Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

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Zippo
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mo 28. Jul 2025, 11:16
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Jul 2025, 09:32 Warum soll ich nicht urteilen ? Gott hat die Kirche bzw. Gemeinde ins Leben gerufen. Er hat uns auch eine Kirchenlehre mitgegeben, die auf der Grundlage der Apostel und Propheten steht. Eph 2,20
Endlich eine Sache, wor wir wirklich konform gehen. Damit sind klarerweise die Apostel gemeint, die von Jesus selbst dazu nomniert worden sind und nicht die, welche sich später auf sie berufen und damit meinen, es wäre damit auf sie übertragen. Für mich ist klar, dass wir uns nur auf diese eine Grundlage stützen können, denn sie haben auch die Beglaubigung durch den Heiligen Geist.
Der Heilige Geist hat die 12 Jünger erwählt und später die Apostel zu deutsch Gesandte, und die hatten besondere Vollmachten und haben auch dss Fundament der christlichen Lehre gestaltet.
Später kamen noch andere Gesandte dazu, da waren Barnabas und Silas, Timotheus und Titus, die waren aber mehr Begleiter, später haben sie im Auftrag des Paulus die Gemeinden besucht, waren aber nicht beteiligt an der Bildung des NT, es sind z. Bsp. keine Lehrbriefe vorhanden.
Später haben Lukas und die Evangelisten ihre Werke veröffentlicht. Von Lukas, einem der Begleitet des Paulus ist die Apostelgeschichte überliefert.
Heute werden die Gesandten, die in alle Welt ausgesandt werden, um das Evangelium zu verbreiten, nach ihrer Tätigkeit nicht Apostel sondern Missionare genannt, das hat sicher auch seinen Grund.
Helmuth
Paulus versuchte sein Amt auf Timotheus zu übertragen. Seinen wohl letzter Brief kann man als Vermächtnis betrachten, dass er sein baldiges Ableben kommen gesehen hatte und so versuchte er Timotheus in die Nachfolge seines Amtes einzusetzen:
2. Tim 2,1-2 hat geschrieben: Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist; und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Leuten an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren.
Aber wir wissen nichts weiter von seinem weiterem Schaffen. Hingegen kennt man später völlig andere Leute, die sich besonders in Rom etabliert hatte, von denen wir zur Genüge Schrifttum haben, aber nicht ein Werk davon wurde als kanonisch erkannt.
Es gab nun Kirchenlehrer, die sich mit den Worten der Apostel beschäftigt haben. Und weil Kaiser Konstantin die christliche Religion zur Staatsreligion gemacht hatte, war die römische Gemeinde bestrebt ihre Position zu nutzen, um dem römischen Kaiser ihre Lehrmeinung nahezubringen und hatte auch Erfolg.
Soviel ich weiß, bekamen sie auch besondere Legitimation vom Kaiser, den christlichen Glauben in alle Welt zu verbreiten. So kam der christliche Glaube in alle Teile des römischen Reiches. Missionare kamen bis nach Deutschland, Frankreich, England usw. wo sich Klöster und Stifte bildeten. Deren Mäzene waren häufig die Kaiserinnen, wie ich in einem Dokumentarfilm hörte. Z. Bsp. Kaiserin Adelheid, die sich da besonders hervorgehoben hat.
Helmuth
Es wiesen schon die Apostel darauf hin, dass sich dubiose Elemente in den Leib einnisten werden. So hatte sich ein Antichristentum nebenher entwickelt, welches die Lehre immer mehr pervertiert hatte. Mit der politischen Ermächtigung im 4. Jh durch den Kaiser konnten sich diese auch durchsetzen. So haben wir seither zwar eine gesetzte Obrigkeit, aber damit noch keine biblische Autorität.
Es gab gute Kirchenlehrer, aber auch weniger gute, auch die, welche ihre Macht mißbrauchten, um die Masse der Christen zu beherrschen und zu indoktrinieren.
Laut google KI kam die Dogmatik erst im 17 Jahrhundert. Das Papsttum gibt es seit dem 2 Jahrhundert, heißt es, aber erst im 5 Jahrhundert, wo der Papst sich als Oberhaupt der ganzen Christenheit betrachtet hat und natürlich versucht hat Lehrmeinung zu normieren.
Seit dem Zeitpunkt gibt es auch Verfolgung von sogenannten Häretikern, die eigentlich keinen Bezug zur Lehre der NT hat, zumal sich weltliche Elemente in die Kirche eingeschlichen hatten.
Es kam ja zu schlimmen Auseinandersetzungen weil die Kirche sich einbildete über Kaiser und Könige herrschen zu können bhw. sie einzusetzen, und gemeinschaftlich mit staatlicher Macht auch gegen sogenannte Häretiker vorgegangen ist.
Helmuth

