Re: Nachts im Schnee ....
Verfasst: So 10. Feb 2019, 18:15
Liebe Gemeinde!
Der Tag hat sich geneiget, und es ist zu spät, um zu mitternächtlicher Stunde diese Geschichte weiterzuerzählen.
Es vermöchte euch des Schlafes zu berauben, und das wäre kein gottgefälliges Werk in den Augen des Herrn.
Doch wenn der Morgen grauet, so wird Esperanzia euch das Rätsel des verlorenen Schlüssels kund tun und euch erlösen.
Bis dahin aber, liebe Brüder und Schwestern im Herrn, lasset uns doch in Andacht ein Lied anstimmen, das der Stunde geziemet!
Und nun, liebe Gemeinde, lasset trotz der Finsternis um uns herum eure Stimmlein frohgemut erschallen zu dieser Stunde!
So wie es dereinst der liebe Matthias von der Familie Claudius so wunderbarlich gedichtet und gereimet hat.
DER MOND IST AUFGEGANGEN
Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
Wir stolze Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, laß dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs bauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
laß uns einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein.
Wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod;
und wenn du uns genommen,
laß uns in Himmel kommen,
du unser Herr und unser Gott.
So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und laß uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbar auch.
Der Tag hat sich geneiget, und es ist zu spät, um zu mitternächtlicher Stunde diese Geschichte weiterzuerzählen.
Es vermöchte euch des Schlafes zu berauben, und das wäre kein gottgefälliges Werk in den Augen des Herrn.
Doch wenn der Morgen grauet, so wird Esperanzia euch das Rätsel des verlorenen Schlüssels kund tun und euch erlösen.
Bis dahin aber, liebe Brüder und Schwestern im Herrn, lasset uns doch in Andacht ein Lied anstimmen, das der Stunde geziemet!
Und nun, liebe Gemeinde, lasset trotz der Finsternis um uns herum eure Stimmlein frohgemut erschallen zu dieser Stunde!
So wie es dereinst der liebe Matthias von der Familie Claudius so wunderbarlich gedichtet und gereimet hat.
DER MOND IST AUFGEGANGEN
Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
Wir stolze Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, laß dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs bauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
laß uns einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein.
Wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod;
und wenn du uns genommen,
laß uns in Himmel kommen,
du unser Herr und unser Gott.
So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und laß uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbar auch.