Call me brother!

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erbreich
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Re: Call me brother!

Beitrag von erbreich »

Pluto hat geschrieben:Die gängigen Theorien sprechen von einer diskreten Zahl von sog. Elementarteilchen.
Danke für den Link. Ich zitiere dazu aus Nyanaponika „Abhidhamma Studien – Die buddhistische Erforschung des Bewusstseins und der Zeit“:

Die Gefahr besteht darin die Teile, die aus der Analyse resultieren für echte getrennte Entitäten zu halten, anstatt ihren Gebrauch auf ganz praktische Methoden zu begrenzen, die den Zweck haben sie zu klassifizieren, und zusammengesetzte Ereignisse, die fälschlicherweise für letztendliche Einheiten angesehen werden, aufzutrennen. Es ist eine häufige Erscheinung in der Geschichte der Physik, Metaphysik und Psychologie gewesen, dass wenn ein „Ganzes“ erfolgreich durch Analyse aufgetrennt wurde, die daraus resultierenden „Teile“ wiederum dazu kamen selbst ein kleines „Ganzes“ zu sein.

Indem wir dem Beispiel des Meisters folgen, wird die Gefahr des Veränderns oder Pervertierens von Konzepten relativer Gültigkeit in Entitäten letztendlicher Realität vermieden. Aus dieser missverstandenen Anschauung von getrennten Einheiten mit was für auch immer einer Beschreibung - letztendliche dhammas, platonische Ideen, Atome, Elemente, Naturelle, Charaktereigenschaften, etc. - folgt der Glaube an ihre tatsächliche, unabhängige Existenz, also eine Art klarer Gegensatz dazu.


Bild

Da die "internen Beziehungen" nicht von einem "Kern" ausgehen (der nicht mehr teilbar währe) und die "externen Beziehungen" nirgendwo einen Anfang oder ein Ende aufweisen, sind sowohl das "Ganze" als auch die "Teile" kern- und substanzlos.
Pluto hat geschrieben:Was ein "begrenztes Ganzes" ist, verstehe ich nicht.
Das ist es ja: Das "Ganze" ist - genauso wie die "Teile" unbegrenzt. In Wirklichkeit gibt es weder ein festes "Ganzes" noch feste "Teile", nur einen unaufhörlich fliessenden Energiestrom der sich uns in sich unaufhörlich verändernden und ineinander überfliessenden Erscheinungen (Wesen und Dinge) präsentiert. Es existieren keine unbedingten letztendlichen "Teile", sowenig wie ein unbedingtes letztendliches "Ganzes".
Die Frage, die ich bin, sucht nicht die Antwort in dem Sinn, dass ein Wort mir könnte klären, was nur die Frage kann gewähren.
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Pluto
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Re: Call me brother!

Beitrag von Pluto »

erbreich hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die gängigen Theorien sprechen von einer diskreten Zahl von sog. Elementarteilchen.
Danke für den Link.
Gern geschehen! :thumbup:
erbreich hat geschrieben:Ich zitiere dazu aus Nyanaponika „Abhidhamma Studien – Die buddhistische Erforschung des Bewusstseins und der Zeit“:

Die Gefahr besteht darin die Teile, die aus der Analyse resultieren für echte getrennte Entitäten zu halten, anstatt ihren Gebrauch auf ganz praktische Methoden zu begrenzen, die den Zweck haben sie zu klassifizieren, und zusammengesetzte Ereignisse, die fälschlicherweise für letztendliche Einheiten angesehen werden, aufzutrennen. Es ist eine häufige Erscheinung in der Geschichte der Physik, Metaphysik und Psychologie gewesen, dass wenn ein „Ganzes“ erfolgreich durch Analyse aufgetrennt wurde, die daraus resultierenden „Teile“ wiederum dazu kamen selbst ein kleines „Ganzes“ zu sein.

