Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Themen des alten Testaments
Hiob
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 15:09 Keine von diesen Aussagen.

Dem NT ist zu entnehmen, dass Jeshua der einzige legitime Erbe aller abrahamitschen Verheißungen ist.
Heilsgeschichtlich ist das ja unbenommen. - Meine Frage: Was ist mit dem "Heiden", der das Gesetz Gottes im Herzen trägt - also so lebt, wie es Jesus aufträgt, ohne dass er Jesus kennt? - Sind sie Teil des "Volkes Gottes" oder nicht? - Wenn nein: Kommen sie durch die enge Pforte oder nicht?
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Travis
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Travis »

Der Heide oder der Jude, der ein Gesetz im Herzen trägt, wird durch dieses Gesetz gerichtet werden. Wenn er sich nicht bewusst und aktiv zu Jesus Christus bekehrt, geht er verloren.

Niemand, egal in Bezug zu welchem Gesetz, kann so leben dass er vor Gott gerecht ist. Das war auch nie das Ziel des Gesetzes. Das Ziel des Gesetzes ist zu zeigen, dass der Mensch ohne Gottes Hilfe nicht gerecht leben kann.

Wer Teil des Volkes Gottes ist, hatte ich unten beschrieben.
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Hiob
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 18:28 Das Ziel des Gesetzes ist zu zeigen, dass der Mensch ohne Gottes Hilfe nicht gerecht leben kann.
Der "Heide" hat diese Hilfe Gottes doch ebenfalls!!!!
Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 18:28 Der Heide oder der Jude, der ein Gesetz im Herzen trägt, wird durch dieses Gesetz gerichtet werden. Wenn er sich nicht bewusst und aktiv zu Jesus Christus bekehrt, geht er verloren.
Das glaube ich nicht - da lese ich die Bibel anders. - Obiges ist schon ein Hinweis, warum: Denn Gott kann doch auch incognito helfen. - Wenn Du ein uneheliches Kind hast und Essen, Trinken, Wohnung, etc. gibst, ist dieses Kind ebenfalls versorgt - es weiß nur nicht, von wem.

Das heißt: Jesus kennen ist der Idealfall, aber nicht einzige Bedingung. - Entscheidend ist nicht, dass der Mensch Gott als seinen Vater anerkennt, sondern dass Gott den Menschen als sein Kind anerkennt. - Wie heißt es bei 1 Joh. 4, 10:
"Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat"
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Münek
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Münek »

Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:01 Jesus kennen ist der Idealfall, aber nicht einzige Bedingung. - Entscheidend ist nicht, dass der Mensch Gott als seinen Vater anerkennt, sondern dass Gott den Menschen als sein Kind anerkennt.
Allein entscheidend ist der Glaube an Jesus als dem Sohn Gottes (Joh. 3:16).

"Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass
alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben."
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Travis
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:01 Der "Heide" hat diese Hilfe Gottes doch ebenfalls!!!!
Exakt. Wenn er dem Sinn des Gesetzes also folgt und sich zu Christus treiben lässt, wird er ebenso erlöst, wie es der entsprechende Jude mit dem mosaischen Gesetz wird.
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:01 Das glaube ich nicht - da lese ich die Bibel anders.
Das wurde bereits aus Deinen Beiträgen ersichtlich. Es gibt jedoch keine Bibelstellen, die es bestätigen würden. Das Gegenteil ist der Fall und Eph 1,13ff ist das ideale Ablaufschema.
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:01Obiges ist schon ein Hinweis, warum: Denn Gott kann doch auch incognito helfen.
Da ist kein Hinweis. Das Gesetz, egal welches, richtet. Es erlöst nicht. Gott zieht incognito zu Christus, wobei dies auch nur vorübergehend unbewusst ist. Der Rest des Lebens für und in Christus ist sehr bewusst. Anders lautende Aussagen wirst Du in der Bibel auch nicht finden.
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 19:01 Wie heißt es bei 1 Joh. 4, 10:
"Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat"
Liest man sich die Briefe des Johannes im Zusammenhang durch, kommt man nicht auf die Idee, der Glaube an Christus wäre eine unbewusste Angelegenheit. Im Gegenteil ist Johannes, schon durch die apologetische Ausrichtung seiner Briefe, da sehr deutlich und durchdringend.
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Hiob
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 20:41 Das Gesetz, egal welches, richtet.
Buber übersetzt das, was normalerweise mit "richten" übersetzt wird, mit "bewahrheiten". - Das Gesetz bewahrheitet also den Menschen - konkret: Der "Heide", der Jesus nicht erkennt, wird irgendwann (das kann auch nach dem Tod sein) "bewahrheitet".
Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 20:41Eph 1,13ff
Ich sehe da keinen Widerspruch zu meiner Version - vielleicht verstehst Du mehr offenbarungs-wörtlich, während ich eher offenbarungs-sinnig verstehe. - Aber da käme jetzt eine Diskussion, was Sprache eigentlich ist.
Travis hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 20:41 Liest man sich die Briefe des Johannes im Zusammenhang durch, kommt man nicht auf die Idee, der Glaube an Christus wäre eine unbewusste Angelegenheit.
Das ist nicht meine Aussage. - Meine Aussage ist, dass das Erkennen Christi ein Privilig ist, was aber nicht in Abrede stellt, dass Menschen im Sinne Christi leben können, ohne dieses Privileg zu haben.
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Hiob »

