Kingdom hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Das Wegdriften vom Ursprung muß schon sehr früh eingesetzt haben und war/ ist verschieden stark ausgeprägt.
Das Wegdriften vom Ursprung heisst ja, das was an die Erste Stelle gehört, nicht an der ersten Stelle haben. Sozusagen die Trennung vom wichtigsten überhaupt.
Selbst wenn viel Übereinstimmung zu finden ist, wenn am Ende die Erkenntnis über Christus fehlt, so müsste man sich eben schon die Frage stellen, wie ist es möglich, dass, das wichtigste ganz fehlt oder die Erkenntnis darüber nicht vorhanden ist.
Wenn ich über solche Dinge nachdenke, dann versuche ich, anhand der biblischen Berichte zu sortieren. Ob diese nun teilweise verschlüsselt/ stilisiert aufgezeichnet wurden oder ob sie buchstäblich zu verstehen sind, das ist nicht wichtig, sondern nur der Inhalt, die Botschaft.
Und da wäre der (Zeit-)Punkt, an welchem eine markante Trennung der Völker stattfand, die Sprachverwirrung zu Babel.
1. Mose 11, 1-9
Ich versuche einmal, zu "übersetzen"
:
Deutschland ist EIN Land mit 16 Bundesländern. Die Landessprache ist deutsch, aber nicht einheitlich, wenn man das Volkstümliche berücksichtigt von Plattdeutsch bis zu den schwäbischen und bayerischen Dialekten. Ich spreche Hochdeutsch, verstehe Schwäbisch sehr gut und einige andere Dialekte notdürftig. Aber wenn jemand in original Platt/ Friesisch loslegt, (oder ein Schweizer in Rätoromanisch), verstehe ich kein Wort.
Wenn ich meinen Wohnort wechseln müsste, dann würde ich- sofern das möglich ist- berücksichtigen, dass es so etwas wie eine Sprachbarriere gibt und danach streben, mich irgendwo anzusiedeln, wo ich möglichst wenig Probleme hätte, mit den "Ureinwohnern des Landes" zu kommunizieren.
So ähnlich stelle ich mir das mit Babel vor.
Aus "Dialekten" entwickelten sich eigenständige Sprachen.
Man kann bei gewachsenen Sprachen zwar einige Ähnlichkeiten ausmachen, aber eigentlich nur dort, wo auch eine gewisse räumliche Nähe zwischen den Völkern bestand oder besteht. Völkerwanderungen oder Eroberer exportierten dann ihre Muttersprache(n) in andere Länder, wo sie dann im Laufe der Zeit, mal mehr, mal weniger... "umgemodelt", angepasst und mit den Sprachen der Ureinwohner vermischt wurden.
Mit dem Geistlichen kann es ebenso gegangen sein. Das gemeinsame Basiswissen, welches bereits
vor dem Turmbau zu Babel in
verschiedenen "Ausgaben" (Farben, Dialekten) existierte, wurde verzerrt, angereichert... und wohl auch hier und da durch dämonische Einflüsse entstellt. Teilweise fand eine Werteverschiebung statt. Einige Inhalte wurden als zweitrangig eingestuft und deshalb vielleicht auch im Lauf der Jahrtausende vergessen, andere stärker betont.
Irgendwelche Gurus standen in jeder Religion auf und fanden Anhänger.
Irgendwann hatten sich die Besonderheiten weitgehend gefestigt; war ein eigenes System entstanden mit eigenen Schriften. Wenn genügend Menschen in einem religiösen System integriert sind, nennt man es eine Weltreligion. Diese ist in sich logisch, aber mit anderen religiösen Systemen nicht mehr wirklich kompatibel.
Innerhalb des Christentums ist es ähnlich, in einem kleineren Maßstab. Die verschiedenen Konfessionen setzen inhaltlich unterschiedliche Schwerpunkte. So lange sie dabei den Kern ihres Glaubens nicht vergessen und sich nicht von allen anderen Christen abgrenzen, als seien diese keine
, kann man das tolerieren und die Unterschiede; die Stärken der einzelnen Denominationen als Bereicherung sehen.
Man muß sich ja nicht mit allem, das gelehrt wird, identifizieren und man muß auch nicht alles mitmachen. Irrtümer, falsche Lehren und dämonische Einflüsse gibt es wohl in jeder der christlichen Konfessionen.
LG