Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Rund um Bibel und Glaube
Heinz Holger Muff

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Aslan hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 12:05 Nun, was den Lebenstil betrifft, wird (oder sollte) ein Christ der von Sünde befreit wurde und ein neues Leben durch Jesus Christus geschenkt bekommen hat, im Gegensatz zur "Welt" schon einen Unterschied machen, der auch von anderen erkannt und wahrgenommen werden sollte.
Stimmt! :thumbup: Christen die durch Christus ein neues Leben begonnen haben begeben sich gem. Galater 6,2 wie folgt aber freiwillig ohne Zwang unter Gesetz des Christus:
2 Helft euch gegenseitig, die Lasten zu tragen! Auf diese Weise erfüllt ihr das Gesetz des Christus.

Christen die sich unter Gesetz des Christus begeben haben zeichnen sich aber nicht nur dadurch aus, dass sie wie o. von Paulus angeregt gegenseitig helfen die Lasten zu tragen.

Es stimmt zwar gem. Jesu Worte in Johannes 13,34,35, dass ihre Liebe untereinander ein sehr wichtiges Erkennungsmerkmal ist, seine folgende Aussage in Matth. 5,43-47 zeigt aber unmissverständlich, dass ihre Liebe-und hier ist aber nicht die Liebe gemeint die unendlich lange Zeit "christliche" geistliche Knabenschänder praktiziert haben, -sondern offensichtlich echte wahre Liebe gegenüber ihren "Feinden" außerhalb ihrer "christlichen" Gemeinschaft:
43 Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen. 45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr dafür wohl verdient? Denn das machen auch die Zöllner. 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr damit Besonderes?
Zuletzt geändert von Reinhold am Do 10. Feb 2022, 18:34, insgesamt 4-mal geändert.
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Travis
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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Travis »

Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?
Was "besser" in dem Zusammenhang bedeutet, ist mir nicht klar.

Wir wissen aus der Bibel, dass mit der Hinwendung zu Christus, in Christus eine Neuschöpfung des jeweiligen Menschen stattfindet. Er (der Mensch) wurde erschaffen zu den Werken, die Gott zuvor für diesen Menschen bereitet hat. Die Erschaffung des neuen Menschen und der Vorbereitung der Werke die dieser Mensch tun soll, kann man als "besser" bezeichnen, da sie von Gott kommen.

Es gibt also ein "besser", aber der sich dem ewigen Gott zuwendende Mensch kann sich davon nichts auf die Fahnen schreiben. Denn es geschieht aus Gnade und ausdrücklich ohne jedwedes Zutun des jeweiligen Menschen.

Bin ich also ein "besserer" Mensch? Ja und nein. Ja, durch die Neuschöpfung die in Christus stattgefunden hat. Nein, da die Vollendung dieser Neuschöpfung, in der Auferstehung zum ewigen Leben, erst bei Jeshuas Wiederkehr stattfindet.

Kann ich mich angesichts dessen was Gott an mir getan hat irgendwie toll fühlen? Klar! Wer freut sich nicht über Geschenke und dann so ein großartiges! Ist das was Gott an mir getan hat etwas, dessen ich mich rühmen könnte? Nö. Kein bisschen. Denn weder ist Leistung, noch moralische Überlegenheit, noch Intellekt noch sonst irgendwas an mir, was mich vor meiner Hinwendung zu Jeshua aus der Masse der Menschen irgendwie hervorgehoben hätte. Das was ich hätte beitragen können, war für meine Errettung also nicht ausschlaggebend. Ist es bis heute nicht, da die guten Werke die ich seitdem umgesetzt habe ebenfalls nicht durch mich sondern durch Gott gewirkt sind. Steht alles in der Schrift.

Und was ist jetzt mit dem "besser"? Besser in Bezug auf was oder wen? Bin ICH besser? Wenn ja, als wer? Nun, ich weiß aus der Schrift, dass Christus meine Gerechtigkeit ist. ER ist also in jedem Fall besser als ich. Allerdings geht es in dem "besser" was den Glauben an Gott angeht ja nicht um etwas wie einen frommen Egotrip oder einen Wettstreit auf Kosten der Mitmenschen. Das ist gar nicht mein Auftrag und ein Egotrip ist in Anbetracht dessen was der Glaube der Bibel bedeutet und wie man ihn erlangt, sogar ein Paradoxon.

