Was ist das Totenreich (Hades, Sheol)?

[oTp]

Hört sich total öde an.
Aber tut nicht weh, wenn es da kein persönliches Bewußtsein geben sollte, weil alle schlafen.

[Spice]

Auf jedenfall ein Ort, wo du kein köstliches Gericht mehr, zubereiten kannst .

Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu;
denn im Totenreich, in das du fährst, gibt es weder Tun noch Denken,
weder Erkenntnis noch Weisheit.
Pred. 9,10

Meint der Prediger. War er dort? Hat er eine Erinnerung daran?
Man sieht, es nutzt nichts, einfach nur eine Bibelstelle zu zitieren. Das ist ja das Übel, dass jeder versucht aus einzelnen Bibelstellen die gesamte Welt zu erklären. So geht es aber nicht.

[Helmuth]

Was soll ich also denken ?

oTp, was immer du denkst, ich finde das soweit in Ordnung, hilft mir hier aber nicht weiter. Es gilt ja heauszuarbeiten, was das Totenreich ist, aber eben nicht auf Basis dämonischer Erfahrung, da diese doch allesamt nur Lügen, Verführung und Verderben bringen. Genau diese Welt beleuchte ich nicht. Deren Welt wird eines Tages der Hölle zugeführt werden (Matth. 25:41).

Also kommen wir zu einem recht trivialen Ergebnis. Eine sog. Welt der Toten im Sinne der Verstorbenen exisitert gar nicht. Es gibt nur eine Welt der Lebenden, und diese gliedert sich in eine Welt, die gerade gegenwärtig geschaffen wurde und in eine zukünftige Welt, die aber erst kommen wird, somit heute noch keine Existenz hat.

Wenn uns die Bibel daher quasi lebendige Berichte über das Totenreich beschreibt, dann meint sie keine jenseitigen Zustände, sondern einen geistlichen Zustand gerade lebender Menschen, der im Grunde genommen eine Vorausschau auf die Hölle ist. Gleichzeitg ist das Reich Gottes schon unter uns. Wie bringt man dies nun unter einen Hut?

Daher ziehe ich diesen Schluss: Das Totenreich tritt in zwei Bedeutungen auf:

1) Als Zustand der Verstorbenen

Der Zustand ist leblos und damit für uns gar nicht wichtig, darüber Näheres zu wissen, als es m.E. auch nichts zu wissen gibt, wenn man ohnehin im Zustand absoluter Bewusstlosigkeit verweilt, in dem wir weder sehen, hören, fühlen oder denken können. Man ist lediglich aufbewahrt für eine Fortsetzung infolge der Auferstehung.

2) Als Zustand einer gefallenen Welt

Darin leben wir gerade. Gott versucht uns daraus zu befreien, damit wir wieder eine intakte Gemeinschaft mit ihm, sprich das ewige Leben erhalten, dass wir infolge Sünde verloren haben. Aber auch das Reich Gottes exisiert schon hier, nur muss dazu diese Welt auch überwunden werden, wir müssen den Schritt vom Tod ins Leben machen, wie Jesus sagt:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.

Ergo muss niemand dieses Totenreich in einem Jenseits suchen, es ist schon hier. Und wer daraus nicht errettet wird, der wird nach seinem Gericht in der Auferstehung nahtlos in die Hölle geworfen, aus der es dann für ewig kein Entrinnen mehr gibt, wie Jesus sagt:

Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist.

Ich meine, diese Höllenfeuer ist schon eine lebendige Erfahrung in unserer Welt, aber aus ihr können wir Menschen errettet werden und das ist auch Gottes Wille. Und wenn nicht, dann wird sie später der ewige Zustand der Verfluchten, aus der es kein Entrinnen gibt.

[Oleander]

Als Zustand einer gefallenen Welt...

Gefallen ist ein religiöses Dogma.
Daher würde ich eher sagen, eine Gottesferne Welt...
Die einen, die mit Gott Verbindung haben, leben quasi schon im Reich Gottes, die anderen noch in der "Finsternis"

[Helmuth]

Gefallen ist ein religiöses Dogma.
Daher würde ich eher sagen, eine Gottesferne Welt...
Die einen, die mit Gott Verbindung haben, leben quasi schon im Reich Gottes, die anderen noch in der "Finsternis"

Gefallen ist kein Dogma. Welches bitte?`Nenne es. Es ist ein durchwegs biblisch verwendeter Begriff. Und sie sind oft austauschbar.

Es werden uns immer die beiden Welten gegenübergestellt:

- Wer gefallen ist, der lebt in Sünde. Er ist in der Finsternis, er ist blind, er ist tot.
- Wer errettet ist, der ist erlöst. Er ist im Licht, er kann sehen, er lebt.

In welcher Welt lebst du? Es gibt nur ein entweder, oder, kein sowohl als auch.

[Oleander]

- Wer gefallen ist, der lebt in Sünde.

Wo ist er denn gefallen? Und worüber?

Ich find es auch immer wieder erstaunlich, wenn man "Heiden" predigt, sie mögen Umkehren zu Gott (als ob die jemals bei diesem gewesen wären oder ihn kennen würden)
Zur Umkehr zu Gott kann man nur jene auffordern, die sich bewußt von ihm abgewendet haben= also Gläubige, die Gott entweder kennen oder von ihm gehört haben= Juden oder Christen

[oTp]

Also kommen wir zu einem recht trivialen Ergebnis. Eine sog. Welt der Toten im Sinne der Verstorbenen exisitert gar nicht. Es gibt nur eine Welt der Lebenden, und diese gliedert sich in eine Welt, die gerade gegenwärtig geschaffen wurde und in eine zukünftige Welt, die aber erst kommen wird, somit heute noch keine Existenz hat.

