Angst vor dem Tod?

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Magdalena61
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Magdalena61 »

Maryam hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 16:57Seit ich das Seminar zur Begleitung von Sterbenden und Trauernden absolviert habe und schon mehrere Menschen unterschiedlicher Glaubenszugehörigkeit in den letzen Tagen ihres Ablebens begleiten durfte, bis sie hinüberschliefen ist für mich das Sterben etwas ganz Selbstverständliches geworden.
Kein leichter Job, so etwas.
Mit meinen Gedichten für Trauernde, konnte ich offenbar auch vielen Hinterbliebenen Trost schenken.
Das ist schön. :)
Meine Mutter ist 91 Jahre jung,
...
Wir sprechen übers Sterben, wie andere über das Wetter. Sie sagte kürzlich, sie habe ja ein allzeit Gutes Gewissen, helfe da und dort und tue stets, was sie innerlich dazu antreibe.

Und deshalb scheue sie sich nicht davor vor der Himmelstür zu stehen.
Es mag sein, dass sie ein guter Mensch ist.
Aber ist sie auch heilig?
Gott ist heilig. Und Er duldet nichts Unheiliges (Unreines) in seiner Nähe. "Jeder, der den Namen des Herrn nennt, halte sich fern von der Ungerechtigkeit!" 2. Tim. 2,19. Wer schafft es schon, absolut gerecht zu sein? Ich nicht.
Obwohl ich nicht mit Absicht ungerecht bin und mich darum bemühe, gerecht zu denken und zu handeln.

Weil wir mittels eigener Anstrenung nicht die Gerechtigkeit Gottes erreichen können, da unser Blick auch oft verstellt ist und wir nicht wirklich den perfekten Durchblick haben, brauchen wir Jesus. "ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes" 1. Kor. 6,11-- ich hoffe, deine Mutter weiß und realisiert das auch.

Es ist nicht böse gemeint, wenn ich so etwas schreibe, sondern entspringt Besorgnis.

Heilig wird man nicht durch eine soziale Einstellung oder durch gute Werke. Um sozial zu denken und zu handeln muss man nicht Christ sein, das können Nichtchristen auch.
Ich sehe es auch so, dass ein im Alter allzeit Gutes Gewissen vor Gott und den Mitmenschen, einem eine gewisse Beruhigung schenkt
Ja, das ist sicher eine positive Lebenshaltung. Es ist aber schon auch die Gefahr dann dabei, dass man von sich selbst zu hoch denkt, weil man nur den eigenen Maßstab an sich anlegt.
Wir werden nach dem Maßstab Gottes gemessen werden.
LG
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Magdalena61
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Magdalena61 »

Spice hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 17:01 Natürlich genügst Du Gott nicht. Aber das musst Du auch nicht. Solche Ängste kommen aus falschen Vorstellungen, wie sie sich traditionell bildeten.
Was sagst du zu: "Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang: eine gute Einsicht für alle, die sie ausüben". Ps. 111,10 ?

Furcht, Ehrfurcht.

Unsere Zeit krankt an einem Mangel an Ehrfurcht.

Ich versuche, mir vorzustellen, wie Gott ist. Jedenfalls nicht so klein und harmlos und grenzenlos tolerant, wie Er immer mehr gepredigt wird.

Es ist schon Jahre her, da hatte ich so etwas wie eine Vision. Ich sah Licht. Ein unirdisch helles, strahlendes Licht. Während einer Gebetszeit, in einem geschlossenen Raum. Ich war alleine darin. Es ging mir nicht gut, und ich glaube, das Licht sollte eine Ermutigung sein.
Es ist SEHR hell, dieses Licht, in dem wir dann stehen werden.
Und es ist gut, wenn Jesus uns mit dem Gewand der Gerechtigkeit bekleidet.
LG
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ProfDrVonUndZu
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 16:42 Es wird eine Sortierung anhand der "Werke" stattfinden. Wobei der Begriff "Werke" nicht nur Taten umfasst, sondern den gesamten Menschen. Unsere "Werke" offenbaren, wer wir sind, sie spiegeln unseren Charakter.

Können wir als Christen wirklich sagen: Ich weiß, was mich erwartet und ich fürchte mich nicht?

Ich für meinen Teil habe eher Sorge, Gott nicht zu genügen. :?
Wenn wir an Christus glauben, gehen wir doch am Gericht vorbei.
Lukas 6,36 Seid ihr nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
37 Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; verurteilet nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasset los, und ihr werdet losgelassen werden.
Johannes 3,18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
Johannes 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.
Römer 4,5 Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit.
5 Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.
Wenn von Gericht und Werken die Rede ist, sollte man das nicht verstehen, als dass alle gerichtet werden, sondern als Anzeige der Werke als Maßstab des Gerichts. Wer ins Gericht kommt, der wird nach Werken gerichtet, weil er sich selber auf seine vermeintlich guten Werke beruft. Wer richtet, der wird gerichtet.

