Hitler- ein gläubiger Christ?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

Rembremerding hat geschrieben: Er war eben ein Atheist.
Das ist ein allzu plattes Vorurteil, lieber Rem.
Ein Atheist ist nicht per Definition inhuman. Im Gegenteil, der Nicht-Glaube hat teilweise die größten Denker, Philanthropen und Humanisten dieser Welt hervorgebracht.

Hitler war in aller erster Linie ein Egomane der glaubte, sein eigenes Wohlbefinden durch die Ausnutzung anderer zu verbessern.
Das geht übrigens auch klar aus den von dir zitierten Worten hervor.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Rembremerding

Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Rembremerding »

Pluto hat geschrieben: Ein Atheist ist nicht per Definition inhuman.
Du scheinst das Wort Atheist als Schimpfwort zu betrachten oder suggerierst, dass ich es so betrachte. Das bleibt natürlich Dir überlassen.
Für mich ist ein Atheist - eben ein Gottloser. Was er daraus macht, bleibt seiner Gesinnung überlassen.

Im Gegenzug sind Christen für Atheisten inhuman. Das ist natürlich kein Vorurteil, oder?
Und Hitler muss ja deshalb ein Christ gewesen sein, nicht wahr?
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

Rembremerding hat geschrieben:Für mich ist ein Atheist - eben ein Gottloser.
Ein Theist ist ein gläubiger Mensch. Setzt man ein "A" davor wird daraus nicht ein "Gottloser" sonder einer der den Glauben ablehnt.
Rembremerding hat geschrieben:Im Gegenzug sind Christen für Atheisten inhuman. Das ist natürlich kein Vorurteil, oder?
Das habe ich zwar nirgendwo auch nur angedeutet, aber so abwegig ist der Gedanke im geschichtlichen Zusammenhang nicht.
Vergiss nicht, es nicht so lange her, da haben die Menschen unter den unmoralischen Praktiken des "offiziellen" Chirstentums gestöhnt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Rembremerding

Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Rembremerding »

Pluto hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Im Gegenzug sind Christen für Atheisten inhuman. Das ist natürlich kein Vorurteil, oder?
Das habe ich zwar nirgendwo auch nur angedeutet, aber so abwegig ist der Gedanke im geschichtlichen Zusammenhang nicht.
Vergiss nicht, es nicht so lange her, da haben die Menschen unter den unmoralischen Praktiken des "offiziellen" Chirstentums gestöhnt.
Danke, das wars. :wave:
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

Rembremerding hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Vergiss nicht, es ist nicht so lange her, da haben die Menschen unter den unmoralischen Praktiken des "offiziellen" Chirstentums gestöhnt.
Danke, das wars. :wave:
Hitler hat ganz sicher Religion zu seinen Gunsten genutzt, aber das haben auch andere vor ihm auch, darunter auch viele Papier-Christen.
Der Glaube wurde öfter von bekennenden Christen missbraucht als von bekennenden Atheisten.
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:Der Glaube wurde öfter von bekennenden Christen missbraucht als von bekennenden Atheisten.
Das ist logisch. - Generell gilt: Das Böse nährt sich immer an den Trögen des Guten. - Das heisst: Man muss erst mal reinkommen und kann sich erst dann bedienen - das gilt beim Christentum genauso wie bei Demokratie oder Wirtschaft. - Die Frage ist dann: Was überwiegt in einer Zeit insgesamt? Was setzt sich in einer Zeit normativ durch?

All das sagt aber nichts darüber aus, was Christentum oder Demokratie oder (meinetwegen: freie -Markt-) Wirtschaft ist. - Deshalb ist es blödsinnig, aus Äußerungen EINES Menschen (hier sogar eines Laien) Rückschlüsse auf eine Religion zu ziehen. - Selbst wenn es ein Papst wäre, wäre das nicht so - obwohl es dann natürlich weit gewichtiger wäre. - Unser Beurteilungs-Ansatz hier im Forum ist oft ungenügend.
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:All das sagt aber nichts darüber aus, was Christentum oder Demokratie oder (meinetwegen: freie -Markt-) Wirtschaft ist.
Sicher ist es richtig, dass es Menschen sind die die Religion missbrauchen und nicht anders herum.
Dennoch frage ich mich, was ist es an der Religion, die sie offt zum Opfer so vieler Machtmenschen macht?
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:Dennoch frage ich mich, was ist es an der Religion, die sie offt zum Opfer so vieler Machtmenschen macht?
Weil es ein bestehendes System ist, das man benutzen kann - das ist einfacher, als ein neues System zu schaffen. - Es ist einfacher, sich als Fuchsbandwurm parasitär in die nährreiche Leber zu setzen, als sich sein Essen selber zusammenzusuchen.

