Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 8. Apr 2021, 14:49
Ein Geist hat keinen Körper. Sonst wäre er kein Geist. Das ist die irdische Definition.
Das ist die "gefallene" Definition. - Die ganze Sache ist sehr schwer zu formulieren. Nehmen wir mal als Ausgangspunkt der Besuch Jesus bei den Jüngern nach seiner Auferstehung.
Jesus kommt durch die geschlossene (!) Tür, isst Fisch und verschwindet nicht etwa durch die Tür, sondern ist "schnips" weg. Für mich ist das gut vorstellbar, wenn man Geist der Materie übergeordnet versteht ("Gott ist Geist"). Aber es ist naturalistisch nicht erkärbar. - Wo ist der gegessene Fisch, wenn Jesus "schnips" verschwindet?
MEINE möglicherweise nicht leicht verständliche, aber für mich selber glasklare Version: Geistleib kann nach Bedarf zu Materie gerinnen und diesen geronnenen Zustand jederzeit rückgängig machen. - So wie man Wasserdampf zu Eis "gerinnen" lassen kann und dieses Eis jederzeit wieder in Wasserdampf rückführen kann (ein hinkender Vergleich, aber vielleicht fürs Verständnis hilfreich).
Das heißt: Jesus erscheint in irdischer Gestalt, die auch betastbar ist, ist aber gleichzeitig kein irdisches Wesen, wie wir es sind. - Er kann mit uns Fisch essen, aber während wir ihn verdauen müssen, verschwindet dieser Fisch im irdisch erscheinenden Geistleib auf eine Weise, wie wir es naturwissenschaftlich nicht erklären können - jedenfalls bleibt er nicht übrig, als Jesus am Ende "schnips" verschwindet (es ist ja nicht so, dass Jesus weg ist und der gekaute Fisch irgendwo auf dem Boden liegt).
Während in unserem Dasein geistliche und materielle Existenz nicht unmittelbar verschmolzen werden können, ist dies NACH der Auferstehung bei Bedarf möglich - und ich kann mir das echt gut vorstellen.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 8. Apr 2021, 14:49
"... ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe" Lk. 24, 39
Welche Art von Geistern sind da gemeint? ---- Wie auch immer: Es ist schon richtig, dass von "leiblicher" Auferstehung die Rede ist - aber damit ist "geistleiblich" gemeint. - Konkret: Magdalena und Hiob erkennen sich im Jenseits gegenseitig in ihrer ganz speziellen Identität - möglicherweise in einem Geistleib, der beide optisch erkennbar macht. Aber auch ohne das sind beide Geistleib. ---- Und: Sie werden nicht mehr Mann und Frau sein, wiewohl sie wissen, dass sie Geistleib von dem sind, was sie im Irdischen als Mann und Frau waren.
Ich finde das alles sehr einfach - aber möglicherweise ist es sprachlich nicht so einfach zu sagen.