Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 7. Nov 2022, 23:56
Zippo hat geschrieben: ↑Mo 7. Nov 2022, 10:25Für Gott ist wohl nur der Glaube im Leid ein echter Glaube ?
Die Wahrheit ist: Christen, denen es recht gut geht und die sich wohl fühlen in ihrem Leben, das sie genießen-- was ich ihnen wahrhaftig gönne- sind oftmals oberflächlich im Glauben.
Hos. 13, 5-6 wiederholt sich zu allen Zeiten der Geschichte.
Seien wir doch ehrlich: Wer betet denn wirklich über Jahre hinweg ernstlich und bleibt nahe bei Gott, wenn es ihm gut geht und er keine Sorgen hat?
Wohlstand kann von Gott wegführen. Off 3,17 Bei mir habe ich das nicht so beobachten können, denn als es mir noch gut ging , habe ich bereitwilliger Geld und Zeit geopfert, um mich in der Gemeinde Gottes einzusetzen. Ich war ja auch noch jung und frisch.
Auch die sogenannten Versammlungskinder waren noch sehr eifrig und wir haben so manche nette Zeit zusammen verbracht. Es gab auch gemeinsames Essen und gemeinsame Ausflüge usw.
Dann kam die Zeit, wo geheiratet wurde und dann waren die Versammlungskinder auch sehr viel mit ihrem eigenen Leben beschäftigt. Sie schafften Familie an, sie bauten Häuser und wohnten außerhalb der Stadt.
Da kamen sie auf die Idee, dort Gemeinden zu gründen und es bröckelte langsam auseinander.
In der Hauptgemeinde zerstritt man sich, weil ein gläubiger Mensch der Gemeinde viel Geld vererbt hatte und ein völliger Umbau der Gemeinde wurde geplant, dem aber nicht alle zugestimmt haben.
Darüber sind einige Christen wehen Herzens gegangen und haben sich nach Jahrzehnten getrennt. Aus der traditionellen ehrwürdigen Gemeinde, deren alte Eingangstür ich heute noch ins Schloß krachen höre, wurde, eine moderne Gemeinde, mit Businessdesign im Eingang, schönem, hellen Saal mit gepolsterten Stühlen. Manches ist sehr geschmackvoll, aber unpraktisch. Denn die Jacken konnten nun nicht mehr an der Seitenwand aufgehangen werden.
Die Gemeinde hat auch insgesamt etwas ihren alten Charme eingebüßt. Der alte Tisch, um den die Brüder saßen wurde verbannt und auch das Rednerpult, die Kirchenbänke sowieso.
Jetzt füllt sich die Gemeinde knapp zur Hälfte und diejenigen Stimmen, die meinten, daß die Gemeinde im neuen Design für Außenstehende attraktiver geworden wäre, sind offensichtlich im Unrecht.
Geld kann viel Schaden bewirken, wenn man es nicht im Sinne Gottes verwendet und sich dadurch vielleicht sogar von ihm loslöst. Wozu brauchen wir Gott noch, wenn unser Geldkonto gefüllt ist ? Da können wir doch machen, was wir wollen und brauchen Gott nicht zu fragen ?
Das geht eigentlich hin zu einer grundlegenden Frage, inwieweit Gott in unsere Planung eingreifen will ?
Können wir so planen und machen, wie wir es möchten oder sollen wir immer unseren Vater im Himmel bzw. unseren Herrn Jesus fragen, ob er damit einverstanden ist, was wir da tun ? War es wirklich sein Wille, daß die Gemeinde umgestaltet wurde ?
Ist es sein Wille, daß wir uns große Häuser bauen, teure Autos fahren usw.
Magdalena
Ich finde ja auch ok, daß man Glaube prüft. Mich hat nur gestört, daß seit ca. 20 Jahren Depressionen in meinem Leben, ein christliches Leben, wie am Anfang, gar nicht mehr möglich war.
Hast du schon einmal dafür gedankt? (das fällt mir gerade ein)-
1. Thess. 5,18
Über die Gnade muß ich immer häufiger nachdenken, denn je mehr ich von widrigen Mächten angegriffen wurde, umso boshafter und schrecklicher werden meine Reden Gott gegenüber. Da habe ich z. Bsp. auch schon mal an Hiob gedacht. Hiob 9,23
Manchmal habe ich auch für die Gnade gedankt, daß Gott diese bittermachenden Geister immer wieder weggenommen hat. Und ich habe mir gedacht, ohne Gnade käme ich nie in den Himmel.
Magdalena
Ich weiß, das klingt verrückt. Und ich kann auch nicht immer für alles danken.
Weil ich mit einigem, das mir in meiner Lebensgeschichte begegnete, nicht einverstanden bin und es auch nicht sein muss. Heucheln möchte ich nicht.
Das geht mir ähnlich und auch mir liegt es nicht, willentlich, aber unehrlich zu sein. Wenn mir im Augenblick nicht danach zumute ist, kann ich weder danken noch loben, ja nicht einmal mehr beten. Ps 5,8 Da kommt nur noch Klage aus meinem Munde heraus.
Derzeit will ich z. Bsp. gar nicht in die Gemeinde gehen, obwohl es mir vielleicht sogar gut täte. Zwei Hauskreise sind derzeit die einzige fromme Gemeinschaft und natürlich das Internetforum , ich merke aber auch, daß es mir gut tut richtige Menschen aus Fleisch und Blut um mich zu haben.
Da kommt die zweite Frage, insieweit soll mein Wille den Willen Gottes tun ? Für die Hauskreise konnte ich warm werden und ein Drängen in mir wahrnehmen, für die Gemeinde, in der ich früher war, noch nicht. Obwohl ich einige Geschwister traf und sie mich baten zu kommen.