Man kann es zwar positiv sehen, als man den Auswuchs an Lehren quasi normieren wollte, aber das war kein Werk, das der Heilige Geist geleitet hatte, denn dazu fehlen die begleitenden Zeichen, wie sie die Apostel sehr wohl hatten. So befinde ich es geradezu aberwitzig, dass sich Christen heute noch auf die Werke und Lehren von Antichristen stützen.

Gott sei Dank aber haben wir auch die Bibel, die von denen kanonisiert worden ist, die auch der Heilige Geist geführt hatte bzw. auch an historischer Wahrheit interessiert ware, wie z.B. der Evangelist Lukas, der gar kein Apostel war. Aber diese standen im echten Glauben, sodass solche Echtes von Unechtem zu unterscheiden wussten. Und damit kann nur das die Grundlage sein.
Es waren ja nicht alle Antichristen und es gibt bis auf den heutigen Tag auch gute Werke von Katholiken. Luther hat den Kanon der Bibel verkleinert, obwohl er sie für lesenswert hält. Aber zunächst reicht das Werk der lutherischen Bibel, später kann man dann apokryphe Bücher lesen. Aber alles, was nicht in der Einheitsübersetzung der katholischen Kirche steht, würde ich auf keinen Fall Lektüre empfehlen. Das sind Werke, die als Fälschungen entlarvt wurden.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Rilke
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Rilke »

Lieber Helmuth, ich zähle dir einmal meine Kritikpunkte in unserem Dialog auf und dann beantworte ich deine Fragen.

1) Du hast dich nicht mit dem Widerspruch auseinandergesetzt, dass ohne Dogma zwei Christen über das "Herrenmahl" sprechen können und dabei völlig Verschiedenes meinen (Symbol vs. Realpräsenz).
Zu meiner These Das Dogma trennt nicht, es macht die Trennung sichtbar; hast du kein substanzielles Wort gesagt.

2) Du bestreitest die apostolische Kontinuität der Lehre und ignorierst gleichzeitig die historische positive Evidenz der kirchlichen Eucharistiefeier von Anfang an. Der ununterbrochene Glaube der Kirche an die Realpräsenz seit den Aposteln bleibt von dir völlig unkommentiert.

3) Deine Definition "Biblisch = was in der Bibel steht" ist nicht nur ein Zirkelargument, sondern in der Praxis völlig unbrauchbar. Das eigentliche Problem ist ja gerade die Frage: Wer legt verbindlich aus, was die Bibel meint? Wenn jeder einfach seine persönliche Sicht "biblisch" nennt, wird der Glaube zur Privatmeinung, und die Einheit der Kirche zur Illusion.

Du forderst, dass ich den Lead übernehmen soll, aber gleichzeitig weichst du konkreten Gegenfragen aus, verlagerst die Diskussion immer wieder auf Nebenschauplätze und stellst dann fest, man habe ja ohnehin alles schon gesagt. So wird kein roter Faden möglich. Ich kann nicht führen, wenn du meinen Argumenten mit Ausführungen über persönliche Erlebnisse und irrelevanten Anekdoten konsequent ausweichst.