Wenn ich also danach strebe als Christ zu leben geht es nicht darum "besser" als meine Mitmenschen, sondern einladend für ein Leben für und in Christus zu sein. Das gelingt nicht immer, da Gott nicht selten andere Vorstellungen, von dem was Gut oder Falsch ist, hat, als die Gesellschaft um mich herum. Es gelingt auch deshalb nicht immer, weil die Vollendung meiner Erlösung ja noch ansteht. Ich bin Sünder und werde es zeitlebens bleiben. Die große Erleichterung für mich ist jedoch, dass der Glaube nicht durch mich im Nächsten gewirkt wird. Er wird durch Gott gewirkt. Das entbindet mich natürlich nicht von dem Sinn meines irdischen Lebens, nämlich ein Mensch zum Lobe Gottes zu sein.

Der Begriff "besser" ist für mich als Gottes Botschafter also keine relevante Kategorie. Denn was sollte mir und Gott das bringen und vor allem, was bringt es meinem Nächsten wenn ich "besser" bin als er? Gott kann in meinem Nächsten Glaube erwecken, entweder trotz oder mit meiner Anwesenheit. Darüber bin ich ziemlich froh.
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Nobody2
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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Nobody2 »

oTp hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 10:52 Hinduismus ist wesentlich umfassender, Buddhismus daraus entstanden, und bei Taosmis ist es auch so. Konfuzius würde ich auch gerne erwähnen.

Das Christentum weist sogar eher rückwärts, auf jüdische Überlieferungen. Anstatt in die Zukunft.
Ja, im Hinduismus und Buddhismus gibt es extrem viele Informationen vergleichsweise. Ob man die allerdings braucht - in der Regel wohl nicht. Ich meine übrigens nicht Taoismus sonder Daoismus. Das eine ist Philosophie, das andere Praxis. Die Philosophie hat wohl noch niemanden zu Gott gebracht, wenn es auch eine mögliche Vorstufe sein kann. Die Philosophie gaukelt eine Erleuchtung vor, wo nichts ist. Im Daoismus werden handfeste Informationen und Übungen vermittelt, die am Ende den unsterblichen "Regenbogenkörper" erschaffen.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Lena
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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Lena »

Bessere Menschen, leben nach den Prinzipien des Neuen Testamentes :).
A chli Patschifig
Heinz Holger Muff

Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Lena hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 15:24 Bessere Menschen, leben nach den Prinzipien des Neuen Testamentes :).
Aber besonders nach den Prinzipien die Jesus im NT wie folgt in Markus 12,28-33 einem jüdischen Gesetzeslehrer ans Herz legte -zensiert Lenchen? :)
28 Einer der Gesetzeslehrer hatte ihrem Streitgespräch zugehört und bemerkt, wie treffend Jesus den Sadduzäern antwortete. Nun trat er näher und fragte ihn: "Was ist das wichtigste Gebot von allen?" 29 "Das wichtigste", erwiderte Jesus, "ist: 'Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, ist der alleinige Herr. 30 Und du: Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand und mit all deiner Kraft!' 31 An zweiter Stelle steht: 'Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!' Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden." 32 Da sagte der Gesetzeslehrer: "Rabbi, das hast du sehr gut gesagt. Es ist wirklich so, wie du sagst: Es gibt nur einen einzigen Gott und außer ihm keinen. 33 Und ihn zu lieben von ganzem Herzen, mit all seinen Gedanken und mit ganzer Kraft und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst, das ist viel mehr wert als alle unsere Opfer."
:wave:
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Johncom
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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Johncom »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 13:48
Johncom hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 04:51 Den Hochmut erlebt man nicht nur bei Christen, auch bei Hindus oder .. auch etwas anders bei Muslimen.
Leider ja.
Und so lange der Glaube stolz macht und nicht Demut bewirkt, läuft da etwas falsch.
Ich vermute, die meisten Menschen sind mit dem Glauben kaum beschäftigt, es ist so Herkunft, Nationalität. Eine Identifikation.
Es wird draußen viel weniger über Glauben diskutiert all zB in diesem Forum.
Ist das bei vielen Christen nicht auch so?
Sie teilen die christlichen Denominationen in "Kasten" ein, denen sie einen bestimmten "Wert" zumessen.
Kasten, das ist noch mal was anderes. Das sind Stände, Schichten in der Gesellschaft, wie es sie auch im alten Europa gab:
Das ständische System galt den Menschen ab dem Hochmittelalter meist als feste, von Gott gegebene Ordnung, in der jeder seinen unveränderlichen Platz hatte. Für den Adel und den dritten Stand galt, dass jeder in seinen Stand hineingeboren wurde. Verdienst oder Reichtum hatten kaum Einfluss auf die Ständezugehörigkeit. So konnte etwa ein Bürger, der als Kaufmann an zu viel Geld gekommen war, wesentlich vermögender sein als ein armer Adliger. Das ständische System ist ein statisches Gesellschaftsmodell.

