Rilke hat geschrieben: ↑Sa 17. Feb 2024, 12:22Eine kleine historische Nebennote: Die Juden waren sich gar nicht einig was nun das Wort Gottes sei und was nicht.Hans-Joachim hat geschrieben: ↑Sa 17. Feb 2024, 10:56 Die Bibel ist das Wort Gottes. Sie wurde den Juden gegeben. Von denen haben die Christen die Bibel. So sehe ich das
Die Sadduzäer ehrten nur die fünf Bücher Mose als von Gott gegebene Schrift.
Unter den Pharisäern gab es unterschiedliche Ansichten, die waren sich auch nicht einig. In der Mischnah gab es noch im zweiten nachchristlichen Jahrhundert Diskussionen über das Hohelied und Kohelet.
Ich habe das gekürzt und etwas mißverständlich formuliert. Das Wort Gottes wurde den Juden gegeben. Es kam dann zu den Christen und die haben eine Bibel daraus gemacht.
Die römische Gemeinde war sehr wohlhabend und hatte einen großen Einfluß. Aus ihr kam später das Papsttum.Ähnliches geschah auch in der sehr frühen christlichen Gemeinde. Kirchenväter waren sich uneinig welche Bücher zum Neuen Testament gehören sollten und welche nicht. Der Hirte des Hermas oder die Schriften von Clemens von Rom wurden in den ersten Jahrhunderten in manchen Kirchen gelesen.
Erst das Konzil von Rom und die Synoden von Hippo und Karthago, allesamt im vierten Jahrhundert, haben die Bibel mit Autorität bestimmt. Von dann an gab es keinen Dissenz: Die Bibel besteht aus 73 Büchern, allesamt von Gott inspiriert und nur diese durften in den Kirchen zum Gottesdienst gelesen werden. Bis 1534 ein unfolgsamer, verheirateter Priester mit seinen eigenen Ideen kam... aber die Geschichte kennen wir.
Clemens von Rom war ein Bischof der Gemeinde in Rom. Er hatte also nur Vollmacht über die römische Gemeinde und nicht über die Kirche als solche, sofern er überhaupt noch von einem Apostel eingesetzt wurde. Doch letztendlich setzten sich die römischen Bischöfe durch und der römische Bischof nannte sich Pontifex Maximus. Nach dem Bruch mit der Kirche in Konstantinopel wurde aus diesem Pontifex Maximus der Papst.Die festgelegte "katholische Lehre" stammt aus dem ersten Jahrhundert und dem beginnenden zweiten Jahrhundert. Da haben Clemens von Rom, Ignatius von Antiochien, Papias und andere gelebt. Von denen haben wir die Lehre vom Brechen des Brotes als Opfer Christi, wir haben die Kirchenhierarchie, die Lehre der tatsächlichen Präsenz Christi im Brot und Wein und vieles mehr.
Dass diese Auslegung nicht überlebt hätte, das ist eine Behauptung, die man historisch belegen müsste. Hören-sagen reicht nicht aus.
Ich will jetzt das katholische Abendmahl nicht angreifen. Aber die Transsubstantiationslehre weicht vollständig von dem einfachen Abendmahl ab, dass Jesus einführte. Ich kann nicht erkennen, wie ein stück Oblate zu Fleisch oder Wein zu Blut wird.
Aber darüber könnte ich noch viel schreiben.