Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 06:04
Hiob hat geschrieben:
Ja, historisch-kritische Exegese ist weder geistig noch religiös unterwegs.
GEISTIG schon, aber nicht geistlich-religiös.
Ich würde es "intellektuell" nennen - oder halt "wissenschaftlich". - "Geistig" hat in Europa immer den Beigeschmack von "Heiliger Geist".
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 06:04
Die historische Wissenschaft ist eine GEISTES-Wissenschaft.
Mit all den semantischen Shifts versteht man das unterschiedlich. - Wenn man Geistes-Wissenschaft auf wissenschaftliche Kriterien im heute vorherrschenden Sinn des Wortes "Wissenschaft" bezieht, ist es etwas ganz anderes als das, was noch zu meiner Zeit "Geistes-Wissenschaft" war - nämlich ein Einbeziehen von Parametern, die nicht falsifizierbar sind.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 06:04
Als gläubiger Christ weißt Du nicht, was das "Reich Gottes" ist?
"Wissen" tut das niemand. - Die Frage ist (auch innerhalb des Christentums), was man genau damit verbindet.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 06:04
Welches ist der "groß-kirchliche theologische Ansatz" bzgl. des "Reiches Gottes", um dessen Kommen Christen im sonntäglichen Gottesdienst Gott bitten? Ich habe nicht die geringste Ahnung.
Das wäre aber Voraussetzung, um überhaupt über dieses Thema zu sprechen. - Überm Daumen:
1) "Reich Gottes" ist in irdischer, also unvollkommener Version die Präsenz Gottes auf Erden, die mit der Erlösung einhergeht - siehe dazu Paulus "der neue Mensch".
2) In vollkommener Version ist es das, was NACH dem irdischen Tod ist/sein kann und in verschiedenen Bildern beschrieben wird - sei es "Neue Erde" oder "Visio Beatifica".
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 07:18
"Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen und das Meer gibt es nicht mehr." - Offb. 21:1.
Ja - aber daran schließt sich die Frage an: Ist das wörtlich zu verstehen oder ein Bild für einen idealen Zustand?
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 07:31
Hiob hat geschrieben: ↑
So 22. Mär 2020, 08:38
Münek hat geschrieben: ↑
So 22. Mär 2020, 01:36
Kohelet schreibt: "Alle gehen an denselben Ort". Damit meint er den Scheol. Das Schattenreich im Staubland.
Davon abgesehen, dass es biblisch auch Fälle gibt, in denen jemand direkt "entrückt" wird, hast Du recht.
Aber in diesem "Schattenland" ist man nicht tot.
Aber auch nicht lebendig. Man fristet ein freudloses Schattendasein.
Ich würde es "freud- und leid-loses Schattendasein" nennen - ein neutraler Wartestand.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 07:57
Die katholische Kirche kann sich nicht von zahlreichen ihrer Dogmen lösen, die sie völlig unglaubwürdig machen.
Unglaubwürdig bei WEM? - Dogmen sind doch nicht davon abhängig, ob ent-geistigte Menschen etwas glaubwürdig finden oder nicht.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 07:57
So ist es. Die Kirche hat in den langen Jahren ihrer Existenz vieles sehr falsch gemacht.
Das ist aber nicht das Hauptproblem. - Das Hauptproblem ist die allgemeine Ent-Geistigung des Menschen.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 07:57
Wissenschaft steht nicht in dem Ruf, ideologisch zu sein.
Immer wieder: Nicht die Wissenschaft ist ideologisch, sondern oft die Einschätzung, die man wissenschaftlichen Ergebnissen zuordnen kann.
Münek hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 08:16
Das Begriffspaar "historischer Jesus" - "kerygmatischer Christus" wird nun mal innerhalb der Theologie allgemein so verstanden.
1) Der UNTERSCHIED zwischen beidem ist klar.
2) Fatal ist, wenn man "kerygmatisch" als Abweichung von "wirklich" versteht.
Es gibt keinen Widerspruch zwischen "historisch-kritisch ermitteltem Jesus" und "kerygmatischen Jesus", da beide völlig verschiedene Ansätze in Bezug zur Wirklichkeit haben, für die niemand Alleinvertretungsanspruch erheben kann.