Seite 25 von 25

Re: Die Überlegenheit des Bösen

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 13:59
von Spice
lovetrail hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 12:27
Spice hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 12:17
Wenn der Fluss des Lebens gestaut wird - und das ist bei allen Schöpfungen der Fall - dann zeigt sich die Überwindung des Staues, im Fressen und Gefressenwerden.
Hm, und woher soll dieser grundlegende Stau des Lebens bei Tieren kommen? Du wirst ja zB einen Hund kaum zum Veganer hinmassieren können. ;-)

LG
Durch die Form. Das Leben bringt Formen hervor. Und dadurch gibt es überhaupt Schöpfung.
Wo Schöpfung ist, ist Begrenzung.

Re: Das "Tier" und der Mensch

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 14:18
von ProfDrVonUndZu
Spice hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 13:57 Dann müsste man allerdings fragen, woher die Kau- und Mordwerkzeuge der Tiere kommen...
Die Tiere haben sich später verändert und verschiedene Merkmale und Fähigkeiten ausgeprägt. Die Schlange kroch im Paradies ja offensichtlich auch noch nicht am Boden herum.

Das "Tier" im Menschen

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 14:54
von Anthros
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 12:42 Mit Rücksicht auf die biblische Schöpfungserzählung ist davon auszugehen, dass Gott die Tiere nicht zum "fressen und gefressen werden" erschaffen hat.
Nun ja, aber das, was wir als "Tier" bezeichnen, stellt sich äußerlich heute so dar. In der Genesis wird zu Beginn nur gesagt, der Mensch solle über das Tier herrschen, näher wird es dort nicht beschrieben. Aber ein Beherrschen hieße im Sinne meines Beitrags oben nicht, das irdisch-fleischliche Tier zu beherrschen, sondern die Beherrschung des "Tiers" im Menschen.

Re: Das "Schlange" und der Mensch

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 15:14
von Anthros
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 14:18
Spice hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 13:57 Dann müsste man allerdings fragen, woher die Kau- und Mordwerkzeuge der Tiere kommen...
Die Tiere haben sich später verändert und verschiedene Merkmale und Fähigkeiten ausgeprägt.
Wie gesagt, die Genesis beschreibt solches nicht.

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 14:18 Die Schlange kroch im Paradies ja offensichtlich auch noch nicht am Boden herum.
So hat sie durch ihre "Verfluchung" eine Verwandlung durchgemacht und vorher offenbar auch etwas "gegessen", was nicht "Erde" war. Aber eine fleischliche Schlange isst nicht Erde. "Erde" will hier wohl weniger den Planeten bezeichnen, wie wir ihn heute kennen, sondern ein Niederes, Gefallenes, Weltliches und die "Schlange", die "aalglatt" ist.

Wie die "Schlange" im Paradies verflucht worden ist, auf dem Bauch zu kriechen, so kann sie gewiss auch wieder verwandelnd aufgerichtet werden.

Haut als "Schutz" vor Bösem

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 15:20
von Anthros
Spice hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 13:59 Durch die Form. Das Leben bringt Formen hervor. Und dadurch gibt es überhaupt Schöpfung.
Wo Schöpfung ist, ist Begrenzung.
Bei lebendigen Formen nennt sich das Haut. Sogar Metalle wie Zink bilden eine Schicht, ähnlich wie eine Haut. In der Homöopathie wird Zincum metallicum seelisch für mangelnde Schutzhaut verwendet. - Aber allein das Thema "Haut" ist lang ...

Re: Das "Tier" im Menschen

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 16:02
von ProfDrVonUndZu
Anthros hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 14:54 Nun ja, aber das, was wir als "Tier" bezeichnen, stellt sich äußerlich heute so dar. In der Genesis wird zu Beginn nur gesagt, der Mensch solle über das Tier herrschen, näher wird es dort nicht beschrieben.
Was zur Nahrung bestimmt ist, wird beschrieben. Für den Menschen die Früchte der Bäume, für die Tiere das Kraut des Feldes. Nach der Sintflut wurde dem Menschen alles erlaubt, auch Fleisch.