Indem wir dem Beispiel des Meisters folgen, wird die Gefahr des Veränderns oder Pervertierens von Konzepten relativer Gültigkeit in Entitäten letztendlicher Realität vermieden. Aus dieser missverstandenen Anschauung von getrennten Einheiten mit was für auch immer einer Beschreibung - letztendliche dhammas, platonische Ideen, Atome, Elemente, Naturelle, Charaktereigenschaften, etc. - folgt der Glaube an ihre tatsächliche, unabhängige Existenz, also eine Art klarer Gegensatz dazu.
Da bin ich geneigt Albert Einstein zu folgen der sagte, Materie sei "erstarrte Energie" (E=mc²).
erbreich hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was ein "begrenztes Ganzes" ist, verstehe ich nicht.
Das ist es ja: Das "Ganze" ist - genauso wie die "Teile" unbegrenzt. In Wirklichkeit gibt es weder ein festes "Ganzes" noch feste "Teile", nur einen unaufhörlich fliessenden Energiestrom der sich uns in sich unaufhörlich verändernden und ineinander überfliessenden Erscheinungen (Wesen und Dinge) präsentiert. Es existieren keine unbedingten letztendlichen "Teile", sowenig wie ein unbedingtes letztendliches "Ganzes".
Sieht die moderne Physik etwas anders.

Kannst du Unendlichkeit definieren?
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erbreich
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Re: Call me brother!

Beitrag von erbreich »

Pluto hat geschrieben:Kannst du Unendlichkeit definieren?
Da aus nichts nicht etwas entstehen kann, kann nie nichts gewesen sein. Was auch immer geworden ist, ist aufgrund von Bedingungen entstanden. Ebenso kann aus etwas nicht nichts werden, es gibt nur sich unaufhörlich wandelnde energetische Zustände (etwas wird zur Bedingung für anderes etwas). Das verstehe ich unter "Unendlichkeit", es gibt keine "Enden", keinen absoluten Anfang, kein absolutes Ende, keine Grenzen, hinter denen "nichts" wäre.
Die Frage, die ich bin, sucht nicht die Antwort in dem Sinn, dass ein Wort mir könnte klären, was nur die Frage kann gewähren.
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Pluto
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Re: Call me brother!

Beitrag von Pluto »

erbreich hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Kannst du Unendlichkeit definieren?
Da aus nichts nicht etwas entstehen kann, kann nie nichts gewesen sein. Was auch immer geworden ist, ist aufgrund von Bedingungen entstanden.
Es braucht (selbst im Alltag) nicht immer alles einen kausalen Grund haben. Manchmal geschehen Dinge einfach aus der statistischen Notwendigkeit heraus. Mein Lieblingsbeispiel hierzu ist folgende Frage:
Warum heiraten überdurchschnittlich kluge Frauen meist dümmere Männer?
erbreich hat geschrieben:Ebenso kann aus etwas nicht nichts werden, es gibt nur sich unaufhörlich wandelnde energetische Zustände (etwas wird zur Bedingung für anderes etwas). Das verstehe ich unter "Unendlichkeit", es gibt keine "Enden", keinen absoluten Anfang, kein absolutes Ende, keine Grenzen, hinter denen "nichts" wäre.
Deine Definition von Unendlichkeit finde ich gut! :thumbup:
Es widerspricht aber nicht der Möglichkeit, dass etwas akausal entsteht. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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Re: Call me brother!

Beitrag von erbreich »

Pluto hat geschrieben:Es braucht (selbst im Alltag) nicht immer alles einen kausalen Grund haben. Manchmal geschehen Dinge einfach aus der statistischen Notwendigkeit heraus.
Ich denke nicht, dass sich die existenziellen Gesetzmässigkeiten um menschliche Statistik kümmern... ;)
Deine Definition von Unendlichkeit finde ich gut! :thumbup:
Es widerspricht aber nicht der Möglichkeit, dass etwas akausal entsteht. ;)
Was verstehst du unter "akausal"? Es mag für uns keine direkte Ursache zu erkennen sein, es gibt aber nichts, dass ohne Bedingungen zustande kommt...
Mein Lieblingsbeispiel hierzu ist folgende Frage: Warum heiraten überdurchschnittlich kluge Frauen meist dümmere Männer?
Ja, ein gutes Beispiel: Wir können keine direkte Ursache dafür erkennen, aber es geschieht ganz bestimmt nicht grundlos, also nicht ohne Bedingungen, die zu dieser Partnerschaft führen (ich nehme an, dass diese Bedingungen in den psychischen Konstellationen der Partner zu finden sind). Ich werde heute Abend meine Frau fragen, wieso sie mich geheiratet hat... :oops:
Die Frage, die ich bin, sucht nicht die Antwort in dem Sinn, dass ein Wort mir könnte klären, was nur die Frage kann gewähren.
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Re: Call me brother!