Aber ich beantworte dir deine Fragen (so wie ich das eigentlich von dir haben wollte):
Helmuth hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 11:02 Dazu eine andere Frage: Wenn ich schon meine Lehrer habe, das Wort Gottes, Jesus und seine Beauftragten, wozu bedarf es dann noch anderer? Diese sind doch schon die höchsten. Gibt es höhere?
Du hast deine Lehrer doch nicht losgelöst von der Kirche, sondern durch sie. Jesus hat keine schriftliche Lehre hinterlassen, sondern eine Gemeinschaft, die die "Säule und Fundament der Wahrheit" ist (1 Tim 3,15). Nicht die Schrift wird als solches bezeichnet, sondern die Kirche. Und jene besteht unter anderem aus Lehrern.
Helmuth hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 11:02 Und beantworte auch das: Was fehlt noch? Welcher Lebensbereich wäre damit nicht abgedeckt? Ich finde keinen. Das waren meine weiteren Eingangsfragen zum Thema und diese würde ich auch gerne behandelt haben.
Es geht nicht darum, dass Inhalte der göttlichen Offenbarung fehlen würden. Es geht bei der Dogmatik um die rechte Auslegung und Bewahrung der Lehre.
Du solltest nicht fragen: Was fehlt noch?; sondern: Wer darf verbindlich sagen, was die Schrift bedeutet?

Darauf bekam ich die Antwort: niemand.

Wenn niemand sagen darf, was die Schrift bedeutet, dann bedeutet sie am Ende nichts, außer dem, was der Einzelne sich darunter denkt. Das ist nicht Glaube im Sinne der Kirche, sondern religiöser Individualismus.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
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Oleander
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 09:34 Darüber gehe ich auch nicht hinaus, was Paulus lehrt:
1. Kor 4,6 hat geschrieben:
Dies aber, Brüder, habe ich auf mich selbst und Apollos gedeutet um euretwillen, damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist, damit ihr euch nicht aufbläht für den einen, gegen den anderen.
... ... ...
Da es das NT zu dem Zeitpunkt, als er das sagte, noch gar nicht gab -nehm ich mal an, er bezog das auf die ihnen bekannten Schriften des AT.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Helmuth
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 12:10 Der Heilige Geist hat die 12 Jünger erwählt und später die Apostel zu deutsch Gesandte, und die hatten besondere Vollmachten und haben auch dss Fundament der christlichen Lehre gestaltet.
Korrekt. Es ist eine Vollmacht, die allein der Heilige Geist austeilt, wie sie Jesus ohne Maß hatte, da er völlig eins mit dem Vater ist, darum gilt sein Wort auch als wäre es von Gott. Doch schon die Autorität der Apostel war begenzt, nur was sie hatten, das hatten sie auch. So ist es bis heute.

Man erkennt an heutigen Predigern auch, ob sie der Heilge Geist bestätigt, oder ob sie nur viele Worte machen. Echte Lehrer bringen auch Menschen zur Umkehr, womit der Heilge Geist mit seinen Zeichen mitwirkt, weil sie in dem Sinn gar keine Lehrer sind, sondern Verkündiger des Evangeliums.

Solche brauche wir mehr, und nicht noch mehr Sesselkleber, die an ihrer Dissertation sitzen um ein neues theologisches Feld zu beschreiten, das noch keiner beschritten hat. Wer sich heute Lehrer nennt, der kann allgemein lehren, wie Gott Gaben gibt, aber das bedeutet nicht Vollmacht zu haben verbindliche neue Lehrsätze zu schreiben. Das ist Anmaßung.