Könnte man schlußfogern, Helmuth, an Hand der Bibel, ja.

Wir dürfen aber nicht vergessen, dass das Jenseits keine leere Wüste ist, wo ab und zu mal ein Engel herumschwirrt. Und einsame Runden dreht. Da gäbe es zumindest zahllose Engel ( und Dämonen natürlich auch), die sich ja nicht langweilen sollten. Wenn dort die Herrlichkeit Gottes ist, dann ist es dort auch herrlich, gewaltig, vielgestaltig.

Schau dir das Weltall an: Es ist schier unbegreiflich gewaltig und groß. Ich habe mich dazu entschlossen, das Jenseits zwar als total andersartig mir vorzustellen, aber mit einer Fülle von Leben und Vielfältigkeit.

Deshalb habe ich mir erlaubt, die Informationen der Bibel über das Jenseits und das Leben dort zu hinterfragen und als - da wir gerade bei öde sind - fast nichts erklärend zu beurteilen. Allenfalls ziemlich nichtssagende Andeutungen von Entwürfen des Jenseits.

[Helmuth]

Wir dürfen aber nicht vergessen, dass das Jenseits keine leere Wüste ist, wo ab und zu mal ein Engel herumschwirrt. Und einsame Runden dreht.

Dann wurde ich noch nicht ganz verstanden. Ich denke, es gibt gar kein Jenseits. Es sind reine Vorstllungen, zu denen der Mensch aber fähig ist. Eine Vorstellung ist aber deswegen keine Realität. Der Begriff "jenseits" trennt in Schrift auch nur diesseits befindliche Objekte. Beispiel: Ich bin jenseits des Ufers. aber ich bin damit nicht in einer anderen Welt.

Sondern so sehe ich das: Es gibt eine sichtbare und eine unsichbare Welt. Das (!) ist die Unterscheidung. Aber beide sind gegenwärtig existent. Jesus ist für uns nicht sichtbar, aber wir wissen, er lebt und er lebt jetzt, hier, heute.

Er hat die Macht nach Maßgabe seines Willens sich zu zeigen oder nicht, aber er ist nicht im Jenseits, sondern eben im Himmel, in den wir heute nicht Einschau haben können, außer Gott eraubt Einblicke, wie er sie den Propheten visionär geben kann.

Es ändert für mich aber daran nichts, dass es keine weitere Welt eines Totenreiches gibt, wie sich der religiöse Geist das ausmalt und Gruselmärchen darüber erfindet. Das tun Heiden wie sie sich ihren Hades erdacht haben, z.B. in der griech. Mythologie.

Und eine weitere Trennung wäre die: Es gibt eine derzeitge Welt und eine erst kommende (zukünftige). Auch das kann man nicht mischen. Über die Kommende weissagen Jesus und alle Popheten. Aber nur Gott kann sie uns zeigen, weil er alleine sie kennt. Und diese zeigt er auch nur in Bildern (Visionen), ansonsten wäre sie ja schon real.

Aber es wird demnach, wie Jesus lehrt, in der kommenden Welt (ein neuer Himmel und eine neue Erde) eine andere Trennung geben. Dann werden die Kinder Gottes im Reich Gottes leben und die Verdammten in der Hölle, und dann gibt es auch keinen Wechsel mehr zwischen den beiden Welten. Dazu lege ich diese Wortgrundlage:

Und bei all diesem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, die von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können und sie nicht von dort zu uns herüberkommen können.

[Oleander]

Es gibt eine sichtbare und eine unsichbare Welt.

Ja und das erkennt jedes Kind ab dem Alter, wo es sich "Gedanken" über... machen kann.
Die unsichtbare "Welt" ist im Hirni, keiner kann deine Gedanken/Fantasien etc. lesen oder sehen, die kennst nur du, außer die teilst sie denen mit, denen du sie mitteilen willst.
Die sichtbare Welt Welt wäre dann das, wo ich(dich) erkennen kann am Verhalten und Aussagen, vieles offenbar wird.

[Helmuth]

Eine Frage noch: Ich hab das fast überlesen. In der Flut an Beiträgen die hier gerade fließen, kommt das vor. Aber so lebt das Forum. Daher zitere mich irgendwie, wenn du das Wort an mich richtest. Ansonsten gehen Fragen verloren und das täte mir bei dir leid, weil ich froh bin, wieder einen guten Bruder im Forum vorzufinden.

Deine Fragen:

1. Wo war Jesus nach seinem Tod am Kreuz bis zur Auferstehung?

Im Grab. (Du willst natürlich hören "im Totenreich" )

2. Jetzt wirds "gruselig": Könnte man in Erwägung ziehen, dass das Totenreich auch im Inneren der Erde sein könnte?

In Erwägung ziehen kannst du vieles, aber was davon hält biblischen Fakten stand? Das innere der Erde besteht zu 100% nur aus materiellen Bausteinen. So hat Gott sie geschaffen. Und was sind die Verstorbenen denn? Gottes Wort äußert sich dazu eh recht klar. Daher: Was erwartest du dir dort?

EIn Missverständnis kommt oft zustande, weil der Begriff Totenreich ja zwei Bedeutungen hat. Ich habe sie schon beschrieben. Das möchte ich jetzt nicht wiederholen. aber ich bringe dazu einen weiteren Schrifthinweis.

Wie "das Totenreich" zwei Bedeutungen hat, wird dementsprechend auch der Begriff "der Tote" (das sind ja die Elemente des Totenreichs) zweierlei verwendet. Am schönsten kommt das zum Ausdruck, wenn wir uns diese Aussage Jesu ansehen, wo er auch beide Bedeutungen verwendet:

Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes.