Der Keuschheitsball.

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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closs
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:In früheren Zeiten war es üblich, dass der Vater seine Söhne ins Bordell begleitete, damit diese erste "Erfahrungen" sammeln konnten.
Das war meines Wissens im prüden 19. Jh. so - biblisch scheint mir das nicht zu sein.
Pluto hat geschrieben:Diese geistigen Gründe entstehen aus einer alten Tradition patriarchalischer Strukturen.
Nein - es hat tief spirituelle Gründe, die etwas mit der Verknüpfung von Ebenbildlichkeit, (Wieder-)Schöpfung und Scham zu tun haben. - Dass diese Grundlagen dann in eine patriarchalische Gesellschaft eingeflossen sind, ist gut möglich. - Es wäre mal zu prüfen, ob weibliche Promiskuität in matriarchalischen Gesellschaften üblich ist.
Catholic
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Catholic »

Closs,in unsere säkularisierten deutschen Gesellschaft verwechseln viele Zeitgenossen mangels besseren Wissens Keuschheit/keusches Leben mit Prüderie--Letztere lehne ich ab.
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Pluto
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:In früheren Zeiten war es üblich, dass der Vater seine Söhne ins Bordell begleitete, damit diese erste "Erfahrungen" sammeln konnten.
Das war meines Wissens im prüden 19. Jh. so - biblisch scheint mir das nicht zu sein.
Pluto hat geschrieben:Diese geistigen Gründe entstehen aus einer alten Tradition patriarchalischer Strukturen.
Nein - es hat tief spirituelle Gründe, die etwas mit der Verknüpfung von Ebenbildlichkeit.
Selbst die Ebenbildlichkeit ist patriarchalisch: Sie trägt die Spuren der alten männlichen Dominanz. Erst der Mann, dann seine Dienerin. Diese Gedanke durchzieht die Bibel wie ein roter Faden.
Frag mal Hemul.
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closs
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:Selbst die Ebenbildlichkeit ist patriarchalisch
Das geht auch umgekehrt: Das Patriarchiatische ist eine Ableitung des Ebenbildlichen. - Das "Henne und Ei-Problem" sind wie immer nicht zu klären, weil es nur mit weltanschaulichen Voraus-Setzungen beantwortbar ist.

Wir haben hier den klassischen Freud-Jung-Fall: Ist die Welt so, weil sie sich aus eigenen Strukturen entwickelt hat (Freud)? - Oder weil sie Folge von Archetypen ist (Jung)?
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Magdalena61
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Magdalena61 »

Pluto hat geschrieben:Selbst die Ebenbildlichkeit ist patriarchalisch: Sie trägt die Spuren der alten männlichen Dominanz. Erst der Mann, dann seine Dienerin. Diese Gedanke durchzieht die Bibel wie ein roter Faden.
Besagter roter Faden ist in den Köpfen gewisser Möchtegernmachos, aber nicht in der Bibel zu finden- wenn man diese denn wahrheitsgemäß und unvoreingenommen übersetzt.

Kurz und knapp:
1. Mose 1,27 (SLT): Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
Das ist die "Zusammenfassung". Der 2. Schöpfungsbericht geht auf Details ein, aber auch hier ist keine Wertung zu finden. Das ist einfach eine Beschreibung, die man vermutlich nicht unbedingt wörtlich- buchstäblich verstehen sollte.

Eine göttliche Weisung an die Frau, sie habe zu funktionieren als "Dienerin" des Mannes im Sinne von "Befehlsempfängerin"; "Sklavin von geringerem Wert als der Mann", sucht man in der Bibel vergeblich.

Und alle, die Frauen so behandeln, wie die Bibel es NICHT verlangt oder gar erlaubt, werden dann eines Tages, wenn Gott Rechenschaft fordern wird über die Motivation unseres Handelns in so einige Erklärungsnöte geraten, schätze ich. :)
LG
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Magdalena61
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Magdalena61 »

sven23 hat geschrieben:In christlich fundamentalen Kreisen in USA gibt es das Phänomen des Keuschheitsgelübdes, das 12 jährige Mädchen gegenüber ihrem Vater auf einem inszenierten Ball ablegen, mit Unterschrift und Brief und Siegel.
Das ist vielleicht gut gemeint, cancelt aber die Freiwilligkeit der Entscheidung. Minderjährige, die wirtschaftlich und überhaupt voll abhängig sind von ihren Eltern und von ihrem sozialen Umfeld sind dem massiven Erwartungsdruck der Erwachsenen ausgesetzt.
Ich finde es nicht gut, von Teenies so etwas zu verlangen und ein Gelübde von ihnen zu fordern. Gelübde sind bindend, auch im geistlichen Bereich, das sollten die Erzieher eigentlich wissen.

