Novalis hat geschrieben:Heute sehen immer mehr iranische Gelehrte die Mystik als Brücke zwischen den Religionen.
Und nicht nur sie. Auch zwischen dem Zen-Buddhismus und der deutschen Mystik wurde eine fundamentale Übereinstimmung festgestellt.
Ich, die ich keine Religion für mich akzeptieren kann, sehe aber das Gleiche im Menschen überhaupt verankert.
Wie sollte es auch anders sein. Nur Systeme sind per Kopf hergestellt. Aber mitgeboren ist etwas, das jenseits aller Systeme liegt und das Hinz und Kunz - egal, wo er steht - in sich entdecken kann oder muss, oft auch ohne irgendein Suchen.
Novalis hat geschrieben: für mich ist Jesus nur deshalb der Weg, weil er diesen Weg des Herzens verkörpert, der universell menschlich ist und somit alle religiösen Begrenzungen hinter sich lässt.
Jeder kann seinen Weg wählen, ihn benennen, wie er will und sich orientieren desbezüglich an wen er will.
Da pfusche ich auch nicht zwischen.
Für mich aber verkörpert nicht Jesus diesen Weg oder dieses Begreifen.
Für mich ist dieses Begreifen überhaupt nicht verkörpert, außer in uns allen.
Allerdings lässt in meinen Augen das Christentum - das Christentum in seiner zweitausendjährigen Entwicklung - zu, dass dieses Grundverstehen so formuliert werden kann, dass eben in uns Menschen etwas geboren - entwickelt - werden kann, das über unseren momentanen Stand hinausgeht.
Das liegt als Ahnung möglicherweise in uns.
Mir läge daran, für das Genannte ein nicht-religiöses Vokabular zu finden. Das religiöse Vokabular ist verbraucht, missbraucht, und man kann es manchmal nicht mehr hören.