Der Richterstuhl aus Römer 14,10 und 2. Korinther 5,10 hat etymologisch nichts mit dem Gericht zu tun und die Aussagen dazu dürfen die obigen Verse nicht neutralisieren oder verkehren. Der Richterstuhl mit Gericht wägt wahrscheinlich gute gegen böse Werke ab, wobei die bösen Werke wohl überwiegen werden. Der Richterstuhl am Gericht vorbei misst nur die guten Werke, ohne dass man sich selber darauf beruft.

Wobei ich jetzt nur mit Vorsicht sagen mag, dass entsprechend der guten Werke auch der Anteil am Reich Gottes zufällt. Unter Berufung auf das Gleichnis von den Talenten aus Lukas 19 und Matthäus 25 könnte man das auf diese Weise verstehen. Ich bin nicht sicher, ob das so verstanden werden sollte. Wenn doch, dann ist damit aber noch gar nichts über eine qualitative Bevorzugung oder Benachteiligung über das Leben im Reich Gottes gesagt. Man könnte es dann lieber so sehen, dass jeder das bekommt, was er tragen und verantworten kann. Um ein Mehr oder Weniger an Bequemlichkeit, Genuss oder Lebensqualität wird es da sicher nicht gehen.
Spice
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 23:47
Spice hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 17:01 Natürlich genügst Du Gott nicht. Aber das musst Du auch nicht. Solche Ängste kommen aus falschen Vorstellungen, wie sie sich traditionell bildeten.
Was sagst du zu: "Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang: eine gute Einsicht für alle, die sie ausüben". Ps. 111,10 ?
Furcht, Ehrfurcht.

Unsere Zeit krankt an einem Mangel an Ehrfurcht.
Ja, die Kritiksucht steht heute an stelle der Ehrfucht. Davon abgesehen wird Ehrfucht auch von Christen kaum verstanden. Außerdem ist es ein alttestamentlicher Vers.

Ich versuche, mir vorzustellen, wie Gott ist. Jedenfalls nicht so klein und harmlos und grenzenlos tolerant, wie Er immer mehr gepredigt wird.
Das musst Du Dir heute nicht einmal vorstellen. Die Unzahl der Nahtoderlebnisse (NTE) zeigen sehr eindrücklich, wie Gott ist: ein liebevolles Licht.
Denn Liebe ist immer verständnisvoll. Deshalb wird auch kein einziger Mensch verurteilt. Keinem einzigen Menschen ein Vorwurf gemacht.
Und die Heiligkeit Gottes besteht darin, dass er eben Liebe ist, in der nichts anderes Raum hat. Deshalb läuft auch ein Lebenspanorama ab, wo jeder Mensch sich selbst in diesem Licht bewertet.

Es ist schon Jahre her, da hatte ich so etwas wie eine Vision. Ich sah Licht. Ein unirdisch helles, strahlendes Licht. Während einer Gebetszeit, in einem geschlossenen Raum. Ich war alleine darin. Es ging mir nicht gut, und ich glaube, das Licht sollte eine Ermutigung sein.
Es ist SEHR hell, dieses Licht, in dem wir dann stehen werden.
Und es ist gut, wenn Jesus uns mit dem Gewand der Gerechtigkeit bekleidet.
LG
Vielleicht bestehen da gewisse Ähnlichkeiten zu den NTE ?
Spice
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von Spice »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 1. Feb 2020, 01:22
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 16:42 Es wird eine Sortierung anhand der "Werke" stattfinden. Wobei der Begriff "Werke" nicht nur Taten umfasst, sondern den gesamten Menschen. Unsere "Werke" offenbaren, wer wir sind, sie spiegeln unseren Charakter.

Können wir als Christen wirklich sagen: Ich weiß, was mich erwartet und ich fürchte mich nicht?

Ich für meinen Teil habe eher Sorge, Gott nicht zu genügen. :?
Wenn wir an Christus glauben, gehen wir doch am Gericht vorbei.
Insofern Du Dich mit dem Ewigen identifizierst. Aber es ist Deine Aufgabe, Dich ganz mit der Liebe in Einklang zu bringen, also alles "muss" bei Dir Liebe sein.
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PeB
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Re: Angst vor dem Tod?

Beitrag von PeB »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 31. Jan 2020, 23:47 Ich versuche, mir vorzustellen, wie Gott ist.
Wissen wir nicht sehr gut, wie Gott ist?
Jesus spiegelt sein Wesen wider. Wer das erkennt, sollte voller Hoffnung, Freude und Zuversicht sein.

Das ist seine Zusage:
Johannes 3, 16-19 hat geschrieben:Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
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