Klerus
Adel und Ritter
Bauern / Bürgertum
Unfreie / Sklaven
https://mittelalter.fandom.com/de/wiki/ ... ndeordnung
Bis heute in Indien:
Brahmanen (traditionell die intellektuelle Elite, Ausleger heiliger Schriften (Veda), Priester)
Kshatriyas (traditionell Krieger und Fürsten, höhere Beamte)
Vaishyas (traditionell Händler, Kaufleute, Grundbesitzer, Landwirte)
Shudras (traditionell Handwerker, Pachtbauern, Tagelöhner)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaste#Gli ... der_Kasten
Die Zugehörigkeit beginnt bei der Geburt, es wird fast nur innerhalb der Kaste geheiratet.

Dass ein Einzelner sich bewusst für einen bestimmten Glauben entscheidet, ist wahrscheinlich ein neuzeitliches Phänomen.
Genauso wie wenn man in eine Familie einheiratet, die in einem anderen Glauben zuhause ist. In meiner Gegend konnte so eine Heirat noch bis in die 60er Jahre einen Skandal bedeuten.
Mein Resümée wäre: Das Wesentliche ist das Evangelium. Die Gläubigen müssen sich die Liebe Gottes nicht erarbeiten. Die Errettung wird ihnen geschenkt. Aus diesem Grund muß niemand seinen Nächsten aus dem Weg stoßen, um an den Futtertrog zu gelangen. Er kann mit einer gewissen Gelassenheit durch die Welt gehen und sich Fairness gegenüber seinen Nächsten leisten. Und das nennt man dann wohl Nächstenliebe.
Sehr schön gesagt.
Und wäre das bei allen so, hätten wir auch eine friedliche Welt.
Man fragt sich aber auch, wie kann es zu Glaubenskriegen kommen. Manche Atheisten führen das oft als Argument gegen Religion.
Ich denke, weil das Wesentliche gar nicht gelehrt wird.
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Johncom
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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Johncom »

Nobody2 hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 09:35 In allen Religionen gilt das Gebot, andere stets so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Darin steckt ja bereits die Nächstenliebe - "Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst."

Im Kern sind die Religionen einander viel mehr ähnlich als dass sie sich unterscheiden. Immer geht es um die gleichen Tugenden und Untugenden. Immer geht es um die Liebe zu Gott, um das Überwinden der Welt, den Gottesdienst, die Demut, die Hingabe - Ja, im Kern ist es stets ein und dasselbe. Einzige Ausnahme vielleicht Daoismus, was viele Christen als "Esoterik" bezeichnen würden. Aber auch da sieht man Tugenden, Reinigung und Aufstieg der Seele und vieles mehr.

Das Einzige, was das Christentum allen anderen Religionen voraus hat - zumindest der Theorie nach - ist Jesus Christus und seine Kreuzigung zur Erlösung aller Menschen.
Das kann man so sagen.
Nur dass die "Erlösung aller Menschen" bei anderen anders verstanden wird.
Vielleicht ist es im Osten so, dass man schon annimmt, die Erlösung findet im Leben statt oder reiferen Alter, wenn man von der Verantwortung loslässt. Durch erkennen, dass das Ego nie wirklich wichtig war.
... was auf christlich heißt, man tut Busse. Man bereut sein Ego-zentriertes Leben.

Was mich schon wundert: das Christentum ist zwar sehr ähnlich, es gibt Liturgien, Sakramente, Priester ... aber es gibt ein ganz tragendendes Element einfach weg:
1) die Schrift. Es wird ständig an ihr herumgearbeitet. Sie wird ständig an die Moderne angepasst. Und noch wichtiger:
2) die Sprache. Alle Religionen schützen eine Sakralsprache. Hebräisch, Alt-Arabisch, Sanskrit, Pali.
Es wird kein Komma geändert und die ursprüngliche Sprache konserviert und weiter gelehrt, so dass die Texte "rein" bleiben.
Dadurch bleibt die eigentlich Lehre über alle Zeiten die gleiche, es wird nichts angepasst.
Was im Christentum verloren geht ist "Kraft".
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Johncom
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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Johncom »

Nobody2 hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 14:34
Ja, im Hinduismus und Buddhismus gibt es extrem viele Informationen vergleichsweise. Ob man die allerdings braucht - in der Regel wohl nicht.
Lena hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 15:24 Bessere Menschen, leben nach den Prinzipien des Neuen Testamentes :).
Wann man ein wissbegieriges Kind hat, und es stellt viele Fragen ..... unendlich viele Fragen, und man sagt, das musst du nicht wissen!
Dann folgert das Kind vielleicht: du kannst sie also nicht beantworten. Es wird sich dann alles woanders holen, was es wissen will.
Ein Mensch, der wissen will ist kein schlechterer Mensch. Ich würde sagen im Gegenteil.
Der 12-jährige Jesus debattierte der Überlieferung nach 3 Tage mit denen, die damals die Wächter des Wissens waren.

