Sunbeam hat geschrieben: ↑Mo 12. Apr 2021, 17:03
Das mit diesen "Anleitungen" kann niemals wirklich gutgehen oder funktionieren, wenn der "Anleitende" ein Mensch ist, oder eine menschliche Organisation, vulgo Kirche.
Anleitungen sind Interpretationen, Dogmen, Menschenwerk. Die Bibel sollte man selbst lesen und sich selbst um ein eigenes Verständnis bemühen - wenn man wirklich wissen will, was drin steht. Und natürlich sich mit anderen Menschen, die es ebenso halten, offen und respektvoll austauschen. Wo jeder Mensch für sich selbst spricht.
Das wäre sicher sehr hilfreich, denn wenn viele Köpfe, die eigenständig forschen und denken, sich gegenseitig inspirieren, kommt man auch weiter. Das fände ich jedenfalls eine gute Vorgehensweise. Sich nicht einer Anleitung anschließen, sondern selbst an seiner eigenen Anleitung arbeiten und mit anderen gemeinsam austauschen, sich darin entwickeln...
Die Bibel als Forschungsprojekt. Ein Mysterium, ein Rätsel, man begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit, dem rechten Verständnis, ohne jedoch zu hoffen, es erreichen zu können. Das Gute daran ist auch, dass man wirklich weiß, was man sagt, es ist etwas eigenes, nichts, das einem vorgekaut wurde. Man kann es dann auch gut erklären, wie man darauf kommt, es so zu verstehen. Anhänger von Anleitungen kriegen das oftmals nicht so gut hin. Oder auch gar nicht.
Und es kommt dabei auch nicht zu Streit, Abgrenzung und Verdammung. Niemand ist der Ansicht, die absolute Wahrheit gefunden zu haben. Und verteidigt diese dann emotional. Sondern man sagt: Ich verstehe es so und so weil deshalb und so weiter. Wie verstehst Du das und wie bist Du dazu gekommen, es so zu sehen? Was sagst Du zu dem, was ich darüber denke? So kommt man ins Gespräch. Und kann sich ev. auch entwickeln. Eine vorgefertigte Interpretation lässt keinen Spielraum mehr und auch keine Entwicklung mehr zu.
Wer weiß, wie weit man mit dem Verständnis der Bibel mittlerweile schon wäre....