Anthros hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 14:54Aber ein Beherrschen hieße im Sinne meines Beitrags oben nicht, das irdisch-fleischliche Tier zu beherrschen, sondern die Beherrschung des "Tiers" im Menschen.
Das setzt ja schon eine negative Konnotation des Tieres voraus, die aber in der Schöpfungserzählung noch nicht gegeben ist. Außerdem wird die Herrschaft über die Tiere zu konkret beschrieben : Vögel im Himmel ; Fische im Meer ; alles Lebendige, was auf Erde kriecht.
Anthros hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 15:14
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 14:18 Die Tiere haben sich später verändert und verschiedene Merkmale und Fähigkeiten ausgeprägt.
Wie gesagt, die Genesis beschreibt solches nicht.
Die Schöpfungserzählung schreibt ja auch nicht über sich selbst hinaus. Allerdings sollte Noah an Bord der Arche schon Tiere mitnehmen, die als unrein beschrieben werden. Diese Unreinigkeit deutet schon auf eine Abweichung von der Schöpfungsordnung hin.
Anthros hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 15:14 So hat sie durch ihre "Verfluchung" eine Verwandlung durchgemacht und vorher offenbar auch etwas "gegessen", was nicht "Erde" war. Aber eine fleischliche Schlange isst nicht Erde. "Erde" will hier wohl weniger den Planeten bezeichnen, wie wir ihn heute kennen, sondern ein Niederes, Gefallenes, Weltliches und die "Schlange", die "aalglatt" ist.

Wie die "Schlange" im Paradies verflucht worden ist, auf dem Bauch zu kriechen, so kann sie gewiss auch wieder verwandelnd aufgerichtet werden.
Natürlich hat das auch einen geistigen Aspekt, so wie Paulus von Menschen spricht, deren Gott der Bauch ist (Philipper 3,19). Das Wandeln auf dem Bauch ist eine Anspielung auf das Leben einzig im Trachten nach der Befriedigung des Fleisches, was ja noch nicht als Kritik an oder ein in Frage stellen der Notwendigkeit von Essen und Trinken zu verstehen ist. Erde ist normalerweise zumindest nicht die Hauptnahrung von Schlangen, aber alles was Lebewesen essen, kommt zuletzt aus der Erde hervor. Ich denke, dass Gottes Worte an die Schlange in dem Sinne gemeint sind, dass sie in ihrer Physis nach Irdischem zu Streben beschränkt wurde, weil sie selber nach Irdischem trachtete und nicht nach Himmlischen. Gott will uns zeigen, dass, wenn wir unseren Neigungen folgen ohne ihn zu fragen, immer in einer Sackgasse landen und ins Verderben gehen.

Re: Das "Tier" im Menschen

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 16:24
von Anthros
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 16:02 Was zur Nahrung bestimmt ist, wird beschrieben. Für den Menschen die Früchte der Bäume, für die Tiere das Kraut des Feldes. Nach der Sintflut wurde dem Menschen alles erlaubt, auch Fleisch.
Mit "erlaubt" kann ich nichts anfangen. "Früchte der Bäume" wird's gewiss nicht gegeben haben, wie wir es uns heute vorstellen. So ist's auch mit "Fleisch essen". Die Herangehensweise an den biblischen Text weltlich gedacht, so wäre die Genesis wie ein Erdkunde- und Biologiebuch und Ernährungsberater.

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 16:02 Das setzt ja schon eine negative Konnotation des Tieres voraus, die aber in der Schöpfungserzählung noch nicht gegeben ist. Außerdem wird die Herrschaft über die Tiere zu konkret beschrieben : Vögel im Himmel ; Fische im Meer ; alles Lebendige, was auf Erde kriecht.
Das "Tier" im Menschen ist mit dem Sündenfall entstanden.

Ach was, "konkret beschrieben", darauf ist es nicht angekommen, um auf innere Prozesse hinzuweisen, ohne sie näher differenzieren zu müssen wie "Vögel am Himmel". Die Genesis ist auch kein weltlicher Ernährungsberater und kein Tierwärterlehrbuch und dergleichen, sondern beschreibt innere Prozesse in äußeren Bildern wie "Vögel am Himmel".