Münek hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 20:19 "Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass
alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben."
Das verstehe ich als:
"Alle, die an das glauben, was er ist (= die Liebe), sind gerettet" (wobei "Liebe" hier nicht im modischen Sinne gemeint ist).
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Helmuth
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Fr 3. Jan 2020, 23:51 * Kann ein Moabiter aus Sicht des AT Mitglied des Volkes Gottes sein oder nicht?
Aus Sicht des AT nur dann, wenn er als Proselyt in die Gemeinde aufgenommen wird. Was Frauen anbelangt, so sind diese durch Verehelichung Teil der Gemeinde. Nur musst du die Frage des Heils davon abkoppeln.

Teil der Gemeinde des jüdischen Volkes zu sein hat nichts mit dem Heil zu tun. Gott spricht sein Volk Grundsätzlich als "sein" Volk an, obwohl er weiß, dass etliche davon nicht das Heil erlangen werden. Gleichermaßen verhält es sich mit Heiden. Der Begriff "Heide" hat ebensowenig mit dem Heil zu tun.
Hiob hat geschrieben: Fr 3. Jan 2020, 23:51 * Warum gibt es dazu widersprüchliche Aussagen im AT?
Sie sind für dich widersprüchlch weil du sie aus ihrem jeweilgen Kontext herausgenommen hast und dann gegenübergestellt hast. Ich verwende dazu den Begriff "Mathematik" Auslegung. Das funktioniert mit Zahlen hervorragend, nicht aber mit Aussagen des Geistes, sprich mit geistlichen Sachverhalten.
Hiob hat geschrieben: Fr 3. Jan 2020, 23:51 * Welche der beiden Antworten ("ja" oder "nein") ist aus Deiner Sicht neutestamentarisch vertretbar?
Ich hadere immer noch mit dem Begriff "neutestamentlich". Insofere kann ich weiter keine rechte Antwiort geben. Das ist der typische Weg wie Theologie an die Sache herangeht. Sie kreiert neue Begriffe, die sie einfach setzt und damit Dinge normativ macht. Ich benötige dazu zumindest eine Definition.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Travis
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 22:17 Buber übersetzt das, was normalerweise mit "richten" übersetzt wird, mit "bewahrheiten". - Das Gesetz bewahrheitet also den Menschen - konkret: Der "Heide", der Jesus nicht erkennt, wird irgendwann (das kann auch nach dem Tod sein) "bewahrheitet".
Buber hat das NT übersetzt? Wusste ich gar nicht. Der Zusammenhang von Römer 2 spricht von dem, was ich unten formuliert habe. Nach dem Gesetz wird gerichtet, nicht erlöst. Juden haben durch ihren direkten Zugang zum Gesetz Gottes den Nichtjuden gegenüber also keinen Vorteil.
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 22:17 Ich sehe da keinen Widerspruch zu meiner Version - vielleicht verstehst Du mehr offenbarungs-wörtlich, während ich eher offenbarungs-sinnig verstehe. - Aber da käme jetzt eine Diskussion, was Sprache eigentlich ist.
Ich verstehe es vor allem als einen bewussten Vorgang. So wie die mir bekannten biblischen Aussagen übrigens auch. Eigentlich käme jetzt also eher eine DIskussion über biblische Aussagen.
Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 22:17 Meine Aussage ist, dass das Erkennen Christi ein Privilig ist, was aber nicht in Abrede stellt, dass Menschen im Sinne Christi leben können, ohne dieses Privileg zu haben.
Ja, ich weiß. Das Erkennen Christi wird in der Bibel nur nicht als Privileg, sondern als Heilsnotwendigkeit formuiert. Daher werden Menschen die ihn erkannt haben auch ständig aufgefordert es weiterzusagen.
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Re: Wer gehört zum "Volk Gottes"?

Beitrag von Münek »

Hiob hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 22:19
Münek hat geschrieben: So 5. Jan 2020, 20:19 "Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass
alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben."
Das verstehe ich als:
"Alle, die an das glauben, was er ist (= die Liebe), sind gerettet".
Entscheidend ist nicht der Glaube an die Liebe, sondern an Jesus als dem Sohn Gottes.
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