Es ist besser, mit den Kids offen zu sprechen im Bemühen, sie zu überzeugen. Überzeugungen sind im Falle von Anfechtungen stärker als Versprechen.
LG
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sven23
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von sven23 »

Magdalena61 hat geschrieben: Eine göttliche Weisung an die Frau, sie habe zu funktionieren als "Dienerin" des Mannes im Sinne von "Befehlsempfängerin"; "Sklavin von geringerem Wert als der Mann", sucht man in der Bibel vergeblich.
LG
Wirklich?
(Eph 5,23): "Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau."

(3. Petr 3,1): "Desgleichen sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen."

(1. Kor 14,33-34): "Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeinde- versammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt."

(1. Kor 14,35): "Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau schlecht an, in der Gemeinde zu reden."

(1. Mose 3,16): "Unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein."

(1. Kor 11,9) "Gott schuf die Frau um des Mannes willen"

etc,etc
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closs
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von closs »

sven23 hat geschrieben:Wirklich?
Adam war der einzige Mensch, der jemals in exklusiver geistiger Beziehung zu Gott stand. - Eva war ein Drittes, das zu dieser Beziehung dazu kam - weil Gott nicht gut fand, dass "der Mensch allein sei".

In anderen Worten: Es gibt für den Menschen zwei Beziehungspunkte: Die Orientierung an dem, was über dem Dasein ist (Gott) - und die Orientierung an dem, was das Dasein ist (Eva). Dementsprechend heisst es in 5.Mose 21,11/Buber über den Mann: "Du hängst Dich an sie". - Wenn es also heisst, die Frau sei um des Mannes Willen geschaffen worden, bedeutet dies, dass der Mensch (Adam = Mensch) für das Dasein dualistisch geteilt wird in Mann und Frau (Adam war vor der Schaffung Evas kein Mann, sondern ein Neutrum). - Dieses ursprüngliche Mensch-Neutrum wird somit polarisiert in einen weiblichen und männlichen Teil, das beim "Erkennen" für kurze Zeit wieder zum neutralen EINS wird ("Eins werden im Fleisch").

Die ehemals exklusive Beziehung des Menschen zu Gott des Menschen, aus dem das Weibliche heraus-polarisiert wird ("Rippe"), schlägt sich nun in der Tat patriarchalisch nieder: Der Mann soll in Bezug auf diese ursprüngliche Exklusivität "geistiges Haupt" sein, während die Frau "seelisches Haupt" sein soll ( "Du <Mann> hängst Dich <im Dasein> an sie <Frau>", weil die Frau die Stärkere im Dasein ist). - So kann man das also AUCH sehen. - Nicht zu vergessen, dass der Mann die Frau lieben solle wie Jesus die Gemeinde.

Natürlich wurde diese Konstellation mit der Zeit satanisch kontaminiert, indem sich die Männer da einiges rausgenommen haben (Unterdrückung der Frau, etc.) - es gibt aber sehr wohl (s.o.) eine un-kontaminierte Urbedeutugn dieser Konstellation.
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sven23
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von sven23 »

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wirklich?
Adam war der einzige Mensch, der jemals in exklusiver geistiger Beziehung zu Gott stand. - Eva war ein Drittes, das zu dieser Beziehung dazu kam - weil Gott nicht gut fand, dass "der Mensch allein sei".
Das fiel Gott aber relativ spät ein, denn das wachset und mehret euch funktioniert bei Säugetieren nun mal nicht durch Selbstbefruchtung.
Zumal dieses Prinzip schon seit einigen hundert Millionen Jahren im Tierreich erfolgreich praktiziert wurde.
Religionen spiegeln lediglich das patriarchalische Prinzip wider. Adam wurde natürlich als erster geschaffen, erst danach die Frau, was natürlich evolutionsbiologisch Unsinn ist.
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Pluto
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Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:Natürlich wurde diese Konstellation mit der Zeit satanisch kontaminiert, indem sich die Männer da einiges rausgenommen haben (Unterdrückung der Frau, etc.) - es gibt aber sehr wohl (s.o.) eine un-kontaminierte Urbedeutugn dieser Konstellation.
Da wurde nichts kontaminiert.
Es ist einfach eine Folge des Sexualdimorphismus zwischen Mann und Frau. Männer sind seit jeher größer.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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