Und was bitte hatten die Apostel gelehrt? Sehen wir uns das etwas genauer an. Sie brachten nichts Neues, sie predigten das Evangelium, dessen Urheber bei allen Christus war und sonst niemand. So berichten sie aus eigener Erfahung, was sie auf diese Weise erlebt haben. Das kann jedermann auch heute erleben, der wie sie im Heiligen Geist wandelt.

Es wird hier ein völlig verzerrtes Bild über Lehre erzeugt, darum sage ich, sie wird überbewertet. So wird sie letzten Ende zum Ersatz für das, was der HeilIge Geist letztendlich bewirkt: Ein reines Gewissen zu schaffen im Glauben an unseren Erlöser. Dazu baucht man keine Berge voll Theologie mit der man vollgestopft wird, oder den ganzen Kirchen-Klim-Bim, der uns unsgevorsetzt wird, das geht wesentlich einfacher.

Machen wie ein Beispiel: Wenn Paulus z.B. sagt:
1. Kor 3,11 hat geschrieben: Denn einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Was lehrt er damit bitte als wäre das etwas Völlig Neues, das noch nie wer gesagt hätte? Er betont die Einzigartigkeit Jesu Christi als einziger Erlöser und Retter dieser Welt und damit Fundament unseres Glaubens. Er benutzt lediglich eigene Worte und erinnert immer daran. Andere finden dazu ihre Worte, weil wir nun mal der Sprache mächtig sind.

Das hat also lediglich den Lehrcharakter sich keinen Menschen zu unterwerfen, wenn sie nicht das Leben zeigen wie Christus unter uns gelebt hat. Und wer davon abweicht, kann predigen bis ihm die Zunge abfällt. Mit den guten Lehrern kann man aber Gemeinschaft haben, wobei das Zentrum immer Christus ist und nicht Lehre, denn am Ende zählt die Liebe.

Klarweise gibt Gott dazu Gaben, wie Jesus besonders in Gleichnisse gelehrt hatte und Paulus mehr auf die intellektuelle Art in Schlüssen und logischen Erklärungen. Aber an sich betont jeder, egal wie er lehrt, die heilige Lebensweise in Christus und nicht Theologie oder Philosophie.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 13:07 Man erkennt an heutigen Predigern auch, ob sie der Heilge Geist bestätigt, oder ob sie nur viele Worte machen.
Woran erkennst du das?
Kann es sein, dass du es als "vom heiligen Geist" bestätigt erachtest, wenn es mit deiner Ansicht übereinstimmt oder gar etwas in dir bewirkt?

Jesus sagte mal, wenn man ihm schon nicht glauben würde , dann sollte man an den "Zeichen" erkennen.
Welche "Zeichen"?
Joh 6,2 und es folgte ihm eine große Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.
Apg 8,6 Die Volksmengen achteten einmütig auf das, was von Philippus geredet wurde, indem sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.
Viele "predigen/lehren" heute, aber iwie ohne Kraft und Zeichen...

Auch du machst hier im Forum sehr viele Worte. ;)

Sind die voller "Kraft"?
So dass sie etwas bewirken? :denken:

Ja, es gibt vielleicht paar Leuts, die deine Ansichten teilen.
Oder die des Rilke...
Oder die des Zippo

Oder die des/der...
Aber das ist halt nur ein Ansichten/Verständnisse teilen.
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Oleander
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 13:07 Echte Lehrer bringen auch Menschen zur Umkehr, womit der Heilge Geist mit seinen Zeichen mitwirkt....
Da Helmuth (nach eigener Aussage) den Rilke dazu "bewegen" konnte, vom Judentum zum Christentum zu konvertieren = Helmuth ein "echter Lehrer"?
:denken2: :denken:

1.Korinther 3,5
 5 Was ist denn Apollos?
Und was ist Paulus?
Diener, durch die ihr gläubig geworden seid, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat. 
6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben.
7 So ist weder der da pflanzt etwas, noch der da begießt, sondern Gott, der das Wachstum gibt.
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Helmuth
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Helmuth »

Rilke hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 12:22 Der ununterbrochene Glaube der Kirche an die Realpräsenz seit den Aposteln bleibt von dir völlig unkommentiert.
An sich dachte ich wir waren durch. Vielleicht merkst du bloß nicht, dass du das Hamsterrad erneut anwirfst. Warum du das tust, habe ich auch schon gesagt, aber ok, dann erkennst du es eben nicht. Dann ist das eben so. So drehe ich noch eine Runde, aber es sollte dann die letzte sein, ich meine zu deinen ersten Fragen, nicht für weitere.

