Re: Sprach- und ÜS-Schwierigkeiten
Verfasst: Fr 20. Dez 2024, 22:04
https://de.wikipedia.org/wiki/Masoretischer_TextDer tiberisch-masoretische Text (920 nach Christus) galt seit der Renaissance als biblischer Urtext. Diese Annahme wurde durch Funde von bis zu 1100 Jahre älteren Bibelhandschriften unter den Schriftrollen vom Toten Meer insofern relativiert, als diese für die hellenistisch-römische Zeit eine Vielfalt von hebräischen Textformen zeigen. Zugleich aber zeigen einige in Massada, Wadi Murabbaat und Nahal Hever gefundene Bibeltexte eine nahezu vollständige Übereinstimmung mit dem masoretischen Konsonantentext. Diese protomasoretischen Handschriften zeigen, dass der masoretische Text für die meisten Bücher des Tanach auf früher jüdischer Bibelüberlieferung beruht und diese erstaunlich genau bewahrt.
Was sagt dieser Text?
+ Als hebräischer Urtext gilt ein Text aus dem 10. Jahrhundert nach Christus
+ In der Zeit Jesu und der frühen Kirche gab es viele Bibelhandschriften mit unterschiedlichen Textformen und somit Aussagen
+ es gibt promasoretische Texte. Aber: von den Funden in Wadi Murabbaʿat ist gerade mal ein Text aus einer Zeit vor Christus, die anderen aus dem 1. zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus. (das steht so nicht im Text, kann man aber herausfinden)
Die "frühe jüdische Überlieferung" meint die Zeit nach Christi, als sich das Christentum schon ausgebreitet habe.
Die Septuaginta ist also aus hebräischen Texten übersetzt, die älter als alle Funde sind, die man hat. Das ist aber nicht das, um was es geht.
Das Christentum ist sprachlich und kulturell im Griechentum verankert. Die Septuaginta war die Übersetzung der Juden in der griechischen (römischen) Diaspora und somit der Ausganspunkt einer eigenen Überlieferung (die Spätschriften) und einer eigenen jüdisch-griechischen Philosophie. Philo von Alexandrien und andere haben die Grundlage für die spätere theologische Entwicklung der Kirche geschaffen.
Die Kontinuität im Frühchristentum liegt auf der griechischen-jüdischen Denkweise.
Jesus und die Jünger sprachen (und da sind sich die meisten Wissenschaftler einig) aramäisch. hebräisch war nur noch die liturgische Sprache. Die Targumen (aramäische Übersetzungen) wurden in der Synagoge damals gelesen, weil der Normaljude aramäisch und kein hebräisch sprach.
Versuche doch einfach mal von deiner (festen) Überzeugung meine (andere) Sicht wenigstens wahrzunehmen. Du bleibst und argumentierst auf einer völlig anderen Ebene