Zippo hat geschrieben: ↑Do 25. Jul 2024, 12:10
Ich nehme an, das liegt an dem Besuch der charismatischen Gemeinde, da gibt es viel Verführung.
oTp hat geschrieben: ↑Do 25. Jul 2024, 12:28
Über charismatische Bewegungen habe ich über die Jahre alle Illusionen und Erwartungen sein lassen.
Wenn ihr das schon ansprecht, dann einmal von mir ein Erfahrungsbericht dazu, kann hier aber auch nur oberflächlich erfolgen. Aber einige Gedanken dazu. Ist auch schon ein paar Jahre her.
Wie ich sagte gibt es einen Unterschied zwischen der persönlichen Erfahrung und der geistlichen Einordnung. Zippo und oTp, ihr führt in meinen Augen vorschnell eine zu große Klappe gegen Menschen mir anderen Erfahrungen. Ich sagte schon so oft, dass ich nicht alles teile, aber deswegen nicht das Kinde mit dem Bade ausschütte. Eine Weisheit, die manche nie lernen. Ihr etwa?
Ihr meint ich hätte nicht auch Dinge erlebt? Ich meine positive wie negative. Ich war mittendrin als Carlos Anacondia gepredigt und versuchte hatte Dämonen massenhaft auszutreiben. Zugegeben, bei dem Spektakel musste ich wirklich passen. Heute meine ich, dass da kaum einer war. Nur gab es nicht nur dieses Dinge, es war nur ein Teil.
Andere wie Claudio Freidzon, Omar Carbrera und noch andere, die waren voll des HG in ihrem Dienst, Das waren einige der führenden Pastoren Argentiniens aus dieser Erweckungszeit. Ich habe dem sogar ein Tagebuch gewidmet, weil meine Erlebnisse so intensiv waren, dass ich sie aufgeschrieben hatte.
Deren GD konnte man nicht mit unseren vergleichen und ja, ihr würdet vermutlich davonlaufen. Manche tun das, weil sie sich erschrecken wie Kinder vor dem Unbekannten, andere aber auch, weil sie der Geist des Lästerns mehr treibt als der HG. Aber prüft das mal bei Jesus. War es bei ihm anders? Selbst engste Jünger schnallten nicht alles, waren überfordert. Und was meinte man zu Pfingsten?
"Jo heast, die san voll im Öl" (wienerisch für betrunken). Erkennt ihr Parallelen?
Ich konnte so vieles damals nicht einordnen, keine Frage, und wenn es mir zuviel wurde, dann hatte ich mich zurückgezogen und gebetet. Viele Fragzeichen stehe heute noch. Aber es überholen sich auch Dinge, weil sich der Leib weiterentwickelt in seinem Wachstum. Ihr auch? Oder steckt ihr in alten Dingen fest, die längst überholt sind?
Und keine Sorge, ich erlebte auch solche wie die falsche Prophetin Cindy Jacobs live in Mar del Plata und später auch einmal live in Wien und ihre falsche Vorhersage für unsere Stadt, die nie eingetroffen ist, nur damit ihr nicht denkt, ich male nur Weißtöne. Ich kenne sehr wohl auch die Kehrseite und spreche sie an. Im Vergleich dazu ist das Umfallen nur Kinderkram. Und ihr? Gibt es bei euch nicht einen Unfug?
Was ihr vermutlich nicht erlebt habt, wie viele Bekehrungen es in dieser Zeit gegeben hatte, auch bei uns. Aus dem Grund hatten wir 1996 eine Gemeinde in Buenos Aires besucht um von ihr zu lernen. Es hatte damit begonnen, dass eine kleine Gruppe charismatischer Christen in den Außenbezirken das Evangelium verkündet hatte, in etwa wie Jesus seine Jünger ausgesandt hatte oder so wie man es in der Apg. nachlesen kann, und das begleitet von Zeichen und Wundern.
Mehrere Menschen erzählten uns ihre Bekehrungserlebnisse und wie manch Leiden geheilt wurde und das nicht in der Gemeinde innerhalb eines GD, sondern wo man gerade mit ihnen zusammengekommen ist. Die Beziehungen waren dort so stark, dass wir mehrere Privathäuser besuchten. Das war anders als unser Sonntagschristentum.
Diese Menschen waren dort anders als wir arrogante Europäer, die mit der Bibel in den GD gehen, aber am Arbeitsplatz verstecken sie diese als Furcht vor Kollegen. Von Brasilien höre ich laufend noch stärkere Zeugnisse, war dort selbst aber noch nicht. Ihr seid zu fokusiert auf die USA oder auf den Kinderkram in der BRD, der Horizont endet dort aber nicht.
Aus der ersten Zeit gewann man ca. 50 Jünger und konnte eine Gemeinde gründen. Binnen Jahres wuchsen sie auf 700 Neugeborene an. Deren Gottesdienste waren in der Tat "umwerfend". Ich fand unsere schon stark, aber wie es dort zuging versetzte mich in andere Zustände, ich würde sagen wie in den nächsten Himmel. Noch intensiver erlebte es sicher Paulus (2 Korinther 12). Ich würde mich mit ihm sicher nicht vergleichen wollen, weiß damit aber ansatzweise, wovon er redet.
Ja ich habe das auch miterlebt, wenn ich selbst z.B. nicht umgefallen bin. Und eines war besonders beeindruckend. Ich habe noch niemals so disziplinerte Kinder gesehen, die sich von den unsrigen dermaßen unterscheiden, dass ich mich nur wundern konnte. Völlig anders als unsere Kinder und Jugend, die nur mehr noch frech und aufsässig ist. Welch Traumzustände! Ja, von der Gemeinde konnten wir in der Tat lernen.
Diese Menschen waren so anders im Umgang mit Mitmenschen, davon habt ihr vermutlich nichts miterlebt. Ihr sieht nur die Oberfläche wie fette Big Mac mampfende Amis, die "Jesus, Jesus" rufen und wieder ein Biss in den Big Mac und: "Oh yeah, Jesus is good". Klar, das kenne ich auch, aber was sind die? Das Badewasser oder das Kind? Dabei ist das nicht mal ein Kriterium. Und was seid ihr?
Mit der Zeit ging viel von dem kindlichen Unfug überall zurück, von dem ich zuhauf berichten könnte, auch in unseren Gemeinden. Einiges ist auch geblieben oder kommt immer wieder. Paulus redet in
1 Korinter 13 von der Reife und in
1 Korinther 14 von der Handhabung der Gaben, käme aber nie auf die Idee, das dem Wirken des Teufels zuzusprechen.
Im Gegenteil, er redet von den Gaben des Geistes und diese nicht wie Kinder zu handhaben und er redet vom Höchsten, das ist die Liebe. Wie ist es bei euch damit bestellt? Liebt ihr eure Brüder, auch die charismatischen? Oder sind das die Teufel?
Aber was rede ich, ich ihr wisst es ja besser, zumindest lese ich solches in euren Worten. In oTps Augen habe ich kaum etwas erforscht und schütte darüber bloß tonnenweise die Bibel und in Zippos Augen bin ich ein vom Teufel höchstpersönlich Verführter. Na, das sind ja heitere Aussichten, nicht wahr?
Nun denn, vergelts Gott!