Ich erfahre die Gegenwart Gottes auf meine Weise. Du nennst es Realpräsenz, ich schlicht Gegenwart. Aber darauf will ich jetzt nicht mehr eingehen, denn das zerredet es wieder wie schon erfolgt. Nennen wir es lebendige Erfahrung mit dem Herrn, du hast deine, ich meine.

Dazu kann ich nicht die Erfahrung eines anderen haben, sondern nur meine und du desgleichen. Wie sollte das auch anders sein? Insofern ist das für jeden eine subjektive Glaubenserfahrung. Doch das kritisierst du, dabei nicht erkennend, das jeder diesem Gesetz ausgeleifert bist, völlig egal was jeder glaubt.

Aber im Abgleich mit Gottes Wort stimmt meine Erfahrung überein und das hängt bei mir nicht von Ritualen oder dgl. ab. Und das reicht mir. Wenn du für dich Dinge benötigst, welche für dich dogmatisch festgelegt unerlässlich, die für mich aber nicht relevant sind, dann mach das auf deine Weise, da dein Gewissen dir das so anzeigt.

Meines ist frei davon. Ich schätze aber meinen Vorteil mit jedermann alles feiern zu können, das ist auch nicht beschränkt auf ein Herrenmahl. Darin bist du gebunden an deine Kirche. Ich meine das nicht wertend, sondern das ist eine objektive Sachverhaltsdarstellung unser beider Glaubenspraktiken.
Rilke hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 12:22 Deine Definition "Biblisch = was in der Bibel steht" ist nicht nur ein Zirkelargument, sondern in der Praxis völlig unbrauchbar.
Für dich. Das muss ich nun auch wie du hinnehmen, wenn ich dich kritisiere. Ich könnte beleidigt sind, wie du gerade meine Glaubenspraxis für unbrauchber erklärst, aber ich verstehe auch deine Denkweise, wie du damit an deine Kirche geknechtet bist. Mir reicht die Knechtschaft Christi. Eine andere lehne ich ab.

Dazu liefert mir die Bibel alles, was ich brauche. Und wieder ist mein Gewissen dabei rein. Deines befriedigt das nicht, denn es braucht mehr als die Bibel, so kannst du nicht ohne deine Dogmen leben. Und wieder sage ich: Handle nach deinem Gewissen.

