Re: Tanz im Orient-Express – eine feministische Islamkritik
Verfasst: Mo 18. Jun 2018, 23:00
Und - hat schon wer versucht, das Buch zu kaufen?
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Burkini steht für Burka und Nikab.piscator hat geschrieben: Ist ja auch logisch, denn Burkinis stehen für Sitte und Anstand.
Nun trägt sie wohl auch einen Burkini.PeB hat geschrieben: Ich hatte hier mit einem Fall zu tun, der mich hat hellhörig werden lassen: eine junge Syrerin, 20 Jahre, kam im Rahmen des Familienzuzugs zu uns. Sie hatte vorher zwei Jahre alleine in Griechenland gelebt und gearbeitet und hatte sich durch ihren Lebensweg - sehr zum Ärger ihrer Familie - zu einer aufgeklärten, modernen jungen Frau mit normalen Moralvorstellungen entwickelt. Hier angekommen wurde sie sofort (auch hör- und erkennbar) unter Druck gesetzt ("du Hure!"), ein Kopftuch zu tragen. Das ging einige Wochen so, auch unter den Blicken der toleranten Gutmenschen (denn: wer wollte die alterwürdigen Traditionen dieser Familie in Frage stellen!), bis eines Tages die junge Frau am Fuß der Haustreppe blutüberströmt gefunden wurde - lebend (gottseidank!), aber mit Schädelbruch. Der kleine Bruder petzte sofort, dass es der große Bruder gewesen sei, der sie die Treppe hinuntergestoßen hatte und bekam dafür vom Vater eine gescheuert. Der große Bruder äußerte sich nicht und grinste zu der Befragung. Die Familie schwieg, die Mutter jammerte und heulte. Die Polizei wollte nicht weiter insistieren - es standen ja Gutmenschen drumherum; die Sache wurde nicht weiter verfolgt. Die junge Frau musste ins Krankenhaus und trug nach ihrer Entlassung ein Kopftuch, wurde demütig und unterwürfig und alles war in bester Ordnung...
Deine Jeans waren Auflehnung gegen deine Eltern.closs hat geschrieben:Jeans waren bis in die 50er KEIN allgemeiner mitteleuropäischer Durchschnittsstandard.PeB hat geschrieben: erstens, sich an die allgemeinen mitteleuropäischen Durchschnittsstandards halten
Weil man eine Veranlagung nicht aberziehen kann, sondern dulden sollte. Kopftücher zu tragen ist keine Veranlagung, sondern ein radikalpolitisches Statement.closs hat geschrieben:Weil es mir spontan gerade einfällt: Warum fordert man Toleranz bei homosexuellen Ehen und fordert sie nicht bei Kopftuchträgern?PeB hat geschrieben:Zweitens muss man nicht immer gleich beide Augen zudrücken und einem Toleranzgebot folgen, das uns sukzessive in eine intolerante Gesellschaft treibt.
Ja, aber es wird nicht geahndet, weil man keine Unruhe möchte. So wird die Tat durch das Schweigen rechtfertigt. Das erinnert mich an 1938.closs hat geschrieben:Das sind Straftaten, die zu ahnden sind. - Die Tatsache, dass wir tolerant sind, heißt AUCH, dass andere es auch sein müssen - mit anderen Worten: Die Familie hat sich gegen die Gesetze dieses Landes verhalten - ein no go.PeB hat geschrieben:, bis eines Tages die junge Frau am Fuß der Haustreppe blutüberströmt gefunden wurde
...und die Begründung im Koran, die herangezogen wird, um ein Kopftuch zu tragen lautet, die Frau solle ihre "Scham" verhüllen. Das wäre auch mit einem Bikini gewährleistet (meistens). Wenn den Frauen aber eingeredet wird, der Koran verlange die Vollkörperverhüllung oder auch nur ein Kopftuch, ist das strukturelle Gewalt gegen Frauen.closs hat geschrieben:"Scham" ist in der Genesis begründet und schlägt sich auf den Menschen nieder - "unmoderne" Moslems sind sich dem mehr bewusst als "moderne" Christen. - Davon abgesehen: Es ist aus meiner Sicht natürlich, dass Mädchen mehr Schamgefühl haben als Junge - Frauen haben etwas zu schützen, Männer nicht. - Möglicherweise wird das heute nicht mehr verstanden.
Mir geht es um etwas anderes: Sowohl Jeans als auch Kopftuch sind Dinge, die es vorher nicht gab und irgendwann selbstverständlich waren -also sozusagen die "deutsche Kultur" penetriert haben.PeB hat geschrieben:Deine Jeans waren Auflehnung gegen deine Eltern.
Wogegen lehnen sich Kopftuchträgerinnen auf?
Nein - sehe ich ganz anders. - Wer hier ein Kopftuch anlegt, betont damit (erzwungen oder freiwillig) seine kulturelle Identität.PeB hat geschrieben:Wer hier ein Kopftuch anlegt, sagt mir, dass er nichts mit mir zu tun haben will.