Aber Lena, noch eine Frage zum Allgemeinverständnis, wenn ich darf:
Welche sind die Kern-Prinzipien des Neuen Testamentes?
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Detlef
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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Detlef »

Johncom hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 02:54...
Man fragt sich aber auch, wie kann es zu Glaubenskriegen kommen. Manche Atheisten führen das oft als Argument gegen Religion. ...
Manche sagen so, andere so ...;) - dieses "Argument" richtet sich nicht gegen Religionen an sich, sondern dagegen, dass man anderen Menschen seine eigenen Vorstellungen unbedingt aufdrücken muss, und sei es mit kriegerischen Mitteln.
Travis hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 14:29Was "besser" in dem Zusammenhang bedeutet, ist mir nicht klar...Besser in Bezug auf was oder wen? Bin ICH besser? Wenn ja, als wer? ...
Sehr gut erkannt...dieser automatisch der Fragestellung innewohnende Bezug ist der Knackpunkt...
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)
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Helmuth
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Re: Nachgefragt: Sind Christen die besseren Menschen?

Beitrag von Helmuth »

Meine Sichtweise unabhängig von zuvor ergangenen Auffassungen:

An die Lehre Jesu nicht bloß zu glauben, sondern sie auch umzusetzen, macht sie zu besseren Menschen. Besser nicht in dem Sinn, dass sie besser als andere sind, sondern dass sie sich selbst damit bessern. Aus einem Mörder wird einer, der das Leben anderer beginnt zu respektieren und das Töten sein lässt. Aus einem Lügner wird einer, der sich bemüht Ränkespiele abzugewöhnen, weil er erkennt, dass dies ihn selbst und anderen nur schadet.

Man darf dabei nicht den einen Menschen mit einem anderen vergleichen, sondern jeden mit sich selbst, d.h. damit, was er zuvor war und was er danach ist. Dieses Danach ist das Entscheidende, was vor Gott zählt.

Es wird immer "bessere" Menschen geben, nur bewegen sich diese in eine andere Richtung. Es kann sogar so sein, dass man sein Leben lang nicht wirklich besser wird als andere, da sich der ehemals Mörder und Lügner, der zum Christen wurde, sehr viele alte Verhaltenmuster abgewöhnen muss, was auch seine Zeit braucht.

Nur strebt der Nachfolger Jesu das ewige Leben an, und wenn er eines Tages von allem Irdischen völlig erlöst ist, dann ist er auch ein guter Mensch. Er ist dann nicht "besser" sondern gut. Das ist eine andere Qualität.

Der Unerlöste bzw. Nichtchrist sieht am Ende seines Lebens nur nur den Tod und wird eines Tages auch mit dem Scherbenhaufen seines eigenen Lebens konfrontiert werden. Dann wird ihm gezeigt, dass er dem Wesen nach kein so guter Mensch war, wie er oder andere das meinten.

Vor Gott zählt das eigene Herz. Der Unerlöste wird mit seinen "guten" Taten nicht punkten können, denn das Vergleichen nach eigenem Maßstab hat vor Gott keinen Wert. Vielmehr legt er Rechenschaft darüber ab, warum er das Angebot zur Erlösung trotz Verkündigung durch die Nachfolger Jesu nicht angenommen hatte.

Jesus lehrte dabei keine Sozialreformen, das stand nicht im Vordergrund, sondern die Erlösung in seinem Blut. Es geht ihn um die Erlösung, von der er sagt, dass er sie durch sein Opfer auch bringt. Und wer das annimmt, der erfährt eine umwälzende Veränderung seines gesamten Wesens, was sich auch auf das soziale Verhalten positiv auswirkt.

Es macht Menschen summa summarum zu einem erneuerten Wesen, das ab nun nicht bloß vorgibt lieben zu wollen, sonder es auch tut. Es ist dies eine Folge als erlöster Mensch. Aus sich selbst heraus kann sich der Mensch gar nicht ändern. Das ist eine Arroganz menschlichen Denkes. Er kann es wollen, aber er erhält es nur in Christus. Das lehren Jesus und die Apostel.
Zuletzt geändert von Michael am Fr 11. Feb 2022, 09:09, insgesamt 4-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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