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barbara hat geschrieben:nur, wenn man Bewusstsein gleichsetzt mit "bewusstem Bewusstsein nach menschlicher Art."

Sollte man es stattdessen mit unbewusster Bewusstlosigkeit gleichsetzen?

JackSparrow hat geschrieben:

barbara hat geschrieben:nur, wenn man Bewusstsein gleichsetzt mit "bewusstem Bewusstsein nach menschlicher Art."

Sollte man es stattdessen mit unbewusster Bewusstlosigkeit gleichsetzen?

nein. Aber Phänomene wie: eine Sonnenblumen, die sich der Position der Sonne bewusst ist und ihre Blätter und Blüte danach ausrichtet, müsste man auch mit "Bewusstsein" erklären. Das ist aber eine Sorte Reaktion, wie sie auch ein bewusstloser Mensch immer noch hat.

Die Einschränkung auf "den menschlichen Aufmerksamkeits-Scheinwerfer", der punktuell und linear Erfahrungen macht, ist hinderlich bei der Frage, was ist Bewusstsein.

Meine Ansicht ist: Bewusstsein (und damit Wille, und Leben, und Liebe) ist eine inhärente Eigenschaft von allem, auch von sogenannt "toter" oder "unbelebter" Materie.

gruss, barbara

barbara hat geschrieben:Meine Ansicht ist: Bewusstsein (und damit Wille, und Leben, und Liebe) ist eine inhärente Eigenschaft von allem, auch von sogenannt "toter" oder "unbelebter" Materie.

Nachvollziehbar, was Du meinst - allerdings gibt es da rein sprachliche Probleme:
* Was ist Bewusstsein?
* Kann man "Ich" sein, ohne zu erkennen, dass man "Ich" ist?
* Wie unterscheidet man eine inhärente Transzendenz von einer reflektierenden Transzendenz?
* etc.

Spracharbeit.

barbara hat geschrieben:Phänomene wie: eine Sonnenblumen, die sich der Position der Sonne bewusst ist und ihre Blätter und Blüte danach ausrichtet, müsste man auch mit "Bewusstsein" erklären.

Die Blume braucht dafür kein Bewusstsein, weil sie sowieso keine Wahl hat. Es hätte keinen evolutionären Nutzen, wenn die Blume drüber nachgrübeln würde, warum sie sich gerade nach der Sonne ausgerichtet hat.

Meine Ansicht ist: Bewusstsein (und damit Wille, und Leben, und Liebe) ist eine inhärente Eigenschaft von allem, auch von sogenannt "toter" oder "unbelebter" Materie.

Wir bezeichnen ein Glas Apfelmus nicht als "Lebewesen", weil der Apfelmus nicht zu Stoffwechsel, Wachstum und Fortpflanzung fähig ist. Würden wir zukünftig jedes Sandkorn als "lebendig" bezeichnen wollen, dann müssten wir für das, was wir heute als "Lebewesen" bezeichnen, eben ein neues Wort erfinden. So einfach ist das.

closs hat geschrieben:Nachvollziehbar, was Du meinst - allerdings gibt es da rein sprachliche Probleme:
* Was ist Bewusstsein?

Für mich ist es nich nachvollziehbar, es sein denn du definierst Bewusstsein als etwas ganz anderes, als du bisher immer gesagt hast.

Pluto hat geschrieben:es sein denn du definierst Bewusstsein als etwas ganz anderes, als du bisher immer gesagt hast.

Tue ich nicht - aber ich versuche andere Sprache zu dechiffrieren. - Oder platt gesagt: Hier scheint "Bewusstsein" verwendet zu werden im Sinne von "Beseelung" - aber selbst das müsste man erklären.

closs hat geschrieben:Hier scheint "Bewusstsein" verwendet zu werden im Sinne von "Beseelung" - aber selbst das müsste man erklären.

Beseelung eines Steins?
Viel Spaß bei der Dechiffrierung.

Daniel Dennett, ein Naturphilosoph der Postmoderne hat einmal gesagt:

Auch wir Atheisten haben eine Seele. Sie besteht aus lauter kleinen Robotern.

Pluto hat geschrieben:Beseelung eines Steins?

Ein Stein ist, aus panpsychistischer Sicht, eine rudimentäre Form von Bewusstsein. Also nicht der Stein ist beseelt, dazu ist er nicht komplex genug, sondern die gesamte Welt in ihrem Beziehungsgefüge.

Demian hat geschrieben:

Pluto hat geschrieben:Beseelung eines Steins?

Ein Stein ist, aus panpsychistischer Sicht, eine rudimentäre Form von Bewusstsein.

Vielleicht besteht ja seine Seele aus lauter Sandkörnern.

Ich bin nach wie vor der Meinung, nur höhere Lebewesen haben ein Bewusstsein. Das schließt allerdings auch einige Tiere ein, die Dieses in rudimentärer Form besitzen. Genauso wie wir uns schwer tun, zu verstehen wie ein Hund sich mit seinem Geruch orientiert, oder sich eine Zugvogel orientiert, ist es uns nur schwer möglich sich in ein Delfin hinein zu denken. Und doch, beim Delfin ist bereits Bewusstsein vorhanden... aber ein Stein? Ich denke du träumst.

1953 wurden einem Mann der nach einem Unfall an Epilesie litt, beidseitig Teile des Präfrontalen Cortex herausoperiert. Die Epilepsianfälle verschwanden, aber der Mann verlor die Fähigkeit neue Informationen in sein Langzeitgedächtnis zu speichern. Er blieb dadurch in der Zei stehen. Mit der Zeit konnte er nicht einmal mehr sen eigenes Spiegelbild erkennen, weil das Bild was er von sich hatte, das eines 30-jährigen entsprach. Als er uzog, musste man ihn zu seiner neuen Wohnung belgeiten, weil er sonst zur alten gelaufen wäre.

Frage an dich und andere die meinen Steine seien eventuell beseelt:
Hatte dieser Mann ein Bewusstsein?

Pluto hat geschrieben:Und doch, beim Delfin ist bereits Bewusstsein vorhanden... aber ein Stein? Ich denke du träumst.

Ich denke du träumst, lieber Pluto, ich habe nirgendwo gesagt, dass ein Stein ein Bewusstsein hat. Ich sagte: ein Stein ist eine rudimentäre Form - oder Vorform - von Bewusstsein. Die Definition des Duden, rudimentär: "(Biologie) nur [noch] als Anlage, im Ansatz, andeutungsweise vorhanden, unvollständig.". Meiner Sichtweise nach ist das Universum in seiner Grundstruktur geistartig - soetwas wie ein menschliches Bewusstsein entsteht aber nur, wenn die Bedingungen - Komplexität lebendiger Systeme! - dafür gegeben sind.