stereotyp hat geschrieben: ↑Di 18. Mär 2025, 12:22
SilverBullet hat geschrieben: ↑Di 18. Mär 2025, 10:25
Momentan verstehen sich die Repräsentanten auf eine Art, dass sie sich als "die Staats-Experten" ansehen, also sie verorten das eigentliche "gute Staatswissen" bei sich und nicht beim Volk.
Naja, im Normalfall sollte oder würde das ja auch so sein. Stichwort Meritokratie (abwertend auch Leistungsgesellschaft genannt). Das Problem damit sehe ich vielmehr darin, dass sich diese Leute keiner Kritik mehr abseits ihrer eigenen Blase stellen, Kritik effektiv unter Strafe stellen.
Vorsicht, es geht hier nicht um besondere Fähigkeiten und Eignungen, sondern lediglich um Arbeitsteilung.
Es ist schlicht nicht möglich, dass die ganze Bevölkerung ständig über irgendetwas abstimmt.
Der Begriff "Demokratie" legt aber fest, dass das Volk der Experte ist und nicht nur ein Anteil des Volkes.
Wir scheinen uns aber einig zu sein, dass aktuell eine Abweichung vom gewünschten Demokratieverständnis vorliegt.
Hier spielt aus meiner Sicht die Glorifizierung von Demokratie eine zentrale Rolle.
An vielen Stellen wird eine Ideologie sichtbar, bei der die "Dichter und Denker" offensichtlich davon ausgehen, dass Demokratie aus einem schlechten Staat einen guten Staat macht.
Die meisten dieser Ideologen wenden diesen Transformationsglauben zuerst auf ihren eigenen Staat an.
Betrachtet man hier die europäischen Staaten, dann haben sie eigentlich alle massiv Dreck am Stecken (irgendwann in der Geschichte angehäuft), rennen aber dennoch durch die Welt und wollen wieder alles besser wissen.
Wie zuvor werden sie übergriffig und "greifen im Grunde wieder an" - sie begreifen sozusagen ihre eigenes Wesen nicht.
Nachkriegsdeutschland hätte die Chance gehabt, im Verständnis der eigenen Schlechtigkeit, mit enormer Zurückhaltung in der Welt aufzutreten.
Wann immer etwas Übles in der Welt geschehen ist, hätte man es auf die eigene Vergangenheit beziehen können - Motto: "schaut genau hin, jetzt habt ihr auch etwas Schlechtes gemacht. Ab jetzt dürft ihr euch, so wie wir, saftig zurückhalten.".
Diese Gelegenheit ist vorbei und die Figuren, die dafür gesorgt haben, sind definitiv die letzten, die dafür hätten sorgen sollen.
Die Deutschen hätten eine Qualität aus ihrer Geschichte ziehen können.
Aus Demokratie kommt keine Qualität, weil dies lediglich ein Entscheidungsfindungsverfahren ist.
Das Resultat aus dem ideologischen Verknüpfen von "Demokratie" mit "dem Guten" kann man bereits innerstaatlich beobachten: die Politiker verhalten sich wie Mobbing-Demokraten.
D.h. wenn jemand unter den Dunstkreis von Demokratiekritik gezogen werden kann, dann ist dies für die Mobbing-Demokraten ein Ausgrenzungs- und Bekämpfungsgrund.
Das ist heutzutage ganz leicht beobachtbar und was innerstaatlich beginnt, setzt sich international fort.
Es ist kein Zufall, dass die ganze Veranstaltung immer näher an Krieg heranrückt.