Bonnie hat geschrieben: ↑So 26. Mai 2019, 08:32
Mit „Seele“ ( hebr. Nefesch, gr. Psychi) meint die Bibel 3 verschiedene Dinge.
Unsere älteren jüdischen Glaubensgeschwister kennen diese 3 Ebenen.
Es sind die drei Begriffe, die in Schma, dem grundlegenden Satz der jüdischen Tradition, dreimal pro Tag gesagt werden. Das ist nicht nur ein Gebet, es ist ein Ausdruck der jüdischen Identität. Das ist kein Glaubensbekenntnis, sondern es sind die Grundworte jüdischer Tradition.
„Schma, höre Israel, Ewiger, unser Gott, Ewiger ist einzig.“
Danach kommen drei Schma-Abschnitte: „Du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieben –
bechol lewawcha, mit ganzem Herzen (d. h. mit den Emotionen – die Ruach-Ebene),
uwechol nafschecha, mit deinem ganzen Körper (d. h. mit den Taten – die Nefesch-Ebene),
uwechol me´odecha, mit deiner ganzen Kraft (d. h. mit der Wahrnehmung – die Neschama-Ebene). Beim Kindergebet werden diese Schma-Worte konkret gezeigt, indem man auf Herz, Körper und Kopf hinweist (eine Vorstufe des christlichen "Bekreuzigens").
Ruach-Nefesch-Neschama. Das sind die Worte, welche das Hebräische für die Seele verwendet.
Neschama wird mit einer nicht-materiellen Substanz verbunden, die von Gott kommt und wieder zu Gott zurückkehrt. In ihr sind die anderen beiden Worte begründet. Es ist die Körper-Seele Beziehung, die seit den Weisheitsbüchern von den Juden als unsterblich bezeichnet wird. Körper und Seele sind füreinander verantwortlich.
In der Ewigkeit ist unentwegt, aber bewegt Gegenwart. Die unsterbliche Seele ist vom ewigen Leben, das Gott ist, ewig geliebt, d.h. belebt, beliebt. Da ist kein Leid mehr, ja man hat keine Ahnung mehr davon, denn es herrscht kein Mangel mehr. Alles, was an Leid in der Welt erblickt werden würde, ist im Blick der Liebe eine Hinführung zu dieser Liebe.
Wir hier auf Erden nennen es Prüfung, Läuterung, aber auch die Hoffnung auf die Herrlichkeit, Jesus Christus.
Servus