Paulus äußerte sich dazu folgendermaßen (Kolosser 2,16-17):
Zunächst: Das Adverb “nur” steht im griechischen Original nicht.So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines Feiertages, Neumondes oder Sabbats. 17 Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; der Leib aber ist Christus eigen.
Kein Kenner der Paulinischen Schriften wird im Ernst annehmen, Paulus hätte nicht auf die Beachtung der Feiertage Pessach und Pfingsten bestanden. Gott selbst hielt sich an die für diese Feiertage vorgegeben Zeiten. Sein Sohn, das Lamm Gottes, wurde an einem Pessach getötet, der heilige Geist wurde - wie in 3. Mose 23,15-16 vorgesehen - fünfzig Tage danach ausgegossen.
Dass die “ungesäuerten Brote” einen zeitlich langen Prozess symbolisieren, muss wohl nicht näher erklärt werden.
Doch wie verhält es sich mit den ins Spätjahr fallenden Festen “Rosch ha-Schana” und “Jom Kippur”? Dass diese nicht zu beachten sind, kann aus Kolosser 2,16-17 keineswegs geschlossen werden. Im Gegenteil, sie betreffen zukünftige Ereignisse mit geradezu kosmischer Bedeutung.
Rosch ha-Schana, das von Gemeinden in anglo-keltischen Völkern zu Recht als ”Posaunenfest “ bezeichnet wird (3. Mose 23,24), ist gemäß einigen Schriftstellen des Neuen Bundes der Tag von Jesu Machtantritt und Seiner kurz danach folgenden Rückkehr zur Erde (Offenbarung 11,15-ff.). Dass dieses Fest von den Kirchen und den meisten christlichen Gemeinschaften kaum beachtet wird, ist eigentlich nicht weiter verwunderlich. Wer glaubt denn noch an die Existenz des biblischen Gottes und wer unter jenen, die ein Leben ohne große Sorgen führen und das Sagen haben - im Gegensatz zu den Geschundenen und Geplagten - möchte, dass sich die Verhältnisse unter Jesu Regierung ändern werden?
Hoffnung auf baldige Besserung ihres Lebens haben die genannten Geschundenen und Geplagten dieser Welt sehr wohl. Wenn sich die aktuellen Verhältnisse weiter wie während den vergangenen Monaten beschleunigen, werden wir zur Zeit des nächsten Rosch ha-Schana-Festes völlig andere Weltverhältnisse haben. Vor allem ein neues Europa.