Und damit sage ich, was ich jetzt eh schon x-Mal gesagt habe. Für mich ist es eine Sache von Röm. 14 und weiteren Anweisungen wie man mit dem Gewissen anderer umzugehen hat.
Rilke hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 12:22 Du forderst, dass ich den Lead übernehmen soll, aber gleichzeitig weichst du konkreten Gegenfragen aus, verlagerst die Diskussion immer wieder auf Nebenschauplätze und stellst dann fest, man habe ja ohnehin alles schon gesagt.
Ja tut leid, hab ich auch festgestellt. Ich bin halt ein Leader, aber wenn du es noch fortführen möchtest, dann gerne. Hin und wieder muss man mich auf solche Dinge hinweisen. :mrgreen:
Rilke hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 12:22 Du hast deine Lehrer doch nicht losgelöst von der Kirche, sondern durch sie.
Ich habe meine (ersten) Lehrer aus der charismatischen Gemeinde. Dort wurde ich im Glauben erzogen. Ich erachte sie als durch den Heiligen Geist dazu auch eingesetzt. Aber wie du auch wissen solltest, setzt er auch ab. So ist das keine auf ewig gültig bestimmte Ernennung.
Rilke hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 12:22 Du solltest nicht fragen: Was fehlt noch?; sondern: Wer darf verbindlich sagen, was die Schrift bedeutet?
Auch da Hamsterrad. Du insistiert solange, bist du die Antwort erhältst, die du haben willst. Vorher gibst du keine Ruhe. Wie gehst du damit um, dass du diese nicht erhalten wirst?
Rilke hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 12:22 Wenn niemand sagen darf, was die Schrift bedeutet, dann bedeutet sie am Ende nichts, außer dem, was der Einzelne sich darunter denkt. Das ist nicht Glaube im Sinne der Kirche, sondern religiöser Individualismus.
Somit kann man die Bibel auch wegwerfen und sie durch die Dogmatik ersetzen. Deine Logik lässt nur den Schluss zu. So kann keiner mit der Bibel allein einen Glauben leben, der vor Gott auch standhält. Wieso kann ich es dann?

Jetzt ist die Frage: Stimmt die Logik, oder wurde in der Gleichung ein Paramter übersehen, der auch zu einem anderen Schluss führen würde? Und ich meine, da fehlen sogar zwei Paramter.
Zuletzt geändert von Helmuth am Di 29. Jul 2025, 14:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Hoger »

Helmuth hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 14:41 Ich erfahre die Gegenwart Gottes auf meine Weise. Du nennst es Realpräsenz, ich schlicht Gegenwart. Aber darauf will ich jetzt nicht mehr eingehen, denn das zerredet es wieder wie schon erfolgt. Nennen wir es lebendige Erfahrung mit dem Herrn, du hast deine, ich meine.
Ich erfahre die Gegenwart Gottes ebenso schlicht als Gegenwart - so wie Rilke gewiss auch. Aber darum geht es gar nicht,

Es geht um die Realpräsenz Christi in der Eucharistie und deren Bekenntnis durch die Jahrhunderte hindurch.

Warum weichst du schon wieder aus?
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Hoger
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Hoger »

Helmuth hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 14:41 Für dich. Das muss ich nun auch wie du hinnehmen, wenn ich dich kritisiere. Ich könnte beleidigt sind, wie du gerade meine Glaubenspraxis für unbrauchber erklärst, aber ich verstehe auch deine Denkweise, wie du damit an deine Kirche geknechtet bist. Mir reicht die Knechtschaft Christi. Eine andere lehne ich ab.
Das ist doch einfach nur Selbstverliebheit und Arroganz. Wenn du die andere Meinung nicht hinnehmen kannst, sondern gleich beleidigend reagierst - dann bist du beleidigt.

Du hast überhaupt nicht verstanden, was mit Lehramt und Tradition gemeint ist - teilst aber aus, weil du keine Autorität neben dir stehen lassen kannst.

Helmuth - das ist alles so kleingeistig und auf "ich habe auch das Recht auf Beachtung" getrimmt, das langsam nicht mehr nachvollziehbar ist, was du uns eigentlich sagen möchtest.
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Oleander
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Re: Kirchendogmatik - Pro und Kontra - oder ganz anders

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 29. Jul 2025, 13:07 darum sage ich, sie wird überbewertet.
Es ist doch ganz einfach:
Joh 14,26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Lk 11,2 Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme... ...;
Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch!

Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten.
Matthäus 22,37
37 Er aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.« 38 Dies ist das große und erste Gebot. 

39 Das zweite aber ist ihm gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« 

40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. 
Sind das auch nur "Dogmen"?
Oder ist es Weisheit und Leben?

Zusätzlich noch meine eigene Ansicht:
Niemand kann etwas bewirken auch keine Zeichen, wenn nicht Gott selber durch eine Person bewirkt/wirkt...
Joh 5,30 Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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