Thema.

Joachim Negel - Projektion als Inspiration - https://www.herder.de/theologie-pastora ... 37/p-2002/

Der Autor greift Feuerbachs Konzept der Projektion auf und führt sie aber zurück in den theistischen Kontext der Offenbarung. Das Buch ist ziemlich schwere Kost und man merkt deutlich die katholische Prägung, aber ich habe es mit Gewinn gelesen.