Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 20:57
Im Grunde ist es aber auch egal: es geht ja darum, ob das intuitive Argument richtig ist, dass Unwahrscheinlichkeit eines erstmaligen zufälligen Ereignisses auf das Eingreifen eines eingreifendes (göttlichen) Geistes verweist. Und das ist eben nicht der Fall.
Aber darum geht es. Ich schliesse ja nicht von einem Ereignis auf die Gesamtwahrscheinlichkeit.
Du würfelst 1000 mal die 6 hintereinander.
Ich sage , das ist unwahrscheinlich.
Du sagst, du kannst nicht auf die Wahrscheinlichkeit eines erstmaligen Würfeln darauf schliessen, das der Würfel gezinkt ist.
Du weißt nicht, wieviel Seiten der Würfel hat. (unbekannter Parameter)
Ich aber sage, ich habe doch vorher fest definiert, wieviel Seiten der Würfel hat, somit will ich nicht auf die Wahrscheinlichkeit schliessen
aufgrund der Stichprobe
sondern ich habe sie berechnet, da der Würfel 6 Seiten hat.
Dein Argument ist, daher das du 1000 x 6 gewürfelt hast und es passiert ist, ist das der Beweis das der Würfel nicht gezinkt ist.
In der Wissenschaft wird die Unwahrscheinlichkeit nicht abgestritten, auch nicht mit likihood, weil es falsch ist.
Theoretisch könntest du höchstens sagen, da ist noch ein unbekannter Parameter, der es wahrscheinlicher macht ,
aber das wäre auch eine Art Glauben , die Beweise lieferst du später.
Hier im Kapitel 6 wurde versucht , die Wahrscheinlichkeit zu drücken auf 200 Proteine, 150 Protein ... 100 Proteine,
aber die Wahrscheinlichkeit war immer noch zu hoch.
Und die Berechnung von dem Atheisten Sir Fred Hoyl mit der 1:10 hoch 40000 basieren nur auf 20 Aminosäuren bezüglich
eines Makromoleküls. Wir sind noch gar nicht bei der Urzelle angekommen, das ist noch viel unwahrscheinlicher.
Zusammenfassend scheint mir, dass die heutigen umfangreichen Daten der
experimentellen und vergleichenden Genomforschung mehr denn je nahele-
gen, dass eine erste Zelle bereits über eine erhebliche Anzahl von funktionalen
Proteinen inklusive eines genetischen Codes und damit über alle Merkmale
relativ komplexer biologischer Information verfügt haben muss.
Oder du sagst , dass es so sein muß, wie der Biochemiker Ernest Kahane:
„Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von
selbst entsteht. Aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.“
Lichtstrebender hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 06:31
Es gibt keine Wahrscheinlichkeit für alles was seit dem Urknall gewürfelt wurde,
da ja etwas gewürfelt wurde.
Das ist aber hier nicht anzuwenden, da schon bei dem Urknall klar ist,
welche Würfe Nieten sind und welche nicht.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 20:57
Ähm, nein! Das ist eine anthropzentrische Sicht. Nur aus der Sicht von Menschen sind alle Universen "Nieten", die nicht zu Menschen führen. Für Leben, welches nicht auf Kohlenstoffbasis basiert, sondern auf ganz anderen Grundlagen, welche auch immer das sein könnten, sind alle Universen Nieten, die nicht zum eigenen Leben führen, sondern zu menschlichem.
Gut, hier gebe ich dir Recht. Der Begriff Nieten könnte herabwürdigend sein.
Ich möchte mich bei allen Nichtmenschlichen Lebensformen für den Begriff "Nieten" entschuldigen.
Ich meinte damit Ergebnisse, die nicht die Verkettung von Aminosäuren ergibt, die die Grundlage einer Urzelle wären.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Do 1. Dez 2022, 20:57
Wahrscheinlichkeiten spielen hier keine Rolle (im obigen Sinne), insofern die Ereignisse erstmalig eintreten. Nur, wenn sie wiederholt werden sollen, spielt die Wahrscheinlichkeit eine Rolle.
Natürlich spielen Wahrscheinlichkeiten eine Rolle. Die Nichtwahrscheinlichkeit der erstmaligen Ereignisse spielen bei beliebigen Würfen eine Rolle. Wenn du das als Argument verwendest, nimmst du den Zufall als Argument vorweg.
Aber auch hier gilt es zu bedenken: wenn eine Mutation z.B. extrem unwahrscheinlich ist für ein Individuum, so dass man in 1000 Jahren nicht mit ihr rechnen darf, dann braucht man nur ein milliardenfaches Heer von Viren oder Zellen etc., dann kommt es eben doch in der nächsten Generation mit hoher Wahrscheinlichkeit zu dieser Mutation. Einfach, weil es so viele Individuen sind.
Das es Mutationen und Evolution gibt, wenn es einmal Zellen gibt, ist unbestritten möglich.
Davon sprechen wir hier nicht.
Wenn man auf den Zufall als Ursache bestehen möchte, ist es eher möglich, dass wir mit einen anderen Universum kollidiert sind (soll physikalisch möglich sein) , das unendlich viel älter ist als unser Universum, wo das Leben tatsächlich zufällig nach Milliarden mal Milliarden mal Millarden Jahren entstanden ist und die Urzelle hier haben fallen lassen
und dann zugeschaut haben, was passiert.
Da andere Universen noch Theorie sind (wenn auch eine plausible), wissen wir nichts über deren Alter oder Beschaffenheit.
Aber unser Universum kennen wir etwas besser, dann sollten wir auch berechnen, was wir berechnen können.