Nee - weil die Behörden überlastet sind. - Das gilt auch für rumänische Klaubanden. - Wird einer auf frischer Tat ertappt, werden die Personalien aufgenommen und der Täter wird freigelassen - Verfahren ist dann 4 Jahre später - wenn überhaupt.PeB hat geschrieben:aber es wird nicht geahndet, weil man keine Unruhe möchte.
Es ist DANN strukturelle Gewalt, wenn es gegen den Willen der Frauen geht. - Aber oft FÜHLEN sich die Frauen tatsächlich beschämt (das kenne ich übrigens noch von meiner Großelterngeneration - schau Dir mal Badebilder von Sylt aus den 20er Jahren an).PeB hat geschrieben:Wenn den Frauen aber eingeredet wird, der Koran verlange die Vollkörperverhüllung oder auch nur ein Kopftuch, ist das strukturelle Gewalt gegen Frauen.
Mir geht es auch um etwas anderes: da das Kopftuch oder die Burka etc. nicht zwingend vom Koran als Bekleidung einer "züchtigen" Frau vorgeschrieben ist (sondern bestenfalls interpretiert), muss man die Verschleierung als das ansehen, was sie eigentlich ist. Nämlich Ausdruck einer patriarchalischen Gesellschaft mit einem abwertenden Frauenbild. Dazu passt auch die Einstellung, dass Frauen weit hinter ihren Männern (und Söhnen) gehen müssen und möglichst keine funktionale gesellschaftliche Bedeutung erhalten; am besten zuhause bleiben.closs hat geschrieben:Mir geht es um etwas anderes: Sowohl Jeans als auch Kopftuch sind Dinge, die es vorher nicht gab und irgendwann selbstverständlich waren -also sozusagen die "deutsche Kultur" penetriert haben.PeB hat geschrieben:Deine Jeans waren Auflehnung gegen deine Eltern.
Wogegen lehnen sich Kopftuchträgerinnen auf?
Kulturelle Identität zu was?closs hat geschrieben:Nein - sehe ich ganz anders. - Wer hier ein Kopftuch anlegt, betont damit (erzwungen oder freiwillig) seine kulturelle Identität.PeB hat geschrieben:Wer hier ein Kopftuch anlegt, sagt mir, dass er nichts mit mir zu tun haben will.
Glaube mir, es wird einfach viel unter den Teppich gekehrt, weil man den innergesellschaftlichen Konflikt scheut. Ich habe Kenntnis von derartigen Begebenheiten. Anderes Beispiel: eine islamische Fundamentalistin, die im Auftrag einer Kommune für Flüchtlingsunterbringung zuständig ist; sich in dieser Funktion (beobachtet, aber nicht geahndet) Zutritt zu den Flüchtlingsunterkünften verschafft und kontrolliert, ob im Kühlschrank alles halal ist. Nach meiner Erfahrung sind das keine Einzelfälle mehr.closs hat geschrieben:Nee - weil die Behörden überlastet sind. - Das gilt auch für rumänische Klaubanden. - Wird einer auf frischer Tat ertappt, werden die Personalien aufgenommen und der Täter wird freigelassen - Verfahren ist dann 4 Jahre später - wenn überhaupt.PeB hat geschrieben:aber es wird nicht geahndet, weil man keine Unruhe möchte.
Gute alte Zeit.closs hat geschrieben:Es ist DANN strukturelle Gewalt, wenn es gegen den Willen der Frauen geht. - Aber oft FÜHLEN sich die Frauen tatsächlich beschämt (das kenne ich übrigens noch von meiner Großelterngeneration - schau Dir mal Badebilder von Sylt aus den 20er Jahren an).PeB hat geschrieben:Wenn den Frauen aber eingeredet wird, der Koran verlange die Vollkörperverhüllung oder auch nur ein Kopftuch, ist das strukturelle Gewalt gegen Frauen.
Im Grunde erwarten wir, dass Frauen selbstbestimmt ihr Leben gestalten können, ohne dafür von ihren Landsmännern und -frauen diskrimiert zu werden. Das halte ich für angebracht.closs hat geschrieben:Im Grunde erwarten wir, dass Zuwanderer ihre eigenen Schamgrenzen verschieben sollen - das halte ich nicht für angebracht.
Seine sexuelle Verzückung ist mir egal, solange er sich eigenhändig Abhilfe verschaffen kann.piscator hat geschrieben:Aber wir sollen unsere Schamgrenzen verschieben? Nur damit ein Teil der hier lebenden Moslems auf der Straße nicht in sexuelle Verzückung beim Anblick von weiblichem Haupthaar gerät?
Zur Weiterbildung empfohlen:piscator hat geschrieben:Das wäre dann eine Masturbationsfachkraft.