Noch sitze ich lieber zuhause und tippel meine Beiträge. Da kann ich doch einen besseren Beitrag leisten, als wenn ich irgendwo nur zuhöre ?
Magdalena
Die Frage ist: Bin ich bereit, das, was mich belastet, aus der Hand Gottes anzunehmen?
Warum?
Weil Er es zugelassen hat und ich annehmen und glauben sollte: Er schickt mit kein Unheil, sondern sucht immer nach den optimalsten Möglichkeiten, um mich zu segnen. --
Da arbeite ich noch dran. An der Akzeptanz und an der Dankbarkeit.
Irgenwie muß man sich da reinfinden, wenn auf einmal ein härterer Wind bläst und einem den Spass an der Sache vermiesen will. Aber die Akzeptanz, für den Glauben zu leiden, wird immer geringer und allmählich kommen bei mir Gedanken, daß ich mich auf diese Glaubenswege nicht noch mal in der Weise einlassen würde, wenn ich es vorher wüßte, was da auf mich zukommt.
Man vergißt in den Phasen der Bitterkeit allerdings, daß es auch positive Aspekte gibt, die durch den Glauben ins Leben kommen. Da ist auch Gemeinschaft mit Gott und den guten Engeln, die mir helfen, die Krise zu meistern. Die Freude am Wort Gottes und die Aussicht auf ein Leben in Gottes neuer Schöpfung, sollte man dort dank der Gnade Gottes tatsächlich mal ankommen.
Wir wissen so allerhand und leben nicht nur für die Befriedigung irdischer Triebe. Die Seele kann sich ein wenig über die Umstände erheben Hiob 19,25 und verliert die Hoffnung nicht, das Ziel zu errechen. So geht es mir jedenfalls in meinen guten Phasen.
Magdalena
Die Beiträge im Bibelforum sind eigentlich das einzige, was noch übrig geblieben ist. Abgesehenen von meinem Leben, daß ich mit Gott und den Mitmenschen geführt habe. Und das war auf einmal nicht mehr so leicht zu führen und voller Gefahren. Da mußte ich einmal mehr mit Gott über alles reden und mich führen lassen.
Vielleicht haben Gott und du verschiedene Vorstellungen davon, wie dein Glaube sich in deinem Leben manifestieren soll.
Woran orientiert man sich denn, wenn man überlegt, wie man als Christ leben sollte?
Man schaut, wie "die anderen" es machen. Andere Christen. Gemeinden.
Da hat sich in der freikirchlichen Szene so eine Art "Kultur" etabliert.
Man sagt: Tue dies und das... jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen, eine Stunde am Tag beten, am Sonntag in die Versammlung gehen, unter der Woche in die Bibelstunde und vielleicht noch in die Chorübung oder in den Gebetskreis. Man hält sich an den in der Gemeinde favorisierten Dresscode. Man spendet einen Teil des Einkommens an die Gemeinde und für Wohltätigkeit. Man arbeitet mit in der Gemeinde und bei Evangelisationen. Man hört christliche Musik von christlichen Solisten oder Bands. Man kauft Kalender, Kugelschreiber, T- Shirts, Poster; Kerzen und Tassen mit Bibelsprüchen. Man schickt die Kinder auf christliche Freizeiten und verbringt seinen Urlaub in Haus Sowieso, natürlich christlich geführt, oder man nimmt teil an Seminaren und Vorträgen bekannter christlicher Redner.
Du kennst dich gut aus, so habe ich das auch kennengelernt. Ich fand es auch nicht schlecht und auch, wenn mir nicht immer auffiel, daß die Geschwister mit einer besonderen Begabung aufwarten konnten, haben sie zumindest in alle Treue den Leib der Gemeinde abgebildet. 1 Kor 12,14.20.27
Was wäre gewesen, wenn sie nicht bei jedem Wetter z. Bsp. mit dem Fahrad durch die ganze Stadt gefahren wären, um die Gemeindestunde zu besuchen ?
Wie soll sich Glaube zum Ausdruck bringen ? Eigentlich sollen ja die Versammlungen nicht verlassen werden. Hebr 10,25. Da kann man dann besser aufeinander achten und füreinander beten.
Ich meine, es ist auch der Wille Gottes, wenn sich gläubige Christen zusammentun und aus dieser Gemeinschaft heraus, weitere Aktivitäten planen.
Früher war das auch so, aber da ist wohl vieles eingeschlafen. Vielleicht, weil der Erfolg sich nicht eingestellt hat.
Magdalena
Vielleicht möchte Gott das alles gar nicht von dir oder von mir. Die aufgezählten Dinge sind nicht schlecht an sich. Aber vielleicht sollen wir vor allem eines anstreben: Stille werden.
Damit ER uns näher kommen kann. Damit wir es lernen, aus
seiner Kraft zu leben.
Christliches Leben ist in meiner Stadt in den letzten 2 Jahrzehnten stark zurückgegangen, woran liegt das ?
Was verstehst du darunter?
Ein frommes christliches Getriebe ohne Geist spricht nur die Seele an und ist für Gott nicht sehr nützlich.
In die Stille ging man auch früher, wenn man nach Hause ging. Da habe ich viel in der Bibel gelesen und gebetet.
Aber muß christliches Leben nicht vor allem auch in der Gemeinschaft gelebt werden ?
1 Kor 10,16; 2 Kor 13,14; Phil 2,1-2
Es ist doch nicht der Wille Gottes, daß wir nur jeder einzeln zuhause in die Stille gehen, um Gott näher ranzulassen. Das soll jeder auch mal tun, um ganz persönliche Hinweise zu erhalten, was Gott sich vorgestellt hat, wie sich sein Wille im Einzelnen manifestieren soll. Aber vor allem soll das doch im Leib der Gemeinde geschehen ? 1 Kor 12