Erstmal freut es mich, dass Du immer so freundlich antwortest und Dich bemühst, mir etwas verständlich zu machen. Bitte bedenke, ich bin ein spiritueller Mensch und kein Philosoph. Mir fehlen schon mal die Begrifflichkeiten. Mein Denken ist überhaupt nicht eingestellt auf Deine Art zu denken. Es fällt mir schwer, Dir zu folgen.SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 20:07 Wenn du in Bezug auf "phänomenales Bewusstsein" sagst "es geht darum es zu erkennen, es zu sein", dann bringst du wieder die "Perspektive" ins Spiel, gegen die es aber Argumente gibt.
Inwiefern bringe ich nun die "Perspektive" ins Spiel? Das verstehe ich nicht. Und was könnte daran auszusetzen zu sein, zu sagen: "Ich bin wach und da und ich lebe und nehme wahr." (zum Beispiel)
Auch das verstehe ich nicht. Inwiefern bin ich weiter als andere? Aus meiner Sicht ist es das simpelste, natürlichste der Welt. Jeder kann es unmittelbar erkennen, sofern ihm sein Verstand nicht im Weg steht. Es ist einfach nur "Ich bin". Mehr nicht. Ich finde daran auch nichts Umwerfendes, Besonderes. Es ist in etwa so, wie wenn man sagt: "Ich habe einen Kopf und zwei Hände". Ich glaube, dass jeder Mensch das weiß, aber dass er sich dessen vielleicht nicht bewusst ist. So wie ein Hintergrundgeräusch, das man überhaupt nicht wahrnimmt, bis einen jemand darauf aufmerksam macht.SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 20:07 Ich gestehe dir gerne zu, dass du mit dem Begriff "Perspektive" weiter bist, als andere - aber nun kommt es darauf an, dass du es auch sauber weiterführst.
Wenn ich einen Weltausschnitt sehe mit einem roten Objekt, dann sehe ich das Objekt und die Farbe rot. Ich sehe beides.SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 20:07 Gehst du soweit mit, dass man das Sehen eines Weltausschnittes mit einem roten Objekt (sagen wir "roter Ball") nicht einfach gleichsetzen kann mit "Sehen von Rot"?
Was meinst Du mit "eines der Zusammenhänge" ?SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 20:07 Ich will darauf hinaus, dass man das Erkennen des Vorhandenseins eines tatsächlichen Objektes nicht mit dem Vorhandensein eines der Zusammenhänge verwechseln darf.
Ich würde sagen, nur weil man etwas sieht, heißt das lange nicht, dass es auch wirklich existiert. Es könnte eine Projektion des eigenen Geistes sein. Oder eine Attrappe. Eine Fata Morgana. Was auch immer. Ganz egal, was es ist.SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 20:07 Nur weil der "rote Ball" eine dingliche Existenz ist, bedeutet es nicht, dass seine Farbe eine "dingliche Existenz" ist.
Das eigene Selbst jedoch ist nichts, was man aussen wahrnimmt. Es ist nichteinmal etwas, das man innen wahrnimmt. Genaugenommen ist es noch nichtmal etwas, das man überhaupt wahrnimmt. Man IST es ja. Man kann es nur erkennen im Sinne von "sich dessen bewusst werden". Aber es ist kein Objekt vorhanden, das man betrachten kann. Es geht um das, was man selbst ist. IST. Es ist so, wenn man es schafft, das zu erkennen, was damit gemeint ist, wundert man sich: "Ach DAS war damit gemeint. Ja das ist doch klar. Das ist nichts Neues. Das wusste ich schon immer. Nur hätte ich das nie so in Worte gefasst. Das weiß doch jeder." Davon abgesehen ist es mit absoluter Sicherheit "Wahrheit" für denjenigen, der es erkennt. Man braucht keine Beweise dafür. Jeder Gegenbeweis, jedes Gegenargument ist völlig wertlos gegen diese Erkenntnis.
Na gut, vielleicht verstehe ich doch irgendwie annäherungsweise, was Du meinst. Also das Wort "phänomenal" wäre in dem Fall einfach falsch. Man müsste ein anderes, passenderes Wort finden.SilverBullet hat geschrieben: ↑Mo 28. Dez 2020, 20:07 Allgemein: das "phänomenale Vorliegen" gehört zum Objekt, nicht zur Wahrnehmung des Objektes.
Exakt diese Verwechslung wird aber bei "phänomenalem Bewusstsein" gemacht <- genau hier liegt das Problem!
Aber: Ich denke, dass das, was ich meine, dem entspricht, was viele Menschen unter dem "phänomenalen Bewusstein" verstehen. So habe ich es verstanden. Aber da könnte ich mich natürlich irren. Was meinst Du dazu?