Beitrag von Pluto »

erbreich hat geschrieben:Ich denke nicht, dass sich die existenziellen Gesetzmässigkeiten um menschliche Statistik kümmern... ;)
Mein lieber erbreich, es geht nicht um menschliche Statistik. Genauso gut hätte ich ein anderes Beispiel nehmen können.
Deine Definition von Unendlichkeit finde ich gut! :thumbup:
Es widerspricht aber nicht der Möglichkeit, dass etwas akausal entsteht. ;)
erbreich hat geschrieben:Was verstehst du unter "akausal"? Es mag für uns keine direkte Ursache zu erkennen sein, es gibt aber nichts, dass ohne Bedingungen zustande kommt...
akausal bedeutet "Wirkung ohne Ursache".
erbreich hat geschrieben:
Mein Lieblingsbeispiel hierzu ist folgende Frage: Warum heiraten überdurchschnittlich kluge Frauen meist dümmere Männer?
Ja, ein gutes Beispiel: Wir können keine direkte Ursache dafür erkennen, aber es geschieht ganz bestimmt nicht grundlos, also nicht ohne Bedingungen, die zu dieser Partnerschaft führen (ich nehme an, dass diese Bedingungen in den psychischen Konstellationen der Partner zu finden sind).
Der Grund liegt in der Frage selbst. 8-)
Mein Beispiel (mit den überdurchschnittlich klugen Frauen) ist zwingend, weil diese Frauen immer nur aus dem "Topf" der verfügbaren Männer wählen können, und diese repräsentieren den Durchschnitt. Wenn die Frau überdurchschnittlich klug ist, wird sie im Durchschnitt Jemand heiraten der dümmer ist.
Es gibt also keinen "Grund" im herkömmlichen Sinn unseres Kausalitätsverständnisses. :D
erbreich hat geschrieben:Ich werde heute Abend meine Frau fragen, wieso sie mich geheiratet hat... :oops:
Vermutlich, weil sie DICH liebt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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Novas
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Re: Call me brother!

Beitrag von Novas »

Pluto hat geschrieben:
erbreich hat geschrieben:Ich werde heute Abend meine Frau fragen, wieso sie mich geheiratet hat... :oops:
Vermutlich, weil sie DICH liebt.
Sie mag Bärte :lol:

Chuck Norris wurde nicht geboren wie ein normales Kind, er befreite sich mit einem Roundhouse-Kick aus dem Bauch seiner Mutter. Kurz darauf wuchs ihm ein Bart.
Ob das bei erbreich ähnlich war? :angel:
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Re: Call me brother!

Beitrag von erbreich »

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
erbreich hat geschrieben:Ich werde heute Abend meine Frau fragen, wieso sie mich geheiratet hat... :oops:
Vermutlich, weil sie DICH liebt.
Sie mag Bärte :lol:
Sorry, hab' vergessen sie zu fragen... aber ich glaube ihr beide seht das richtig:
Sie hat mich geheiratet weil sie mich liebt und sie liebt mich weil sie Bärte mag! :lol:

Und - ob ich das hier schon erzählt habe? - sie steht damit nicht alleine da, auch der Dalai Lama mag Bärte, siehe meinen kurzen Bericht:
Zum Besuch des Dalai Lama im Haus der Religionen in Bern

Nach dieser Begegnung darf natürlich mein Bart bis in alle Ewigkeit weiterwuchern! :D
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Re: Call me brother!

Beitrag von Pluto »

erbreich hat geschrieben:Nach dieser Begegnung darf natürlich mein Bart bis in alle Ewigkeit weiterwuchern! :D
Soo lange? :o
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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Re: Call me brother!

Beitrag von erbreich »

Pluto hat geschrieben:Soo lange? :o
Aber sicher: Ich verzichte dem Bart zuliebe auf den Ausstieg aus dem Wiedergeburtenkreislauf, lebe daher ewig, und mache es wie Chuck Norris:
Novalis hat geschrieben:Chuck Norris wurde nicht geboren wie ein normales Kind, er befreite sich mit einem Roundhouse-Kick aus dem Bauch seiner Mutter. Kurz darauf wuchs ihm ein Bart.
...nur dass meine zukünftige Mutter im Ultraschall zuallererst einen Bart sehen wird an dem sich nach und nach ein Embryo entwickeln wird und dass ich dann mit dem Bart voran - ganz praktisch für die Hebamme - das Licht der Welt erblicken werde... :lol:
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