Das ist doch auch mein Vorwurf an den Säkularismus: Man übernimmt Begrifflichkeiten eines bestehenden (christlichen) Systems und zerstört es von innen heraus, indem man Funktionen verändert - etwa durch Änderung von Inhalten von Begriffen bei Beibehaltung der äußeren Bezeichnung (Geist, Bewusstsein, Ontologie - halt das, was wir schon alles hatten). - Wenn meine laienhafte Erinnerung sich nicht täuscht, machen Krebszellen dasselbe: Man befällt das Gesunde und programmiert es um.

Das macht bestehende Systeme - hier: das Christentum - so anfällig dafür, Opfer von "anderen" Mächten zu werden. - Wobei das - im akuellen Beispiel - nicht nur Hitler war, sondern auch schon Päpste waren.
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Pluto
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:Weil es ein bestehendes System ist, das man benutzen kann - das ist einfacher, als ein neues System zu schaffen. - Es ist einfacher, sich als Fuchsbandwurm parasitär in die nährreiche Leber zu setzen, als sich sein Essen selber zusammenzusuchen.
Ja das macht Sinn. Man beutet bestehende Systeme aus.
closs hat geschrieben:Das ist doch auch mein Vorwurf an den Säkularismus: Man übernimmt Begrifflichkeiten eines bestehenden (christlichen) Systems und zerstört es von innen heraus, indem man Funktionen verändert - etwa durch Änderung von Inhalten von Begriffen bei Beibehaltung der äußeren Bezeichnung (Geist, Bewusstsein, Ontologie - halt das, was wir schon alles hatten). - Wenn meine laienhafte Erinnerung sich nicht täuscht, machen Krebszellen dasselbe: Man befällt das Gesunde und programmiert es um.
Dein Vorwurf gegen den Säkularismus macht allerdings weniger Sinn.

Erstens ist Säkularismus ein Phänomen des späten 19. Jahrhunderts, doch die Ausbeutng der Religion ist fast so alt wie die Religionen selbst: Vermutlich wurde das schon durch die Stammeshäuptlinge in der Steinzeit praktiziert, um ihre Macht zu sichern.

Zweitens gab es Evolution in der Sprache bereits seit Menschen die Sprache beherrschen. Das sieht man sehr schön an der Divergenz von Sprachen (z. Bsp. Holländisch und Deutsch). Wenn das Wort "Geist" eine neue Bedeutung erhält, so ist nicht eine Folge der Säkularisierung.

Drittens ist eine Krebszelle nicht invasiv. Krebs ist die Verdrängunng gesunder Zellen durch Krankhafte.
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closs
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Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:Krebs ist die Verdrängunng gesunder Zellen durch Krankhafte.
OK - ich dachte, es sei die Umprogrammierung gesunder Zellen.
Pluto hat geschrieben:Erstens ist Säkularismus ein Phänomen des späten 19. Jahrhunderts, doch die Ausbeutng der Religion ist fast so alt wie die Religionen selbst
Eben - das Ältere ist dementsprechend länger betroffen.
Pluto hat geschrieben:Zweitens gab es Evolution in der Sprache bereits seit Menschen die Sprache beherrschen.
Natürlich. - Wobei das normalerweise darauf raus läuft, dass Worte einfach verschwinden ("Tonbandgerät"), weil es dafür etwas besseres gibt ("CD"). - Kritisch wird es, wenn sich eine CD "Tonbandgerät" nennt, so dass man sprachlich das ursprüngliche Tonbandgerät nicht mehr von dem nur so genannten Tonbandgerät, das etwas ganz anderes ist, unterscheiden kann.
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