CoolLesterSmooth hat geschrieben: ↑Sa 24. Okt 2020, 15:03
Was ist dann der Zweck des irdischen Lebens?
Christlich gesprochen, aber in meiner Sicht

, kann der Mensch "im Paradies" keine Eigen-Erkenntnis gewinnen - er muss vom "Baum" essen, um in die Sphäre dessen zu "fallen", wo "gut" und "böse" beiderseits wirken. - "Das Böse" aber kann es nicht "im Paradies" geben.
Das Problem: Eigen-Bewusstsein geht nur bei Ich-Orientierung ("Was ist MEIN Maßstab?"), weil ja diese Erkenntnis nur mit dem Ich machbar ist. - Eigen-Erkenntnis ist aber gleichzeitig "konkurrenz" zu Gott-Orientierung. - Der Gag ist, dass der Mensch am Ende die Ich-Orientierung aufheben kann in Gott-Orientierung ("Dein Wille geschehe") - das geht aber nur, wenn der Mensch sein Ich aufgibt/aufhebt in Gott - was ein Mensch im "Fürstentum der Welt" schlicht nicht schaffen kann.
Jesus ist der einzige, der dies als Mensch DESHALB kann, weil er auch Gott ist (wenn auch erniedrigt im Irdischen) - dies ist das Hauptargument für trinitarisches Denken. - Umgekehrt: Jesus als nicht-trinitarische Größe ist etwas ganz anderes - das läuft dann Richtung "Prophet" hinaus, was ja auch Juden und Moslems so sehen.
WIE Erkenntnis bei Kleinkindern/Embryos geht, können wir nicht wissen. - Es gibt zwei mögliche Antworten:
1) Auch körperlich nur ansatzweise gewachsene Menschen können trotzdem geistlich eine volle Person sein.
2) Oder sie sind begnadet, nicht die Ochsentour des Menschseins zu gehen.
Da könnte man jetzt sagen: Aha - dann treibt halt alle ab, ist doch einfacher. - Aber so funktioniert das nicht, weil der Grundsatz sein sollte, dass nur der Leben nimmt, der es gibt - da sollte man nicht reinfuchteln.
Übrigens was ganz anderes:
Man sollte auch m,al draufkommen, dass Mütter sich eine Last aufbürden, wenn sie abtreiben. - Ein befreundeter katholischer Pfarrer sagt mir, dass er viele Beichtgespräche hat, in denen der Druck rauskommt, vor 5 oder gar 30 Jahren abgetrieben zu haben ("Wie würde jetzt mein Kind aussehen?"). - Diese Last wird einem genommen, wenn das Leben nicht in der eigenen Entscheidung steht.